zeitgeschichte

Keine wirklich offenen Fragen im Falle des Todesschuss-Polizisten Karl-Heinz Kurras

Dr. Alexander von Paleske —– 19.2. 2015 —- Karl Heinz Kurras, ein West-Berliner Polizist, der den Studenten Benno Ohnesorg am 2.6. 1967 tötete, starb am 16.12. 2014, was allerdings erst gestern in den Medien gemeldet wurde . Kein Grund, sich weiter mit dieser Person zu beschäftigen, wenn nicht der SPIEGEL versucht, hieraus noch einmal einen spannenden Artikel zu machen, welcher das damalige politische Umfeld allerdings nicht berücksichtigt, und so diesen bedeutungslosen Herrn zu einer Person der Geschichte versucht hochzustilisieren, der auch noch angeblich Geheimnisse mit ins Grab nahm.

SPIEGEL Schlagzeile:
.
Mit der Tötung Benno Ohnesorgs befeuerte der West-Berliner Polizist Karl-Heinz Kurras die Revolte von 1968. Die wichtigsten Geheimnisse nahm der schillernde Stasi-Spion mit ins Grab.

Ein Blick zurück
Am 2. Juni stattete der iranische Herrscher, Schah Reza Pahlevi, West-Berlin einen Besuch ab.

Der Schah, der 1953 nur durch einen vom CIA und dem britischen Geheimdienst Mi6 inszenierten Putsch gegen die gewählte Regierung Mossadeq aus dem Exil zurück an die Macht gekommen war – Mossadeq plante die Nationalisierung der Ölquellen – hatte eine brutale Diktatur installiert, in welcher der Geheimdienst SAVAK eine wichtige Rolle spielte.

Demo gegen einen Diktator
Gegen den Besuch dieses Herrschers auf dem Pfauenthron riefen Studentenverbände in Berlin und die iranische Studentenorganisation CISNU zu einer Demonstration auf, die ihren Höhepunkt vor der Kroll-Oper finden sollte. Dort wollte der Schah mit seinem Gefolge, auf Einladung des Berliner Senats, sich an den künstlerischen Darbietungen laben.

Das Interesse des Schahs an ungestörtem Kulturgenuss sah der Innensenator Berlins als schützenswerter an, als das Recht der Studenten, gegen diesen brutalen Herrscher zu demonstrieren. Schliesslich war der Schah ein Freund Deutschlands, unterstützte den Alleinvertretungsanspruch der Bundesregierung, verkaufte Öl an Deutschland um importierte viele deutsche Podukte,

Ausserdem hatte die ehemalige Gemahlin des Schahs, die Deutsch-Perserin Soraya, über Jahre die deutsche Regenbogenpresse mit herzergreifenden Geschichtchen bewegt.

Knüppeln für den Diktator
Also knüppelte die Berliner Polizei auf die Demonstranten ein und trieb sie auseinander, unter tatkräftiger Mithilfe von sogenannten „Jubelpersern“, grösstenteils Agenten des iranischen Geheimdienstes SAVAK. Diese Missachtung des grundgesetzlich verbürgten Demonstrationsrechts war der erste von insgesamt vier Skandalen.

BILD hetzt gegen Studenten
Der zweite Skandal war die Hetzpropaganda , welche die Berliner Springerpresse, die grosse Teile des Berliner Tagesszeitungs-Marktes beherrschte, Tag für Tag gegen die „verlausten und verdreckten Studenten“ verbreitete, und damit eine Art Progromstimmung schaffte. Ein übler Missbrauch der Pressefreiheit.

Peter Boenisch, der Springers „Kettenhund“ BILD ausführen durfte, war keine Schlagzeile primitiv und hetzerisch genug, als dass sie nicht noch hätte unterboten werden können.

Motto:

Müssen wir uns das gefallen lassen? – Nein, natürlich nicht,

so der Tenor.

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ warf damals der Springer Presse vor:

– Verfälschung der Wahrheit

– Minderheiten, die per Schlagzeile gejagt wurden

– Unterdrückung von Nachrichten

– Springer-Redakteure, die das Manipulieren von Nachrichten als besondere Form der Recherche ansahen.

Als der Springer Verlag diese Behauptungen 1968 verbieten lassen wollte, musste er angesichts des von der ZEIT vorgelegten Materials vor der Pressekammer des Landgerichts Hamburg eine dicke Niederlage kassieren.

Der Tod eines friedlichen Demonstranten
Vor diesem Hintergrund der dritte Skandal: Karl Heinz Kurras tötete den am Boden liegenden Studenten Benno Ohnesorg, der als ausserordentlich friedfertig bekannt war, mit einem Kopfschuss.

Aber: Statt Kurras, ein einfach gestrickter Polizist mit deutschen Sekundärtugenden, hätte es in dieser aufgeladenen Atmosphäre auch ein anderer Polizist sein können.

Die Unterstellung des SPIEGEL, Kurras, nebenher auch noch ein Mitarbeiter der Stasi der DDR, habe möglicherweise die Bundesrepublik destabilisieren wollen, ist nachgerade lächerlich. Diese Jacke war Kurras mindestens 5 Nummern zu gross.

Und in dieser aufgeladenen Atmosphäre knapp ein Jahr später auch noch das Attentat auf Rudi Dutschke, an dessen Folgen er 11 Jahre später starb.

Freispruch für einen Totschläger
Die Tötung des Benno Ohnesorg, landete schliesslich als Strafsache vor Gericht, und endete mit einem Freispruch: Der vierte Skandal.

Die Justiz der Bundesrepublik im Nachkriegsdeutschland – und nicht nur sie – war satt mit ehemaligen Nazis durchsetzt. Eine Justiz, die selbst Hans Joachim Rehse, Beisitzer beim Volksgerichtshof – ein Gericht, das Todesurteile gegen Nazi-Gegner am Fliessband verhängte – vom Vorwurf der Rechtsbeugung freisprach, obwohl das Gericht tagtäglich nichts anderes als tödliche Rechtsbeugung betrieb.

Vorsitzender Richter dieses faschistischen Terrorinstruments war Roland Freisler, dessen Witwe nach dem Kriege jahrelang eine Beamtenpension ihres verstorbenen Gatten erhielt, die auch noch erhöht wurde mit dem Argument, er wäre in der Zwischenzeit gehaltsmässig aufgestiegen.

So waren die Verhältnisse, damals, als der Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger hiess, ehemaliges NSDAP Mitglied und seinerzeit im Auswärtigen Amt beschäftigt.

Die Studenten, die damals demonstrierten, trauten diesen Repräsentanten nicht. Auch wenn sie über das Ziel hinausschossen, so waren es doch sie, welche das Thema Faschismus, und „wie es geschehen konnte“, auf die Tagesordnung setzten.

Keine Ausnahmeerscheinung
Nein, dieser Kurras war mit seiner Einstellung keine Ausnahmeerscheinung im Polizeiapparat, damals.

Kurras war nichts als ein (gewaltbereites) Rädchen im Getriebe Nachkriegsdeutschlands, ein Land, das erst mühsam mit seiner Vergangenheit ins Reine kam.

Auch die Spionagetätigkeit für die DDR war nicht gerade selten bei Amtsträgern, die – soweit nach der Wiedervereinigung aufgedeckt – allesamt straflos davonkamen.

Der DDR passte allerdings die Tötung Benno Ohnesorgs ganz und gar nicht ins Konzept. Und so beendete sie die Zusammenarbeit mit Kurras.

Kein SPIEGEL-Artikel, der das Prädikat „lesenswert“ verdient.

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Rückblick: Hans Müller – Arzt im kommunistischen China

Dr. Alexander von Paleske —- 23.8. 2008 — China hat einen langen Weg hinter sich von einem der ärmsten Lander der Welt ohne nennenswerte Infrastruktur im Jahre 1949, als die kommunistische Partei unter Mao die Macht übernahm, bis zu einer der grössten Industrienationen und der Ausrichtung der olympischen Spiele jetzt.

Der nachfolgende Artikel berichtet über eine aussergewöhnliche Persönlichkeit, die an der Entwicklung des Gesundheitswesens in China entscheidend mitgewirkt hat, den deutschen Arzt Hans Müller und der Artikel hat meinerseits eine Vorgeschichte.

Letztes Jahr berichtete ich in einem Artikel ueber die deutliche Zunahme der sexuell übertragbaren Erkrankungen in der Volksrepublik China, die nach 1949 nahezu ausgerottet worden waren. Diesen ausserordentlich erfolgreichen „Ausrottungsfeldzug“ leitete seinerzeit George Hatem, ein US-amerikanischer Arzt libanesischer Abstammung, der sich nach Abschluss seines Medizinstudiums in den USA, Beirut und Genf Maos Kommunisten angeschlossen hatte.

George Hatem war jedoch nicht alleine. Vielmehr hatte auch der deutsche Arzt Hans Müller einen grossen Anteil an der Entwicklung des Gesundheitswesens in China und der Ausbildung chinesischer Ärzte.

Dabei spiegeln sich in dem Schicksal des Arztes Müller all die Katastrophen und Krisen des vergangenen Jahrhunderts wieder, nämlich die Judenverfolgung mit dem Holocaust, der Kampf Chinas gegen die japanischen Truppen, der chinesische Bürgerkrieg, die Kulturrevolution, und schliesslich die Oeffnung Chinas.

Aber über Hans Müller ist – zumindest in Deutschland –so gut wie nichts bekannt. Dabei war Hans Müller, der von 1915 bis 1994 lebte und den grössten Teil seines Lebens als Internist in China verbrachte, in China eine weithin bekannte und hochgeachtete Persönlichkeit. Erst jüngst wurde ein Bildband über ihn herausgebracht, in welchem sein Leben dargestellt und seine Arbeit in China gewürdigt wird.


Hans Müller, Foto: Archiv Familie Müller

Ich versuchte mehr über Hans Müller zu erfahren und begab mich auf Spurensuche, die mich zunächst in das Internet und dann in die Schweiz führte, dort lebt mittlerweile seine Tochter Mimi als Computer-Software Spezialistin. Vergangene Woche traf ich sie in Zürich.


Mimi Müller – Foto: Dr. v. Paleske

Eine Reise nach Yenan
Hans Müllers Vater, Simon Müller war jüdischer Grosskaufmann in Düsseldorf. Seine Frau Henriette war die Nichte des jüdischen Hamburger Reeders Albert Ballin, seinerzeit Generaldirektor der HAPAG.Der Ballindamm an der Innenalster in Hamburg ist nach ihm benannt.

Simon und Henriette Müllers einziger Sohn, Hans Müller, am 13.1.1915 in Düsseldorf geboren, ging nach dem Schulbesuch 1933 zum Studium der Medizin nach Basel..

Simon Müller wurde in das KZ Theresienstadt deportiert, seine Frau liess man als „Mischling ersten Grades“ und engem Verwandten von Albert Ballin, dem seinerzeitigen engen Freund und Berater des letzten deutschen Kaisers unbehelligt.

Hans Müller schloss sein Studium 1939 ab und promovierte mit Auszeichnung zum Dr. med. mit einer Arbeit über den plötzlichen Herztod nach Stromunfällen..

Eine Rückkehr nach Nazi-Deutschland kam für ihn nach Abschluss des Studiums wegen der drohenden Deportation in ein Konzentrationslager nicht in Frage. Ein Kommilitone aus China berichtete ihm über den Krieg gegen die japanischen Truppen in China, den langen Marsch von Maos Armee nach Yenan sowie dem dramatischen Mangel an Ärzten dort.
Hans Müller beschloss daraufhin, als Arzt nach China zu gehen und schiffte sich ein.

In Hong Kong traf er auf Madame Sung Ching-ling (die Witwe des buergerlichen Revolutionaers Sun Yat Sen), die ihn an Maos Verbindungsleute weiterempfahl. Im Herbst 1939 traf er in Yenan ein, wo sich Maos Truppen verschanzt hatten.

Er wurde auf eigenen Wunsch an die Front zur 8. RouteArmee zugeteilt, die unter dem Oberbefehl von Tsu Teh (Zhu De) stand, der selbst in Deutschland studiert hatte und sich mit Vorliebe mit Hans Müller in Deutsch unterhielt.

Weit ist der Weg nach Deutschland
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wollte Hans Müller in seine deutsche Heimat zurückkehren. Die Dixie Mission der US Armee (United States Army Observation Group), die als eine Art Verbindungsbüro nach Yenan im Jahre 1944 gekommen war, wurde 1947 abgezogen. Aber für ihn war in deren Flugzeugen angeblich kein Platz und so machte er sich, mit einem Empfehlungsschreiben Tsu Tehs versehen, zu Fuss auf den Weg nach Deutschland -soweit die Füsse tragen-.

Er beabsichtigte Deutschland über die Sowjetunion zu erreichen.
Weit kam er allerdings nicht, vielmehr traf er auf seine ehemaligen chinesischen Armeevorgesetzten, die ihn überzeugten in China zu bleiben und im chinesischen Bürgerkrieg (zwischen Mao und Chiang Kai-shek) als Arzt weiterhin zu helfen. Nach einiger Ueberlegung fasste Hans Müller den Entschluss, sein weiteres Leben in China zu verbringen.

China forever
Die Nachricht vom Tode seines Vaters, der das KZ Theresienstadt überlebt hatte und 1953 in Hamburg starb erreichte ihn ebensowenig wie die Nachricht, dass seine Mutter bis nach Schanghai gekommen war (besetzt von Chiang Kai-shek), ihm aber nicht nach Yenan folgen konnte (besetzt von Mao) und 1945 nach Deutschland zurückkehrte.

Hans Müller heiratete 1949 die japanische Krankenschwester Nakamura Kyoko. Sie war von den japanischen Truppen weggelaufen und hatte sich ebenfalls der 8. Route Armee angeschlossen.


Foto: Archiv Familie Müller

Nach der Machtübernahme Maos im Jahre 1949 wurde er im August 1949 Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium und im Mai 1950 Präsident und Professor der Universität in Changchun. 1951 wurde Hans Müller chinesischer Staatsbürger. Schliesslich wurde er im Jahre 1962 nach einer schweren Herzerkrankung Professor am Pekinger Jishuitan Hospital und im Jahre 1972 Vizepräsident der medizinischen Universität von Peking.


Foto: Archiv Familie Müller

Professor Müllers Hauptinteresse galt der Gastroeneterologie und hier vor allem den Lebererkrankungen. Er trieb die chinesische Entwicklung von Impfstoffen gegen die Hepatitis B voran und kooperierte nach der Öffnung Chinas mit dem japanischen Professor Nishioka Kusuya und mehreren US-amerikanischen Universitäten.

Während der Kulturrevolution liess man Professor Müller weitgehend unbehelligt, er machte allerdings aus seiner Ablehnung dieser Entwicklung kein Hehl, hielt sich aber mit jedweden öffentlichen Stellungnahmen politischer Art zurück. Er setzte sich aber beispielsweise für den Sohn eines Freundes, der politisch verfolgt wurde, mit einem persönlichen Schreiben an Mao ein.

Reisen ins Ausland
Im Jahre 1971 beantragte Hans Müller erstmals für sich ein Visum für einen Besuch der Schwiegereltern in Japan, was damals aber von der japanischen Regierung abgelehnt wurde.

Erst ein Jahr später konnte er dorthin reisen. Auf der Rückreise durch Hongkong versuchte der britische Geheimdienst ihn zu überreden, nicht nach China zurückzukehren. Dieses Ansinnen wies er empört zurück.

1974 besuchte Prof. Müller erstmals nach fast 40 Jahren wieder Deutschland und traf in Hamburg mit den Ballin-Nachfahren zusammen. In den darauffolgenden Jahren war er mehrfach zu Besuch in Deutschland und in der Schweiz, seine Tochter Mimi hatte 1976 einen Schweizer geheiratet.

Keine Ehrung aus Deutschland
George Hatem wurde in den USA für seine Arbeit in China mit dem hochangesehenen Lasker Preis ausgezeichnet. Von einer wie auch immer gearteten Ehrung Prof. Müllers seitens seiner Heimatstadt Düsseldorf, der Bundesregierung oder der deutschen Ärzteschaft– trotz seiner chinesischen Staatsangehörigkeit wurde er in China immer als Deutscher angesehen – ist diesseits nichts bekannt.

Hilflos bei Infektionen – Antibiotika verlieren ihre Wirksamkeit

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Irena Sendler saved 2,500 Jewish children from the Holocaust

David Dastych – Irena Sendler is not anymore with us. One could say the world suffered a great loss when an old lady on a wheelchair quietly pulled to the end of her long and painful but also charitable and glorious life. She passed away on the 12th of May in a Warsaw hospital, at the age of 98.

On the very day she died, a school in Warsaw was to be named “Irena Sendler’s Middle School No 23” and a ceremony occurred timely. Only her portrait was adorned by a black ribbon and so the school’s banner, as students and teachers stood silent with tears in their eyes. Her funeral, on May 15, brought together hundreds of people, friends and admirers of Mrs. Sendler from Poland and from abroad. On that day, AP reporter Monika Scislowska reported: “Pallbearers carried Sendler’s coffin through the historic Powazki cementary. More than 40 children from the newly named Irena Sendler Middle School in the capital’s Praga neighborhood looked on, each holding a yellow tulip…Frederic Chopin’s ‘Funeral March’ was played as Sendler was laid to rest and mourners gathered to hear a Catholic prayer.”


Mother of the ghetto children: Irena Sendler

“Jewish community leaders, Holocaust survivors, government ministers and the Israeli ambassador to Poland joined hundreds of other mourners in bright sunshine at Warsaw’s Powazki cemetery to pay tribute to Sendler’s life and achievements,” wrote Reuters Gareth Jones.

„Poland, the Jewish people, the world has lost a person who simply fought her whole life… for what it means to help another person, fought for never being indifferent, for never dividing humanity but bringing it together,“ Michael Schudrich, Poland’s chief rabbi, told Reuters at the funeral.

A Kadish prayer was also sung by a rabbi in Warsaw, and Max Zinger from Canada, one of the readers of Ha’aretz daily online posted his own Mourner’s Kadish for her, entitled “We Lost a Great Human Being, an Angel!”

Mother of the ghetto children
Who was Irena Sendler? For 60 years of her life in Poland, she was a “no-person,” a humble social worker, a mother and wife, who never publicly admitted to heroic deeds during the war.Irena Sendler was born in Warsaw in 1910, the only child of a Polish doctor Stanislaw Krzyzanowski. Later they lived in Otwock, a near by town, where her father had a reputation of the only doctor who would treat Jewish patients during typhoid epidemic. He himself died of the disease in 1917. Irena was brought up as a Catholic. But unlike other Polish children, she was not biased against Jews and she was allowed to play with Jewish children.

Later she recalled that her father had taught her that “people can only be divided into good or bad; their race, religion, nationality don’t matter.” She was true to these principles for the whole life. She studied law and pedagogy. During her higher studies in Warsaw, she opposed discrimination against Jews and defended her Jewish colleagues. Before the outbreak of the war, she married Mieczyslaw Sendler and became a professional social worker, caring also for poor Polish and Jewish families in Warsaw. Under the German occupation Mrs. Sendler began to help Jews from the very fall of Poland in September 1939. In 1940, over 400,000 Jewish citizens living in the Warsaw ghetto were sealed off behind high walls. Jews leaving the ghetto without a German permit were punished by death, and the Poles were strictly forbidden to help Jews in any way. If caught, such persons and their household members faced immediate death sentence. Nowhere else in the German-occupied Europe, but only in Poland, Nazi rules were so brutal.

In spite of the great danger, Irena Sendler, a 29-year-old wife and mother and some of her colleagues decided to help Jews. They obtained special passes from the city authorities, letting them visit the ghetto as sanitation workers. They could carry food, clothes and medicine, especially typhoid vaccines, to the walled-off part of Warsaw. Sendler, together with her friend and co-conspirator Irena Shultz and other social workers, rescued Jewish babies, children and youngsters from an inevitable death in the Warsaw ghetto or in German concentration camps.

The most difficult was to persuade Jewish parents, mothers in particular, to hand over their beloved children to merciful gentiles who wanted to save them: “…infernal scenes. Father agreed but mother didn’t. Grandmother cuddled the child most tenderly and, weeping bitterly, said ‘I won’t give away my grandchild at any price,’” Mrs. Sendler later recalled. The helpers came back to Jewish homes several times, occasionally finding that the families living there were gone through the infamous Umschlagplatz, a railway platform from which Jews were loaded into cattle-cars to be deported to Treblinka and to other death camps. About 20 Polish social workers led by Mrs.

Sendler exposed themselves to immediate capital punishment but carried on, using all kinds of tricks to get children out of the ghetto walls. Smuggling of them out was highly risky and it also had to involve dozens of people inside the ghetto and hundreds outside, on the so called “Arian” side of Warsaw. Inside the sealed-off “Jewish City” the social workers wore Star of David, same as the Jews, not to call attention of Germans and also to show their solidarity with the persecuted people.

They smuggled babies and small children in wooden boxes, wrapped in packages, getting them out in ambulances and trams, carrying them through holes, sewages or even through corridors of an old courthouse leading out of the ghetto to the other side of the city. One small boy, Stephan, got out under a man’s coat, with his feet in the man’s shoes and hands clasped on his belt. Some children were rescued in coffins, pretending to be dead, other were hidden in suitcases.

But the mortal danger didn’t stop beyond the ghetto walls, as Germans and some Polish traitors could locate a Jew anywhere, and as helping Jews meant immediate death to the helpers and their families. Jewish babies, children and youngsters saved from the Warsaw Ghetto received false Christian identity documents and were hidden in orphanages, convents, parish rectories and with Polish foster families. Jewish teenagers joined guerilla units and fought against Germans.

Irena Sendler began helping Jews immediately after the German invasion of Poland (September 1939). But only in December of 1942 her team of about twenty social workers received substantial support from a newly found Council for Aid to Jews, codenamed “Zegota” (and old Slavonic first name, unrelated to Jewishness).

Zegota, a codename for the Council for Aid to Jews, operated underground from 1942 to 1945, under the auspices of the Polish Government in Exile to help the Jews and find, for at least some of them, a place of safety in occupied Poland. The organization helped to save many thousand Polish Jews by providing relief money, false identity documents and shelter. “Zegota as an organized effort was tantamount to ‘Schindler’s List’ multiplied a hundredfold,” said Professor Zbigniew Brzezinski.

Irena Sendler became head of Zegota Children’s Section which cared for 2,500 of the 9,000 Jewish children smuggled from the Warsaw ghetto. This unique organization, the only one in the German-occupied Europe, not only helped Jews in Poland but also assured that the saved children, when the war was over, must be returned to their Jewish relatives or communities. Thinking of their future, Mrs. Sendler carefully noted the true names of “her” children and kept slips of papers at home.

In the hands of Gestapo
On October 20, 1943 eleven Gestapo officers came to Sendler’s home to arrest her. She managed to pass the slips to a friend, who hid the paper in her stockings and later buried the “archive” in glass jars under an apple tree in an associate’s yard. Some 2,500 names of Jewish children were thus recorded and saved.


Pawiak Prison: Her name was listed on German public bulletins as among those executed in early 1944.

Irena Sendler was taken to a notorious Pawiak Prison, which few people left alive. She spent there three long months. Beaten and tortured repeatedly, with both her arms and legs broken, she revealed nothing. “I kept silent. I preferred to die than to reveal our activity,” she was quoted as saying. While in prison, she was sentenced to death for helping Jews. The worst moment of the brutal interrogation happened when a Gestapo officer, questioning her, showed a thick file with information from Polish denunciators. She survived three months in jail and was set free by a Gestapo officer, who took a huge bribe from Zegota to check off her name on a list of those already shot.

Her name was listed on German public bulletins as among those executed in early 1944. Until the end of the war she had to live in hiding, under a false name. Even then, she continued her work, endangered by Germans but also by Poles. In 1944 (according to a Polish weekly “Wprost”), an intelligence unit of a Polish nationalist and anti-Semitic underground organization NSZ issued a death sentence on her as an alleged “Communist and Jew-helper.” Mrs. Sendler avoided having been shot by her compatriots but suffered pain until the end of her life, after the Gestapo thugs beat her up and broke her arms and legs. Never again would she be able to walk without crutches.

Forgotten in Communist Poland
After the end of the war (1945) Irena Sendler divorced her first husband (though she is known under his family name) and married a fellow conspirator Stefan Zgrzembski. They had two sons and a daughter. One died a few days after birth. The second son, Adam, died of heart failure in 1999. (She is survived by a daughter, Janina Zgrzembska, and a granddaughter.)

Her life in Communist Poland was not a happy one. In 1949, she was brutally interrogated by the then Communist security service (UB) for allegedly hiding members of Polish underground organization (AK, Home Army). She lost her baby after that. Before, she managed to hand over her “jar archive” with 2,500 names of the Jewish children her team had saved to Adolf Bermann, the chairman of the Central Committee of Jews in Poland. Under German occupation, “Zegota” included Jewish organizations, represented by Adolf Bermann and Leon Feiner. The Council for Aid to Jews “Zegota” was the only underground organization that was run jointly by Jews and Polish gentiles, representing a variety of political movements. They helped at least 4,000 Polish Jews, mainly in Warsaw, and both the Polish and the Jewish underground was able to reach with aid to some 8,500 of the 28,000 Jews hiding in Warsaw, and to about 1,000 trying to survive elsewhere in Poland.

After the war, Irena Sendler continued her work as social welfare official and director of vocational schools but she and her family couldn’t avoid harassment from the then Communist authorities. She never spoke in public about her wartime heroic deeds, having chosen a private life, dedicated to her family and friends. The memories of the past haunted her. As Mrs. Sendler recalled later, she and her co-workers visiting the Warsaw ghetto saw starving children, abandoned corpses and Nazi SS officers using skulls for target practice – “I saw all this and a million other things that a human eye should never have to see” she later said, “and it has stayed with me for every second of every day that God granted me to live.”

The Polish Communist authorities were not interested to reward her for the help rendered to Jewish children during the war. But the Jews did not forget. In 1965, Irena Sendler became one of the first “Righteous Gentiles” honored by the Yad Vashem Holocaust Memorial in Jerusalem for wartime heroics. Polish authorities did not allow her to go to Israel to be praised there. Only in 1983, she could collect the award (a medal “Righteous among the Nations”), confirmed by the Knesset. In 1991, she became an honorary citizen of Israel.

Earlier, in 1968, when the Communist authorities cracked down on Polish Jews, calling them “Zionists” and expelling some 20,000 from Poland, Mrs. Sendler announced she was ready to hide Jews again. For her statement, the authorities expelled her children from the Warsaw University.

In Communist Poland, official statistics (backed by Dr. Szymon Datner of the Jewish Historical Institute) listed the total number of Jewish children saved during the war as 500 – 600. Only in March of 1979, a joint declaration issued by the surviving members of the wartime Warsaw City Department of Social Care and the Council for Aid to Jews “Zegota” (signed by Irena Sendler, Jadwiga Piotrowska, Izabela Kuczkowska and Wanda Drozdowska) brought up that number to about 2,500. Records show that Sendler’s team of about 20 people saved so many Jewish children between October 1940 and the final liquidation of the Warsaw ghetto in April 1943, when the Nazis, furious because of the Jewish unexpected armed resistance (Ghetto Uprising ‘43), burned and demolished the Jewish quarter of Poland’s capital, shooting the surviving residents or sending them to death camps.

In spite of the fact that already in 1958 Irena Sendler was rewarded by “In the Service of Health” medal from Poland’s Minister of Health, she never became a publicly renowned person for her outstanding bravery and dedication in the Second World War. This situation lasted throughout the years of People’s Poland (the Communist regime ended in 1989). In 1989, she was 79, ill and forgotten. This situation lasted until 1999, when four curious American high-school students from Kansas caused a big change in her life.

From the shadows to world fame
Irena Sendler’s life-story is so fascinating that millions of people everywhere read and write about her deeds now with true admiration. While writing this article, I have put “Irena Sendler” on my browser finding more than 440 thousand hits (about 226,000 in English and over 41,000 in Polish). But until 1999 there were only a few remarks on her heroic life in the media and on the Web. One of them drew the attention of a history teacher from a high school in Uniontown, Kansas in the United States.

Norm Conard showed a short clipping of the March 1994 News and World Report weekly to four of his students, all girls — Megan Steward, Elisabeth Cambers, Jessica Shelton and Sabrina Coons — asking them to do some research on the news which said ’Irena Sendler saved 2,500 children from the Warsaw Ghetto in 1942-43,” in their year-long National History Day project. At first, both the teacher and the students thought it was a typographical error, since no one of them heard of this woman or her story. “It might be a mistake,” Mr. Conard told a Polish “Dziennik” daily in May 2008, “perhaps there were 25 children saved, or 250 at most?”

But the information proved true and that Polish woman, supposed to be dead for years, turned out a living and the most interesting witness.

The wartime story of Irena Sendler was not fully known to the American girl-students at the time they wrote a scenario of a short drama, entitled “Life in a Jar.” Their presentation enjoyed an enormous success and it was played over 240 times all over the United States and in Europe as of May, 2008. The performance brought a great popularity to the “Mother of the Children of the Holocaust.” But it also helped the young authors and actors to come over to Poland (in 2001 for the first time, and later in 2002 and 2005) to meet their heroine.

A long-time cordial correspondence developed between Megan, Elisabeth, Jessica and Sabrina from Uniontown and Irena in Warsaw, with a translation help from a Polish student, Anna Karasinska, from a local Kansas college. Mrs. Sendler wrote to them in one letter “…Before the day you had written ‘Life in a Jar’, the world did not know our story, your performance and work is continuing the effort I started over fifty years ago, you are my dearly beloved girls.”

Thank to the four curious girls from Kansas and their presentations of “Life in a Jar”, Irena Sendler was finally rediscovered in her own country, Poland, and in 2003 she was rewarded by the highest civilian decoration, the Order of White Eagle, then honored by the Polish Senate.

In 2003, she was also honored in America by the Jan Karski Award “For Valor and Courage” ($ 20,000). On that occasion, John Paul II sent to Mrs. Irena Sendler a following letter:

The Vatican, November 13, 2003 – from POPE JOHN PAUL II – TO IRENA SENDLEROWA:“Honorable and dear Madam. I have learned you were awarded the Jan Karski prize for Valor and Courage. Please accept my hearty congratulations and respect for your extraordinarily brave activities in the years of occupation, when –disregarding your own security – you were saving many children from extermination, and rendering humanitarian assistance to human beings who needed spiritual and material aid. Having been yourself afflicted with physical tortures and spiritual sufferings you did not break down, but still unsparingly served others, co-creating homes for children and adults. For those deeds of goodness for others, let the Lord God in his goodness reward you with special graces and blessing. Remaining with respect and gratitude I give the Apostolic Benediction to you.” Signed: Pope John Paul II

In 2005, a book by Anna Mieszkowska called “Mother of the Children of the Holocaust. The Irena Sendler Story” was first published in Polish and later on translated to Hebrew, German (2006), and in part to English as a 23-page pamphlet. Several TV documentaries about her life have been produced in Poland and abroad. After she became a honorary citizen of Israel (1991), in 1995 she was interviewed on camera in a 40-minute French documentary by Polish-born Franch writer and film-maker, Marek Halter: “Irena Sendler, her squinty, blue eyes awash with tears, recounted how she smuggled Jewish children out of the Warsaw Ghetto in an ambulance. In a front seat, a dog barked loudly to drown out the cries of her small passengers. Still visited by some of the Jews she saved, “I could have done more,” she said. “This regret will follow me to my death.”” (AP reported)

“It took a true miracle to save a Jewish child,” Elzbieta Ficowska, who was saved by Sendler’s team as a 5-month-old baby in 1942 and is a chair-woman of the Association of the Children of the Holocaust now, recalled in an AP interview in 2007. “Mrs. Sendler saved not only us, but also our children and grandchildren and the generations to come,” she concluded.

In 2007 Irena Sendler was nominated to Nobel Peace Prize by efforts of President of Poland Lech Kaczynski and many other people in Poland and abroad. She lost to Al Gore, former Vice President of the United States, but she didn’t care about it. When she heard the news, Irena Sendler told her doctor, Hanna Wujkowska, that she was relieved. For her the greatest “Noble Prize” were letters from children of Poland and the world, because there were schools named after her in many countries and she received letters with photos of children – for them she is somebody they could follow.

In 2008, before her 98th Birthday (Feb.15), students from Kansas working on The Irena Sendler Project wrote on their Web site: “she is still in good health and continues to inspire many. Her family and many of her saved children continue to tell her story of courage and valor.” But already in April Irena Sendler fell ill (of pneumonia) and on Monday, May 12, she passed away at 8.00 a.m. CEST in a Warsaw hospital. Her funeral was arranged in Warsaw on May 15, 2008 – three months after her last Birthday.

During a memorial ceremony at Ford Scott in Kansas somebody wrote “…Her legacy of repairing the world continues, as good continues to triumph over evil.” On May 13, a day after her death, the Hallmark Hall of Fame in the U.S.A. announced that a movie based on Mieszkowska’s book was being prepared and will be filmed in Poland and aired by CBS. John Kent Harrison wrote the script and will direct it.

One year before her death, Irena Sendler wrote in a letter to the Polish Senate: “Every child saved with my help and the help of all the wonderful secret messengers, who today are no longer living, is the justification of my experience on this earth, and not a title to glory.”

This sentence might be the best epitaph for Mrs. Sendler, Mother of the Children of the Holocaust, an Angel in the Ghetto as many people used to call her.

© David Dastych 2008

linkDavid Dastych is a veteran journalist who served both in the Polish intelligence and the CIA; jailed in Poland by the Communist regime he spent several years in special prison wards; released in early 1990’s he joined international efforts to monitor illegal nuclear trade in Europe and Asia; handicapped for lifetime in a mountain accident in France, in 1994; now he returned to active life and runs his own media agency in Warsaw.

zeitgeschichte

Kill the messenger: Gary Webb (1955-2004 †)

World Content News – Heute jährt sich zum dritten Mal der Todestag von Gary Webb. Gary war ein investigativer Journalist und Pulitzer-Preisträger, der mit zahlreichen Dokumenten und Zeugenaussagen belegte, wie tief die CIA in den Kokainschmuggel verstrickt war. Am 10. Dezember 2004 wurde Gary Webb mit zwei Kopfschüssen in seinem Haus in Sacramento tot aufgefunden. Noch vor dem Ende der offiziellen Untersuchung wurde sein Tod als Selbstmord dargestellt. Er wurde nur 49 Jahre alt.


Kill the Messenger: Remember Gary Webb

Obwohl anscheinend fest steht, dass Gary unter Depressionen litt, glauben viele bis heute nicht, dass er Selbstmord begangen hat. Zu lang ist die Liste der mysteriösen Todesfälle, die in Skandalen im Umfeld der Geheimdienste geschehen sind.

Gary Webb war einer der wenigen unerschrockenen und unbeugsamen Journalisten, der die Wahrheit ans Tageslicht bringen wollte – dafür wurde er am Schluß von den etablierten Medien geschaßt.

Mögen nun andere künftig der CIA ins schmutzige Handwerk pfuschen – hier noch eine kleine Prinzenrolle für alle Ungläubigen: In der Iran-Contra-Affäre fehlen bis heute wichtige Kapitel, die noch der Aufklärung bedürfen und bis in die Gegenwart reichen (Prinz Löwenherz, 1 + 2). In diesem Sinne

Dark Alliance:
Artikelserie von Gary Webb in den San Jose Mercury News
Gary Webb-Archiv von Sacramento News & Review

Reports:
Journalist Gary Webb durch Kopfschussverletzung gestorben
(oraclesyndicate.twoday.net, 13.12.2004)
Gary Webb Is Dead (The Nation, 13.12.2004)
Gary Webb Died of Two Gunshot Wounds to the Head
(blog.democrats.com, 17.12.2004)

Nachrufe:
Nachruf von Robert Parry
„SAYING GOODBYE TO A GIANT“, Michael C. Ruppert
Kill the Messenger, Nick Schou

linkDieser Artikel erschien bei World Content News

zeitgeschichte

Was schert es den Mond….

Karl Weiss – Brasilien hat begonnen, den 100. Geburtstag von Oscar Niemeyer zu feiern. Am 4. August wurde hier in Belo Horizonte im „Kultur-Palast“ die offizielle Ausstellung zu diesem Ereignis eröffnet. Die Hauptstadt von Minas Gerais kam zu dieser Ehre, weil hier die ersten bedeutenden Bauten erstellt worden waren, die der Architekt von Weltruf entworfen hatte und weil hier sein wohl bedeutendstes Werk steht, die kleine Sankt-Franziskus-Kirche am Ufer des Pampulha-Sees.

Sankt-Franziskus-Kirche von Niemeyer

Andere kulturelle Ereignisse sind bereits in Rio de Janeiro und in São Paulo geplant. Auch wenn der eigentliche Geburtstag erst am 15. Dezember sein wird: Die Feierlichkeiten haben begonnen. Wird das Geburtstagskind interviewt, dann spricht das Genie Niemeyer nicht von sich. Er spricht von Bush, der die Welt in eine gefährliche Kriegssituation gebracht hat und wie wichtig jetzt die sozialistische Revolution ist.

Das Niemeyer-Bad in Potsdam wird dagegen nicht gebaut – ein Verlust für Deutschland, aber sicherlich nicht für den Brasilianer Oscar Niemeyer, den wohl berühmtesten Architekten des 20. Jahrhunderts (und wie es scheint, auch des Beginns des 21.), der weiterhin 6 Tage in der Woche arbeitet und letztes Jahr wieder geheiratet hat.

Das Bad wäre neben dem Interbau-Hochhaus in Berlin von 1957 das zweite Werk von Niemeyer in Deutschland gewesen, von wo ja seine Vorfahren stammten. Es wäre sicherlich ein Anziehungspunkt geworden, aber was will man machen.

Oscar Niemeyer ist es gewohnt, von Politikern und anderen, deren Ideologie und Religion der Antikommunismus ist, angefeindet zu werden, denn er ist Kommunist und verteidigt bis heute vehement seine Überzeugungen.

Da sind der CDU-Wirtschaftsminister von Brandenburg, mit Namen Junghans und ein dubioser FDP-Politiker mit Namen Lanfermann nicht die einzigen. Bezeichnend, wenn ausgerechnet ein Politiker der unsäglichen FDP von Grössenwahn bei Architektur spricht, einer Partei, die mitverantwortlich war für die Monumentalbauten des Bundesumzugs nach Berlin unter Kohl .

Werden doch Architekturstudenten aus den verschiedensten Ländern eigens nach Berlin geschickt, um sich ein Beispiel anzusehen, wie Architektur nicht sein darf, die sogenannte Bundesfallera-Architektur, ausdruckslos, einfallslos, ungewollt monumentalistisch, eklektisch, ohne Bezug zum Ort und beziehungslos nebeneinandergestellt.

Franziskus-Kirche Oscar Niemeyer-3

Die Bauten von Niemeyer dagegen sind ebenfalls Wallfahrtsorte von Architektur-Studenten, aber deshalb, weil man von jedem von ihnen lernen kann, was wirklich gute Architektur ist. Niemeyer gilt als der Meister der Leichtigkeit, was naturgemäss bei Bauten nicht einfach ist.

Die Anfeindungen gegen Niemeyer begannen bereits im Jahr 1940, als die Pläne für die Sankt-Franziskus-Kirche in Belo Horizonte in Brasilien fertig waren. Die katholische Kirche tönte, sie wolle keine Kirche von einem Kommunisten und antikommunistische Politiker erklärten den Entwurf für „hässlich“.

Franziskus-Kirche Oscar Niemeyer-2

Juscelino Kubitschek, der damals Bürgermeister von Belo Horizonte war, der später der Präsident Brasiliens mit dem grössten Weitblick werden und den Bau Brasilias entscheiden sollte, erkannte die Einmaligkeit des Niemeyer-Entwurfs und setzte den Bau der Kirche durch. Wer heute Architektur studiert und seinen Beruf ernst nimmt, von dem wird erwartet, dass er zumindest einmal hierher nach Belo Horizonte kommt und das Werk im Original sieht, das heute nicht einfach nur als exzellente Architektur, sondern als Kunstwerk angesehen wird.

Die ganze Rückwand der Kirche ist in blauen Fliesen des brasilianischen Künstlers Portinari ausgeführt, das Leben des Heiligen zeigend. Die vier Bögen der Kirche lehnen sich einerseits an die Wellen des Wassers an, denn Franziskus sprach ja unter anderen zu den Fischen. Anderseits sind diese Bögen aber auch eine Nachahmung der Bergkette, an der Belo Horizonte liegt und die der Stadt den Namen „schöner Horizont“ gegeben hat.

Nach der Fertigstellung weigerte sich die katholische Kirche für über 10 Jahre, das Kirchlein anzunehmen und zu weihen. Erst als sie merkten, wie berühmt die kleine Kirche schon war, fand sich endlich ein Bischof, der die Kirche weihte.

Franziskus-Kirche Oscar Niemeyer-4

Ähnliches erlebte Niemeyer in vielen Ländern. Das UN-Gebäude in New York z.B. das auf einem Entwurf von ihm beruht, durfte ihm nicht offiziell zugeschrieben werden, denn man begann gerade den kalten Krieg und konnte unmöglich einen Kommunisten als Architekten des Gebäudes nennen.

Die wohl treffendste Ehrung hat ihm seine Heimatstadt Rio de Janeiro zukommen lassen: Die Strasse in der Stadt am steilen Felsenufer, welche die Strände São Conrado und Leblon verbindet, wurde nach ihm ‚Avenida Niemeyer‘ benannt, einer der landschaftlich schönsten Punkte der Erde.

Der vorletzte dieser zahlreichen Fälle von antikommunistischer Hysterie geschah in seiner Heimatstadt. Niemeyer, dessen Büro im Obergeschoss eines Gebäudes an der weltberühmten Copacabana liegt, hatte als Geschenk an ’seine Stadt‘ am nördlichen Teil der Copacabana, genannt Leme, eine Anzahl von Skulpturen aufstellen lassen, die auch gut von der Bevölkerung angenommen wurden.

Dann allerdings kam ein Bürgermeister in Rio de Janeiro ans Ruder, dessen Religion Antikommunismus heisst, von der Partei mit dem damaligen Namen PFL (Parteien wechseln in Brasilien den Namen wie unsereiner die Unterhosen), einer Partei, die mit der Militärdiktatur im Bett gelegen hatte. Er ordnete die Entfernung der Niemeyer-Skulpturen an. Sie hätten keine Genehmigung.

Diese Art von Politikern hat immer heuchlerische Ausreden, so wie auch jetzt wieder in Potsdam. Angeblich sei die Förderfähigkeit nicht gegeben. Wenn das so wäre, hätte man das schon vor vier Jahren feststellen können, als noch kein Geld ausgegeben worden war. Also ein vorgeschobenes Argument.

Warum nur gibt es unter unseren heissgeliebten Politikern nicht einen einzigen, der Mut hat, zu seiner Ideologie zu stehen? „Ich habe die Macht, also wird unter meiner Ägide kein Bad verwirklicht, das von einem Kommunisten entworfen würde.“ Das wäre ehrlich gewesen. Aber ehrlich, wer erwartet schon Ehrlichkeit von unsere Politikern?

Franziskus-Kirche Oscar Niemeyer-5

Was als moderne Architektur bezeichnet wird, also jene im 20. Jahrhundert, die nicht einfach irgendetwas Älteres nachahmt, begann mit dem ‚Bauhaus’ eines Mies van der Rohe und anderer in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Es handelte sich um einen Gegenentwurf zu jenem verschnörkelten Stil vom Anfang des Jahrhunderts, der auf deutsch als „Jugendstil“ bezeichnte wird, der aber nichts mit Jugend zu tun hatte, sondern der Versuch war, mit Pflanzenformen der Architektur ein „weicheres“, ein menschlicheres Antlitz zu geben.

Die Bauhaus-Architektur, so sehr sie Ausdruck des neuen Zeitgeistes wurde, ist aber auch für die grössten architektonischen Sünden des 20. Jahrhunderts verantwortlich, denn sie wurde in ihrer Baukastenform und in ihrer Schnörkellosigkeit von Hunderten von Architekten nachgeahmt. Die einfallslosen Blöcke, die allenthalben wie Bauklötze in der (Stadt-)Landschaft stehen, sind eine der Folgen davon.

Franziskus-Kirche Oscar Niemeyer-6

Demgegenüber verwenden die modernen Architekten wie Niemeyer und der mit ihm in vieler Hinsicht vergleichbare Franzose Le Corbusier (mit dem er von 1935 bis 1953 zusammenarbeitete) runde und abgerundete und andere ungewöhnliche Formen. Mit der Erfindung des Stahlbetons in den dreissiger Jahren war die Möglichkeit gegeben, runde Formen zu schaffen und grosse Überhänge und ähnliches, was die Möglichkeiten der Architekten immens erweiterte.

Trotzdem klammert sich bis heute die Mehrheit der Architekten an Bauklotz-Formen. Dagegen wurde Niemeyers Hauptwerk Brasilia von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, eine Ehrung, die kaum ein anderer lebender Architekt vorweisen kann.

Nun wird also Deutschland kein neues Niemeyer-Werk haben, aber was schert es den Mond, wenn die Hunde ihn anbellen.

Beeindruckend an Niemeyer auch: Er ist immer noch in voller Aktivität. Hier in Belo Horizonte, wo seine Karriere begann, ist gerade das neue Zentrum der Landesregierung in Bau, das von ihm entworfen wurde.

Die deutschen Manager, die bereits Menschen ab 50 zum alten Eisen werfen, dürften rot werden, wenn nur sein Name erwähnt wird. Sie haben sich diesen roten Kopf redlich verdient.

Dieser Artikel erschien bei Karl Weiss

zeitgeschichte

Der Kampf der Kulturen, Teil 2

Karl Weiss – In diesem Teil von “Kampf der Kulturen“ wird nun untersucht, wie es denn nun mit der Gefährdung „des Westens“ aussieht. Stehen wir wirklich kurz vor der Übernahme der Regierungen in Europa und den USA durch die Muslims?

Im ersten Teil von „Kampf der Kulturen“hatten wir uns erst einmal klar gemacht, dass es sich um einen Krieg der Religionen handelt, der da gepredigt wird, nicht um einen der Kulturen. Weiterhin wurde uns klar, wie der Kern der „jüdisch-christlichen Werte“ aussieht, die wir angeblich gegen den Ansturm des Islam verteidigen müssen. Beim genaueren Hinsehen stellte sich heraus, sie stellen sich eigentlich nicht so verteidigenswert dar.

In diesem Teil also die Bedrohung. Es wird von interessierten Kreisen so dargestellt, dass wir hier in Europa unter einer Einkreisung durch den Islam leben, der demnächst die Regierungen in Europa und dann wohl auch in den USA übernehmen wird.

Sieht man sich die Länder an, die wesentlich vom Islam geprägt sind, wie z.B. Marokko, Algerien, Ägypten bzw. sogar den Islam als Staatsreligion haben, wie etwa Pakistan, der Iran, aber auch Saudi-Arabien, ebenso wie jene Länder, die zwar eine mehrheitlich islamische Bevölkerung haben, aber eine relativ feste Trennung von Staat und Religion aufweisen, wie etwa Syrien, der Libanon, die Türkei oder Indonesien (früher auch der Irak – man sehe sich an, was der Überfall der USA mit seinen Verbündeten angerichtet hat), so kommen wir schnell zu dem Schluss: Selbst wenn sich diese Länder alle zusammenschließen würden (wofür nicht die geringsten Anzeichen bestehen) und einen Angriff auf Europa oder die USA oder gar auf beide unternehmen würden, bestünde nicht die geringste Gefahr. Sie sind weder militärisch noch von den Kräften her, die wirtschaftlich einen solchen Krieg unterstützen und unterhalten müssten, in der Lage, auch nur eine Bedrohung darzustellen für die modernen militärisch hochgerüsteten Staaten Europas oder gar für die die USA.

Würden diese Länder tatsächlich einen solchen Angriff wagen, wofür nichts spricht, so wäre ein solcher Krieg innerhalb von Wochen beendet und die islamischen Länder hätten eine vollständige Niederlage erlitten. Dies ist so offensichtlich, dass die Apologeten des „Krieges der Kulturen“ dies auch gar nicht behaupten. Was also sagen sie?

Sehen wir uns zu diesem Zweck einen Artikel an, der in der „Welt“ im Internet am 17. April 2007 unter dem Titel „Die dritte Angriffswelle auf Europa rollt“ erschien, von einem US-Ex-Professor, der sich als Experte in Islamfragen vorstellt, einem gewissen Bernard Lewis. Man könnte natürlich auch einen Text von Henryk Broder verwenden, aber damit würde man ihm schon zu viel Ehre erweisen.

Lewis schreibt dort, wie sich diese Leute die Gefährdung durch den Islam vorstellen: „Die dritte Angriffswelle nimmt eine andere Form an: Terror und Einwanderung.“

Vorher hatte er die beiden ersten Angriffswellen vorgestellt: Die erste war jene, die im Mittelalter von Arabern und Mauren geführt wurde und sogar für kurze Zeit zu einer Besetzung des heutigen Spaniens führte. Die zweite sei jene Attacken gewesen, die durch die Türken in der Zeit der Renaissance und kurz danach vorgebracht wurden. 1453 hatte man Konstantinopel erobert, das ab dann zu Istanbul wurde. In der Folge wurde für eine ganze Zeit der Balkan oder jedenfalls bedeutende Teile davon erobert und gehalten. 1528 und 1683 konnte man bis Wien vorstoßen und die Stadt belagern, wurde aber jeweils zurückgeschlagen.

Nun, kommt also die dritte Angriffswelle und sie wird durch Terror und Einwanderung vorgetragen. Der Artikel in der ‚Welt online’ kommt zusammen mit einem Bild ohne erkennbaren Zusammenhang mit dem Artikel, wo allerdings die Worte „Kanak Attack“ zu sehen sind. Man merkt die Absicht an der Auswahl des Bildes. So führt man faschistische Schlagworte in einen Welt-Artikel ein, ohne dies explizit getan zu haben.

Lesen wir einmal, wie sich Lewis das etwa vorstellt:

„In Europa haben die Muslime auch die Freiheit der Meinungsäußerung und der Bildung, die ihnen zu Hause fehlt. (…) Dies ist ein großer Anreiz für Terroristen, die emigrieren. Terroristen haben in Europa – und bis zu einem gewissen Grad in Amerika – eine viel größere Freiheit, Anschläge zu planen und auszuführen als in den meisten islamischen Ländern.

(…)

In Europa wie in den Vereinigten Staaten ist eine häufige Antwort Multikulturalismus und Political Correctness gewesen. In der islamischen Welt erlegt man sich keine solchen Zurückhaltungen auf. Man ist dort sehr identitätsbewusst. Muslime wissen, wer und was sie sind und was sie wollen – eine Eigenschaft, die wir großteils verloren zu haben scheinen. Den radikalen Muslimen ist es gelungen, in Europa Verbündete zu finden. Nach links üben sie eine Anziehungskraft auf die antiamerikanischen Segmente in Europa aus, für die sie sozusagen die Sowjetunion ersetzt haben. Nach rechts üben sie eine Anziehungskraft auf die antijüdischen Segmente in Europa aus, für die sie die Achsenmächte ersetzen. Es ist ihnen gelungen, unter beiden Flaggen beachtliche Unterstützung zu gewinnen. Für einige Leute in Europa ist der Hass offenbar stärker als ihre Loyalität.“

(…)

Einige Türken in Deutschland machen davon [einem angeblichen Schuldgefühl wegen des Holocausts] sehr geschickt Gebrauch, um mit deutschen Schuldgefühlen herumzuspielen, damit effektive Maßnahmen zum Schutz der deutschen Identität verhindert werden – die, wie andere in Europa, mehr und mehr gefährdet wird.

(…)

Ist die dritte Welle erfolgreich? Das ist gar nicht ausgeschlossen. Muslimische Einwanderer haben einige klare Vorteile. Sie haben Glut und Überzeugung, die in den meisten westlichen Ländern entweder schwach sind oder ganz fehlen. Sie sind überzeugt von der Gerechtigkeit ihrer Sache, während wir viel Zeit damit verbringen, uns selbst zu erniedrigen. Sie verfügen über Loyalität und Disziplin und – was vielleicht am wichtigsten ist – sie haben die Demografie auf ihrer Seite.“

Interessant, was wir von diesem Mann aus den USA über Europa lernen, nicht wahr? Haben Sie Europa wiedererkannt? Wenn sie das nicht eindeutig mit einem „Nein“ beantworten können, dann sind Sie auch schon Opfer der „Kampf-der-Kulturen-Propaganda“ geworden.

Waren Anwerbekolonnen der damaligen Bundesregierung etwa Instrumente des extremistischen Islamismus?

Stellen wir uns einige einfache Fragen. Sind die Muslims in Europa wirklich hierher gekommen, um die Macht in Europa zu übernehmen? Oder weil sie Terroranschläge begehen wollen? Die Türken in Deutschland zum Beispiel. Wurden sie nicht in den 50er und 60er-Jahren mit Anwerbekolonnen aus der Türkei geholt? Waren diese Anwerbekolonnen der damaligen Bundesregierung etwa Instrumente des extremistischen Islamismus?

Sind wirklich in Europa (und den USA) weit mehr Terroranschläge islamistischer Extremisten verübt worden als in den Ländern des Norden Afrikas und des Nahen Ostens? Nach offizieller Version wurden drei bei uns ausgeübt, über 40 dort (in dieser Zählung sind die Anschläge in Israel und jene im Irak nicht mitgezählt).

Ist es wirklich so, dass es einen beständigen Antiamerikanismus in Europa gibt (also eine Ablehnung der Vereinigten Staaten als Land und als Volk, nicht der dortigen Regierung), der früher als Sympathie mit der Sowjetunion zum Ausdruck kam und heute als Sympathie mit extremistischen Muslims?

Ist es wirklich so, dass die „Multikulti-Aktivitäten“, also die Versuche, Immigranten zu integrieren, indem man die eigene Kultur öffnet, zur Unterstützung von extremistischen muslimischen Terroristen geführt haben?

Ist es wirklich so, dass die Ablehnung rassistischer Hetze (hier fälschlich und absichtlich mit dem unsinnigen Konzept der ‚political correctness’ bezeichnet) zur Unterstützung von Terroristen führt?

Ist es wirklich so, dass Europa voll von „antijüdischen Elementen“ ist (gemeint sind offenbar Faschisten), die früher die Achsenmächte (also das faschistische Deutschland und das faschistische Italien) unterstützt haben und heute die extremistischen Islamisten unterstützen? Sind die faschistischen Gruppierungen in Europa nicht sogar genau auf Gegenkurs, nämlich jenem, der die Ausweisung der Immigranten und speziell der Muslims fordert (in verdächtiger Nähe zur Position des Professors)?

Nutzen die Türken in Deutschland wirklich „geschickt“ ein angebliches allgemeines Gefühl des Schuld wegen des Holocausts aus, um Vorteile für die Positionen des extremistischen Islamismus zu erlangen? Gibt es überhaupt einen erwähnenswerten extremistischen Islamismus unter den Türken in Deutschland?

Kennen Sie in ihrem Bekannten- und Familienkreis oder sonst in ihrer Umgebung auch nur einen einzigen, der Schuldgefühle wegen des Holocausts hat oder der viel Zeit damit verbringt, sich selbst zu erniedrigen?

Sind jene, die uns solche Schuldgefühle einreden wollen, wie die „Antideutschen“ und Herr Broder, der Spiegel und die Springerpresse, nicht genau jene, welche die Positionen des „Kampfes der Kulturen“ verbreiten, so wie Professor Lewis, der ja nicht umsonst im Springerblatt „Welt“ übersetzt wird. Jene, die uns immer einreden wollen, wir dürften die Regierungen Israels und der USA wegen ihrer Schlächtereien nicht beschuldigen, denn wir hätten ja noch eine Schuld abzutragen und das sei „Antisemitismus“, wenn man die israelischen Terrorüberfälle anklagt?

Brauchen wirklich die extremistischen Islamisten nur weiterhin „in so großer Zahl“ nach Europa zu emigrieren und viele Kinder kriegen, dann haben sie in absehbarer Zeit in Europa die zahlenmäßige Mehrheit (Demographie)? Sind wirklich alle oder fast alle Mohammedaner, die nach Europa kamen und kommen, extremistische Islamisten?

Gibt es wirklich eine stark steigende Zahl solcher Immigranten in letzter Zeit (die Immigration nach Europa ist heute bei etwa einen Zehntel der Zahlen in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts)? Ist es nicht so, dass bei einer Fortführung der heutigen Zahlen von Immigration und Geburtenüberschuss die Mohammedaner (angenommen, es seinen alle extremistische Islamisten) noch etwa 1000 Jahre bräuchten, um zu einer zahlenmäßigen Mehrheit zu kommen in Europa?

Man braucht nur diese Fragen zu stellen, um zu sehen, die Aussagen des Professors sind Unsinn.

Gleichzeitig konnten wir auch noch bemerken, diese Positionen des „Kampfes der Kulturen“ stehen in ideologischer Nähe zum Faschismus, der uns ebenfalls einreden will, wir hätten Schuldkomplexe wegen des Holocausts und die Ausländer in Europa seien unser Untergang, so wie man uns damals einreden wollte, die Juden seien unser Untergang.

Es gibt keine Gefährdung durch islamische Einwanderung. All dies wird von interessierten Kreisen erfunden, um uns auf den Geschmack zu bringen, den Kriegskurs der US-Regierung, der israelischen Regierung und ihrer Vasallen in der NATO, einschließlich Frau Merkel, zu unterstützen.

Allerdings haben wir in diesem zweiten Teil noch nicht den eigentlichen Terrorismus islamistischer Extremisten untersucht. Das wird einem dritten Teil vorbehalten bleiben.

zeitgeschichte

Letzter Marinesoldat aus dem ersten Weltkrieg beerdigt

Stephan Fuchs – 105 Jahre alt wurde Lloyd Brown, der letzte lebende US-Marinesoldat, der im ersten Weltkrieg diente. Brown wurde am 7. Oktober 1901 geboren und mit 16 Jahren, 1918 in die Navy eingezogen.

Er wurde auf die USS New Hampshire eingeteilt. Der Baltimaore Sun erzählte der Veteran 2005, er sei in die Navy gegangen, weil die Girls auf Uniformen stünden und weil es die Jungs in der Navy auch in die Nachrichtenschlagzeilen brachten: „Wir waren wer!“

„The last living US sailor to have served in World War 1 was buried Wednesday after dying at 105“, sagt die US-Marine. Weitere drei Weltkriegsveteranen der US- Armee und ein kanadischer Veteran sind noch am Leben. Im ersten Weltkrieg kamen zwischen 1914 und 1918 rund 53.000 US Soldaten ums Leben, 204’000 wurden verwundet.

zeitgeschichte

Rückkehr des „Übermenschen“?

onlineredaktion – Er ist wieder da, der „Duce“, der „Übermensch“ Benito Mussolini, von den Toten auferstanden – zumindest in einem kürzlich aufgetauchten Tagebuch, dessen Echtheit angezweifelt wird.

Auffällig bei Fälschungen sind häufig die mitgelieferten Geschichten, die überaus plausibel konstruiert sind und sich zumeist auf menschliche Intimitäten beziehen. Schließlich soll eine Fälschung nicht gleich als solche entlarvt werden. So gab es zu den Hitler-Tagebüchern, die sich später als Fälschungen herausstellten, umfangreiche und abenteuerliche Berichte, die von der deutschen Illustrierten STERN groß publiziert wurden. Zum Schluss gab es nur Verlierer und einen lustigen Spielfilm über das kriminelle Handwerk des Fälschers der Hitler-Tagebücher.

Nun schreibt die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ in ihrer heutigen Ausgabe, der römische Senator Marcello Dell’Utri habe das Tagebuch des faschistischen italienischen Diktators Benito Mussolini (1883-1945) vom Sohn eines Widerstandskämpfers erhalten, der bei der Festnahme Mussolinis dabei gewesen sei. In diesem Tagebuch soll Mussolini Vorbehalte gegen den von den Deutschen begonnenen Zweiten Weltkrieg geäußert haben, wie die Zeitung schreibt. Sie betont jedoch, es in der Vergangenheit mehrfach solche Funde gegeben, die sich alle als nicht herausgestellt hätten.

Es sei nicht bewiesen, dass es sich dieses Mal um das echte Tagebuch des Diktators handelt, schreibt „La Repubblica“. Und wie einst bei den Hitler-Tagebüchern meldeten sich bereits einige mehr oder weniger selbst ernannte „Experten“ zu Wort, die von der Echtheit überzeugt sind.

War es nicht einst Mussolini selbst, der gesagt hatte, Kerle seines Schlages schrieben keine Tagebücher, weil dies „weibisch“ sei, sie hätten ihre eigenen, persönlichen Geschichtsschreiber?

zeitgeschichte

Jacques Chirac: „Der Planet ist krank“

Rede von Staatspräsident Jacques Chirac zur Eröffnung der Konferenz für eine globale Umweltordnung „Bürger der Erde“.

Paris, 2. Februar 2007

Jacques Chirac – Der Planet ist krank: Die Vielzahl von extremen Reaktionen, Orkane, Überschwemmungen, Dürren, sind die besten Symptome dafür, wenn ich so sagen darf. Die Natur ist krank: Die Artenvielfalt nimmt in einem alarmierenden Tempo ab. Wir haben den Beweis dafür, dass menschliches Tun diese Störungen mit sich bringt. Der Tag rückt näher, an dem die klimatischen Verwerfungen außer Kontrolle geraten: Wir stehen in der Tat an der historischen Schwelle des Unumkehrbaren.

Wie Professor Yves Coppens aufgezeigt hat, haben Klimaveränderungen dazu geführt, dass sich die Menschheit in ihrer afrikanischen Wiege entwickeln konnte. Heute könnte die rasante Beschleunigung des Klimawandels unser Verschwinden bewirken. Kulturen sind sterblich, und zwar nicht immer als Folge von Kriegen. Die übermäßige Ausbeutung von Rohstoffen hat zum Untergang der Mayas, der Wikinger in Grönland, der Polynesier auf den Pitcairn-Inseln und der Anasazi-Indianer geführt. Jede dieser hochentwickelten Kulturen lebte bis zum Schluss in Sorglosigkeit und Verblendung. Jede einzelne steht für die Verletzlichkeit des Menschen und für das, was das Schicksal der Menschheit sein könnte.

Seit Jahren kämpft Frankreich in den europäischen Institutionen, in der G8 und in allen internationalen Gremien um Aufmerksamkeit für die Dringlichkeit des Umweltschutzes. Von Rio über Kyoto bis Johannesburg ist die Staatengemeinschaft zwar aktiv geworden und hat sich mit Instrumenten, Konventionen und Institutionen ausgestattet. Aber wir müssen wesentlich schneller dafür sorgen, ein entsprechendes Bewusstsein zu entwickeln, und wir müssen entschieden mehr tun. Deshalb wollte ich diese Konferenz von Paris für eine ökologische Weltordnung. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass Sie heute hier sind, und ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihr Kommen.

Wir sind, und zwar zu Recht, stolz auf unsere Intelligenz und unsere technischen Meisterleistungen. Doch haben wir in wenigen Jahrhunderten Ressourcen verbrannt, die hunderte Millionen Jahre zu ihrer Entstehung brauchten. Wir zerstören Ökosysteme, die einer für immer verlorenen biologischen Vielfalt Schutz bot und machen damit zunichte, was für unsere Zukunft unverzichtbar ist. Wir wissen das alles. Warum ergreifen wir dann nicht die zwingend notwendigen Maßnahmen? Weil wir in einem schuldhaften Egoismus verfangen sind und uns weigern, die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Weil wir nicht in der Lage sind, uns von überkommenden Denkweisen und einer aus dem 19. Jahrhundert übernommenen Wirtschaftsstruktur freizumachen. Weil unsere internationale politische Ordnung für die lebenswichtige Herausforderung des 21. Jahrhunderts, nämlich die ökologische Herausforderung, ungeeignet ist.

Angesichts der Dringlichkeit ist die Zeit der Halbheiten vorbei. Jetzt ist es Zeit für eine Revolution im eigentlichen Sinn des Wortes. Die Revolution des Bewusstseins. Die Revolution der Wirtschaft. Die Revolution des politischen Handelns.

Die Revolution des Bewusstseins. Der Mensch darf sich nicht mehr nur als „Herr und Besitzer der Natur“ verstehen. Ein solches Verständnis, das in früheren Zeiten notwendig war, um der Idee des Fortschritts zum Sieg zu verhelfen, führt uns heute an den Rand des Abgrunds. Wir müssen ein neues Stadium des menschlichen Bewusstseins erlangen: Unsere Intelligenz muss dem Schutz des Planeten gelten. Wir müssen lernen, ein harmonisches Verhältnis zwischen Mensch und Natur zu pflegen. Ein neues und notwendiges Verhältnis.

Unsere Verantwortung für die Erde ist nicht zu trennen von unserer Verantwortung für die Menschheit: Die ökologischen Erfordernisse eröffnen ein neues Kapitel der Menschenrechte. Wir müssen ein neues Grundrecht bekräftigen und durchsetzen: Das Recht auf eine gesunde und geschützte Umwelt. Das ist es, was unter humanistischer Ökologie zu verstehen ist.

Die Revolution der Kultur. Sie erfolgt über die Umwelterziehung aller, insbesondere der Jüngsten. Damit wir alle „Bürger der Erde“ werden, sollten wir in den Vereinten Nationen eine allgemeine Erklärung der Umweltrechte und -pflichten verabschieden: Sie wäre Ausdruck einer gemeinsamen Umweltethik, die sich sowohl auf das öffentliche Handeln als auch auf unser individuelles Tun auswirken würde. Frankreich hat als erstes Land seiner Verfassung eine Umweltcharta hinzugefügt. Ich wünsche mir, dass diese Initiative die UNO anregt und dass jeder Staat den Schutz der Umwelt in seine Grundlagentexte aufnimmt.

Die Revolution des Bewusstseins wird eine Revolution der Wirtschaft möglich machen. In einer Welt, in der mehr als 800 Millionen Männer, Frauen und Kinder Hunger leiden, wird die Antwort auf die ökologische Herausforderung nicht „Nullwachstum“ heißen können. Das Streben der Völker nach einem besseren Leben ist legitim: Es muss unsere Politik leiten. Aber der Planet wird nicht lange ein Wachstum, wie wir es betreiben, aushalten. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, müssen wir ein anderes Wachstum erfinden.

Eine neue industrielle Revolution liegt vor uns, nämlich die der nachhaltigen Entwicklung. Sie erfolgt über den radikalen Wandel unserer Produktionsmethoden und unseres Konsumverhaltens: Bewahrung der natürlichen Ressourcen und des natürlichen Umfelds; Einschränkung der Umweltverschmutzung; Einbeziehung der Umweltqualität in die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung; angemessene Bewertung der natürlichen Rohstoffe. Die Unternehmen müssen ihre Verantwortung für die Umwelt übernehmen. Und wir müssen technologische Durchbrüche fördern: Wir müssen Energien ohne Treibhausgas entwickeln; für Heizung und Strom die Sonnenenergie nutzen; Wärme aus Bioenergie statt aus Öl gewinnen; mehr Strom sparen durch Gebäude, die keine Energie verbrauchen, sondern erzeugen; wir brauchen saubere Autos und Lastwagen; und wir müssen bei der CO2-Abscheidung und -Lagerung für die Stromerzeugung sowie für die Zement- und Stahlproduktion Fortschritte machen.

Diese neue Ära verspricht ein besseres Leben für alle. Die innovativsten und umweltgerechtesten Volkswirtschaften werden morgen die stärksten Volkswirtschaften sein. Dafür brauchen wir jedoch klare und loyale Wettbewerbsregeln. Entweder beschäftigt sich die Staatengemeinschaft damit, oder wir erleben den „ökologischen Krieg“.

Die Anstrengungen müssen gerecht verteilt sein. Die Länder des Nordens haben als erste ihren Reichtum auf der massiven Ausbeutung der natürlichen Rohstoffe aufgebaut. Sie müssen ihre Verantwortung übernehmen und in einem abgestimmten Rahmen umweltgerechte Produktionsregeln und Normen einhalten. Darum geht es bei den Verhandlungen über die Bekämpfung des Klimawandels im Rahmen der UN-Konvention zur Zukunft des Kyoto-Protokolls, die vor 2009 Ergebnisse bringen sollen. Mit der Verpflichtung, auf Initiative Frankreichs und Großbritanniens und mit Unterstützung der Kommission, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf ein Viertel zu senken, weist die Europäische Union den Weg.

Die Schwellenländer haben viele Vorteile. Sie verfügen über ein reiches natürliches Erbe. Sie müssen dazu angehalten werden, dieses Erbe zu schützen und die neue Verantwortung zu übernehmen, die ihnen zufällt. Das ist die andere Herausforderung für die Nach-Kyoto-Zeit. Die Verfügbarkeit der „grünen“ Technologien macht es ihnen möglich, schneller als die alten Industrienationen zur Wirtschaft der nachhaltigen Entwicklung zu gelangen.

Was die armen Länder betrifft, so müssen wir ihnen helfen, sich zu entwickeln und dabei die Umwelt zu achten und sich vor den katastrophalen Folgen der Erderwärmung zu schützen, an denen sie nicht ganz unschuldig sind. Ich denke an die Inseln, die durch den Anstieg des Meeresspiegels gefährdet sind, oder auch an Länder wie in der Sahelzone, die von Dürren dramatischen Ausmaßes betroffen sein werden.

Wir müssen die Bekämpfung der Armut und die ökologische Revolution miteinander zu verbinden wissen und dazu neu über den Begriff des gemeinsamen Erbes der Menschheit nachdenken. Über innovative Finanzierungen, wie die internationale CO2-Steuer, könnten Entwicklungsländer, die dabei mitmachen, sich die Mittel verschaffen, um die ökologischen Schätze, über die sie verfügen, wie Urwälder, zum Wohle aller zu bewahren und von vornherein auf saubere Technologien zu setzen. Der Erfolg des Solidaritätsbeitrags auf Flugtickets für die Bekämpfung der großen Pandemien gibt uns ein Beispiel, das weitergeführt werden muss und zeigt uns, was getan werden muss.

Die Revolution in den Köpfen bliebe aber fruchtlos und die wirtschaftliche Revolution würde behindert, wenn nicht gleichzeitig eine politische Revolution erfolgen würde. Sie ist auf dem Weg: Dank den Vereinen und Initiativen, dank der Mitwirkung der Bürger, dank der zunehmenden Mobilisierung der gewählten Vertreter wirkt sich das Umweltgebot zunehmend auf lokale und nationale Politikbereiche aus. Dieser Kampf wird jedoch auf globaler Ebene geführt: Die ökologische Krise kennt keine Grenzen. Dafür fehlt unserem Handeln allerdings noch zu häufig Kohärenz.

Wir müssen eine globale Umweltordnung entwickeln. Auch in diesem Bereich führt Einseitigkeit in die Sackgasse. So wie Multilateralismus die Voraussetzung für den Frieden ist, so ist er auch der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung. Das UN-Umweltprogramm ist ein bemerkenswertes Programm, das ich an dieser Stelle würdigen möchte. Aber es hat nicht genügend Macht und institutionelles Gewicht. Unser Ziel muss sein, dieses Programm in eine vollwertige Organisation der Vereinten Nationen umzuwandeln. Diese UN-Umweltorganisation wird das Umweltgewissen der Welt sein. Sie wird eine unparteiische und wissenschaftliche Bewertung der Gefahren vornehmen. Ausgestattet mit einem politischen Mandat wird sie legitimiert sein, die gemeinsam getroffenen Entscheidungen umzusetzen. Sie wird unserem gemeinsamen Handeln mehr Kraft und mehr Kohärenz verleihen.

Mit unserer Konferenz wollen wir alle Bürger und alle Gesellschaftskreise mobilisieren und eine Gruppe von Pionierländern bilden, die bereit ist, dieses Projekt einer UN-Umweltorganisation zu unterstützen, damit wir die Länder überzeugen können, die noch zögern.

Sie alle, die Sie hier sind, Vertreter von Staaten und internationalen Organisationen, namhafte Wissenschaftler, Verantwortliche aus Nichtregierungsorganisationen, Unternehmer, engagierte Bürger, Sie sind die Speerspitze einer globalen Umweltbewegung. Sie werden durch Ihre Debatten und Ihre Arbeit zur Mobilisierung der internationalen Verantwortungsträger und der internationalen Öffentlichkeit beitragen, eine Mobilisierung, die wir mehr denn je dringend notwendig brauchen. Ihnen allen möchte ich meine Wertschätzung, meinen Respekt und vor allem meinen Dank aussprechen.

Vielen Dank.

Diese Rede wurde übersetzt und herausgegeben von der Französischen Botschaft in Berlin

zeitgeschichte

Watergate-Organisator Howard Hunt gestorben

Miami – Einer der Organisatoren des Watergate-Einbruchs, Howard Hunt, ist am Dienstag im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Skandal brachte 1974 US-Präsident Richard Nixon zu Fall. Hunt war Soldat während des Zweiten Weltkriegs, Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA, Organisator eines Staatsstreichs in Guatemala und der gescheiterten Invasion in der Schweinebucht auf Kuba, aber auch Autor von mehr als 80 Büchern, bei denen es sich oft um Spionagegeschichten handelte.

Als Watergate-Einbrecher wollte Hunt sich nicht bezeichnen lassen. Er sei ein Watergate-Verschwörer gewesen, erklärte er. Noch während er beim CIA arbeitete, warb er vier der fünf Männer an, die schliesslich am 17. Juni 1972 in das Hauptquartier der demokratischen Partei im Watergate-Haus in Washington einbrachen. Bei einem von ihnen wurde Hunts Telefonnummer gefunden. Die fünf Männer, Hunt und ein weiterer Verschwörer, Gordon Liddy, wurden drei Monate später angeklagt. Hunt verbrachte 33 Monate im Gefängnis.

Die Ermittlungen zu dem Einbruch machten auch die Verwicklung des Weissen Hauses und von Nixon in den Fall deutlich, so dass der Kongress ein Amtsenthebungsverfahren einleitete, dem der Präsident mit seinem Rücktritt zuvor kam.

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