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Folter und Elend im Namen der Freiheit

Harold Pinter – Die folgenden Anmerkungen stammen aus Harold Pinters Dankesrede, die er anlässlich der Überreichung des Wilfred-Owen-Preises Anfang des Jahres hielt.


Owen artikulierte die Tragödie, den Schrecken – und gewiss auch das Mitleid – des Krieges wie kein anderer Dichter.

Der große Dichter Wilfred Owen artikulierte die Tragödie, den Schrecken – und gewiss auch das Mitleid – des Krieges wie kein anderer Dichter. Allerdings haben wir nichts dazu gelernt. Fast 100 Jahre nach seinem Tod ist die Welt grausamer, brutaler, erbarmungsloser geworden.

Aber die „freie Welt“, wie sie von den USA und Großbritannien verkörpert wird, erklärt man uns, unterscheidet sich vom Rest der Welt, da unsere Handlungen von einer moralischen Autorität und einer moralischen Passion diktiert und sanktioniert und von jemanden, den man Gott nennt, geduldet werden. Es gibt Menschen, denen es schwer fällt, das zu verstehen, Osama bin Laden aber findet es leicht.

Was würde Wilfred Owen zur Invasion im Irak sagen? Eine verbrecherische Handlung, ein eklatanter Fall von Staatsterrorismus, der die absolute Verachtung der Auffassungen des Völkerrechts demonstriert. Eine eigenmächtige Militäraktion, die durch eine Serie immer neuer Lügen und grober Manipulationen der Medien und deshalb der Öffentlichkeit hervorgerufen wurde. Eine Handlung, die darauf zielte, die militärische und ökonomische Kontrolle der USA über den Nahen Osten zu festigen und getarnt wurde als Befreiung – als letztes Mittel, nachdem alle anderen Begründungen bisher misslungen waren, um sich selbst zu rechtfertigen. Eine hervorragende Behauptung militärischer Stärke, die für den Tod und die Verstümmelung von Tausenden und Abertausenden von unschuldigen Menschen verantwortlich ist.

Eine unabhängige und vollkommen objektive Darstellung der getöteten Iraker in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ schätzt, dass sich die Zahl auf fast 100.000 beläuft. Aber weder die USA noch die Briten scheren sich darum die getöteten Iraker zu zählen. Wie Tommy Franks vom Oberkommando der US-Streitkräfte denkwürdigerweise sagte: „Wir stellen nicht die Zahl der Todesopfer fest.“

Wir haben den Menschen im Irak Folter, Streubomben, abgereichertes Uran, unzählige wahllose Morde, Elend und Erniedrigung gebracht und nannten es „Freiheit und Demokratie in den Nahen Osten bringen“. Wie wir aber alle wissen, wurden wir nicht mit den prophezeiten Blumen willkommen geheißen. Was wir entfesselt haben, sind ein heftiger und unaufhörlicher Widerstand und chaotische Zustände.

Sie könnten an dieser Stelle vielleicht einwenden: Was ist mit den Wahlen im Irak? Präsident Bush selbst hat diese Frage beantwortet, als er sagte: „Wir können nicht akzeptieren, dass es in einem Land, das unter ausländischer militärischer Besatzung steht, freie demokratische Wahlen stattfinden.“ Ich musste diese Äußerung zwei Mal lesen, bevor ich begriff, dass er über den Libanon und Syrien sprach.

Was sehen Bush und Blair nun tatsächlich, wenn sie sich im Spiegel betrachten?

Ich glaube Wilfred Owen würde unsere Verachtung, unseren Ekel, unsere Übelkeit und unseren Scham sowohl über die Sprache als auch über die Handlungen der amerikanischen und britischen Regierung teilen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei The Independent & ZNet
Übersetzung aus dem Englischen: Tony Kofoet

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Falscher Schädel in Beethovens Grab

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Harald Haack – In dem Grab von Ludwig van Beethoven auf dem Wiener Zentralfriedhof liegt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht Beethovens Schädel, sondern der eines Mulatten. Diesen Verdacht hegten mehrfach schon Anthropologen des 19. Jahrhunderts, wie der Berliner Anthropologe Herbert Ullrich in seinem Buch „Schädelschicksale historischer Persönlichkeiten“ schreibt. Doch nun, nach einer DNA-Untersuchung mehrerer Schädelfragmente, die bisher Ludwig van Beethoven zugeschrieben wurden, steht fest, dass sie tatsächlich zu seinem Schädel gehören, obwohl doch der Schädel bei der 2. Exhumierung von 1888 als vollständig beschrieben wird und folglich keine Schädelfragmente fehlen dürften.

Wie konnten dann Schädelfragmente von Beethovens Schädel durch die Welt wandern? Und wo befindet sich sein restlicher Schädel, wenn nicht in seinem Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof? Und zu wem gehört der Schädel, der in Beethovens Grab gelegt wurde?


Ludwig van Beethoven: Wo liegt sein Schädel?

Keine Musik in Beethovens Ohren
Allgemein bekannt ist, dass der große Komponist in den Jahren vor seinem Tod am 26. März 1827 fast vollständig gehörlos geworden war und dennoch komponiert hatte. Weltweit bilden seine Kompositionen, vor allem die neun Symphonien, ebenso die Klavier- und Violinkonzerte, heute die Basis für Konzertveranstaltungen mit klassischer Musik. Erste Symptome seines Gehörleidens machten sich für Beethoven schon 1794 bemerkbar. Denkbar ist, dass der Lärm von Geschützfeuer während der Französischen Invasion, die in jenem Jahr in Wien stattfand, sein Gehörleiden auslöste, das sich stetig steigerte. Ab 1818 hatte Beethoven nur noch auf dem linken Ohr geringfügig etwas hören können, ansonsten war er völlig gehörlos geworden. Die Musik existierte nur noch in seinem Gehirn und als Noten, die er schrieb und las. Konversation mit Besuchern und Gesprächspartnern konnte nur noch über so genannte Konversationshefte stattfinden. Und als Gehörloser schrieb er seine größten und bekanntesten Symphonien. Zu seinen Lebzeiten war der Verlust seines Hörsinnes ein Rätsel gewesen. Wie der SPIEGEL nun schreibt, soll Beethoven verlangt haben, dass Ärzte nach seinem Tod den Grund für sein Gehörleiden klären sollten. Und damit begann ein obskurer Kriminalfall.

Der Schädelraub
Einen Tag nach Beethovens Tod wurde in dessen Wohnung an seinem Leichnam eine Obduktion vorgenommen. Dabei wurde der Hirnschädel mit einem Sägeschnitt geöffnet und die Felsenbeinpyramiden der Schläfenbeine für eine spätere wissenschaftliche Untersuchung über Beethovens Gehörlosigkeit entnommen. Angeblich soll sie der Sektionsdiener an einen ausländischen Arzt verkauft haben, wie Herbert Ullrich in seinem Buch berichtet.

In ihrem Brief vom 4. April 1827 schreibt die Sängerin Schindler über den Totengräber Beethovens, dieser habe ihr berichtet, dass man versucht habe ihn zu bestechen, wenn er den Kopf Beethovens an einem anderen Ort deponiere. Obwohl die Polizei davon erfahren hatte, und den Fall untersuchte, müssen damals schon, vor dem Begräbnis Beethovens, Unbekannte seinen Kopf gegen einen anderen Schädel – der ebenso wie der Beethovensche aufgesägt war und bei dem ebenfalls die Schläfenbeinpyramiden entfernt wurden, um später keinen Verdacht aufkommen zu lassen – ausgetauscht haben. Jedenfalls stimmt die DNA der Schädelknochenfragmente, die bei der Obduktion Beethovens entnommen wurden und die kürzlich in den USA untersucht wurden, mit der DNA von Beethovens Haarlocke, die ihm auf dem Sterbebett abgeschnitten wurde, überein. Dies sagte William Meredith, Direktor des Beethoven-Studienzentrums der kalifornischen San José University, kürzlich dem „San Francisco Chronicle“.

Wie Herbert Ullrich schreibt, sei während der ersten Exhumierung 1863 und auch später, 1888, bei der zweiten Exhumierung Beethovens von keinem der Untersuchenden geprüft worden, ob Schädel und Körperskelett tatsächlich zusammenpassen: „Allein die Tatsache der Obduktionsmerkmale genügte zur Feststellung, dass der im Grab befindliche Schädel auch tatsächlich der von Beethoven ist.“ Aber wie Ullrich zuvor erzählt, habe man bei der ersten Exhumierung im Jahre 1863, die von der „Gesellschaft für Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates“ veranlasst wurde, in dem zerfallenen Holzsarg vom Skelett zunächst nur „wenige Armknochen, einen Oberschenkelknochen, das Kreuzbein und ein Teil des Beckens“ gefunden. Der Schädel sei in zahlreiche Stücke zerbrochen und unvollständig gewesen. In einem Bericht aus jener Zeit steht:

„Zuerst stieß man auf ein großes, durch Zersägen entstandenes Stück der ungewöhnlich starken Hirnschale, wozu sich später ein zweites und dann ein drittes von geringerem Umfange vorfanden. Die mächtige Stirn mit den Augenhöhlen und dem Oberkiefer war ganz beisammen, in dem letzteren steckten fünf Zähne, vier andere vollkommen gesunde, die in dem gelockerten Kiefer erst später ihren Halt verloren hatten, fanden sich abgesondert vor, vier fehlten ganz. Dagegen zeigte der Unterkiefer, der bald darauf aus der Erde gelöst wurde, eine fast vollzählige Reihe vollkommen gesunder und kräftiger Zähne; nur den linken vorletzten Backenzahn hatte schon der Lebende verloren, der linke Weisheitszahn war mit Gold plombiert, der rechte war auch nicht im Keime vorhanden. Man fand beim Weitersuchen noch ein viertes und fünftes, und einige kleinere Stücke von der Hirnschale, so wie das Nasenscheidewandbein.“

Und nach weiterer Suche fand man dann insgesamt 9 Schädelteile und nahezu alle Teile des Körperskeletts „in annähernder Vollständigkeit und gutem Erhaltungszustand“. Es fehlten nur die linke Kniescheibe, einige Hand- und Fußknochen. Der Bildhauer Alois Wittmann stellte nach dem Zusammensetzen der Schädelteile, was auf einer Tonunterlage erfolgte, einen Gipsabguss des Schädels her. Der Zahnarzt Dr. Faber hatte Fotos und Zeichnungen des Gebisses angefertigt.

25 Jahre später, 1888, sollte die zweite Exhumierung angeblich aus „Pietätsgründen“ verhindert werden. Man einigte sich schließlich auf den Kompromiss, dass die Untersuchung der Gebeine Beethovens nur etwa 20 Minuten lang dauern durfte. Wahrscheinlich waren der Schwindel und der Schädeldiebstahl einigen Persönlichkeiten Wiens längst bekannt gewesen. Unter ihnen war der Vertreter des Wiener Bürgermeisters, der Gemeinderat Baugoin. Er wollte eine erneute Untersuchung nur gestatten, wenn diese „ohne direkte Berührung der Gebeine geschehen könnte.“

Baugoin entstammte mutmaßlich einer hugenottischen Familie aus Belgien, das bis 1815 von dem österreichischen Zweig der Habsburger regiert wurde. Sein Name taucht mehrfach in Zusammenhang mit hugenottischen Vereinigungen und einem Geheimbund auf, der in seinem Emblem die Symbolevon Schädel und Knochen führte. Wie heutzutage in Skull & Bones in den USA war es auch in dem Geheimbund, dem Baugoin offensichtlich angehörte, üblich, sich die Schädel großer Persönlichkeiten anzueignen. Wenn man sich daran erinnert, dass Ludwig van Beethoven in Bonn als Spross einer flämischen Familie geboren wurde, die aus der Nähe Brüssels stammte, aus Brabant (Mechelen), dass Baugoin sehr wahrscheinlich Mitglied jenes Wiener Geheimbundes war, der internationale Verbindungen unterhielt, dann erahnt man in etwa welche Interessen bestanden, unbedingt den Schädel Beethovens zu besitzen. Natürlich ist dies keine Erklärung dafür, aber ein Ansatz für weitere, mögliche Recherchen. Und: War Baugoin ein Verwandter Beethovens?

Wessen Kopf liegt in Beethoven Grab?
Als „höchst bemerkenswert“ am Schädel, den man in Beethovens Grab während der 1. Exhumierung im Jahr 1864 gefunden haben will, sei, so stellten die Wissenschaftler Weisbach, Toldt und Meynert, die die 2. Exhumierung durchführen durften, fest, dass der „unseren Vorstellungen von Schönheit und Ebenmaß keineswegs entspricht“. Nach ihrer Meinung seien viele Merkmale, unter ihnen beispielsweise eine hochgradige Schieflage der Stirn, im Leben Beethovens nicht so aufgefallen. Regelrecht erschrocken sei der Bonner Anthropologe Schaafhausen über den Beethoven-Schädel gewesen, wie der Wiener Anatom Langer von Edenberg auf einer Sitzung der Anthopologischen Gesellschaft in Wien 1887, also im Jahr vor der 2. Exhumierung Beethovens, berichtete:

„Beim ersten Anblick des Schädels erschrak er fast über die rohe Gesichtsbildung desselben, von dem er eine Seitenansicht nie gesehen. Die rückliegende Stirn und das Vortreten des Oberkiefers mit den Zähnen entsprechen nicht den Bildern und Büsten des großen Toten und, was wichtiger ist, sie lassen sich in den Gesichtsmasken desselben nicht erkennen. Er kann es nicht leugnen, dass ihm ein leiser Zweifel an der Echtheit des Schädels aufstieg, wiewohl das große Schädelvolumen für dieselbe spricht.“

Der von Schaafhausen geäußerte dringende Wunsch, der Schädel in Beethovens Grab möge einer erneuten eingehenden anatomischen Untersuchung unterworfen werden, hat sich nie erfüllt. Lediglich die Schädelknochenfragmente, die der Wiener Arzt Romeo Seligmann 1863 nach der 1. Exhumierung erworben haben soll, die er behandelte wie eine Reliquie und die dann von Generation zu Generation innerhalb seiner Familie weitervererbt wurden und schließlich in die USA gelangten, nach Hawaii, Frankreich und wieder zurück in die USA, wurden mit modernen forensischen Methoden untersucht. Zur Erinnerung: 1827 nach der Obduktion Beethovens soll der Sektionsdiener Schädelknochenfragmente an einen ausländischen Arzt verkauft haben. Von wem hatte Seligmann seine Reliquien, die Schädelknochenfragmente Beethovens, erworben?

Zweifel in einer Zeit des aufkeimenden Rassismus‘
Der Berliner Pathologe und Anthropologe Rudolf Virchow (13. Oktober 1821- 5. September 1902), der als Begründer der modernen Pathologie gilt, stellte fest, dass die Form der Scheitelkurve Beethovens „mit keiner der in Mitteleuropa typisch vorkommenden Formen übereinstimmt. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt“ schreibt am 22. Juni 1888 über das Ergebnis der 2. Exhumierung: „Aus den Messungen ergab sich, dass Beethovens Schädelbildung keine ungewöhnlich schöne war, welche auf hohe Intelligenz hindeutete. Nach der Zusammenstellung der einzelnen Gesichtspartien muss der Tondichter ein sogenanntes Mulattengesicht gehabt haben, mit überaus stark hervortretenden Mundpartien.“ Die Bildung des Unterkiefers bei Beethoven sei mohrenhaft gewesen, die darauf zurückzuführen sei, dass der Schöpfer unsterblicher Meisterwerke einen der schwarzen Rasse eigentümlichen Unterkiefer besessen habe, erklärte das „Illustrierte Wiener Extrablatt“.

Jedoch auf keinem seiner zeitgenössischen Bildnisse wurde Ludwig van Beethoven mit diesen negriden Merkmalen gezeigt. Müssen wir annehmen, dass in Beethovens Grab der Schädel eines ermordeten Schwarzen, möglicherweise eines Opfers des Sklavenhandels liegt?

SPIEGEL: DNA-Analyse – Schädelknochen stammen von Beethoven
Elitäre Knochenmänner und geheimnisvolle, prominente Totenschädel

Literatur:
Schädel-Schicksale historischer Persönlichkeiten,
Herbert Ullrich, Verlag Dr. Friedrich-Pfeil, München,
ISBN 3-89937-055-4

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Phönix aus Rassenhygiene und Selektion

Stephan Fuchs – Nachdem die Industrielle Revolution das Terraforming und den Raubbau an der Natur in vollen Zügen vollbringt, kommt nun das Humanforming das seit dem zweiten Weltkrieg in einem tabuisierten Schattenreich geschlummert hat wie ein Phönix wieder zum Vorschein. Der Übermensch hat wieder Konjunktur. Damit auch die Gefahren der Rassenhygiene und der Selektion.

Die Idee des Übermenschen ist alt und mit vielen Sagen verknüpft. Nichts desto trotz erlebte der Sozialdarwinismus seine Hochblüte im Jahre 1895 als in Deutschland die zwei Bücher „das Recht auf den Tod“ von Adam Jost und „Die Tüchtigkeit unserer Rasse und der Schutz der Schwachen“ von Alfred Ploetz erschienen. Ersteres interpretiert die Fürsorge unheilbar Kranker als schädlich für die Gemeinschaft, das zweite führt die Zielsetzungen des Sozialdarwinismus konsequent bis zum Rassengedanken und bis zur Forderung nach Rassenhygiene fort.

Im Jahre 1916 kam der Münchner Arzt Wilhelm Schallmayer zum Ergebnis, „dass minderwertige Keimzellen keinen Anteil an der Fortpflanzung der Nation haben sollen“. Von da war es nicht mehr als konsequentes Weiterdenken, wenn vier Jahre später die von den Autoren Karl Binding und Alfred Hoche verfasste Schrift „Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens“ erschien, in der die Beseitigung der lebensunfähig Geborenen und Gewordenen gerechtfertigt wird. Die Theorie der Rassenhygiene peitschte sich bis zur Machtergreifung Hitlers 1933 in gefährliche Dimensionen vor. Im Prinzip musste die Führung um Hitler und die SS die bereits tief im Volk integrierte Idee nur bündeln und effektiv umsetzen. Mit allen Mitteln und mit breiter Unterstützung der Öffentlichkeit machte sich die Elite daran die „Volksgemeinschaft“ vor der „Entartung“ zu bewahren und die „Weitergabe minderwertiger Keimzellen“ zu verhindern. Die Saat, die schon lange ausgesät war gedieh, die Vernichtung „unwürdigen Lebens“ hatte begonnen.


Die Theorie der Rassenhygiene peitschte sich bis zur Machtergreifung Hitlers 1933 in gefährliche Dimensionen vor.

Jetzt, rund 80 Jahre später sind wir auf dem gleichen Weg wie damals mit dem kleinen Unterschied, dass wir meinen in einer sicheren Demokratie zu leben und aus freiem Willen über unwertes Leben zu entscheiden. Über das Leben unserer Kinder, über abnormes Verhalten welches in unserer hochgezüchteten Gesellschaft keinen Platz mehr hat.

Es wird immer offensichtlicher, dass der Mensch unter der Belastung der Umweltverschmutzung, dem psychischen Stress und den Anforderungen der modernen Industriegesellschaft nicht mehr gewachsen ist und langsam zerbricht. Wie die Verletzlichkeit der Umwelt und deren hochsensible Ökosysteme durch die Industrialisierung schamlos zerstört wurde, wird nun das ebenso verletzliche und hochsensible System Mensch an die Bedürfnisse der Industrie angepasst.

Das heißt konkret, dass die Kosten/Nutzen Rechnung Mensch- Industrie optimiert werden muss um den Anforderungen der Industrie zu genügen. Bodyforming durch Facelifting, Vitaminspritzen, chirurgische Eingriffe und Psycho- Drogen um in der Welt zu bestehen war wohl nur die Vorpremiere um die Gesellschaft auf den Übermenschen einzustimmen. Die Gefahr Eugenetischen Richtlinien nicht mehr zu entsprechen hat sich dramatisch verschärft. Die moderne Medizin erklärt immer mehr Abweichungen von der Norm zu behandelbaren Krankheiten. Sie verspricht Abhilfe durch Neurochirurgie, Reproduktionsmedizin, Gentherapie oder Genmanipulation. Und da wo noch nicht behandelt oder durch Euthanasie beendet werden kann, ist das Übel zumindest durch strickte Vorsorge und vorgeburtliche Selektion zu vermeiden, denn nur Arbeitsfähige, zum Teil an Maschinen angepasste Arbeitskräfte werden eine Chance haben.

Es droht eine Gentechnokratie, die in der Praxis ohne Gewaltanwendung funktionieren könnte. So hat sie alle Kennzeichen einer finsteren Verschwörung abgelegt und das Kostüm von Gesundheit, Produktivität und Gewinnverheißung angelegt. Ihren Schwung erhält sie durch die Dramaturgie der Gefahren und die Durchsetzungsmacht von zig- Milliarden Dollar die von der Pharma Industrie Investiert wurden. Die Medizinierung sozialer Verhältnisse wird ergänzt durch die Kosten/Nutzen Diskussion in der Sozial und Gesundheitspolitik. In unserer hochgezüchteten Konkurrenzgesellschaft in denen der Wert des Menschen nach seinen Leistungen bemessen wird, verdeutlicht sich immer mehr, dass menschliches Leben auf seine Vernutzbarkeit reduziert wird und dem Diktat der Raubritter unterworfen wird.

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Wir basteln uns eine chemische Granate

Stephan Fuchs – Ein neuer Leckerbissen fand heute seinen Weg in die Archive: Tactics and Technique of Chemical Warfare aus dem Jahre 1926. Die 87 Seiten umfassende Broschüre wurde am 15. AUgust 1926 an der General Service Schools at Fort Leavenworth, Kansas herausgegeben. Ein interessanter Einblick .

Inhalt:
Chapter I: Organization—Chemical Warfare Service
Chapter II: Chemical Warfare Weapons
Chapter III: Chemical Agents and Their Tactical Use
Chapter IV: Smokes and Incendiaries
Chapter V: Tactical Operations of Gas Troops
Chapter VI: Chemical Warfare Tactics by Artillery
Chapter VII: Chemical Warfare Tactics by Air Service
Chapter VIII: Staff Duties of Chemical Warfare Service Officers
Chapter IX: Defense Against Chemical Warfare

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Der Bombenbefehl der die Welt veränderte

Stephan Fuchs – Am 25. Juli 1945 kam der Bombenbefehl aus dem War Departement. Für die Mission, die erste Atombombe auf japanisches Ziel abzuwerfen wurde die 509th US Army Air Force Composite Groupe ausgewählt. Ab dem 3. August sollte, je nach Wetterlage eine der Städte Hiroshima, Kokura, Niigata oder Nagasaki angegriffen werden. Städte mit grosser Zivilbevölkerung.


Junge Männer, die der Welt das Grauen lernen werden

Eine Superfortress, der B-29-Bomber mit dem Namen Enola Gay, benannt nach dem Vornamen der Mutter des Piloten, Col. Paul Tibbets warf am 6. August gegen 08:16 Ortszeit die erste Atombombe, die je in einem Konflikt eingesetzt wurde über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Unter dem Kommando von Paul Tibbets detonierte 550 m über dem Grund die Bombe mit etwa 13 Kilotonnen TNT-Äquivalent Sprengkraft und tötete 20.000 bis 200.000 Menschen sofort und zerstörte 80% der Stadt. Begleitflugzeuge mit Beobachtungspersonal sollten einige Meilen abseits der Zielvorgabe stationiert sein. Die Bombe die fiel und tausenden Menschen auf einen Schlag das Leben aushauchte wurde unter dem Namen Little Boy bekannt. Die Enola Gay war der 509th US Army Air Force Composite Gruppe zugeordnet und flog ihre Einsätze von Tinian, einer kleinen Insel der Marianen. Neben der Enola Gay gab es noch 14 weitere B-29-Bomber, die für den Einsatz von Atombomben umgerüstet waren, unter anderem die Bockscar, die 3 Tage nach dem Einsatz der Enola Gay eine weitere Atombombe auf Nagasaki abwarf, die zweite Atombombe trug die Bezeichnung Fat Man. Morgen, am 6.August jährt sich die Tragödie für die Menschheit zum 60. mal… Nehmen sie sich Zeit um nachzudenken.

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Deep Throat outet sich

Es war eines der am besten gehüteten Geheimnisse: Wer war „Deep Throat“, jener ominöse, an den Mafia Porno-Film erinnernden Informant der Watergate-Enthüller Bob Woodward und Carl Bernstein? Über dreißig Jahre nach der Affäre, die US-Präsident Richard Nixon zu Fall brachte, soll sich der große Unbekannte jetzt geoutet haben.

Begleitend zu diesem Bericht:

  • Im Mp3 Format: Die Smoking Gun Sequenz zwischen Nixon & Haldeman
  • Im Printformat: Das Transkript der Smoking Gun Sequenz und diesen Artikel

Das Magazin „Vanity Fair“ berichtet jetzt, bei „Deep Throat“ habe es sich um einen FBI-Beamten namens Mark Felt gehandelt. Der heute 91-jährige Pensionär habe nach mehr als 30 Jahren sein Schweigen gerochen. „Ich bin der Typ, den sie Deep Throat nannten“, sagte Felt der Zeitschrift nach deren Angaben. Er lebt heute mit seiner Tochter Joan in Santa Rosa in Kalifornien. Die Familie habe alte Fotos zur Verfügung gestellt, die in der neuen Ausgabe am 8. Juni veröffentlicht werden.

Er, „Deep Throat“, ist die geheimnisvolle Regierungsquelle der USA, die vor über 30 Jahren die Watergate Affäre auffliegen ließ und so den amerikanischen Präsidenten Richard Nixon zu Fall brachte. Deep Throat ist schlechthin das bestgehütete Geheimnis des Journalismus. Dank ihm wurden die beiden Washington Post Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein zu den unangefochtenen Stars des Investigativen Journalismus, sie gelten gar als Begründer dieses Genres.

Watergate: Die Affäre
In der Nacht des 17. Juni 1972 wurde eine Gruppe von fünf Männern verhaftet, nachdem sie in das Hauptquartier der demokratischen Partei im Watergate-Gebäude in Washington, D.C. eingebrochen waren und dort Abhörgeräte installierten. Offensichtlich war es der zweite Einbruch, die ersten Mikrofone funktionierten nicht richtig. Diese Männer waren Bernard Baker, Virgilio Gonzalez, Eugenio Martinez, James W. McCord, Jr. und Frank Sturgis. Die Beteiligung McCords, der mit dem Komitee zur Wiederwahl des Präsidenten in Verbindung stand, sorgte für Spekulationen über eine Verstrickung des Weißen Hauses in dieses Verbrechen. Und tatsächlich, selbst Nixon wusste von der kriminellen Tat.


CIA eingeschaltet um Ermittlungen des FBI zu verschleppen

Präsident Nixons Sekretär Ron Ziegler jedoch dementierte dies, und bezeichnete den Einbruch als „drittrangig“. Bei der Verlesung der Anklage identifizierte sich McCord als ehemaliges Mitglied des Geheimdienstes CIA, was das Interesse zweier Journalisten der Washington Post erregte, die bei der Verhandlung anwesend waren. Diese beiden Journalisten waren Bob Woodward und Carl Bernstein. Sie begannen, mit Rückendeckung ihres Chefredakteurs Ben Bradlee, unermüdlich die Fakten zu den verhafteten Männern freizulegen. Deep Throat half ihnen dabei indem er die jeweiligen Recherche-Ergebnisse bestätigte oder ihnen sagte, wenn sie auf der falschen Fährte waren. Der Präsident schaltete inzwischen die CIA ein, um die Ermittlungen der Bundespolizei FBI zu verschleppen, indem nationale Sicherheitsinteressen geltend gemacht werden sollten. Am 30. April war Nixon gezwungen, zwei seiner mächtigsten Berater zum Rücktritt zu bewegen: H. R. „Bob“ Haldeman (Stabschef im Weißen Haus) und John Ehrlichman (Berater für innere Angelegenheiten). Beide wurden kurze Zeit später zu Gefängnisstrafen verurteilt. Nixon entließ ebenfalls den Rechtsberater des Weißen Hauses John W. Dean, der kurz zuvor vor dem Senat ausgesagt hatte, und später zu einem Schlüsselzeugen gegen Nixon selbst werden sollte. Am selben Tag benannte Nixon mit Elliot Richardson einen neuen Justizminister und gab ihm die Autorität, einen speziellen Ermittler für die wachsenden Ermittlungen in der Watergate-Affäre einzusetzen. Um seine Unabhängigkeit zu gewährleisten, war dieser Ermittler nicht dem Justizministerium unterstellt.

Die Tonbänder
Die Anhörungen, die vom Watergate-Komitee des US-Senats durchgeführt wurden und in denen Dean als Starzeuge neben vielen anderen ehemaligen Schlüsselpersonen der Nixon-Administration ein verheerendes Zeugnis ablegte, wurden fast während des gesamten Sommers 1973 im Fernsehen übertragen und verursachten einen katastrophalen politischen Schaden für Nixon. Die Ermittler des Senats entdeckten am 16. Juli eine ausschlaggebende Tatsache: Alexander Butterfield sagte, dass ein Tonbandsystem im Weißen Haus automatisch alles aufzeichnete, was im Oval Office gesprochen wurde. Diese Tonbandaufnahmen könnten zeigen, ob Nixon oder Dean die Wahrheit über die Schlüsseltreffen im Weißen Haus aussagten. Die Bänder wurden daraufhin sowohl von Cox als auch vom Senat zur Beschlagnahme verlangt. Im Januar 1974 verweigerte Nixon jedoch die Aushändigung der verlangten Materialien. Während Nixon weiterhin die Übergabe der Bänder verweigerte, stimmte er der Übergabe von Abschriften einer großen Zahl von Bändern zu.


Plan zur Blockierung der Ermittlungen durch fiktive Gründe der nationalen Sicherheit schmieden: Nixon & Haldeman

Sie bestätigten zum größten Teil die Aussagen Deans und führten zu weiterer Erschütterung, als entdeckt wurde, dass ein entscheidender Teil eines Tonbandes, das niemals den Gewahrsam des Weißen Hauses verlassen hatte, gelöscht worden war. Im August wurde ein zuvor unbekanntes Tonband vom 23. Juni 1972, also nur wenige Tage nach dem Watergate-Einbruch, publik, worin Nixon und sein Stabschef Haldeman den Plan zur Blockierung der Ermittlungen durch fiktive Gründe der nationalen Sicherheit schmiedeten. Dieses Band wurde als „Smoking Gun“, also als rauchender Colt, bezeichnet. Aufgrund der Last dieses letzten Beweisstücks wurde Nixon nun auch von seinen letzten verbleibenden Anhängern im Stich gelassen. Die 10 Kongressabgeordneten, die zuvor gegen den Amtsenthebungsartikel im Ausschuss gestimmt hatten, kündigten nun an, dass sie die Amtsenthebung unterstützen würden. Nachdem die republikanischen Senatoren Nixon mitgeteilt hatten, dass eine Mehrheit für eine Verurteilung stand, entschied sich Nixon zurückzutreten. Am 9. August 1974 trat Richard Milhous Nixon als 37. Präsident der Vereinigten Staaten zurück.

Smoking Gun Transkript

TRANSCRIPT OF A RECORDING OF A MEETING BETWEEN THE PRESIDENT ND H.R. ALDEMAN IN THE OVAL OFFICE ON JUNE 23, 1972 FROM 10:04 TO 11:39 AM
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HALDEMAN: okay -that’s fine. Now, on the investigation, you know, the Democratic break-in thing, we’re back to the-in the, the problem area because the FBI is not under control, because Gray doesn’t exactly know how to control them, and they have, their investigation is now leading into some productive areas, because they’ve been able to trace the money, not through the money itself, but through the bank, you know, sources – the banker himself. And, and it goes in some directions we don’t want it to go. Ah, also there have been some things, like an informant came in off the street to the FBI in Miami, who was a photographer or has a friend who is a photographer who developed some films through this guy, Barker, and the films had pictures of Democratic National Committee letter head documents and things. So I guess, so it’s things like that that are gonna, that are filtering in. Mitchell came up with yesterday, and John Dean analyzed very carefully last night and concludes, concurs now with Mitchell’s recommendation that the only way to solve this, and we’re set up beautifully to do it, ah, in that and that…the only network that paid any attention to it last night was NBC…they did a massive story on the Cuban…

PRESIDENT: That’s right.

HALDEMAN: thing.

PRESIDENT: Right.

HALDEMAN: That the way to handle this now is for us to have Walters call Pat Gray and just say, „Stay the hell out of this…this is ah, business here we don’t want you to go any further on it.“ That’s not an unusual development,…

PRESIDENT: Um huh.

JUNE 23, 1972 FROM 10:04 TO 11:39 AM
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HALDEMAN: …and, uh, that would take care of it.

PRESIDENT: What about Pat Gray, ah, you mean he doesn’t want to?

HALDEMAN: Pat does want to. He doesn’t know how to, and he doesn’t have, he doesn’t have any basis for doing it. Given this, he will then have the basis. He’ll call Mark Felt in, and the two of them …and Mark Felt wants to cooperate because…

PRESIDENT: Yeah.

HALDEMAN: he’s ambitious…

PRESIDENT: Yeah.

HALDEMAN: Ah, he’ll call him in and say, „We’ve got the signal from across the river to, to put the hold on this.“ And that will fit rather well because the FBI agents who are working the case, at this point, feel that’s what it is. This is CIA.

PRESIDENT: But they’ve traced the money to ‚em.

HALDEMAN: Well they have, they’ve traced to a name, but they haven’t gotten to the guy yet. PRESIDENT: Would it be somebody here?

HALDEMAN: Ken Dahlberg.

PRESIDENT: Who the hell is Ken Dahlberg?

HALDEMAN: He’s ah, he gave $25,000 in Minnesota and ah, the check went directly in to this, to this guy Barker.

PRESIDENT: Maybe he’s a …bum.

JUNE 23, 1972 FROM 10:04 TO 11:39 AM
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PRESIDENT: He didn’t get this from the committee though, from Stans.

HALDEMAN: Yeah. It is. It is. It’s directly traceable and there’s some more through some Texas people in–that went to the Mexican bank which they can also trace to the Mexican bank…they’ll get their names today. And pause)

PRESIDENT: Well, I mean, ah, there’s no way… I’m just thinking if they don’t cooperate, what do they say? They they, they were approached by the Cubans. That’s what Dahlberg has to say, the Texans too. Is that the idea?

HALDEMAN: Well, if they will. But then we’re relying on more and more people all the time. That’s the problem. And ah, they’ll stop if we could, if we take this other step.

PRESIDENT: All right. Fine.

HALDEMAN: And, and they seem to feel the thing to do is get them to stop?

PRESIDENT: Right, fine.

HALDEMAN: They say the only way to do that is from White House instructions. And it’s got to be to Helms and, ah, what’s his name…? Walters.

PRESIDENT: Walters.

HALDEMAN: And the proposal would be that Ehrlichman (coughs) and I call them in

PRESIDENT: All right, fine.

HALDEMAN: and say, ah…

JUNE 23, 1972 FROM 10:04 TO 11:39 AM
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PRESIDENT: How do you call him in, I mean you just, well, we protected Helms from one hell of a lot of things.

HALDEMAN: That’s what Ehrlichman says.

PRESIDENT: Of course, this is a, this is a Hunt, you will-that will uncover a lot of things. You open that scab there’s a hell of a lot of things and that we just feel that it would be very detrimental to have this thing go any further. This involves these Cubans, Hunt, and a lot of hanky-panky that we have nothing to do with ourselves. Well what the hell, did Mitchell know about this thing to any much of a degree?

HALDEMAN: I think so. I don ‚t think he knew the details, but I think he knew.

PRESIDENT: He didn’t know how it was going to be handled though, with Dahlberg and the Texans and so forth? Well who was the asshole that did? (Unintelligible) Is it Liddy? Is that the fellow? He must be a little nuts.

HALDEMAN: He is.

PRESIDENT: I mean he just isn’t well screwed on is he? Isn’t that the problem?

HALDEMAN: No, but he was under pressure, apparently, to get more information, and as he got more pressure, he pushed the people harder to move harder on…

PRESIDENT: Pressure from Mitchell?

HALDEMAN: Apparently.

PRESIDENT: Oh, Mitchell, Mitchell was at the point that you made on this, that exactly what I need from you is on the–

HALDEMAN: Gemstone, yeah.

JUNE 23, 1972 FROM 10:04 TO 11:39 AM
**********

PRESIDENT: All right, fine, I understand it all. We won’t second-guess Mitchell and the rest. Thank God it wasn’t Colson.

HALDEMAN: The FBI interviewed Colson yesterday. They determined that would be a good thing to do.

PRESIDENT: Um hum.

HALDEMAN: Ah, to have him take a…

PRESIDENT: Um hum.

HALDEMAN: An interrogation, which he did, and that, the FBI guys working the case had concluded that there were one or two possibilities, one, that this was a White House, they don’t think that there is anything at the Election Committee, they think it was either a White House operation and they had some obscure reasons for it, non political,…

PRESIDENT: Uh huh.

HALDEMAN: or it was a…

PRESIDENT: Cuban thing-

HALDEMAN: Cubans and the CIA. And after their interrogation of, of…

PRESIDENT: Colson.

HALDEMAN: Colson, yesterday, they concluded it was not the White House, but are now convinced it is a CIA thing, so the CIA turn off would…

PRESIDENT: Well, not sure of their analysis, I’m not going to get that involved. I’m (unintelligible).

HALDEMAN: No, sir. We don’t want you to.

JUNE 23, 1972 FROM 10:04 to 11:39 AM
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PRESIDENT: You call them in.

PRESIDENT: Good. Good deal! Play it tough. That’s the way they play it and that’s the way we are going to play it.

HALDEMAN: O.K. We’ll do it.

PRESIDENT: Yeah, when I saw that news summary item, I of course knew it was a bunch of crap, but I thought ah, well it’s good to have them off on this wild hair thing because when they start bugging us, which they have, we’ll know our little boys will not know how to handle it. I hope they will though. You never know. Maybe, you think about it. Good!

HALDEMAN: Mosbacher has resigned.

PRESIDENT: Oh yeah?

HALDEMAN: As we expected he would.

PRESIDENT: Yeah.

HALDEMAN: He’s going back to private life (unintelligible) Do you want to sign this or should I send it to Rose?

PRESIDENT: Ah, yeah (scratching noise)

HALDEMAN: Do you want to release it?

PRESIDENT: O.K. Great. Good job, Bob.

HALDEMAN: Kissinger?

PRESIDENT: Huh? That’s a joke.

HALDEMAN: Is it? Ah, O.K.

JUNE 23, 1972 FROM 10:04 TO 11:39 AM
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PRESIDENT: I don’t know, maybe it isn’t worth going out and talking (unintelligible) Maybe it is.

HALDEMAN: Well, it’s a close call. Ah, Ehrlichman though you’d, you probably, he, he…

PRESIDENT: What?

HALDEMAN: Well, he said you probably didn’t need it. He didn’t think you should, now at all. He said he felt fine doing it.

PRESIDENT: He did? The question, the point is, does he think everybody is going to understand about the bussing?

HALDEMAN: That’s right.

PRESIDENT: And, ah, well Lonzo says no.

HALDEMAN: Well, this, the fact is somewhere in between, I think, because I think that is
missing some…

PRESIDENT: Well, if the fact is somewhere in between,
we better do it.

HALDEMAN: Yeah, I think Mitchell says, „Hell yes. Anything we can hit on at anytime we get the chance…and we’ve got a reason for doing it… do it.“

PRESIDENT: When you get in these people when you…get these people in, say: „Look, the problem is that this will open the whole, the whole Bay of Pigs thing, and the President just feels that“ ah, without going into the details… don’t, don’t lie to them to the extent to say there is no involvement, but just say this is sort of a comedy of errors, bizarre, without getting into it, „the President believes that it is going to open the whole Bay of Pigs thing up again. And, ah because these people are plugging for, for keeps and that they should call the FBI in and say that we wish for the country, don’t go any further into this case“, period!

JUNE 23, 1972 FROM 10 04 TO 11:39 AM
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HALDEMAN: OK

PRESIDENT: That’s the way to put it, do it straight (Unintelligible)

HALDEMAN: Get more done for our cause by the opposition than by us at this point.

PRESIDENT: You think so?

HALDEMAN: I think so, yeah.

PRESIDENT: Still (unintelligible) moves (unintelligible)very close election (unintelligible) he keeps saying if he moves a little-

HALDEMAN: They’re all… that’s the whole thing. The Washington Post said it in it’s lead editorial today. Another „McGovern’s got to change his position,“ and that that would be a good thing, that’s constructive. Ah, the white wash for change.

PRESIDENT: Post prints the news so they’ll say that is perfectly all right.

HALDEMAN: Cause then they are saying…on the other hand… that maybe we’re not so smart. We have to admire the progress he’s made on the basis of the position he’s taken and maybe he’s right and we’re wrong.

PRESIDENT: To be very (unintelligible) (laughs).

HALDEMAN: Sitting in Miami played into our hand a little bit.

PRESIDENT: No.

HALDEMAN: They, ah eliminated their law prohibiting male homosexuals from wearing female clothing, now the boys can all put on their dresses… so the gay lib is going to turn out 6,000 fags to (laughs). I hope they (unintelligible) them.

PRESIDENT: How did they(unintelligible)

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zeitgeschichte

Irakische Sunniten gründen Allianz

Bagdad – Stammesführer, Politiker und Religionsgelehrte der sunnitischen Minderheit im Irak haben am Wochenende eine Allianz gegründet. Diese soll künftig als Sprachrohr für die arabischen Sunniten fungieren.

Damit reagierten sie auf die wachsenden Spannungen zwischen dem sunnitischen Rat der Religionsgelehrten und der Schiiten-Partei SCIRI. Die Teilnehmer der Versammlung forderten am Samstag den Rücktritt von Innenminister Bayan Bakir Solagh, den sie für die Tötung sunnitischer Geistliche durch Angehörige der SCIRI- Parteimiliz verantwortlich machen. SCIRI-Sprecher Reda Dschawad bestritt die Vorwürfe und erklärte, er selbst habe an dem Sunniten-Treffen teilgenommen. Schiiten-Prediger Muktada al-Sadr bot sich als Vermittler in dem Konflikt an.

Grossrazzia mit Toten
Bei einer Grossrazzia im so genannten Todesdreieck wurden fünf Aufständische getötet und elf weitere verletzt. Wie aus irakischen Militärkreisen bekannt wurde, nahmen die Soldaten 16 Verdächtige fest.

An der Razzia nahmen 850 amerikanische und irakische Soldaten teil. Ziel von Angriffen der Aufständischen waren auch am Wochenende wieder irakische und amerikanische Soldaten sowie Regierungsmitarbeiter. Insgesamt starben bei Anschlägen und Gefechten am Samstag und Sonntag mindestens 17 Menschen. Unter den Opfern ist auch der Generaldirektor des Handelsministeriums. Er starb zusammen mit seinem Fahrer bei einem Attentat in Bagdad. In den vergangenen Monaten sind mehr als ein Dutzend ranghohe irakische Regierungsmitarbeiter bei Attentaten ums Leben gekommen.

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Kuba lässt Treffen von Dissidenten in Havanna zu

HAVANNA – Die kommunistische Regierung Kubas hat am Freitag in Havanna ein beispielloses Treffen von Regimekritikern zugelassen. Rund 200 Dissidenten kamen in einer Obstplantage am Rande der Hauptstadt zusammen.

Sie forderten einen demokratischen Wandel sowie die Freilassung politischer Gefangener. Es war die erste Versammlung des von den USA unterstützten Verbandes. Beim bis dahin letzten Anlauf im Jahr 1996 waren die meisten führenden Dissidenten festgenommen worden.

Der Organisatorin des diesjährigen Treffens, Martha Beatriz Roque, zufolge wurden auch diesmal Teilnehmer von der Polizei drangsaliert.

US-Präsident George W. Bush lobte den Mut der Regimekritiker. Sie seien aus dem „Schatten der Unterdrückung“ getreten, sagte er in einer Video-Botschaft. Er kündigte an, den politischen Wechsel auf der Karibikinsel beschleunigen zu wollen.

Das Treffen belegte gleichzeitig aber auch die Zerstrittenheit der geschwächten kubanischen Opposition. Viele Oppositionsgruppen blieben ihm fern, weil sie die engen Verbindungen Roques zu Exil-Kubanern in Miami sowie deren Finanzierung durch die USA kritisieren.

„Diese Versammlung vertritt nicht die Mehrheit der Opposition“, sagte Kubas bekanntester Dissident Oswaldo Paya, der mit dem Menschenrechtspreis der Europäischen Union – dem Sacharow-Preis – ausgezeichnet worden ist. Auch eine kleine Zahl europäischer und amerikanischer Diplomaten durfte an der Versammlung teilnehmen.

Einigen EU-Parlamentariern wurde die Einreise anlässlich des Treffens jedoch verweigert. Dies sei nicht akzeptabel, sagte ein EU-Sprecher. In Berlin und Rom und Madrid wurden deshalb die kubanischen Botschafter in die Aussenministerien einbestellt.

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Telefon klingelt

Telefongespräch zwischen Präsident Johnson und dem texanischen Gouverneur John Connally vom 2. März 1967, morgens um 10:39. In diesem Gespräch geht es um die Garrison Investigation. Jim Garrison, Staatsanwalt aus New Orleans, ermittelte in der Verschwörung zur Ermordung des Präsidenten John F. Kennedy, als deren Kopf er Clay Shaw vor Gericht brachte. Im Telefongespräch wird Clay Shaw, ein Geschäftsmann aus New Orleans erwähnt.

Johnson beruft sich weiter auf „the A.G.“, den Justizminister Ramsey Clark, den FBI Direktor Edgar Hoover, und um David Ferrie, den Garrison ebenfalls der Verschwörung beschuldigte. Der stadtbekannte Homosexuelle David W. Ferrie starb während Garrisons Ermittlungen. Shaw wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Erst 1975 stellte sich jedoch heraus, dass Shaw tatsächlich CIA-Mitarbeiter gewesen war.

Zum MP3 Audio File bei [Stephanfuchs.ch]

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Vietnam Fotogalerie

Der Vietnam-Krieg war nicht nur einer der längsten, der blutigsten und grausamsten Kriege des 20. Jahrhunderts; er brachte außerdem in mehrfacher Hinsicht eine Zäsur in der visuellen Kriegsberichterstattung. Erstmals wurde ein Krieg durch das Fernsehen zum »living room war«. Er brach in den privaten häuslichen Raum und damit in einen alltäglichen Rezeptionskontext der bildersüchtigen »Heimatfront« ein. Über 1500 Fotoreporter kamen zum Einsatz, die mit ihren Kleinbildkameras viel flexibler waren als früher. Da, an der Heimatfront, wurde der Krieg offensichtlich verloren. Amerika und der Rest der Welt waren erschüttert. Eine massive Gegenbewegung, die Friedensbewegung entstand.


Schmerzliches Erbe

Der Krieg hinterließ ein schmerzliches Erbe, das die Beziehungen zwischen Streitkräften und Medien bis heute beeinträchtigt. „Ob gut oder schlecht, Vietnam war damals das wichtigste Thema, es hat uns und den Journalismus geformt“, so der Kriegskorrespondent Don North, der 1964 als freier Journalist nach Saigon kam.


Kriegsentscheidende Rolle


Parallelen zum Irak Krieg

Im Vietnam-Krieg spielte erstmals die Medienberichterstattung eine vielleicht Kriegsentscheidende Rolle. Keiner der folgenden Kriege wurde so unzensiert in die zivile Welt getragen. Die Bild Galerie besteht aus rund 200 Fotos aus Beständen des Army Signal Corps, Department of the Navy, Office of the Chief Signal Officer und dem United States Marine Corps. Die Bilder, obwohl dreissig Jahre alt, gleichen sich jenen aus dem Krieg gegen den Irak.