zeitgeschichte

Die Oraclesyndicate Archive

Oraclesyndicate.org – das Medienhaus – ist Besitzerin eines der umfassendsten Archive und Sammlungen zeitgenössischer Dokumente aus FBI, CIA und aus privaten Beständen. Das gesamte Archiv beinhaltet ca. 300’000 Archivseiten und tausende Fotos. Oraclesyndicate.org macht einen kleinen Teil der Öffentlichkeit zugänglich.


Propagandaplakate: Die Sammlung umfasst 3900 Plakate aus den beiden Weltkriegen

Die John F. Kennedy und Jacqueline Kennedy –Onassis Kollektion auf CD-ROM.
Die Kollektion beinhaltet Text, Foto, Video und Audio Dokumente des Secret Service, der CIA, FBI, der National Security Agency, dem State Department, dem Assassination Records Review Board, der Warren Commision, dem Dallas Police Departement, Department of Defence, Department of Justice und der Lyndon Johnson und JFK Presidential Libary.

Die Mafia Akte
Die Umfassende Mafia Akte umfasst mehr als 8000 Seiten aus FBI Untersuchungen. Abhörprotokolle, Memos, Berichte und Hintergründe der grossen Mafia Familien in N.Y, Miami, Kalifornien und Las Vegas. Das Mafia Archiv ist unterteilt in 8 Dokumentationen, gespeichert auf CD im PDF Format

LA COSA NOSTRA/JOHN ROSELLI
Die Roselli Serie umfasst 1200 Seiten der FBI Investigation über John Roselli AKA Filippo Sacco. Roselli war in Las Vegas und Kalifornien aktiv, als Vertreter der Cosa Nostra Familien in Chicago. Roselli war Präsident der Columbia Pictures und ehemaliger Leutnant von Al Capone sowie Bodyguard von Harry Cohen. 1976 fand man Rosellis Leiche beim Dumfounding Bay, Florida, in einem 55 Gallonen Ölfass.

AL CAPONE
2400 Seiten der FBI über die Erkenntnisse des Top Gangsters Alphonse Al Capone AKA Scarface. Die Dokumente beinhalten Reporte über die Lage in Chicago und Zeitungsartikel, sowie Capones Zeit in Alcatraz. Al Capone war einer der berüchtigtsten Verbrecher Amerikas in den 1920er und 1930er Jahren. Capone kontrollierte die Chicagoer Unterwelt und machte seine Geschäfte vor allem in den Bereichen illegales Glücksspiel, Prostitution und während der Prohibitionszeit im illegalen Alkoholhandel.

Das „St. Valentine’s Day Massacre“
107 FBI Seiten über die Untersuchung in Capones berüchtigtster Mord, dem „St. Valentine’s Day Massacre“. Am 14. Februar 1929 töteten Capones Leute, die als Polizisten verkleidet waren, sechs Mitglieder der Morans-Gang sowie einen zufällig anwesenden Freund. Mehr als 150 Kugeln durchlöcherten die sieben Opfer. Wie immer hatte Capone auch diesmal ein Alibi. Er hielt sich zum Zeitpunkt des Massakers in Florida auf. Dennoch wusste eigentlich jeder, dass nur Al Capone hinter diesem Mordanschlag stecken konnte.

CARLO GAMBINO
Die Carlo Gambino Akten umfassen 1011 Seiten aus FBI Beständen. 1970 war Gambino der Boss der Bosse und somit der mächtigste Mafiosi der USA. Leider sind viele der Seiten geschwärzt, um die Quellen zu schützen. Gambino war der Führer der 5 führenden Mafia Familien in N.Y.

LUCKY LUCIANO
Die FBI Akten umfassen 645 Seiten über Lucky Luciano. Davon rund 350 Seiten Memos von FBI Agenten. Das Gross des Materials umfasst die Zeit aus den späten 40er und frühen 50er Jahren.

Die FBI MAFIA Bibel
Der 285 Seiten umfassende Bericht wurde 1958 als Mafia Monograph als geheimes Dokument für die Spezialisten der Anti Mafia Behörden gefertigt. Geschrieben wurde die mafia Bibel von der Central Research Section des FBI. Das Dokument beschreibt wie die Mafia nach Amerika kam, den Aufbau der Mafia, die frühe Geschichte in Sizilien und New York. Beschrieben werden zudem folgende Personen: Lucky Luciano, Louis Buchalter, Albert Anastasia, Vito Genovese, Joseph Profaci, Frank Costello, Santo Trafficante, Sr, Santo Trafficante, Jr, Al Capone, Jacob Shapiro, Meyer Lansky, Benjamin Siegel, Abner Zwillman, James Hoffa, Joseph Barbara, Joseph Boanno, und Carlos Marcello.

VITO GENOVESE
135 Seiten der FBI über Vito Genovese. Vito Genovese, Top Offizier der Mafia, war in den 20er und 30 er Jahren Lucky Lucianos Rechte Hand. 1937 floh er nach Italien und wurde ein Freund von Benito Mussolini. Nach dem Krieg kehrte er nach Amerika zurück, um sich dem Gericht zu stellen. 1945, verstarb der Hauptzeuge gegen ihn, Peter La Tampa, an einer Vergiftung. Genovese wurde freigelassen und wurde daraufhin zum Boss der Bosse, offensichtlich durch die Morde an Willie Moretti und Albert Anastasia. Wegen Rauschgiftdelikten wurde er 1958 verhaftet und inhaftiert. 1969 verstarb Vito Genovese an einer Herzattacke.

BUGSY SIEGEL
2’421 Seiten der FBI Investigationen über “Bugsy” Siegel. Er galt – neben Meyer Lansky und Capone – als einer der wichtigsten amerikanischen Gangster. Er wurde verdächtigt an über 30 Morden direkt oder indirekt beteiligt gewesen zu sein. Siegel wurde unter dem Namen Benjamin Siegelbaum 1902 im New Yorker Ghetto Williamsburg geboren und geriet schon als Kind in die Gesellschaft von Kleinkriminellen. Dabei tat er sich mit dem wesentlich älteren Meyer Lansky zusammen, und die beiden waren bald als „Bug and Meyer Mob“ bekannt. Sie ergänzten sich nahezu ideal: Der große und cholerische Siegel schüchterte Kontrahenten und andere Jugendliche ein, der kleine und höchst intelligente Lansky entwickelte dazu die Strategien und vermittelte unter anderem ein Bündnis zu Frank Costello und Charles „Lucky“ Luciano. Während der 20er-Jahre war Siegel zwar das am wenigsten einflussreiche Mitglied dieses Quartetts, stieg aber dennoch zu einem mächtigen Gangster auf.

Die Iran Files
Die Sammlung beinhaltet 4’600 Seiten aus CIA und State Department Archiven. Rund 300 Seiten sind von der Central Intelligence Agency aus den Jahren 1953 – 1993. Sie beinhalten die politische Situation in Iran nach dem Coup gegen die Regierung von Mossadeq und die Reinstallation des Schahs. Die Aufstände von Mekka 1987, Irans Beziehung zur Sowjet Union und verschiedene Aspekte des Iran- Irak Krieges. 4300 Seiten sind aus dem State Department. Unter anderem Beinhalten die PDF Dokumente den amerikanischen Abschuss der iranischen Airline Fluges 655, die Entwicklung im iranisch-irakischen Krieg und des Terrorismus.

WWI & WWII Propaganda Plakate
Die Sammlung umfasst 3900 Plakate aus den beiden Weltkriegen, als PDF Datei. Die Dateien sind Druckbereit. Unter ihnen befinden sich wahre Leckerbissen. Die Sammlung umfasst Plakate der Marine, der amerikanischen Luftwaffe und aus verschiedenen amerikanischen Departamenten. Die Sammlung präsentiert eine gute Mischung von bizarren und unterhaltsamen, aber auch tragischen und in unserer heutigen Zeit unverständlichem Propaganda Material.

Die Irak Files
266 CIA Files datiert zwischen 1974 bis 1992. Inhalt: Einschätzung über biologische Schäden während dem Golf Krieg, Scud Missiles, dem Report über die Charakteristik der irakisch- militärischen Industrialisierung, geschrieben nur einige Tage vor der Invasion in Kuwait, sowie die Beziehung Irak – Sowjet Union.

1,800 State Department Dokumente datiert zwischen 1970 und 1993. Die Politik der Bath Partei, Einschätzung über Saddam Hussain’s macht, iranisch-irakische Grenzzwischenfälle, der Iranisch-irakische Krieg, der irakische gebrauch chemischer Waffen, die Beziehung der US Diplomaten und Irak. u. A.

377 Seiten des Congressional Research Service datiert zwischen 1998 bis Dezember 2002. Beleuchtet wird darin die internationale Unterstützung für die US policy, die irakische Fähigkeiten für biologisch / chemische Kampfstoffe, das Oil for Food Programm, Iraks Weapons of Mass Destruction Möglichkeiten, die irakische Opposition gegen Saddam Hussain. u.A.

Die Papst Akte
Am 13. Mai 1981 verübte der türkische Rechtsextremist Mehmet Ali Agca auf dem Petersplatz in Rom ein Attentat auf Johannes Paul II. Dieser wurde dabei durch drei Kugeln schwer verletzt. Die Hintermänner wurden schon bald beim sowjetischen Geheimdienst KGB vermutet. Aufsehen erregte der Papst, als er den Attentäter, dem er schon auf dem Krankenbett vergeben hatte, nach der Genesung im Gefängnis besuchte. 218 Seiten der Central Intelligence Agency – Dokumente, berichte über das Attentat im Jahre 1981. Inklusive 45 Seiten des US Kongresses über die päpstliche reise nach Kuba.

Die Nixon – Watergate Audio Aufnahmen
Die Anhörungen die vom Watergate-Komitee des US-Senats durchgeführt wurden und in denen John W. Dean als Starzeuge neben vielen anderen ehemaligen Schlüsselpersonen der Nixon-Administration ein verheerendes Zeugnis ablegte, wurden fast während des gesamten Sommers 1973 im Fernsehen übertragen und verursachten einen katastrophalen politischen Schaden für Nixon. Die Ermittler des Senats entdeckten am 16. Juli eine ausschlaggebende Tatsache: Alexander Butterfield sagte, dass ein Tonbandsystem im Weißen Haus automatisch alles aufzeichnete, was im Oval Office gesprochen wurde. Diese Tonbandaufnahmen könnten zeigen, ob Nixon oder Dean die Wahrheit über die Schlüsseltreffen im Weißen Haus aussagten. Die Bänder wurden daraufhin sowohl von Cox als auch vom Senat zur Beschlagnahme verlangt. Im Januar 1974 verweigerte Nixon jedoch die Aushändigung der verlangten Materialien. Im August wurde ein zuvor unbekanntes Tonband vom 23. Juni 1972, also nur wenige Tage nach dem Watergate-Einbruch, publik, worin Nixon und sein Stabschef Haldeman den Plan zur Blockierung der Ermittlungen durch fiktive Gründe der nationalen Sicherheit schmiedeten. Dieses Band wurde als „Smoking Gun“, also als rauchender Colt, bezeichnet.
Die CD beinhaltet 14 Stunden original Audio Aufnahmen, inklusive der „Smoking Gun“ Sequenz.

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US-Gericht weist Klage gegen Agent-Orange-Hersteller ab

Hanoi/New York. Die Abweisung einer Sammelklage von rund vier Millionen Vietnamesen gegen die amerikanischen Hersteller des Entlaubungsmittels Agent Orange ist in Vietnam auf Kritik und Enttäuschung gestossen. Ein US-Gericht hatte es am Donnerstag abgelehnt, das im Vietnamkrieg eingesetzte Mittel mit Substanzen gleichzusetzen, deren Anwendung völkerrechtlich verboten ist. Dieses Urteil sei eine Schande, sagte Nguyen Trong Nhan, Vizepräsident der Vietnamesischen Vereinigung der Opfer von Agent Orange, am Freitag. «Wir wollen nur Gerechtigkeit, sonst nichts.»


80 Millionen Liter versprüht

Um Entschädigungszahlungen zu erhalten, wollten die Kläger erreichen, dass die Herstellung von Agent Orange für den Kriegseinsatz als Kriegsverbrechen eingestuft wird. Dies lehnte Bezirksrichter Jack Weinstein ab. Seiner Ansicht nach konnten die Kläger auch nicht nachweisen, dass ihre gesundheitlichen Probleme durch den Einsatz von Agent Orange verursacht wurden. US-Flugzeuge hatten während des Vietnamkriegs rund 80 Millionen Liter des Entlaubungsmittels versprüht, um den nordvietnamesischen Truppen die Deckung im Dschungel zu nehmen.

Die Beklagten, darunter die Unternehmen Monsanto und Dow Chemical, zeigten sich mit dem Richterspruch zufrieden. Dagegen kündigte die Gegenseite an, in Revision zu gehen. «Ich werde kämpfen, nicht nur für mich selbst, sondern für Millionen vietnamesischer Opfer», sagte einer der Kläger, der 50-jährige Nguyen Van Quy. Quy leidet unter Leber- und Magenkrebs. Er macht Agent Orange ausserdem für Missbildungen seiner Kinder verantwortlich. Beide sind geistig behindert, seine 14-jährige Tochter ist zudem taubstumm. «Diejenigen, die diese giftigen Chemikalien hergestellt haben, müssen zur Rechenschaft gezogen werden», sagte Quy.

Agent Orange

Erhielt seinen Namen von der orangen Banderole der Fässer. Der Wirkstoff ist 2,4,5-Trichlor-Phenoxyessigsäure-Butylester. Agent Orange ist flüssig und wird als Aerosol aus Flugzeugen oder aus Helikoptern versprüht… Und seine Wirkung ist fürchterlich. Obwohl Mediziner bereits 1966 langfristige Schäden am Menschen vermuten, leugnet die US-Regierung und das Militär bis heute einen kausalen Zusammenhang zwischen Agent Orange und den Krankheiten: Wer im Vietnamkrieg mit dem Entlaubungsmittel Agent Orange in Berührung kam, blieb nicht nur bis an sein Lebensende verseucht, sondern trug den Fluch weiter in die nächsten Generationen. Zwei bis fünf Millionen Vietnamesen kommen direkt mit Agent Orange in Kontakt, und ahnen nichts von den Folgen. Krebs, Missbildungen, Immunschwäche und vor allem Erbgutveränderungen treten von nun an immer häufiger auf. Laut Angaben des vietnamesischen Roten Kreuzes leiden circa 100.000 Vietnamesen an den Spätfolgen von Agent Orange.


Agent Orange kein Kriegs- Verbrechen

Diese sind: Krebs, Missbildungen, Immunschwächen und nachhaltige Erbgut Veränderungen. Andere Schätzungen setzen die Zahl der Opfer erheblich höher auf ca. 4 Millionen an. Da viele vietnamesische Neugeborene der dritten Generation noch mit schweren Missbildungen zur Welt kommen, dürfte die höhere Zahl eher der Wahrheit nahe kommen. Auch im Vietnamkrieg eingesetzte US-Soldaten sind von diesen Symptomen betroffen.

Ziel der Ranch Hand (Bauernhilfe) genannten Operation war die Entlaubung der Wälder, um einerseits Verstecke und Versorgungswege des Gegners aufzudecken und andererseits die Militärbasen und Flugplätze im dichten Dschungel erweitern zu können. Darüber hinaus wurden auch Ackerflächen bespritzt, um dem Feind die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Innerhalb weniger Jahre wurden so mehr als ein Sechstel des vietnamesischen Walds und zwei Drittel aller Felder vernichtete. Seinen Hauptzweck hat das Gift damit erreicht: Kein Blatt soll mehr die heimlichen Wege des kommunistischen Vietcong durch den Dschungel schützen. Und auch die daraus resultierenden Ernteausfälle sind willkommen, treiben sie doch die Bauern aus dem Norden des Lands vermeintlich in das mit den USA verbündete Südvietnam.


80g dieses Dioxins im Trinkwasser würde die Einwohner der Stadt New York töten können

Als die milchige Flüssigkeit 1961 das erste Mal aus US-amerikanischen Flugzeugen auf die Felder Vietnams regnete, wundern sich die Bauern. Wenige Minuten später fielen die Blätter von den Bäumen, knickten die Reishalme kollektiv um. Mehr als 70 Millionen Liter Chemikalien wurden von 1961 bis 1971 über Vietnam und den Grenzregionen von Kambodscha und Laos abgeworfen. Zum Vergleich: 80g dieses Dioxins im Trinkwasser würde die Einwohner der Stadt New York töten können.

Hergestellt und geliefert wurde Agent Orange damals von der Firma Dow Chemical, von dem deutschen Chemieunternehmen Ernst Boehringer sowie vom tschechischen Unternehmen Spolana in Neratovice.

Bildlegende, Bild: 2
Nguyen Huu An (l.), 5 Jahre alt, und Nguyen Thi Thanh Tuyen, 3 Jahre alt, mit ihrer Mutter in Huong Xuan bei Hue. Der Vater lebte in der Agent-Orange-vergifteten Provinz Song Be. Als auch sein zweites Kind mit Missbildungen zur Welt kam, nahm er sich das Leben.
Foto Roland Schmid.

Empfehlenswerte Literatur:
Als mein Kind geboren wurde, war ich sehr traurig
Spätfolgen des Chemiewaffen-Einsatzes im Vietnamkrieg.

Lenos Verlag Basel
ISBN 3-85787-298-5
Herausgeber Peter Jaeggi

zeitgeschichte

Report On Islamists, The Far Right, And Al Taqwa

Kevin Coogan – The first part of this report will primarily summarize information from an important book by Johannes and Germana von Dohnanyi entitled Schmutzige Geschäfte und Heiliger Krieg: Al-Qaida in Europa (Dirty Business and Holy War: Al-Qaida in Europe) published by Pendo Verlag (Zurich, 2002). The von Dohnanyis are longtime investigative reporters based in Milan. I will concentrate on part of Chapter 4 („The Financing of Jihad“) and all of chapter 5 („A Fatal Mixture“), which summarizes pages 216-264.

The second part of this report will focus more on al-Taqwa member Achmed Huber and his possible links to Said Ramadan, one of the most important Islamists in Europe but whose 1995 death has made him almost invisible in contemporary accounts.

PART ONE: SUMMARY OF THE DOHNANYI BOOK

Prince Mohammad al Faisal al Saud is not only a pious Muslim but he belongs to the innermost circle of the Saudi dynasty as the son of the former King al Saud, cousin of the first rank to King Fahd and brother to the longtime head of the Saudi secret service, Prince Turki al-Faisal who stepped down in August 2001.

Since 1983 the Prince became in charge of the trust company Dar al-Mal al-Islami (DMI), founded two years earlier and which is based in Cointrin near Geneva. It has an estimated $3.5 billion dollars, the greatest part (according to the former DMI manager Ziad Keilaney) coming either from the private holdings of the King’s family or other wealthy Saudis. The DMI, along with the Saudi banking concern Dallah al-Baraka, is one of the most important sources for the spreading of Wahhabi ideas in Islam.

The DMI also controls the Islamic Investment Company of the Gulf, the Bahrain based Faisal Islamic Bank and the Geneva-registered Faisal Finance. The vice-president of Faisal Finance SA is a Somali named Omar Abdi Ali who is also to be found in the top management of DMI. DMI directly financed two „humanitarian“ organizations, the International Development Foundation (IDF) and the International Islamic Relief Organization (IIRO).

In June 2000 the DMI completed the fusion of Faisal Islamic Bank and the International Investment Company to the Bahrain-registered Shamil Bank. A few months later the Shamil Bank opened its first foreign affiliate in Yemen. The Shamil Bank was 60% controlled by representatives of DMI in Nassau while the rest was from unknown private investors. The Shamil Bank held in turn 20% of the shares of the Arab Albanian Islamic Bank in Tirana. The bank employed at least one member of Al Qaida, an Egyptian named Ibrahim al-Jajjar, who in 1998 was involved in a planned assault on the American Embassy in Tirana.

Prince Mohammed al-Faisal al-Saud and his Somali top deputy Omar Abdi Ali are also represented in the highest management of the Shamil Bank. Another member is Haydar bin Laden, one of the many half brothers of Osama.

(At the beginning of 2001 the sister company of Faisal Finance was hit by the economic currency crisis and the collapse of the Turkish economy. In Geneva Prince Mohammed and his friends decided to get rid of the Turkish company. In May 2001 Faisal Finance was taken over by the Turkish big businessman Sabri Ulker and his USA-registered Islamic Finance group, American Finance House—Lariba and renamed Family Finance.)

The DMI and its sister corporations follow Islamic banking law and pay „Zakat,“ the religious tax, on all their transactions. Western investigators believe that Zakat money is critical in financing extremist Islamic groups and American investigators suspect money transfers from the DMI to a group like the Islamic International Relief Organization which, in turn, is suspected of financing bin-Laden’s worldwide „Jihad against Jews and Crusaders.“

Besides Saudis who give money to Muslim institutions out of piety there are those who have been enticed by Western life and are subject to blackmail so they feel it is easier to make payoffs to Muslim extremists out of their own „freewill.“

As for the West it has for years hushed up the misuse of humanitarian funds on the grounds of political expediency while the Saudis act outraged at any attack. In October 2001 influential Saudi Interior Minister Prince Nayef bin Abdulaziz bitterly complained after American special units involved in the SFOR peace keeping forces in Bosnia got crates of documents and money removed for illicit activity by branches of many Islamic aid groups as well as the Saudi „High Commission for Relief“ in Sarajevo and in the central Bosnian small city of Zenica. Meanwhile the Saudi businessman Yassim al-Qadi, who American and Israeli secret services had identified as a top sponsor of Hamas and who, along with his Muwafaq Foundation, was put on Washington’s list of terror sponsors, denounced attacks on him in an interview with the Wall Street Journal, saying these charges would lead to America losing „more and more of its true friends.“

Instead of complaining, Yassim al-Qadi should spend more time better controlling his Muwafaq Foundation. As documents in a London court case show, the Muwafaq Foundation is active in Afghanistan, Albania, Ethiopia, Bosnia, England, Austria, Pakistan, Saudi Arabia and the USA. All these activities were financed by a branch of the foundation, the Tamaam Trustees, based in the tax haven of the Isle of Jersey where there is minimal supervision and which is essentially a post office box for the Muwafaq Foundation.

The director of the Bosnian Muwafaq operation was the Tunisian-born businessman Shafiq Ayadi who carries a Bosnian passport. Shafiq Ayadi was placed on the U.S. terrorism list after 9/11. Islamic NGOs in the war years were frequently searched and again and again weapons and other materials were discovered meant for the Mujahadin in Bosnia. It is certain that both the Croat buro of both the Muwafaq Foundation and the Saudi High Commission for Relief served as a step on the way to the Bosnian front for many Mujahadin. Many of them were from the non-Bosnian Islamist El Mudzahid Brigade who treated Serbian POW’s horribly. It also turned out that a Saudi citizen named Abdul Hadi al-Gahtani, who in the city of Zenica in 1994 killed the British aid worker Paul Goodall because he had shown too much interest in the activities of the Islamists, had identity papers (ein Ausweis) from the Saudi High Relief Commission. A Bosnian court that had sentenced al-Gathani in abstentia to a long jail term described him as „director of the Saudi High Commission in Zenica.“ Al-Gathani, however, never served his sentence because he escaped from detention.

The Saudi High Commission was directed by King Fahd’s brother Prince Salman bin Abdul Aziz. In a bit of spin control a deputy representative of the High Commission, Fahd al-Zakari, in October 2001 told the press in Sarajevo that the Commission only employed men with a „morally clean background“ but it can’t judge what is concealed from it. Muwafaq Foundation founder Yassim al-Qadi advances similar arguments. In the Wall Street Journal, al-Qadi cited a report on the foundation from the Dutch secret service that described it as an „important instrument of radical Muslims“ but also said that it was unclear to what extent the Saudis were themselves aware of the danger.

In the beginning of 1990s originating from Sudan there was registered in Vienna the Third World Relief Agency (TWRA) with Saudi money and support from the Iranian secret police, the Vevak, which supplied money and weapons to the Muslim factions in the Bosnia war. There was also established al-Haramayne that supplied weapons to Mujahadin in Afghanistan.

The „humanitarian“ organization al-Haramayne was founded in 1992 by the Saudi Religion Minister Saleh bin Addulaziz al Sheikh as the spearhead for the aggressive expansion of Wahhabi beliefs. In the views of Russian and American investigators, the al-Haramayne Foundation was linked with the Saudi financial concern Dallah al-Baraka whose founder and majority holder, Saleh Abdullah Kamel, earlier served among other things as the General Inspector of Finance for the Saudi monarchy. Kamel’s name surfaced after 9/11 in connection with the role the Sudanese financial world played in connection with the activities of Osama bin-Laden.

In 1999 al Haramayne opened in Azerbaijan an office of the – until then unknown – „Foundation for Chechnya.“ A year before the Russian secret service FIS discovered that the leading management of the Al-Baraka Group including Hafez Abu Bakr Mohammed of „Al Baraka Investment and Development“ had financed trips by Chechnya rebel leaders to the USA. In December 1999 a member of a European secret service based in Karachi overheard Sheik Abu Omar, who represented al-Haramayne in Chechnya, being greeted by the Taliban’s counsel who praised Sheik Abu Omar for his aid in helping out in the war against the Russians in Chechnya. An elite Russian unit monitoring communications in the war heard a conversation from Georgia saying that al-Haramayne must avoid being identified as the „inciter of Jihad.“ The Russian FIS estimates that al-Haramayne contributed $50 million to the cause and also helped send fighters with operational experience in Bosnia and Kosovo to Chechnya.

Nor did al-Haramayne neglect Afghanistan. The Afghan office, headed by Nasser bin Mohammed al Gilale, was actually based in the Saudi Embassy. When the Northern Alliance took Kabul he was detained by the Northern Alliance. Examinations of records show that the group had instructions from Riyadh to aid Saudi citizens. But all Saudi diplomats and civilians had left Afghanistan when the war broke out and the only remaining groups of Saudi citizens were Al Qaida members. According to one of the detained Taliban prisoners, the Saudi Al Qaida members always got interventions on their behalf from al-Haramayne.

Other „Humanitarian“ Fronts
Another key group suspected of aiding Al Qaida by passing on „Zakat“ funds is the International Islamic Relief Organization (IIRO) which until September 1999 shared the same Oxford address as the International Development Foundation (IDF) of the Saudi millionaire Khalid bin Mahfouz. Also at the same address is the Oxford Trust for Islamic Studies to which the bin Laden family yearly contributes a great deal of money. The IDF, like its sister company Sedco Services Ltd. (part of Khalid bin Mahfouz’s Saudi Economic and Development Corporation – Sedco), is now in London, and is directed by Khalid’s brother Mohammed Salim bin Mahfouz and the British weapons dealer Mohammed Saleh Affara who is of Yemeni origin. Affara helped broker a series of weapons contracts (codenamed „Sawari-2“) between Saudi Arabia and France. Contact to Osama bin Laden, it is said, also comes via the Sudan-based part of the organization „Blessed Relief“ that is directed by Khalid’s son Abdul Rahman bin Mahfouz. The organization was suspected by the American and Egyptian secret services of being involved in planning an assassination attempt on Hosni Mubarak when he was making a state visit to Ethiopia. In the coffers of the International Islamic Relief Organization one finds Zakat money from the Geneva-based DMI and relief aid from the Lugano-based Al Taqwa group.

Of course these groups vigorously protest against charges that they are a 5th column of terrorism. So where is there an answer for the charge that $7 million was sent from the Committee for Charity and the Sheik Eid-ben-Mohammed al-Thani Foundation (both based in Qatar) that sent this money in December 1999 to the Mujahadin in Chechnya. Only the merciless examination of their books and the books of other such groups can answer the following accusations regarding

1) The charge that the Blessed Relief group in Birmingham, England – a key part of the Muslim brotherhood and also registered as a UN NGO – was used by bin Laden and has operations in Chechnya, Azerbaijan, and Kashmir where it runs weapons under the cover of humanitarian assistance.

2) The Kuwait-based Islamic Revival Movement represented in Albania where it is linked to the former head of Egyptian Jihad, Ayman al-Zawahiri, and that this group also finances the Algerian GIA.

3) The Albanian Muslim Mohammad Abdel Karim, director of the Islamic Revival Movement in Tirana, is responsible for the entry of donations especially from emigrants from Kosovo who are in Germany and Switzerland and are then sent to finance a Kuwait-based anonymous Aid Committee for Kuwait.

As this information came out (especially after the Deuxieme Bureau had assembled information in the months before and after 9/11 as well as information from many different sources) the debate really began about the aid groups and their ties to the Islamic banking community and terrorism. Western banks are also involved. For example, the Giro Credit Bank in Vienna had no problem administering the $350 million account of Islamic fundamentalists for the war in Bosnia. The al-Shamal Islamic Bank in Khartoum uses a correspondent bank, the British Arab Commercial Bank, and the al-Shamal bank is seen by secret services to have administered a great part of bin Laden’s business interests in the second half of the 1990s. The British Arab Commercial Bank is 25% owned by the Libyan Central Bank-controlled Libyan Arab Foreign Bank while another main holder is Hong Kong-Shanghai Banking Corporation (HSBC). During testimony in court regarding the 1998 attacks on the U.S. embassies in Kenya and Tanzania, the State witness Jamal Mohammed al-Fadl said that Al Qaida members had accounts at al-Shamal. Another account was in the Bank Faisal Islami, a second Sudanese bank that the Geneva-based DMI has part ownership in as well. In the same court case another Al Qaida defector, Essam al-Ridi, said bin Laden took $230,000 and transferred it from al-Shamal Bank to Arizona to acquire a plane which was supposed to fly Stinger missiles from Pakistan to Sudan.

Al-Shamal’s top manager Mohammed S. Mohammed vehemently protests these allegations. But bin-Laden’s name surfaced as a name of one of the bank’s founders which already in 1983 had starting capital of about $20 million. As late as 1996 bin-Laden was listed with 13 other Saudi and Sudanese as bank shareholders. According to Mohammed S. Mohammed, bin Laden only used the bank for two accounts for the Wadi Al Aqiq and the Al-Hijrah for Construction and Development companies. In 1997 these accounts were closed. The Wadi Al Aqiq, whose account was inactive since 1995 according to Mohammed, was not only a business following Saudi law but was even registered in Saudi Arabia. Riyadh hasn’t answered the puzzle of how bin-Laden could still be the registered owner of a Saudi business when a year before the Kingdom had revoked his citizenship rights and had frozen all the funds it could locate. As for the DMI, it also denies any links at all to terrorist groups.

[Although not cited in the Dohnanyi book, the Sonntagszeitung of Zurich in December 2001 came out with a story concerning a 50 page report by the private Geneva Organisation du Crime Organise (OCO) that also links al-Taqwa to private „humanitarian“ networks. According to the report, a Zurich-based Syrian member of al-Taqwa (identified only as „K“) was also active in the now-liquidated Mercy International, which was used to overcome the UN weapons embargo against Bosnia. K was also involved with the UCK in Albania. While part of al-Taqwa, K also worked with the Firm Gulf Office in Lugano that was directed by al-Taqwa shareholder Nasreddin. The report lists as partners of the al-Taqwa group the Gulf Office in Lugano, Spacetronic Sahal Int., and Nada Management.]

Yeslam Bin Laden
The French Swiss Lucien Rouiller was until 2001 not only an advisor to the DMI in Cointrin but he was also an advisor to Faisal Finance SA and the Faisal Islamic Bank. At the same time Rouiller was linked to the Geneva-registered MKS Finance SA owned by the Shakarchi brothers. In the 1980s Shakarchi Trading sent not just $25 million of CIA money to Afghanistan but also was involved in drug money for the Turkish mafia. For a time a member of the family was represented on the advisory board of Russell-Wood in London as well. And this complicated and many-branched business was the British branch of the Geneva-registered Saudi Investment Company (SICO). SICO was founded in May 1980 as the Swiss investment center for the bin Laden family under the name Cygnet SA and later renamed SICO. It belongs to the Swiss-based Yeslam bin Laden, one of Osama’s many half brothers. Yeslam has been zealous in promoting the idea that the bin Laden family has nothing to do with Osama. Yet Osama’s [step] mother in the beginning of 2001 visited Afghanistan for an expensive marriage ceremony of her grandson (which was broadcast over al-Jazeera) and she speaks regularly on the phone to Osama. Another half brother of Osama’s, Sheik Ahmad, told CNN how much he admires Osama’s deep piety as well as his determination to achieve a goal. And more and more French and American experts are suspecting financial support from his family that has economic consequences. After 9/11 members of the Caryle Group (which includes George Bush Sr.) asked the bin Laden group to withdraw its investments. Also an investment of at least $20 million by the bin Laden group in a sister society of the Deutsche Bank in London was suddenly not welcomed.

The idea that there remained close ties between bin Laden and his family was most put forth about Yeslam bin Laden who has spent the past 20 years in Switzerland. It is the Swiss author Richard Labeviere in his 1999 book Dollars for Terror that challenged the official version that there was a clean break between Osama and the rest of the family in 1994. Labeviere says that SICO has played a key role in money laundering but Yeslam bin Laden refuses to respond to the charges and said that it would be a great mistake to respond, as it would only serve as further advertisement for the book. Yet after 9/11 a French report came out with the same information accusing SICO of ties to bin Laden. It essentially notes that SICO has so many offshore structures that it can elude financial supervision. Five months after investigators of the French toll unit Tracfin assembled evidence regarding illicit transactions. The director of the investigation, Renaud van Ruymbeke, discussed suspicious transactions between France, England and the British Virgin Islands. Almost on the exact day of this announcement two months later the homes and apartments as well as Yeslam bin Laden’s company were searched.

Yeslim bin Laden knows his life is now under the microscope. Why did he fly, for example, nine times to Milan? Each stop was so short, reports a member of the maintenance team at the private Forlanini airport that it couldn’t be for shopping. Six times bin Laden came to Milan from his domicile in Cannes and because of EU regulations these flights were considered domestic and no list of passengers was required to be filed. But three times he flew in from Zurich and Italian border police have copies of the passenger list. Here there is a puzzle as one name is „Carlos Rochat“ but there is no Carlos Rochat known to investigators. However there is a Charles Rochat who is on the SICO advisory board. Is this a typo or is there someone else using a false passport? They can’t get an answer from Yeslam bin Laden who is silent on this matter.

It is equally possible that bin Laden’s silence about Rochat is meant to avoid other problems that might arise. Such as why Charles Rochat and Baudoin Dunand, two members of the SICO advisory board who are attorneys, on May 21, 2001 liquidated the business Tyndall Trust that had first been registered in Villars-sur-Glane near Fribourg in January 1986. They fulfilled the same function for a sister society of the Tyndall Trust that shared the same name and that was opened up in 1990 in Geneva and liquidated in January 2001. One of the top managers of the Tyndall Trust since its founding was the American tax attorney Willard Zucker who lives in Geneva. Zucker also controls the Lake Geneva-registered Compagnie de Service Fiduciaires (CSF). And CFS had, along with participation from Tyndall Trust, assumed financial management for a corporate group named Enterprise.

Enterprise, however, had nothing to do with successor company to the 1983-founded successor to the Albert Hakim and U.S. General Richard Secord-founded Stanford Technologies Trading Group International (STTGI), which later changed its name to Enterprise and administered secret and illegal weapons shipments with Iran and the Contras. The same Willard Zucker arranged payments from the Enterprise account for Oliver North. In 1986 the Syrian Monsar al-Kassar was paid from an Enterprise account for a weapons deal with the Contras. But al-Kassar was not only one of the world’s great weapons dealers. He also had close ties with Islamic fundamentalist and terrorist groups in the Mid East. Al-Kassar also worked with an international group interested in sending toxic and atomic waste materials by ship to Mozambique.
As for Zucker, he has constantly denied that any of his activity on behalf of the Enterprise group from America infringed on Swiss or U.S. law.

Genoud, Huber and Islamic Terrorism
What is even more surprising than finding out the links between Rochat and Dunand with a representative of the Iran-Contra affair like Zucker is finding a connection point between Islamic terrorism and the far right. For it turns out that Baudoin Dunand was not only the attorney for Francois Genoud, the Swiss old Nazi who died in 1996, but also his close friend.

[Note: For the purpose of brevity I will not summarize information on the old Swiss Nazi banker Genoud mentioned in the Dohnanyi book that is contained in my Hit List article entitled „The Mysterious Achmed Huber: Friend to Hitler, Allah … and bin Laden?“ now available on the web or the appendix devoted to Genoud in my book Dreamer of the Day: Francis Parker Yockey and the Postwar Fascist International. Also note: There are many different variations given for the spelling of Huber’s adapted Muslim first name including „Achmed,“ „Ahmed,“ „Ahmet,“ and „Ahmad „(the one technically correct).]

Returning to the Dohnanyi book: On July 21, 1988, at the bureau of a Lugano-based notary named Gianluca Boscaro gathered Huber, the Swiss professor (Hochschulleher) Mohammed Mansour and his wife Zeinab Mansour Fattouh as well as the Tunisian Youssef Nada and Ali Ghaleb Himmat, who both live in the Italian enclave of Campione d’Italia in Switzerland. Himmat had come from Damascus in 1958 and first settled down in Germany and then in Austria. The Alexandrian-born Egyptian Nada two years later came first to Austria and then to Germany. Nada’s oldest daughter married the son of the director of the Islamist center in Aachen, al-Attar Issam, who is considered by the German Office for the Protection of the Constitution (Verfassungschutz) one of the most dangerous Islamists in Germany. Nada later settled down in Ticino (Tessin). Both Nada and Himmat are members of the Muslim Brotherhood and in the 1990s both took Italian citizenship.

The goal of the meeting with the notary was the founding of „al-Taqwa Management Organization SA“ that said it would be concerned with importing and exporting various goods around the world. 333 of the 1000 shares (at 100 Swiss Francs a share) went to Mohammed Mansour and his wife. 332 went to Huber. Nada and Himmet took the rest. Mansour was named the president but rarely was it mentioned the clause in the contract papers that each decision must be co-signed by the minority holders Nada and Himmat. Meanwhile Nada became associated with such prestigious groups as the Pio Manzu think tank, which is located on the Adriatic Coast and includes the likes of Gianni Agnelli and Henry Kissinger.

When Nada was questioned in October 2001 first by the Italian and later by the Swiss public prosecutors he said he was innocent of any involvement in terrorism. Nor could he remember where all the „Zakat“ money went. This got a friendly laugh from the officials who could fill his memory lapse with a huge amount of documentation. Youssef Nada and his friends had also founded al-Taqwa Bank in Nassau in the Bahamas. As the „purpose of the enterprise“ they listed the care of private investments of the shareholders as well as expected clients in the carrying out of Scharia Law given in the Islamic banking world. Among the 500 shareholders besides Huber, Himmat and Nada were „also a notorious right extremist from Italy“ [not further identified but this is Alessandro Karim Abdul Ghe – KC] and three members of the bin Laden family. [For the most detailed discussion of the list of al-Taqwa Bank shareholders in English see Lucy Komisar, „Shareholders in the Bank of Terror“ published in Salon and on the web.]

The al-Taqwa Group also spread out to firms in Liechtenstein and Great Britain and it soon developed contacts in many lands. It followed the teaching of the Koran and gave 2.5845% of its profits as Zakat that came to $300,000 in 1992 and two years later was around $1.6 million. The money went into accounts in the Akida Bank in Nassau, Creditanstalt Bankverein in Vienna, the Al Rajht Banking and Investment Corporation in Saudi Arabia and the Finance House of Safat in Kuwait. A great part went to the International Islamic Relief Organization (IIRO). From there investigators can follow the trail again to groups from al-Qaida. Other Zakat money went to Tunisian fundamentalist groups that likewise had ties to bin Laden. According to Italian investigation reports from the police, the Al-Taqwa Group financed Islamic extremist in Egypt, Tunisia, Algeria, Yemen, Sudan and Afghanistan. Also it supported the Muslim Brotherhood, the Algerian GIA and even the Abu Nidal Group.

Ahmed Idris Nasreddin
Investigators were especially interested in Youssef Nada’s ties to Akita Bank, which shared the same address as al Taqwa at Devaux Street, Nr. 10 in Nassau. The Akita Bank belongs to the financial Imperium of the Milan-based Kuwaiti named Ahmed Idris Nasreddin and his sons. And Nasreddin was not only an important shareowner in Al Taqwa Bank. His connections to Al Taqwa were so close that their employees worked at the same time in the business affairs of both operations. Nasreddin is a member of the Muslim Brotherhood as well. And just as Nada has connections to think tanks so Nasreddin has ties to high circles in Italian politics.

Gustavo Selva belongs to Nasreddin’s wider circle. The former journalist and today parliamentary member of the post fascist Partei Allenza Nationale, Selva was until April 19, 1999, involved in the Roman-based business, the Arab-Italian Consulting House. Six months before it went under, on September 18, 1998, a certain Sergio Marini was named the firm’s official receiver. Marini was, together with the Nasreddin International Group Limited Holdings, also part of the Milan-registered Line Investment srl. Since 1988 Marini was CEO of „L.I.N.E. Development Light Industry and Environment Development srl“ in Rome whose administrative director was Abduhrahim Nasreddin along with his deputy Ghaleb Himmat, himself a founder of al-Taqwa Group.

On September 12, 1977 Ahmed Idris Nasreddin – in the bureau of the Liechtenstein Rechta Treuhand-Anstalt in Vaduz – also founded the Nasreddin International Group Limited Holding (Nasco). The founding capital of 100,000 Swiss francs came from an account that had been included a week before in a branch of Banco di Roma in Chiasso.

Only in the second half of the 1990s did anyone begin to pay attention to any of these developments when the role the Milan-based Islamic Center on Viale Jenner 50 played in the recruitment of Mujahiddin during the Bosnian war caught attention. The center’s Imam had been „liquidiert“ by the Croatian secret service in 1995 in an operation against Islamic fighters in Bosnia. After the war the back house of the mosque served as a meeting point for al-Qaida fighters from around the world. From here again and again there were calls to the central al-Qaida group in Afghanistan. And it was Ahmed Idris Nasreddin who paid the rent for the Center. A series of businesses of the Nasreddin Group, as well as construction worker cooperative „Paradisio,“ also had direct contact with the mosque.

The Italian investigators of all this not always understood Nasreddin’s investments in an economic sense. There was a ship that was supposed to carry dates that spent five months going back and forth between the Italian and Adriatic Coast. Or the more than 100 kilos of oranges that were flown into Italy. The investigators even found that the devout Muslim Nasreddin had ordered an entire cargo of pig’s meat. The investigators believed Nasreddin was concealing his real operations via apparently senseless business activities.

The deeper investigators dug the more senseless it seemed. For example: The Liechtenstein-registered Nasreddin International Limited Holdings on October 20, 1994, decided to change its name to Middle East and Turkey Investment Holding Ltd. And then eight days later it returned to its original name. There is also the fact that Nasreddin at the founding of the Nasreddin International Group Limited Holding in January 1977 appointed – next to Dr. Enrico Walser as trustee– of all people the Ticino lawyer Dr. Ercole Doninelli to the administrative board. Doninelli until his death was seen as the „soul“ of the Lugano finance society Fimo that was widely involved in the financial scandals of the 1990s. Fimo helped Italians to send up to 250 million Swiss francs yearly in capital flight. Even more definitive is the role Fimo has played since 1968 in the financing into the millions the first projects of the (at the time utterly unknown) construction builder from Milan, Silvio Berlusconi. The knowledge of how capital from the married pair of Ercole and Stefania Doninelli went from Eti Holdings in Chiasso to more stops in the Interchange Bank and from there to Italcantieri, a company headed by two Berlusconi straw men, finally ended with the mass bankruptcy of Fimo.

Yet the investigation of financial illegal funding by Fimo of Italian parties which was begun in the beginning of 1992 was nothing in comparison to the discovery that Fimo also washed money for the Italian mafia as well as South African drug cartels. Fimo member Giuseppe Lottusi had no problem transferring $12 million from the Sicilian mafia family Madonia to the Columbian Medellin cartel, as the Italo-American mafia member Joe Cuffaro told Palmero investigator Giovanni Falcone in his confession. The scandal affected the president of Fimo, Gianfranco Cotti, who was also a member of the Swiss National assembly, of the Bern regime. (His cousin Flavio Cotti was a member of the Swiss Federal Council where he was Minister for the Department of Foreign Affairs.) Gianfranco Cotti fled Fimo’s administrative council in great haste and avoided investigation.

But Ercole Doninelli wasn’t the only dirty partner involved with Nasreddin International Group Holding Limited. On October 21, 1993, Ercole Doninelli was replaced in the administrative council by his wife Stefania. At the same time the trustee was changed. Instead of Enrico Walser, Nasreddin replaced him with Engelbert Schreiber Sr. Later Engelbert Schreiber Jr. took over his father’s mandate. On March 3, 1997, the Press and Information Bureau of Liechtenstein received an anonymous letter sending information about Engelbert Schreiber Sr. and his involvement in money laundering. The letter (about the principality’s involvement with criminal groups like the Italian mafia and the Columbian drug cartel) claimed that the police chief of Liechtenstein was since 1985 in the pay of Medellin Boss Pablo Escobar. The letter said the contact came about through Engelbert Schreiber via the Caracas/Venezuela mafia families Cuntrera, Caruana, and Caldarella with whom Schreiber stands in a close relationship.

Then there was the report from the German BND that cited Schreiber and others who were involved in money laundering without any punishment from Liechtenstein. The principality was upset that the German secret service intercepted telephone calls and siphoned off electronic data from the banks. But after the publication of the BND papers outspoken threat to have the Financial Action Task Force (FATF) of the OECD to put Liechtenstein on the black list of money laundering states worked wonders. Schreiber and some others had a period of shame where they had to distance themselves as trustees in business groups. Was it an accident, the investigators wondered, why the Muslim Brother Ahmed Idris Nasreddin – out of the countless number of Liechtenstein trustees – would choose a man of Engelbert Schreiber’s caliber?

The Akida Bank of Nasreddin was also supposed to be concerned with the spreading of Islamic banking practices. The Lugano-registered affiliate of the bank listed along with its founder Nasreddin, the Tessino-based Pier Felice Barchi. This attorney had great experience with rich and influential foreign customers. Barchi was also concerned with the Tessino financial interests of Italian Prime Minister Berlusconi and the Saudi minority partner in Berlusconi’s media group Mediaset, Prince al-Waleed al Talal.

Huber and Gun Running
During the investigation of Nasreddin and Nada’s circle, Milan investigators were no more amazed when on September 30, 2000, a Tunisian named Habib Waddani surfaced with the information about Ahmet Huber and his central role with his Islamic friends. Habib Waddani in the spring of 1996 had gone with Rodolfo M., a Zurich-living attorney from Sicily, and met a businessman from the Baltic who made a tempting offer, namely access to the weapons surplus of the former Red Army. There was even talk of possibility of widening the deal to nuclear material from the former USSR. What was lacking was a buyer. The Sicilian brought in an Islamic attorney Kamil B. living in Zurich for advice and he, in turn, called in his good friend Huber. And there was not only an interest in Russian weapons but also a quick solution ready for the logistics part.

In the small town of Lenzburg between Zurich and Olten, according to Waddani, Huber knew two Islamic fundamentalist immigrants from Afghanistan, Shoayb Sharifi and Haji K. Agha Mohammad. They both founded together with two other Afghans, Zemaray Hakimi and Gulam Sakhi on June 30, 1998, the HSS Handelszentrum GmbH. The fifth member of the business was Sharifi’s Zurich-born son Ahmad.

Waddani next gave the police documents that showed that Huber arranged a meeting of the head of HSS with representatives of the aid organization „Mother Teresa Center“ in Lucerne. In reality concealed behind the name of the beatified Catholic was a clandestine operation of the Kosovo UCH. The UCH guerillas used the name of the pious nun as camouflage for military supplies in the war in Serbia. Next Huber activated his Muslim brothers in the Nasreddin-financed Milan mosque. They took over the Russian weapons on the Swiss-Italian border in Chiasso and then took them to a port to transport the weapons from Ancona to Albania. So in the summer of 1998 leading Islamists Afghanis took „mechanical substitute parts“ from the Red Army from the Baltic to Switzerland and sent it to an apparently Catholic aid organization in Lucerne and then with help from Islamic extremists and the Kosovo drug mafia sent the weapons through Italy to the supply camp of the UCK in Albania. After the end of the war in Kosovo the weapons supply continued. Excess Soviet weapons were also sent on the way to Pakistan and over the border to Al Qaida training camps.

The Italian investigators were able to verify the greatest part of Waddani’s statements. His statements cleared up the mystery of at least two great shipments of Russian weapons to the UCK that during the war in Kosovo were discovered in a truck in the port of Ancona. But there was no indication that HSS took up the offer for nuclear material. But the Swiss, who were informed of the content of Waddani’s statements, conducted a superficial investigation and said there was no valid reason to take action against the Mother Teresa Foundation or to take action against Islamic subversive activities in Switzerland. The HSS went bankrupt three years after the end of the Kosovo war.

In spite of the evidence, Youssef Nada and his friends have been left alone. The Europeans feel that the U.S. has refused to share information with them. Also the Swiss investigators made no progress against al-Taqwa because they got no information from America. There is a final element in this. In the beginning of May 2002 Saudi Arabia’s Interior Minister visited Switzerland. Officially Prince Nayif bin Abdulaziz al-Saud went to Switzerland for health reasons. On one evening the Prince visited Bern. Reportedly the Prince and another leading representative of a different Arab state sent the Swiss a warning that any showing of the books and activities of Arab finance concerns and Islamic organizations would be injurious for the Swiss because deposited capital can be moved to another country. The visit apparently brought results. After the visit the Swiss have said that there is no information or suggestion that either al-Taqwa or the Nasreddin Group was financially involved with 9/11.

Evaluation
How accurate is Schmutzige Geschafte und Heiliger Krieg? To answer this question it should first be noted that both Johannes von Dohnanyi and his wife are longtime journalists with extensive experience in covering foreign affairs. Johannes has worked since 1985 as the Middle East and Balkans correspondent for Weltwoche and currently covers Italian and EU affairs for the paper. His wife Germana (who was born in Milan) has served as the Asia correspondent for Il Giornale/L’Indipendente and as a freelance correspondent in the Balkans. Her work on environmental issues has appeared in Greenpeace magazine.

That duly noted, their book is a work of journalists and not historians. They will often cite a footnote as „an investigator’s report in the possession of the authors“ and other such cites that make independent verification almost impossible. Yet given that much of this story remains opaque this is to be expected to some degree. My feeling is that the Dohnanyis have cultivated contacts with professional investigators from different European police agencies who are using them to circulate information that they have not been able to fully establish as fact themselves. Therefore while much of the above needs to be taken with a grain of salt, it can’t be simply dismissed. The purpose of my summary is to let informed students of these matters be aware of the allegations contained in Schmutzige Geschafte so they may form their own independent evaluation of the evidence just as they would with similar books such as Ben Laden: La Verite Interdite.

PART TWO: HUBER, AL TAQWA, AND SAID RAMADAN

Anyone who examines the al-Taqwa affair rapidly comes across the presence of the Muslim Brotherhood (MB) as al-Taqwa served as one of the Muslim Brotherhood’s key banking institutions in the West. In order to understand the MB’s presence in the West in general – and Switzerland in particular – it is absolutely necessary to grasp the vital role played by the late Said Ramadan, an extremely famous figure inside the Arab world but virtually unknown in the West.

In his book Dollars for Terror, Richard Lebeviere gives us a critical profile of Said Ramadan. Ramadan married Wafa Hassan al-Bana and thus became the son-in-law of Hassan al-Bana, the founder of the MB. Ramadan next led a famous brigade of Arab volunteers to fight against Israel in the 1948 war. When Nasser cracked down on the MB in Egypt in 1954, Ramadan relocated first to Saudi Arabia and then to Pakistan. He then moved to Europe after getting Saudi backing for the propagation of Islam in Europe in particular. At first, Ramadan opened a MB-backed Islamic center in Munich, in part in a reflection of the MB’s collaboration with the Nazis dating back to the late 1930s. [Lebeviere in this regard also cites Egyptian reports that Youssef Nada worked for the Abwehr (German military intelligence) in the 1930s and 1940s. It should also be recalled that Francois Genoud, the Swiss Nazi banker, began developing contacts in the Arab world on behalf of German intelligence beginning in the 1930sl.]

While in Germany Ramadan defended his doctoral thesis on Islamic law at the University of Cologne. However the Saudis advised Ramadan to make Switzerland his main base of operations and at the height of the Algerian war Ramadan opened up what is now a famous Islamic Center in Eaux-Vives near Geneva in 1961. [It was at this center that Achmed Huber first converted to Islam. – KC] Said Ramadan remained a top European leader of the MB until his death in August 1995. This, in effect, means that Nada, Himmat, Nasreddin, and all the other MB leaders associated with al-Taqwa, were essentially in Ramadan’s orbit. As Lebeviere writes, after being condemned in absentia to forced labor for life by the Egyptian government, Ramadan first „settled in Munich, then in Switzerland, where he manages the movement’s fund.“ (Italics mine)

Ramadan and Iranian Terrorism
In a May 6, 2002 article in Le Monde, author Piotr Smolar quotes Achmed Huber as saying that he first met Youssef Nada only during the course of a conference organized in Iran in 1988. It was here that Nada approached Huber about participation in the founding of al-Taqwa. The relatively brief time between Huber’s meeting Nada and his participation with al-Taqwa suggests that both men may have been operating for the same larger concern, namely Ramadan’s MB operation in Switzerland.
Equally interesting is that Huber and Nada met in Iran. In the late 1970s it has been reported that the Saudis were said to have decided to stop backing Ramadan’s Swiss center and in 1978 they opened their own group (l’Association Culturelle Islamique de Geneve) because the Saudi monarchy disagreed with Ramadan’s embrace of the Iranian Revolution. [It should be recalled that Huber also became one of the Iranian revolution’s leading Western supporters in the late 1970s.]

Incredibly, in the middle 1970s Said Ramadan actually recruited an American named David Theodore Belfield who later changed his name to Dawud Salahuddin. Salahuddin was a black American who became radicalized and adopted a mixture of third wordlist radicalism and Muslim beliefs. He later served as an assassin for the Iranian government and on July 21, 1980, Salahuddin murdered Ali Akbar Tabatabai, a former press attaché at the Iranian Embassy under the Shah who was living in Bethesda, Maryland, where he helped direct a pro-Shah exile group, the Iran Freedom Foundation. After the assassination, Salahuddin first fled to Geneva and then to Iran.

Salahuddin first encountered anti-Shah and pro-Khomeni Iranian exiles in Washington. However his life really began to change in May 1975 when he met Said Ramadan who was the guest speaker at the Islamic Center, a large mosque on Massachusetts Avenue. [On Ramadan and Salahuddin, see David Ottaway, „The Lone Assassin“ published in the Washington Post magazine on August 25, 1996 as well as Ira Silverman, „An American Terrorist“ published in The New Yorker, August 5, 2002. Both are available on the web.] Salahuddin and Ramadan then lived together through the summer of 1975 in a house in Washington near Howard University. Salahuddin to this day describes Ramadan as his advisor and spiritual guide. There is also strong evidence that Ramadan was involved with hooking Salahuddin up to the Iranians for the assassination of Tabatabai. Once in Iran, Salahuddin told The New Yorker that he had extensively traveled through the Muslim world as a kind of diplomat for Ramadan and that in 1986 he made „certain representations on behalf of Ramadan to Muamar Qaddafi“ through one of Qaddafi’s cousins and in 1995 he „delivered a message from Ramadan to President Burhanuddin Rabbain, in Afghanistan, warning him that the Taliban had ties to the CIA.“

The story of Ramadan and Salahuddin is also remarkable given that (as I document in my article on Huber now on the web), Huber to this day maintains close ties to radical black Islamist fanatics based in Washington, DC., such as Imam Abdul Alim Musa and Sheikh Mohammed al-Asi, both of whom are associated with the pro-Khomeini Institute of Contemporary Islamic Thought (ICIT). Both man also maintain good ties to the New Black Panther Party, an organization founded by the late Khallid Mohammad after he split from the Nation of Islam.

Huber and the Mount Pelerin Meeting
Perhaps the most recent remarkable story concerning Huber comes from a brief item in the Swiss tabloid Blick that in an April 26, 2002 article by Alexander Sautter that Huber was involved in a meeting of far-right leaders from Europe. A photo showing Huber with Jean Marie Le Pen accompanies the article. The Blick story (available on the web) is as follows:

Mont Pelerin VD: Christian Cambuzat, the promoter (Scharfmacher) of the right extremist Jean-Marie Le Pen (73): The guru assembles together some of the top leaders of the European right. On the idyllic Mont Pelerin, they debate their crude ideas.

At his secret visit to a spa in Switzerland Le Pen hardly remained alone. Rightist leaders from all over Europe traveled to meet the extremist presidential candidate who was hosted by Cambuzat. Franz Schonhuber (79). Founder of the Republican Party in Germany and a former member of the SS. He talked with Le Pen who constitutes together with Schonhuber the „Front National“ Fraction in the European parliament.

Gianfranco Fini (50). Italian post-fascist, Mussolini admirer, and founder of the Allenza National. He also was at the meeting with Le Pen and Schonhuber.

Ahmed Huber (74). The Swiss is on the Bush Administration blacklist… „I met le Pen at Mont Pelerin as he went to Christian Cambuzat’s spa,“ Huber told Blick yesterday. At the extremist rendezvous an American far right politician was also supposed to have taken part. [Note: The American is not further identified. – KC] Christian Cambuzat said that Le Pen (after the elections) had again become the sharpest weapon of the „Front National“ because Le Pen changed his image from a venomous old man to a „kindly U.S. TV evangelist.“ Proudly Cambuzat brags, „With me Le Pen can relax well“ [from his political endeavors – KC]. And openly link up with new contacts.

[Although the Blick story does not give details, Cambuzat runs a spa for very rich, the Lemanique de Revitalisation, inside a hotel on the famous Mont Pelerin.]

CONCLUSION: THE NAZI–ISLAMIST CONNECTION?

The overwhelming thrust of this report has been to give the reader a great deal of empirical information that he or she may not have easy access to in order that they may evaluate the claims for themselves. I have avoided drawing any conclusions because I do not feel qualified to draw conclusions about the Islamist financial machinations this report discusses. However I find it impossible not to put out a call for further research involving the overlap between Nazi and Islamist networks that seem to have been in continual contact from the 1930s until today. In the case of Genoud, Huber, and Ramadan this is becoming more and more impossible to avoid.

My own belief is that it is less the apparently fantastic and „James Bond“-like quality of this analysis that is most difficult to understand. The real difficulty is the utter ignorance of most Westerners (Americans in particular) about the very existence of such people as Francois Genoud. Thus when Ernst Backes, one of Europe’s leading experts in money laundering, told the Luxemburg-based economic journal Plus Minus last year that he believed the financial source of funds for the 9/11 terrorists would ultimately be traced back to Swiss bank accounts established by Genoud, few Americans had any idea what Backes could possibly be talking about. For this same reason there has been virtually no independent investigation into SICO’s Baudoin Dunand’s relationship to Genoud or (for that matter) the role that the Syrian-born Muhammad Mardam Bay (believed to be related to a former Syrian foreign minister) has played both as a member of Magnin, Dunand & Associes as well as Bay’s possible links with Genoud. And what does it mean when we are told that Youssef Nada, for example, is believed by Egyptian authorities to have worked for German intelligence in World War II?

It is not at all impossible that networks first developed in the 1930s and who saw their economic power fantastically multiplied in the wake of the enormous hike in oil prices in 1973 are now engaged in trying to enact a major financial shift away from the dollar and Anglo-American financial networks and to shift the vast wealth of the Muslim oil states into a new Euro-based financial network that would vastly increase the power of those banks and financial interests in Europe associated with elements of far right elites that survived World War II relatively intact.

If this were at all the case, it would not be a new development. The very same attempt to develop an independent Saudi-German hookup to subvert the U.S. and British domination of the Saudi oil markets was actually attempted in the mid-1950s. At that time the Saudi royal family – using the advise of the famous German banker Hjalmar Schacht – attempted to employ Aristotle Onassis to transport Saudi oil on new oil tankers that would be constructed in the shipyards of Germany. This attempt to break the Western oil control over Saudi Arabia was finally blocked by the United States, a story well documented in Jim Hougan’s book Spooks (New York: William Morrow, 1978).

The documentation regarding this complex question is there for anyone who wants to examine it. Of course I am NOT attempting to suggest a simple mono-causal explanation for the current crisis. What I am suggesting is that sooner or later these connections between the far right and groups like the Muslim Brotherhood that began in the 1930s and continue today will have to become the subject of serious and sober research in order to help us shed new light on the extraordinary circumstances we are living under today.

© Kevin Coogan / Oraclesyndicate.org
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Von Kevin Coogan erschien das umfassende Buch „Dreamer of the Day: Francis Parker Yockey and the postwar Fascist International“. Das Buch ist erhältlich bei Autonomedia NY.

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zeitgeschichte

Der mysteriöse Achmed Huber:

Kevin Coogan – Am 7. November 2001 gab das Büro des amerikanischen „Office of the Coordinator of Counterterrorism“ (Büro der Antiterrorbehörde des State Department) eine Liste von 62 Organisationen und Personen heraus, die der Verwicklung in terroristische Organisationen, insbesondere in derer mit Usamah Ibn Ladins al-Qai’dah Netzwerk, verdächtigt wurden. Die Nummer 56 auf der Liste war Achmed Albert Friedrich Armand Huber, ein ehemaliger Schweizer Journalist mit engen Verbindungen zu islamischen Fundamentalisten sowie zu Rechtsextremisten.[1] Der seit langem zum Islam konvertierte 74 jährige Huber wurde nun von der amerikanischen Regierung vorgeladen, da er einer der fünf Manager im Ausschuss der Firma Nada Management in Lugano war. Im März 2002 wechselte die Firma ihren Namen von Al Taqwa Management zu Nada Management.

Die Firma Al Taqwa wurde auf die Liste gesetzt, da man sie verdächtigte im Netzwerk von Ibn Ladin eine tragende Rolle zu spielen um deren Geldflüsse zu waschen. Einige Stunden vor der offiziellen Ankündigung von Washington stürmten Polizeibeamte Al Taqwas Büros in der Schweiz und in Liechtenstein, Hubers Schweizer Wohnsitz in Muri, einem Vorort von Bern, sowie die Wohnsitze von Yusuf Nada und Ali Ghalib Himmat, zwei weiteren Direktoren der Firma Al Taqwa. Die beiden standen ebenfalls auf der U. S. Liste. Al Taqwas Konten wurden eingefroren. Einige Wochen später, am 29. November, schlossen italienische Ermittler ein in Mailand basierendes islamisches kulturelles Zentrum, das verdächtigt wurde, al-Qai’dahs logistisches Zentrum europäischer Zellen zu sein. Ahmad Idris Nasr Al-Dill, ein wohlhabender Geschäftsmann und ehemaliger Konsul Kuwaits in Mailand, war kräftiger finanzieller Unterstützer des Zentrums und ebenfalls Direktor der Firma Al Taqwa. Schließlich verkündete Al Taqwa Anfang Januar 2002, dass sie ihre Türen schließen werde.[2]

Die Schließung von Al Taqwa minderte jedoch das Interesse Hubers weiterhin nicht, seine Verbindungen zu islamischen Extremisten einzudämmen. Kurz nach dem 11. September lenkte Huber sogar selbst die Aufmerksamkeit auf eine mögliche Al Taqwa Verbindung zu Ibn Laden, als er bekannt gab, dass er während seines Besuches einer islamischer Konferenz in Beirut Kaderleute Ibn Ladin’s getroffen habe, die er als „sehr diskrete, gut gebildete, sehr intelligente Leute“ beschrieb und „die eine völlig andere Qualität, als früher haben“. Huber beschrieb den Anschlag auf das World Trade Center des 9/11, auf den „Turm der Gottlosigkeit“ und das Fünfeck des Pentagons, das er als „ein Symbol Satans“ bezeichnet, als eine Tat des Gegenterrors. Er bestritt aber, je einen finanziellen Umgang mit Ibn Laden gehabt zu haben und betonte explizit, Al Taqwa sei nur zur Finanzierung von Entwicklungsprojekten in der dritten Welt tätig gewesen. In einem Interview mit dem Schweizer Wochen Magazin FACTS vom 20. September 2001 behauptete Huber, der Versuch, Al Taqwa mit Ibn Laden zu verbinden, sei „eine Erfindung des Mossad“.

Jene Leser, die mit Hubers Engagement vertraut sind, überraschte seine Aussage über den 11. September kaum. Huber wurde 1927 in Fribourg als Sohn einer protestantischen Familie geboren. Den politischen Extremismus entdeckte Huber in den späten 50er Jahren, als er als Mitglied der schweizerischen sozialistischen Partei half einer Gruppe von Muslimen Unterstützung zu bieten, die in die Schweiz gekommen war, um Waffen für den algerischen Kampf gegen die französische Obrigkeit zu kaufen. Huber war durch die Gespräche mit ihnen derart beeindruckt, dass er begann den Islam zu studieren. Darauf folgte in einem islamischen Zentrum in Genf, das von der muslimischen Bruderschaft gegründet worden war, eine shahada (die Berufung zum islamischen Glauben). Von Fathi al-Dhib, dem damaligen Botschafter Ägyptens in Bern (dessen Sekretärin Huber später heiraten wird) wurde Huber gewarnt, die Nasir-Regierung sei der Muslim Bruderschaft gegenüber feindlich eingestellt. Fathi al-Dhib empfahl ihm auch eine zweite shahada in Ägypten zu machen, was Huber im Februar 1962 an Kairos berühmter Al-Ahzar-Universität befolgte.

Nachdem Huber sich einige Zeit im mittleren Osten aufgehalten hatte, änderte sich seine bis dahin pro-israelische Haltung drastisch. Er erzählte dem französischen Enthüllungsjournalisten Pierre Pean, dass er seit 1965 die Ansichten des Groß Mufti von Jerusalem Amin el-Husseini teile, welcher ihm „eine komplett andere Version“ der Geschichte und Natur des Dritten Reiches offenbart hatte. Der Groß Mufti hatte Hitler persönlich gekannt und arbeitete aktiv mit den Achsenmächten des zweiten Weltkrieges zusammen. (Der Mufti war für den Aufbau der 13. SS Waffendivision verantwortlich, einer sich aus Muslimen rekrutierenden bosnischen Einheit). Huber erzählte Pean weiter, dass er, während er in Ägypten war, auch mit dem ehemaligen Nazi Beamten des Propaganda Ministers Johann von Leers, einem fanatischen Juden-Hasser und guten Freund des Groß Mufti, engere Freundschaft geschlossen hatte. Von Leers war in den Mittfünfzigern nach Ägypten ausgereist, wo er zum Islam konvertierte und seinen Namen zu Umar Amin von Leers änderte. Bis zu seinem Tod 1965 half er mit, Nasir’s Propagandaapparat in Kairo zu leiten, der regelmäßig der Ideologie des Nationalsozialismus nahe stehende antisemitische Propaganda in der ganzen arabischen Welt produzierte.

Als Huber in die Schweiz zurückkehrte, schloss er enge Freundschaft zum schweizerischen Bankier Francois Genoud. Bekannt wurde Genoud durch seine Finanzierung des Verteidigungsteams für den „Schlächter von Lyon“, Klaus Barbie. Er besaß auch das gesetzliche Copyright der Schriften von Hitler, Goebbels sowie von Martin Bormann. Genoud, der 1996 im Rahmen eines Exit-programmes Selbstmord beging, soll eine Hauptrolle im Nachkriegsmanagement der Nazi Geldmittel gespielt haben. In den späten 60er Jahren arbeitete er auch eng mit radikalen palästinensischen Gruppen zusammen, insbesondere mit der „Popular Front for the Lieberation of Palestine“ (PFLP). Neben der Organisation der Verteidigung von inhaftierten PFLP-Kämpfern war er sogar auch an der Koordination der Flugzeugentführung der Lufthansa Boeing 747 von Delhi nach Aden mitbeteiligt. Durch seine Verbindungen zum Leiter des PFLP Dr. Wadi Haddad (der ihn liebevoll „Sheikh François“ nannte) freundete sich Genoud auch mit Ilieh Ramirez Sanchez an, besser bekannt als Carlos der „Schakal“. Bis zu Genouds Tod unterhielten beide Männer engste Kontakte zu ihm.[3]

Zur gleichen Zeit, als Genoud nahe Verbindungen zu der links orientierten PFLP knüpfte, förderte Huber aktiv die pro-arabische Sicht bei den schweizerischen Linken. Während er als sozialdemokratischer Journalist beim schweizerischen Parlament arbeitete, nahm er Kontakt mit den Berner Nonkonformisten auf.[4] Die Nonkonformisten bestanden aus einer Mischung von 60er Gegenkultur Aktivisten, Dichtern, Malern und neuen Linken. Bei den Nonkonformisten benutzte Huber links orientierte Rhetorik, um ein anti-amerikanisches, anti-israelisches und eine stark neutralistische Linie anzusetzen. In den 70er Jahren fand er es aber zunehmend schwierig in den linken Gruppierungen zu operieren. Die schweizerische Sozialistische Partei stieß Huber 1994 schließlich wegen seinem Khomeinismus, Antifeminismus und seinen Kontakten mit Rechtsradikalen aus der Partei aus.

Hubers Aussage den 11. September betreffend reflektiert eine weitgehende Übereinstimmung mit den extremistischen Rechten. Sie finden sich auch bei den Bemerkungen seines Freundes Horst Mahler wieder, einem ehemaligem Führer der weit links stehenden Terroristengruppe Rote Armee Fraktion RAF, die auch als Baader/Meinhof-Bande bekannt ist. Horst Mahler ist heute ein führender Sprecher der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands NPD. Kurz nach dem Angriff auf das World Trade Center gab Mahler eine Erklärung mit dem Titel „Independence Day live“ heraus, in der er das Drama des 9/11 als das Ende des amerikanischen Jahrhunderts, das Ende des globalen Kapitalismus und damit das Ende des weltlichen Jahwe Kultes prognostizierte. Auch Huber ist ein populärer Sprecher bei NPD Veranstaltungen. Am 11. Oktober 2000 zum Beispiel, widmete er am siebten europäischen Kongress der NPD Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten JN seine Rede dem Thema „Islam und die Neue Rechte.“

Am 8. September 2001, wenige Tage vor dem Angriff auf das WTC, hielt er an einer von der NPD finanzierten Versammlung in Sachsen, die gut über 1,000 Rechtsradikale anzog, einen Vortrag über „Israel und die muslimische Welt“. Die September Ausgabe der NPD Publikation „Deutsche Stimme“ beinhaltete auch ein langes Interview mit Huber, das vor dem Terroranschlag vom 9/11 geführt wurde. In diesem Interview lobte er die Bush Administration dafür, keine „jüdisch-zionistischen“ Berater zu haben. „Das ist für uns sehr wichtig“ bemerkte er. Hubers freundliche Gefühle zu George Bush Jr. änderten sich radikal, nachdem er öffentlich als ein potentieller Anhänger des Terrorismus identifiziert worden war. „Es ist eine Ehre für mich“ sagte er der Presse „auf die Liste des amerikanischen Gangster Regimes gesetzt zu werden.“

Obwohl es bis jetzt keine Beweise gegeben hat, die die Al Taqwa Firma direkt mit Ibn Ladin verbinden, ist klar, dass AI Taqwa auch ohne Huber im Vorstand alles andere als eine gewöhnliche finanzielle Institution ist. Al Taqwa hat jahrelang als finanzielles Schlüsselinstitut für die muslimische Bruderschaft gedient.

Im Ägypten der späten 20er Jahre von Hasan al-Banna gegründet, kämpfte die Muslim Bruderschaft über siebzig Jahre für die Errichtung eines pan-islamisch theokratischen Staates. Yusuf Nada und Ali Ghalib Himmat, die beiden Al Taqwa Direktoren, standen mit Huber auf derselben amerikanischen Liste und gelten als langjährige Mitglieder der Muslim Bruderschaft. Dem deutschen Wochenmagazin „Der Spiegel“ zufolge ist Himmat auch Präsident der in Bayern basierenden Islamischen Gesellschaft Deutschlands IGD, eine Organisation, die von der muslimischen Bruderschaft gegründet wurde. Deutsche Behörden gehen davon aus, dass es sich um eine ideologische Brutstätte für islamische Extremisten handelt.[5] Himmat dient auch als Direktor des Genfer Zweiges der Internationalen Islamischen Wohltätigkeitsorganisation (IICO), deren Hauptsitz in Kuwait liegt. Ein anderer IICO-Direktor, der in Quatar lebende Yusuf al-Qardawi ist Al Taqwas Präsident des religiösen Beraterstabes, der sicherstellt, dass die Bank die Lehre des Qur’an nicht verletzt. Qardawi, ein feuriger Sprecher, der als einer der höchsten geistigen Führer der muslimischen Bruderschaft betrachtet wird ist auch ein offener Anhänger der palästinensischen Terrorgruppe Hamas. Er gab sogar eine fatwah heraus, die Hamas Selbstmordbomber für Märtyrer erklärt und ihre Taten zur „höchsten Form des jihad“ erhob. Al Taqwas finanzielle Beziehung zu Hamas wurde 1997 nach einem Skandal bekannt, bei welchem das Verschwinden eines großen Teiles des Hamas Schatzes von Bestand war. Dieser Skandal führte zu einer internen Untersuchung, die eine vorsichtige Prüfung der Rolle der Al Taqwa in dieser Angelegenheit mit sich brachte.[6]

Im Mittleren Osten war Ägypten der kräftigste Gegner der muslimischen Bruderschaft. Seit den frühen 50er Jahren, als der damalige ägyptische Präsident Jamal ‚Abd al-Nasir die Gruppe verbot und viele ihrer Kader verhaftete, stand die ägyptische Regierung mit der Bruderschaft im Krieg. Als sich eine Organisation zur Errichtung eines panislamischen Staates bildete, stemmte sich die muslimische Bruderschaft vehement gegen Nasir’s weltliche Form eines panarabischen Nationalismus. Der Widerstand der Bruderschaft gegen den weltlichen Nationalismus zog auch finanzielle Unterstützung an, insbesondere von Saudi-Arabien. Saudiarabische Geldmittel sind auch in Al Taqwas Geldtruhen geflossen. Huber selbst prahlte gegenüber dem Schweizer Journalisten Richard Labeviere über die Verbindung zu Al Taqwas Saudiarabern. Über Al Taqwas Finanzen von Labeviere befragt antwortete Huber:
„Über Geld kann ich keine Details geben, ausgenommen über Saudi-Arabien, weil das die schlechte Meinung die man von diesem Land hat, ändern wird. Natürlich steht die Regierung unter amerikanischer Beobachtung, aber das Königsreich hat den großen Vorteil ein feudaler Staat zu sein der seinen großen Familien total freistellt, was sie mit den Geldern der Öleinkommen machen. Das ist großartig! Und heute sind die Saudis sehr aktiv aber die Gelder, die auf die Bank kommen, fallen natürlich unter das Bankgeheimnis.[7]

Es ist wichtig zu erwähnen, dass die nahen Verbindungen der muslimischen Bruderschaft zur Al Taqwa auch als Beweis für Al Taqwas politische Mäßigung zitiert worden ist. Diese Argumentation beteuert, dass in Ländern wie Ägypten, Algerien und der Türkei die muslimische Bruderschaft die Bewegung für politische Demokratie unterstützt hat, während die leitenden Regime in diesen Nationen antidemokratische Maßnahmen benutzt haben, um islamistische Parteien daran zu hindern politische Macht zu gewinnen. Während die muslimische Bruderschaft in Ägypten zum Beispiel, immer noch technisch verboten ist, bildet sie die größte Oppositionspartei der Nation und stellt 17 Muslimbrüder, die unabhängige Sitze in Ägyptens Parlament haben. Die Bruderschaft behauptet, im Gegensatz zu offenen Terroristengruppen wie dem islamischen Jihad, den gemäßigten Flügel des politischen Islam zu vertreten. Diesen Aussagen muss man kritische entgegenhalten, dass die angeblich scharfe Trennung von gemäßigten Mitgliedern und den militanten Jihadisten alles andere als klar ist.

Auch wenn man die Idee vertritt, dass Al Taqwa vielleicht die gleiche, sehr ambivalente Beziehung zum islamischen Terror wie die muslimische Bruderschaft selbst hat, kann es wenig Zweifel an Hubers Verbindungen zu einem sehr sichtbaren Terroristenregime geben. Während Huber eng mit dem sunnitischen Flügel des Islam zusammengearbeitet hat, den die Muslimische Bruderschaft und Al Taqwa vertraten, war Huber seit langer Zeit ein führender Anhänger des schiitischen fundamentalistischen Regimes, das 1979 die Macht unter der Führung von Ayatollah Khomeini im Iran übernahm. Seit diesem Zeitpunkt hat der Iran unzählige Operationen des Terrorismus finanziert, einschließlich der Zerstörung der amerikanischen Botschaft im Libanon durch die iranisch unterstützte Hezbollah Bewegung und, wie mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, auch den Bombenangriff auf die israelische Botschaft in Argentinien. Irans weiterführende Gewaltanwendungen ließen das U.S Außenministerium zur Schlussfolgerung kommen, Iran als den „in der Terrorförderung aktivsten Staat“ zu identifizieren.

Hubers eigene Verbindungen zum Iran sind kaum geheim. Im Jahre 1989, inmitten des öffentlichen Wirbels um die Geiselname der amerikanischen Botschaftsangehörigen im Iran, verlor er seine journalistische Position bei der schweizerischen Pressegruppe Ringier, nachdem er Irans fatwah, die Salman Rushdie für sein Buch „Die Satanischen Verse“ zum Tod verurteilt, offen unterstützt hatte. Hubers Dienste für den Iran werden so hoch geschätzt, dass er, wie er selbst sagt, der einzige europäische Moslem sei, der je eine Rede vor dem Grab des Imam Khomeini halten könne. Iran hat auch Hubers Kameraden der Holocaustleugner Bewegung Zuflucht geboten und Radio Teheran sendet regelmäßig Interviews mit den Revisionisten. Huber selbst ist auch ein prominenter Sprecher bei iranischen Verbündeten an islamischen Versammlungen auf der ganzen Welt, einschließlich in Amerika. Er erklärte sogar, wie leicht es für ihn war, unentdeckt in die Vereinigten Staaten einzureisen: „Weil ich in allen CIA-Computern als Achmed registriert war, mein Pass aber immer noch auf Albert lautete, konnte ich ohne Probleme in die USA einreisen.“[8] Huber hielt Reden bei pro Khomeini-Gruppen wie die „Persian Speaking Group“ vom „Verband der muslimischen Studenten“ (MSA). Bei der 27. MSA Tagung im Dezember 1997 in Chicago, zum Beispiel, sprach Huber in zwei Gremien mit Imam Abdul Alim Musa und Sheikh Mohammad al-Asi, beide Mitglieder des pro Khomeini „Institute of Contemporary Islamic Thought“ (ICIT) über den Islam. Im November 1996 erschien Huber auch bei einer weiteren pro Khomeini-Konferenz, die vom muslimischen Parlament (MP) organisiert in London abgehalten wurde und an welcher sowohl an der Hezbollah als auch an Hamas Bewegung geworben wurde.[9]

Ebenso wie Huber eine bedeutende Rolle in islamischen Netzwerken spielt, bleibt er weiterhin in Europas rechtsradikaler Elite sehr aktiv. Zusammen mit einem Plakat von Imam Khomeini und einem gerahmten Zitat von Hitler, das moderne Kunst denunziert, findet sich in Hubers Haus ein Foto von seinem Freund Jörg Haider, Österreichs gewählter Rechtspopulist. Das Bild aber, das am meisten über Huber aussagt ist ein Foto, welches ihn mit Genoud wie auch mit Leon Degrelle, einem ehemaligen Waffen-SS General dem Hitler einmal sagte er wolle ihn als seinen Sohn adoptieren, bei einem Treffen in Spanien zeigt. Degrelle, der in Spanien wohnte um seiner Verantwortung als Kriegsverbrecher in seinem Heimatland Belgien zu entgehen, war einer der höchsten Führer der Ultrarechten im Nachkriegseuropa.

In der Schweiz hilft Huber die „Avalon-Gemeinschaft“ zu leiten, eine elitäre Kampfgruppe, deren Mitglieder ehemalige Waffen-SS-Freiwillige einschließt. Jedes Jahr geht der Kader der „Avalon-Gemeinschaft“ während der Sommersonnenwende in die Wälder und führt rituelle Feiern zu Europas heidnischer Vergangenheit durch. Jürg Frischknecht, ein führender Kenner der schweizerischen Rechtsextremen Bewegung berichtet, dass Avalon als Deckmantel auch den Namen „Studiengruppe für Geschichte“ benutzt. Regelmäßig halten Holocaustleugner wie Frankreichs Robert Faurisson Vorträge, wie sie auch schon in Berner Vierstern Hotels gehalten wurden. Huber hat auch unermüdlich dazu beigetragen, Bündnisse zwischen europäischen Rechtsparteien und Islamisten zu schmieden und er hat seinen europäischen Kameraden mitgeteilt, dass ihre „Feinde nicht die Türken sind, vielmehr aber die amerikanischen Politiker und die deutschen mit einem amerikanischen Gehirn.“ Huber hofft, mit den europäischen Rechten und den Islamisten eine Allianz bilden zu können und die rechten Parteien davon zu überzeugen, dass sich das Immigrationsproblem lösen würde, wenn die Islamisten in ihren Ländern zu mehr Macht kämen.

Huber organisierte sogar ein Treffen zwischen Jean-Marie LePen, Frankreichs mächtiger Exponent der größten nationalpopulistischen Partei, „Front National“ und Hubers engem Freund Necmettin Erbakan, Kopf der jetzt verbotenen türkischen islamistischen Partei „Rifah“ (Wohlergehen). Ziel dieses Treffen war es, bezüglich der Einwanderungsproblematik eine übereinstimmende Haltung zu entwickeln.

Um eine engere Verbindung zwischen den europäischen Rechten und dem Islam zu fördern, weist Huber regelmäßig seine Kameraden darauf hin, dass die Araber die stärksten Anhänger des nationalsozialistischen Deutschlands waren und es auch heute noch immer so sei.

In seinem Interview in der Zeitung „Deutsche Stimme“ vom September 2001, berichtete Huber stolz, Irans höchster religiöser Führer der Ayatollah Ali Khomeini, habe bei einem großen palästinensischen Kongress in Teheran öffentlich die Behauptungen der „Zionisten und Marxisten“ deutscher Kriegsverbrechen betreffend abgelehnt. Ajatollah Khomeini gab dann bekannt Muslime sähen das Deutschland des dritten Reiches anders: einerseits hätten die Nazis gegen koloniale Mächte wie England, Frankreich, Belgien und Holland gekämpft, und zweitens „habe das Dritte Reich, in der Sicht der Muslime, gleich interessante islamische Elemente enthalten“, wodurch Khomeini fast auf die Geschichte des Groß Mufti während des Zweiten Weltkrieg hinweist.

Huber hat sich auch bemüht organisatorisch eine Verbindung zwischen U.S. amerikanischen und europäischen Holocaustleugnern und deren arabischen Alliierten herzustellen. Früher im selben Jahr, haben Huber und drei seiner engsten Mitarbeiter, Horst Mahler, Mitglied der NPD, Jürgen Graf, der sich in den Iran absetzte um einer 15 monatigen Gefängnisstrafe in der Schweiz zu entgehen und der in Schweden domizilierte Ahmad Rami, ein ehemaliger marokkanischer Militäroffizier der 1987 Radio Islam gründete um antisemitische, revisionistische Nationalsozialistische Propaganda zu verbreiten, sich mit dem kalifornischen „Institute für Historical Review“ (IHR), der führenden Organisation der Holocaustleugner zusammengetan, um eine IHR gesponserte Konferenz vorzubereiten, die im späten März in einem Hezbollah kontrollierten Teil von Beirut im Libanon stattfinden sollte. Proteste jüdischer Gruppen zwangen aber schließlich die libanesische Regierung den Kongress zu verbieten.

Auf Hubers Karriere zurückblickend, scheint klar, dass er in der muslimischen Welt sehr engagiert war um Verbündete zu finden die ihn auf dem Feldzug gegen Israel wie auch gegen den Westen unterstützen würden. Von den späten 50ern bis zu den Anfängen der 70er Jahre war seine Rolle bei weltlichen Pan-Arabisten wie Nasir öffentlich bekannt. In Folge der militärischen Niederlagen Ägyptens in den beiden arabisch-israelischen Kriegen von 1967 und 1973 und nachdem Nasirs Nachfolger Anwar Sadat ein Friedensabkommen mit Israel unterschrieben hatte, entdeckte Huber im Iran eine noch virulentere Form des anti-westlichen Fanatismus. 1982 fügte er dem Buch „Der unbekannte Islam“ einen Aufsatz bei, das noch immer dazu dient seine politischen Ansichten zu definieren. In diesem Buch stellt Huber die „dreifache Aggression“ dar, die er gegen den Islam gerichtet sieht. Die erste Aggression ist für Huber natürlich der Zionismus, die zweite sieht er im Marxismus. Beide macht Huber verantwortlich für die sowjetische Invasion in Afghanistan und die Korruption islamischer Intellektueller. Als dritte gegen den Islam gerichtete Aggression identifiziert er den „American Way of Life“, den amerikanischen Lebensstil, den viele Muslims als ausdrücklich „New-Yorkish“ und somit im Wesentlichen als jüdisch empfinden.[10]

Huber ist eindeutig überzeugt, dass der „New-Yorkish American way of Life“ den Islam zerstört. Sowohl in Amerika als auch in Europa ist es jetzt die Aufgabe der Ermittler, festzustellen ob nicht Huber und seine Freunde der Al Taqwa ihrerseits den „Islam“ benutzen, um New York und den amerikanischen Lebensstil zu zerstören.

[1] Hubers Vorname, erscheint in einigen Berichten als „Ahmed“. Technisch sollte es „Ahmad“ sein.
[2] Siehe hierzu den Bericht von Reuters, vom 10. Januar 2002 in der „New York Times“, über die Schließung von Al Taqwa.
[3] Carlos war kürzlich in den Medien im Zusammenhang mit seiner Anwältin Isabelle Coutant-Peyre genannt worden, als diese kürzlich ihre Absicht bekannt gab den inhaftierten Terroristen Carlos zu heiraten. Sie war von Aicha Moussaoui, der Mutter des mutmaßlichen und vor dem 9/11 als potentieller Flugzeugentführer verhafteten Zacarias Moussaoui angefragt worden dessen Verteidigung zu führen. Coutant-Peyre ist Mitglied der Anwaltsfirma von Jacques Verges, ein radikaler französischer Anwalt und lange Zeit Verbündeter von Genoud, der ihn für die Verteidigung von Klaus Barbie anheuerte. Genouds Name tauchte denn auch in Verbindung mit dem 9/11 wieder auf. Ernest Backes, ein führender europäischer Experte in Geldwäscherfragen, sagte gegenüber dem luxemburgischen Finanzjournal „Plus-Minus“ aus, er nehme an, die Gelder der Terroristen vom 9/11 würden letztendlich auf Schweizer Bankkonten einer von Genoud mitgegründeten Organisation wieder auftauchen. Berichte über eine mögliche Verbindung Genouds führen zu einem Schweizer Anwalt namens Dunant Baudouin, der im Verwaltungsrat der in Genf basierten „Saudi Investment Company“ SICO sitzt, welche große Teile der Investitionen der Familie Bin Ladins verwaltet. Dunant war 1983 angeblich auch an einer Verteidigung Genouds in einer Anklage, die ihn mit terroristischen Organisationen in Zusammenhang brachte, obgleich Details darüber ziemlich im Dunkeln liegen. In dieser Position kann man nur sagen, dass sämtliche Behauptungen die Genouds Banken Netzwerk betreffen, bis zu seinem Tod 1996 höchst spekulativ sind.
[4] Vergleiche hierzu die Referenzen in einer Studie über die Berner Nonkonformisten von Fredi Lerch mit dem Titel „Müllers Weg ins Paradies“. (Zürich; Rotpunktverlag, 2001)
[5] Der Spiegel, 46/2001
[6] Siehe hierzu Rachard Labeviere, „Les Dollars de la terreur“ (Paris; Bernard Grasset, 1999), 152.55.
[7] Ibid; 151.
[8] Zitat von Huber, 27. August 1993, in der Wochenzeitung WOZ Zürich, von Jürg Frischknecht.
[9] Musa und al-Asi sorgten kürzlich für Neuigkeiten, als sie an einem Meeting vom 31. Oktober 2001 in Washington im „Washington’s National Press Club“ mit dem Title „War on the Muslims/Attack on America“ teilnahmen. Das Treffen, das von CNN übertragen wurde, war von der New Black Panther Party gesponsert, eine Organisation die von Khallid Muhammad gegründet wurde, nachdem er wegen seinen Attacken gegen Juden, Katholiken und Weiße, die sogar Louis Farrakhan als zu extrem befand, von der Nation of Islam verbannt wurde.
[10] Vergleiche hierzu Alfred Jäger & Armin Wildermuth, „Der Unbekannte Islam“ (Zürich; Benziger, 1982)

Kevin Coogan ist ein investigativer Journalist und Autor des Buches „Dreamer of the Day: Francis Parker Yockey and the Post War Fascist International“, herausgegeben von Autonomedia, New York 1999.

Die Übersetzung aus dem amerikanischen erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Autors durch Stephan Fuchs, Sophie Scholl und The International Oracle Syndicate®.

Das Dossier erschien zuerst in der April/Juni 2002 Ausgabe
des amerikanischen Print Magazins HITLIST; Berkeley, Kalifornien.

http://rcm-de.amazon.de/e/cm?t=journalnachri-21&o=3&p=8&l=as1&asins=1570270392&fc1=555555&=1&lc1=000000&bc1=000000&lt1=_blank&IS2=1&bg1=ffffff&f=ifr


zeitgeschichte

Mit Deep Throat & Koks im Hinterzimmer der Mafia

Stephan Fuchs – Deep Throat, der Porno Klassiker aus dem Jahre 1972 kommt nach mehr als dreissig Jahren zurück in die Kinos. Der „Summer of Love“ 1967 führte dazu, die verklemmten Gemüter in der ganzen westlichen Welt aufzubrechen und nicht nur die damalige Jugend entdeckte ihr Recht auf die Lust, sondern auch die Filmindustrie.


„Fuck her, hurt her, rip her!“

Plötzlich war es schick, sich in den Kinos des Times Square Streifen wie „Deep Throat“, „The Devil In Miss Jones“ und „Behind The Green Door“ anzusehen. Eine Heerschar ausgehungerter Männer und Frauen strömte in die Kinos, um die neue freie Nacktheit zu sehen und einen Hauch der sexuellen Revolution mitzubekommen. Der Erfolg von „Deep Throat“ ließ dunkel ahnen, was für Möglichkeiten im Pornogeschäft steckten. Bereits 1973 hatte Deep Throat sechs Millionen Dollar eingespielt und kletterte insgesamt auf 600 Millionen US Dollar.

Gewinnspannen für die ein Regisseur in Hollywood in die Chefetage befördert würde und ein Markt, der genauso lukrativ wie gefährlich ist. Innerhalb einer Woche hatte der ehemalige Friseur Gerard Damiano den Streifen mit einem Budget von lediglich 25.000 Dollar abgedreht… mit dem Geld der Mafia-Familie Colombo. Die Familie kontrollierte in den 70er Jahren die 8-mm-Porno-Produktionen die in den versteckten Hinterzimmern New Yorks gedreht wurden. Goldbehängte Pimps und Hustler in Seidenanzügen und Krokodillederschuhen verdienten sich mit den so genannten Skin Flicks ihre Cadillacs, Mädchen der Love Generation erlebten dort die bittere Realität mit Gewalt, Kokain und Bestialität. Linda Boreman, Star von Deep Throat, war eines dieser Mädchen.

Alpträume
Ein Autounfall, bei dem Linda Boreman schwer verletz wurde, geschah in den frühen Morgenstunden des 3. April 2002. Der rote Geländewagen fuhr auf dem Highway 470, Colorado Boulevard in Denver. In einer scharfen Kurve versagten die Bremsen, das Auto überschlug sich zweimal und Linda, die nicht angeschnallt war, knallte gegen die Windschutzscheibe. Ihr Körper war zerschmettert. Nach drei Wochen Koma, beschlossen ihre zwei Kinder die Maschinen abzuschalten. Gestorben war die Frau allerdings schon als sie 10 Jahre alt war. Aufgewachsen in einem Armenviertel in New York, wurde sie von ihrem Vater, der Polizist und Alkoholiker war, verprügelt und ausgepeitscht; einigen Angaben zufolge wurde sie auch missbraucht. Mit neunzehn kriegte sie ein Kind, das ihr die Mutter wegnahm und zur Adoption frei gab.


Im späteren leben mit Brustkrebs kämpfen

Mit 20 lernte sie ihren zukünftigen Ehemann kennen. Sein Name war Chuck Traynor, ein robuster Kerl, der am Rande der Mafia Untergrundwelt lebte und ein Schläger wie ihr Vater war. Chuck Traynor besaß eine Bar, das Vegas Inn in Miami und eben einen Cadillac. Die wohl naive Linda war beeindruckt, rauchte mit ihm Pot, schluckte Amphetamine und zog schon bald bei Chuck ein. Seine Bar lief nicht, also versuchte er Linda auf dem Markt zu verkaufen. Chucks Idee war nach New York zu ziehen um Linda in einem Bordell unterzubringen. Er schleifte sie mit. Seine Vorstellung, Linda bei Madam Xaveria Hollander, in dieser Zeit die Top Adresse und eine der bekanntesten Bordell Betreiberinnen unterzubringen, misslang ihm. Linda Boreman war zu nett, verkörperte mehr die Hippie Braut der Love Generation, hatte fusslige Haare und unechte Brüste, die sie auf Chucks drängen hatte vergrößern lassen und dadurch im späteren Leben mit Brustkrebs kämpfte.

Loops mit der Mafia
Chucks nächste Idee waren Loops. Fünf bis zehn Minuten dauernde 8-Millimeter-Pornofilme. Die Loops wurden in geheimen Hinterzimmern mit unbekannten Akteuren und Regisseuren aufgenommen, die von der sizilianischen Mafia-Familie Colombo finanziert wurden. Lovelace dreht mit ihnen dutzende Filme, hauptsächlich unter der Regie von Ted Snyder. Ein Typ mit Cowboyhut, Goldketten und einem Fingerring der selbstverständlich aus Diamanten gefertigt war und auf dem TED geschrieben stand. Sein Studio war an der 48th Street in New York in mitten des Rotlichtmilieus. „Sie liebte harten Sex“ meinte einer ihrer Partner, Rob Everett. Snyder war, wie viele andere auch in dem Business, ein manischer Kokser. 1989 wurde Snyder in seinem Vorgarten mit einem Behälter voll Kokain in seiner Hand nach Mafia-Manier erschossen. Unter der Direktion von Snyder wurden die Loops immer abgefahrener und bestialischer.


„Die Leute im Kino hatten keine Ahnung“

Auf einer Cocktail Party machte sich das Paar mit Gerard Damiano bekannt und er war fasziniert von Linda. Damiano schrieb eigens eine auf sie zugeschnittene Story, nämlich Deep Throat! Doch so einfach war das nicht, denn zuerst musste Damiano seine Paten der Mafia davon überzeugen, Linda für den Film zu gebrauchen. Louis „Butchie“ Peraino ein Sohn des Paten der Colombo Familie hatte darüber zu entscheiden. Linda war nicht in seinem Plan für das Shooting vorgesehen, da er viel lieber mit Carol Conners den Film abdrehen ließ. Die hatte große Brüste und war blond. Schlussendlich ging es auch um eine Investition mit dem Geld seines Vaters, er durfte sich also keinen Flop erlauben. Seine Einstellung zugunsten Lindas änderte sich, als Damiano sie dazu brachte Butchie ihre sexuellen Techniken vorzuführen. Butchie war begeistert und nahm sie als Hauptakteurin in den Film auf. 1972 wird der Film Deep Throat produziert. Einer der Mafia Aufpasser, ein junger Kerl Namens Streicher, spielte in dem Screen den Herrn Doktor Harry Reems, der in Linda Lovelaces Rachen, als merkwürdige Laune der Natur, ihr Lustzentrum entdeckt. Damiano kaufte ihm eine weiße Jacke, verpasste ihm eine neue Frisur sowie die passende Brille und so wurde Filmgeschichte geschrieben.

Bittere Realität
Was hinter der Leinwand geschah, darüber berichtete in Vorträgen immer wieder die nicht beachtete oder als Lügnerin dargestellte Linda Boreman alias Linda Lovelace, der Star des Deep Throat Filmes. Sie sprach von Gewalt, Vergewaltigung, Waffengewalt, Drogen und Angst. Was die Zuschauer im Film nicht sehen, erzählt Linda erst einige Jahre später als sie zu einer Gegnerin der Hardcore-Pornografie wurde und aus der bitteren Realität berichtete. Offensichtlich wurde sie von ihrem Ehemann mit Gewalt gezwungen bei dem Streifen mitzuwirken. Im Original – Film erkennt man die Striemen auf ihrem Körper.

“Die Leute im Kino hatten keine Ahnung. Ich hatte Todesangst und wurde vor laufender Kamera vergewaltigt. Millionen Menschen sahen wie ich von mehreren Männern vergewaltigt wurde“, erzählte Linda Boreman auf ihren Vortragsreisen die sie vorwiegend an Universitäten, unter anderem auch an der Kaderschmiede der Yale Universität, im Rahmen feministischer Gruppierungen hielt. „Chuck stand hinter den Kulissen und hatte eine Waffe, mit der er mich zwang. Es ekelte mich.“ Alkohol und Drogen gaben ihr den Rest, um gefügig zu sein, während Chuck und seine Freunde sich Villen und Yachten kauften. Die Frau als Lustobjekt, als Opfer. Nicht nur während der Dreharbeiten, sondern wieder und wieder in sämtlichen Kinos, als Zuschauer während des Filmes riefen: „Fuck her, hurt her, rip her!“ Sie gingen so weit, dass sie gezwungen wurde mit einem Hund zu verkehren. Auch davon gibt es 8-mm-Filme.

Wir machen Kunst
Gerard Damiano, der Produzent des „Deep Throat“ -Filmes, bezeichnet seine Hardcore-Filme als extreme Ausdrucksform der Kunst. Insofern Brutalität und Vergewaltigung als Kunst zu verstehen ist, hat er sicher Recht. Joe D’Amato, ein italienischer Pornoproduzent, meint dazu: „Selbst ein Gerard Damiano kann mir nichts von Kunst in diesem Business erzählen, das ist nur ein fadenscheiniger Vorwand, mit dem er sich rechtfertigen will. Es hat nichts mit Kunst zu tun, einen Porno zu drehen.“ Auch wenn begreiflicherweise nicht viele Frauen den Mut einer Linda Boreman besitzen gegen den Terror ihrer Peiniger, Zuhälter und die Mafia-Familien aufzustehen, gibt es doch Stimmen. Auch von einigen Männern. „Bei den Hunderten von Filmen, in denen ich als Pornodarsteller gearbeitet habe, gab es Fälle, wo die Mädchen vor Schmerzen geweint und geschrieen haben. Frauen und junge Mädchen wurden gefoltert und litten unter konstanten körperlichen Verletzungen, um den Anforderungen des Produzenten zu genügen“.

Ausstieg in die Hölle
Die Karriere von Lovelace bekam bereits 1974 einen ernsthaften Knicks, als sie im Dunes Hotel in Las Vegas wegen des Besitzes von Kokain und Amphetamin verhaftet wurde. Just vor ihrem Versuch die Hardcore-Porno-Szene zu verlassen und auf das relativ harmlose Nachtclub- und Tabledance-Geschäft umzusteigen. Das Aladdin Casino in Las Vegas buchte sie für eine Show, aber schloss sie bereits nach einer Woche wieder, da die Leute enttäuscht waren, sie nicht nackt zu sehen. Das war auch das Jahr, indem sie von Chuck loskam und so ihrer nächsten Hölle entgegen ritt: Die Reise zurück ins normale Leben, vergessen, arm, gedemütigt und krank.

Credits & Verweise für diesen Artikel

  • Der Artikel erschien unter anderem in ensuite kulturmagazin.
  • Bild:
    Dominik Winkelmann, Bern. Aus der Serie Metamorphosen, 130 x 165 cm. Bern, Schweiz 2001

Quellen

[1] Das erste Antipornografiegesetz der USA erließ Präsident Ulysses Grant im Jahre 1873 gegen die neuen, in Massen gedruckten Schundromane. Doch gleich nach der Erfindung der Filmkamera wurden auch schon die ersten Pornofilme gedreht. So genannte Stag Films, fünf- bis zehnminütige Streifen, die meist nicht mehr als den Akt selbst zeigten und nur heimlich in Hinterzimmern gezeigt wurden, tauchten 1896 auf und blieben bis in die späten 60er Jahre neben Sexheften die vorherrschende Form der Pornografie.
[2] Public Hearing anti-pornography civil rights ordinance in Minneapolis, Minnesota in 1983.
[3] Sanday, Peggy Reeves, Fraternity Gang Rape: Sex, Brotherhood, and Privilege on Campus, (New York University Press, 1990), p. 35.
[4] Heindry, John (1997) What Wild Ecstasy
[5] sehr wahrscheinlich handelt es sich hierbei um „Dog Fucker“von 1969.
[6] Axel Estein und Thomas Schweer in einem Interview mit D’Amato bei Splatting Image

zeitgeschichte

Geheimnis um Watergate bald gelöst – Deep Throat angeblich todkrank

Wie John W. Dean , ehemaliger Anwalt von Richard Nixon in der L.A. Times schrieb , wird die wahre Identität von Deep Throat bald gelüftet sein. Die anonyme Quelle, die zum Sturz des amerikanischen Präsidenten Nixon half, ist offenbar todkrank. Dean bezieht sich auf Bob Woodward und den ehemaligen Chefredakteur der Washington Post, Ben Bradlee. Bradlee soll bereits Deep Throats Nachruf geschrieben haben.


Selbst Nixon wusste von der kriminellen Tat.

Ein Raucher soll er sein, Whisky soll er mögen, bisweilen soll er etwas Lärmendes haben und gerne über die Stränge schlagen. Oft weiss er seine Gefühle nicht zurückzuhalten – fatal für einen Mann wie ihn. Deep Throat ist benannt nach dem legendären Film mit Linda Boreman, ein Porno Film der mit Hilfe der Mafia gedreht worden ist . Er, „Deep Throat“ ist die geheimnisvolle Regierungsquelle der USA die vor über 30 Jahren die Watergate Affäre auffliegen ließ und so den amerikanischen Präsidenten Richard Nixon zu Fall brachte. Deep Throat ist schlechthin das bestgehütete Geheimnis des Journalismus. Dank ihm wurden die beiden Washington Post Reporter Bob Woodward und Carl Bernstein zu den unangefochtenen Stars des Investigativen Journalismus, sie gelten gar als Begründer dieses Genres. Die wahre Identität von Deep Throat ist bis jetzt nicht bekannt, nur drei Menschen kennen seinen Namen: Bob Woodward, Ben Bradlee und Carl Bernstein. Die Identität von Deep Throat wird, wie Woodward und Bernstein versprochen haben erst nach seinem Tod bekannt gegeben. Ein dreissig Jähriges Rätselraten wird dann wohl sein Ende finden.

Watergate
In der Nacht des 17. Juni 1972 wurde eine Gruppe von fünf Männern verhaftet, nachdem sie in das Hauptquartier der demokratischen Partei im Watergate-Gebäude in Washington, D.C. eingebrochen waren und dort Abhörgeräte installierten. Offensichtlich war es der zweite Einbruch, die ersten Mikrofone funktionierten nicht richtig. Diese Männer waren Bernard Baker, Virgilio Gonzalez, Eugenio Martinez, James W. McCord, Jr. und Frank Sturgis. Die Beteiligung McCords, der mit dem Komitee zur Wiederwahl des Präsidenten in Verbindung stand, sorgte für Spekulationen über eine Verstrickung des Weißen Hauses in dieses Verbrechen. Und tatsächlich, selbst Nixon wusste von der kriminellen Tat. Präsident Nixons Sekretär Ron Ziegler jedoch dementierte dies, und bezeichnete den Einbruch als „drittrangig“. Bei der Verlesung der Anklage identifizierte sich McCord als ehemaliges Mitglied des Geheimdienstes CIA, was das Interesse zweier Journalisten der Washington Post erregte, die bei der Verhandlung anwesend waren. Diese beiden Journalisten waren Bob Woodward und Carl Bernstein. Sie begannen, mit Rückendeckung ihres Chefredakteurs Ben Bradlee, unermüdlich die Fakten zu den verhafteten Männern freizulegen. Deep Throat half ihnen dabei indem er die jeweiligen Recherche-Ergebnisse bestätigte oder ihnen sagte, wenn sie auf der falschen Fährte waren. Der Präsident schaltete inzwischen die CIA ein, um die Ermittlungen der Bundespolizei FBI zu verschleppen, indem nationale Sicherheitsinteressen geltend gemacht werden sollten. Am 30. April war Nixon gezwungen, zwei seiner mächtigsten Berater zum Rücktritt zu bewegen: H. R. „Bob“ Haldeman (Stabschef im Weißen Haus) und John Ehrlichman (Berater für innere Angelegenheiten). Beide wurden kurze Zeit später zu Gefängnisstrafen verurteilt. Nixon entließ ebenfalls den Rechtsberater des Weißen Hauses John W. Dean, der kurz zuvor vor dem Senat ausgesagt hatte, und später zu einem Schlüsselzeugen gegen Nixon selbst werden sollte. Am selben Tag benannte Nixon mit Elliot Richardson einen neuen Justizminister und gab ihm die Autorität, einen speziellen Ermittler für die wachsenden Ermittlungen in der Watergate-Affäre einzusetzen. Um seine Unabhängigkeit zu gewährleisten, war dieser Ermittler nicht dem Justizministerium unterstellt.

Die Tonbänder
Die Anhörungen, die vom Watergate-Komitee des US-Senats durchgeführt wurden und in denen Dean als Starzeuge neben vielen anderen ehemaligen Schlüsselpersonen der Nixon-Administration ein verheerendes Zeugnis ablegte, wurden fast während des gesamten Sommers 1973 im Fernsehen übertragen und verursachten einen katastrophalen politischen Schaden für Nixon. Die Ermittler des Senats entdeckten am 16. Juli eine ausschlaggebende Tatsache: Alexander Butterfield sagte, dass ein Tonbandsystem im Weißen Haus automatisch alles aufzeichnete, was im Oval Office gesprochen wurde. Diese Tonbandaufnahmen könnten zeigen, ob Nixon oder Dean die Wahrheit über die Schlüsseltreffen im Weißen Haus aussagten. Die Bänder wurden daraufhin sowohl von Cox als auch vom Senat zur Beschlagnahme verlangt. Im Januar 1974 verweigerte Nixon jedoch die Aushändigung der verlangten Materialien. Während Nixon weiterhin die Übergabe der Bänder verweigerte, stimmte er der Übergabe von Abschriften einer großen Zahl von Bändern zu. Sie bestätigten zum größten Teil die Aussagen Deans und führten zu weiterer Erschütterung, als entdeckt wurde, dass ein entscheidender Teil eines Tonbandes, das niemals den Gewahrsam des Weißen Hauses verlassen hatte, gelöscht worden war. Im August wurde ein zuvor unbekanntes Tonband vom 23. Juni 1972, also nur wenige Tage nach dem Watergate-Einbruch, publik, worin Nixon und sein Stabschef Haldeman den Plan zur Blockierung der Ermittlungen durch fiktive Gründe der nationalen Sicherheit schmiedeten. Dieses Band wurde als „Smoking Gun“ , also als rauchender Colt, bezeichnet. Aufgrund der Last dieses letzten Beweisstücks wurde Nixon nun auch von seinen letzten verbleibenden Anhängern im Stich gelassen. Die 10 Kongressabgeordneten, die zuvor gegen den Amtsenthebungsartikel im Ausschuss gestimmt hatten, kündigten nun an, dass sie die Amtsenthebung unterstützen würden. Nachdem die republikanischen Senatoren Nixon mitgeteilt hatten, dass eine Mehrheit für eine Verurteilung stand, entschied sich Nixon zurückzutreten. Am 9. August 1974 trat Richard Milhous Nixon als 37. Präsident der Vereinigten Staaten zurück.

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zeitgeschichte

Bimmerl Bammerl Weihnachtsmannderl

Viel weiss keiner über den Weihnachtsmann. Im 4. Jahrhundert, vermutlich war er Bischof, lebte er wohl im türkischen Myra und ist etwa zwischen 345 und 352 in den Himmel gekommen, nachdem er damals schon einige Wunder vollbrachte. Drei armen Mädchen schenkte er reichlich Gold um ihnen die Heirat zu ermöglichen. Er rettete drei Unschuldige vor dem Blutrichter und soll drei zerstückelte und eingepökelte Schüler wieder zum Leben erweckt haben. Handfest erinnert an ihn nur ein Sarkophag in der Basilika, obschon die Gebeine verschwunden sind. Einzig ein paar Skelettreste werden noch im nahen Antalya aufbewahrt und ob die wirklich vom heiligen Nikolaus sind vermag wohl niemand mit Bestimmtheit zu sagen. Und doch: im kleinen Park von Myra, umgeben von Bäumen, Fächerpalmen und Rosen, steht er auf einem runden Sockel, hat einen Vollbart und einen langen Mantel mit Kapuze. Einige Kinder schmiegen sich an ihn und wer weiss, vielleicht sind es die zum Leben erweckten eingepökelten, aber auch das weiss keiner so recht. Eines ist sicher: er zeigt sich als der den wir alle aufs innigste lieben: Nikolaus der Weihnachtsmann, in voller Pracht. Aber, der Mann hat’s Faustdick hinter den Ohren.

Der Weihnachtsmann ist ein Tausendsassa der Wandlung. Die Katholiken von heute kennen ihn als Christkind, paradoxer weise als eine Schöpfung von Martin Luther. Zu Luthers Lebzeiten wurden Kinder am 6. Dezember, dem eigentlichen Nikolaustag beschenkt. Da eilten Nikolaus und seine Gehilfen von Haus zu Haus und verteilten Birnen an die übers Jahr als brav aufgefallenen und für die bös gefallenen, gab es die Rute. Die grosse Bescherung, so wie wir sie heute kennen, existierte damals noch nicht und die Protestanten lehnten die katholischen Heiligen fundamental ab. Damit war das Problem freilich nicht aus der Welt und schon gar nicht im Himmel, denn die Protestanten wollten vom Nikolaus-Brauch, wohl aus einem praktischen, pädagogischen Aspekt nicht abrücken. Luther der Schlaumeier, ersetzte deshalb den Nikolaus durch den Heiligen Christ bzw. das Christkind, das an seinem Geburtstag, dem 25. Dezember, Geschenke an die braven Kinder verteilt. Im 19. Jahrhundert wurde das Christkind dann von der katholischen Kirche übernommen, während es im protestantischen Weihnachtsbrauch eine immer geringere Rolle spielte, sich quasi aus dem Staub machte und langsam vom säkularisierten Weihnachtsmann verdrängt wurde. So kommt das ursprünglich protestantische Christkind heutzutage vor allem in katholischen Haushalten vor. Ob Katholik oder nicht, der Weihnachtsmann, der liebe Opa mit der lustigen Zipfelmütze, ist ein Zwitter.

Dargestellt als freundlicher alter Mann mit langem weißem Bart, gehüllt in seine rote, mit weißem Pelz besetzter Kutte, über seine starke Schulter gestemmt den prall gefüllten Geschenk-Sack und in seiner Hand, es ist dies in der Regel die Rechte… die strafende Rute. So bringt er den lieben Kindern in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember Geschenke und bestraft die bösen. Bei der Gelegenheit erinnere ich mich, wie ich als Kind tatsächlich angsterfüllt unter das Bett gekrochen bin. Das schlechte Gewissen, übers ganze Jahr sukzessive aufgebaut, muss sich wohl auf einen Schlag in Angst und Entsetzen umgewandelt haben. Der Weihnachtsmann vereinigt merkwürdigerweise die Eigenschaften des gutmütigen Sankt Nikolaus und seines strafenden Knechtes Ruprecht, der die Ruten verteilt oder noch schlimmer dem Krampus, der damit auch häufig kräftig zuschlägt.
Die europäischen Auswanderer schließlich, brachten den St.-Nikolaus-Brauch quasi als blinden Passagier mit nach Amerika. Insbesondere in den holländischen Kolonien um New York, wurde das Sinterklaas feest gefeiert und aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schließlich Santa Claus. Im Jahre 1823 wurde daraus eine ganze Armada von Renntieren die einen sagenhaften fliegenden Schlitten hinterher zogen. Im Gedicht A Visit From St. Nicholas, von Major Henry Livingston Jr. wurde diese Geschichte zum ersten Mal veröffentlicht. Durch diese Geschichte erst, kam der Santa Claus richtig in Fahrt: Heimlich steigt er nun durch die Kamine in die Häuser, macht sich auf die Suche nach Socken und, heute wäre das ja umgekehrt, er nimmt nicht etwa Wertsachen mit, sondern bringt Geschenke. Seine Renntiere, Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen, warten derweil beim Kamin auf die Rückkehr des Helden. Und so zieht der Santa Claus, vom hohen Norden her kommend mit einer Schar stolzer und mutiger Renntiere von Haus zu Haus. Ab 1862 bekommt der Himmelsreiter, stets in höllischem Tempo unterwegs, vom deutschstämmigen Cartoonist Thomas Nast für die Zeitschrift Harper’s Weekly einen rauschenden Bart um sein Kinn. Am 27. November 1927 schrieb die New York Times: „Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker Kindern. Größe, Gewicht und Statur sind ebenso vereinheitlicht wie das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart.“ Dies war also der Moment, als Santa Claus zur DIN Norm wurde, den kindlichen Träumen und Vorstellungen entrissen und als Produkt auf den freien Markt geworfen wurde. Vermarktet wurde der gute alte Mann aber erst richtig 1931. Damals beauftragte die Coca-Cola Company den schwedisch-amerikanischen Zeichner Haddon Sundblom den Santa Claus für eine winterliche Werbekampagne zu zeichnen. Sundblom schuf einen sympathischen, knudligen „Weihnachtsmann zum Anfassen“, ziemlich genau so wie er heute durch die Kamine steigt. Seine Vorlage war das Gesicht eines pensionierten Coca-Cola Fahrverkäufers und seit dem waren manche sicher, der Weihnachtsmann sei eine Erfindung von Coca-Cola. Was für eine Strategie!

Aber da muss mehr als Coca-Cola dahinter stecken. Wenn wir den Weihnachtsmann auf seinem Schlitten, im Höllenritt gezogen von 8 wilden Renntieren, seinen Rauschebart heroisch wehend über unsere Gassen und Dächer flitzen sehen, dann ist das der pensionierte Coca-Cola Fahrverkäufer, auf… Speed? Muss er! Wie sonst sollte er die über 93 Millionen europäischen Haushalte beliefern und dann das ganze noch einmal – plus einige Haushalte mehr – in Amerika. Wohl gemerkt einen Tag später. Damit aber nicht genug, denn bekanntlich gibt es ja noch einige christliche Enklaven im Süden und im wilden Osten und in Asien, wo ebenfalls brave Kinder auf einen grossen Lego-Baukasten, einen Game-Boy, oder eine Barbie-Puppe warten. Die meisten von ihnen allerdings, warten wohl leider das ganze leben, aber da kann der liebe Weihnachtsmann natürlich nichts dafür. Auch wenn der Weihnachtsmann in einigen Ländern Probleme mit den Einreise-Bestimmungen bekommen würde, keinen gültigen biometrischen Ausweis vorzeigen könnte, beim Drogen-Test positiv auffallen könnte, seines Bartes wegen als verkleideter Taliban durch Spezialisten auf geheimen Stützpunkten verhört würde, oder schlicht durch Flak- Feuer getroffen notlanden müsste, der Weihnachtsmann ist ein armer, gestresster Kerl.
Für jede Familie hat er nämlich, Anfahrt inbegriffen, nur mal knapp eine tausendstel Sekunde Zeit. Da bleibt nicht viel zum plaudern und schon gar nicht zum prügeln. Aus Kinderaugen betrachtet, ist die zeittechnische Situation in Kinderheimen natürlich interessanter. Offensichtlich gibt es da einen Quantums -Zeit -Rabatt, was dem Weihnachtsmann wirklich hoch angerechnet werden kann. Naturgemäss müssten dem Kinder Held eigentlich solche Visiten besser behagen, doch seine Verpflichtung will möglichst breit gestreut sein. Wenn also jedes Kind ein mittelgrosses Lego-Set bekommen würde, welches in etwa einem Kilogramm entspricht, sofern sich das die Zulieferer des Weihnachtsmannes nach den Steuern und Krankenkassen Prämien noch leisten können, dann hat der Schlitten ein Gewicht von sagenhaften 378.000 Tonnen. Für den Transport dieser gewaltigen Tonnagen an Legos würde er 210 000 Rentiere und entsprechend viele Schlitten benötigen. Mindestens 120 Millionen Kilometer müsste er so, man beachte, der Erdumfang liegt bei etwa 40’000 Km, in rund 36 Stunden zurücklegen. Das würde die 4000fache Schallgeschwindigkeit erfordern. Beim Anfahren müssten er und seine Rentiere das 17 500fache der Erdbeschleunigung aushalten – da kommt jede Zipfelmütze ins glühen.

822,6 Besuche pro Sekunde! Man stelle sich das mal bildlich vor! Parken, aus dem Schlitten springen, den Schornstein runterklettern, sofern Klettern hier noch in Frage kommt, die Socken füllen, sofern sie nicht versteckt sind, die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen, wenn er denn da unter den Baum kommt und sortiert nach Name, alle übrig gebliebenen Reste des Weihnachtsessens vertilgen, man denke an den Bauch, den Schornstein wieder raufklettern, wenn er denn noch rein passt, reingehechtet in den Schlitten, wenn die Renntiere noch am stehen sind und hopp zum nächsten Haus geflogen. Hut ab, denn das ist ein Wunder! Doch ist das zulässig? Aus rein menschlich-ethischen und aus Gründen des Tierschutzes müsste man nämlich konsequenterweise scharf für eine Kriminalisierung der Kinder und Jugendlichen plädieren in der Hoffnung, der Weihnachtsmann könnte dadurch ein bisschen entlastet werden. Doch wollen wir das? Hand aufs Herz, zu uns Erwachsenen kommt der Weihnachtsmann ja nur nicht, weil er durch seinen Stress keine Zeit dazu hat um uns mit der Rute zu prügeln.

zeitgeschichte

Wunderwankdorf Bern…Wankende Wunder im Dorf Bern…Berns wankendes Wunderdorf…

1954 war das Jahr des Rock’ n Roll. In diesem Jahr veröffentlichte der 1925 geborene Amerikaner Bill Haley mit seiner Band „The Comets“ den wunderbaren Song „Rock around the clock“ und begründet damit eine absolut neue Musikrichtung: den „Rock’ n Roll“. Er, der das Establishment erzittern liess markierte den Beginn der wilden Kreisch-Girls, die an den ersten grossen Konzerthallen entzückt in Ohnmacht fielen. Der legendäre Song „Rock around the clock“ wurde 1955 zur Titelmusik für den noch immer spektakulären Kultfilm „Die Saat der Gewalt“ und wurde so auch zum durchschlagenden Erfolg der Plattenindustrie, mit 25 Millionen verkauften Scheiben. Rock’ n Roll wie er sich liebt: Auf seiner Deutschland Tournee kommt es in Essen und Berlin zu regelrechten Zuschauertumulten und die schockierten Erwachsenen nannten ihn Jugendverderber und Radaumusiker. So sollte Rock Musik sein. Im selben Jahr erhielt Ernest Hemingway den Literaturpreis für ‚The Old Man and the Sea‘, während die Stadt Mannheim der deutschen Tänzerin Mary Wigman den Schiller Preis zuspricht. Nicht nur: Deutschland schoss in Bern Fussball Geschichte:


Fussball wo er schön ist

„Bozsik, immer wieder Bozsik. Der rechte Läufer der Ungarn hat den Ball – verloren, diesmal an Schäfer. Schäfer nach innen geflankt. Kopfball – abgewehrt. Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt… Toooor! Toooor! Toooor! Toooor!“. Herbert Zimmermann, der deutsche Radioreporter ist außer sich. „Halten Sie mich für verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt!“ Der 4. Juli 1954, der Tag des Endspiels, war sonnig, wunderbar sommerlich halt. Bis zwei Stunden vor dem Anpfiff. Da beginnt es zu regnen und Deutschland ist sechs Minuten vor Schluss, im strömenden Regen Weltmeister geworden. Deutschland, der totale Aussenseiter an der WM 54 spielte im Berner Wankdorf Stadion mit soviel Leidenschaft wie man es von der National Mannschaft in den 50 Jahren seither nur einmal gesehen hat. Wankdorf Bern, in einem wogenden Meer von 60’000 begeisterten Zuschauern erlebte Geschichte. Hoch oben in der Sprecherkabine haucht der völlig erschöpfte Radioreporter „Aus, Aus, Aus, . . . Aus, das Spiel ist aus“ in das Mikrofon. Herbert Zimmermann, der übergeschnappte, der erschöpfte Radioreporter kommentierte Radio Geschichte. Fritz Walter der Mannschaftskapitän, hält den Weltmeisterpokal, den Cup Jules Rimet, unter dem Jubel der Kameraden und tausender Zuschauer in den Himmel. Es war Fussball und Radio wie es schöner nicht sein konnte.

Zimmermann’s Reportage ist ein Juwel. In der Geschichte des deutschen Hörfunks hatte die Sportreportage während der Weimarer Republik, besonders aber unter den Nationalsozialisten mit den Übertragungen der Boxkämpfe von Max Schmeling und natürlich den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin ihre größte Zeit. Doch die Reportage vom Berner Wankdorf übertraf alles: An jenem Sonntagnachmittag des 04. Juli 1954 waren die sonst so bevölkerten Strassen der jungen Bundesrepublik leergefegt wie nie zuvor. Deutschland erstarrte, drückte die Daumen und hing in den Kneipen förmlich an den Radioapparaten. Deutschland war für sechs Minuten atemlos und lauschte. Die Sportreportage wie die vom Berner Wankdorf war eine noch nie da gewesene Übertragung. Noch nie war Radio dermassen euphorisch, spannend und hinreissend wie in jenen letzten sechs Minuten des „Wunders von Bern“. Ein kleines Stück Glück war wohl dabei, denn zwischen den vier deutschen WM- Reportern Zimmermann, Kurt Brumme, Gerd Krämer und Rudi Michel wurde gelost, wer das erste Spiel übertragen durfte. Die Vorrunden- Begegnung und das Endspiel fiel dabei in Zimmermanns Hände. Wer hätte das gedacht; Starke Männer in Tränen und in euphorischem Wahnsinn. Selbst heute werden in den meisten Berichten über das 54er Finale die schwarz- weiß Bilder des Spiels mit der Radioreportage Zimmermanns unterlegt. Sogar jenen, die kein Interesse am runden Leder hegen sind die Jubelrufe Zimmermanns bekannt: Bis in die Hitparade schaffte es der ekstatische Radioreporter, als die deutsche Popgruppe „OKAY“ in den 80er Jahren ein Hit mit einer Symbiose der Zimmermannschen Reportage und Tanzrhythmen landete.

Die Rhythmen sind unterdessen verblasst. Wankdorf, das legendäre Fussballstadion lotterte vor sich hin. Die Bänke vermoderten, die Ränge zerbröckelten und Unkraut überwucherte, was einst der Stolz der Nation war. Ein weiteres Wunder überkam Bern erst wieder am 3. August 2001, als das Stadion kontrolliert in die Luft gesprengt wurde. Das 1925 erbaute, eigentlich schützenswerte Zeitdokument, zerbarst unter grotesker Schönheit. Damit hatte, nebst dem Londoner Wembley Stadion eine zweite legendäre Fussballarena in Europa ausgedient. „Aus, Aus, Aus, . . . Aus, das Spiel ist aus…“ hauchte Radioreporter Herbert Zimmermann in sein Mikrofon. Hoch oben sass er in der Sprecherkabine, unter ihm wogt die Menge von 60.000 Zuschauern. Verblasst… Das Spiel, die Euphorie war schon lange entschwunden, im Tempel der grossen Leidenschaft herrschte beklemmende Stille. Wankdorf war manchmal gespenstisch.

Wirklich aus war es dann am Abschlussspiel der Young Boys Bern gegen Lugano, am 07. Juni 2001. Nach dem Spiel wurden die Eingeweiden aus dem Stadion herausgerissen. Da machten die Zuschauer aus der Arena „Kleinholz“ und sicherten sich die begehrten Trophäen: Trainerbänke, Eckfahnen, Tribünentafeln und hölzerne Sitze mit Würmern. Doch bereits vor einem Jahr hatten Souvenirjäger zugeschlagen. Die trennten Fein säuberlich ein Quadrat mit dem Elfmeterpunkt aus dem Rasen heraus. Erinnerungen und Gefühle von 1954 sollten damit wach gehalten werden. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, selber ein Fussballnarr, bezeichnete Wankdorf als eines jener Bauwerke, das für Deutschland eine herausragende Bedeutung hat. Schröder bekam von Bundesrat Moritz Leuenberger ein Stück des Rasens und den Kleiderhacken des damaligen Mannschaftskapitäns Fritz Walter geschenkt. „Ein Stück Nachkriegsgeschichte“, wie es Leuenberger nannte. Wankdorf und die Legenden und Mythen um das Stadion verpufften in der Explosion im Rauch und zerplatzten in den Trümmern wie die Seifenblasen kleiner Kinder.

Das romantische Stadion von Bern sorgte seit 1925 für heisse Gemüter und Tränen. Tränen der Niederlage, Tränen der geballten Euphorie und des Sieges, Tränen die während der Spiele geflossen sind. Das altehrwürdige Stadion mit dem für britische Besucher eher anrüchig lustigen Namen „Wankdorf“, wird nun zum politisch korrekten und langweiligen „Stade de Suisse“. Da gibt es nun, zumindest für die Briten, keine Lachtränen mehr. Satte 70,8 Prozent der BernerInnen finden den Namen „Stade de Suisse“ völlig daneben. Sie dürfen wohl aus sentimentalen gründen noch „Wankdorf Bern“ anhängen. Zur letzten Ehre der Berner kann man auch noch „Nationalstadion“ ganz am Schluss ansetzen. Tränen der Enttäuschung flossen den nostalgischen Berner Fussballfans und den Geschäftsleuten, die dem verpassten Geldregen hinterher winken, als der Schweizerische Fussball Verband die spannendsten Spiele der EURO 08 an die Basler vergeben hat. Und das obwohl es eigentlich den Bernern zuzusprechen war, dass die EM überhaupt in die Schweiz kommen kann. Dort, im St. Jakob-Park findet denn nun auch das Eröffnungsspiel, zwei weitere Gruppenspiele, zwei Viertel- sowie ein Halbfinalspiel statt. Basel hat somit wohl das eigentliche Nationalstadion. (Das darf man ja nur unter vorgehaltener Hand sagen und ich sag es nur Ihnen, weil ich weiss, dass sie es nicht weitersagen.)

Bern hat dafür ein tolles Shopping. Auf insgesamt 14’000 m2 sind ca. 30 Geschäfte geplant. 12 – 15’000 Besucher werden täglich im Einkaufsmarkt unter dem Spielfeld und den Tribünen ihren Einkaufsspass auf höchster Ebene auskosten können. In den Seminar- und Konferenzräumen können zahlreiche Unternehmen ihre Kunden oder Mitarbeiter über die neusten Entwicklungen informieren und ausbilden. In verschieden Restaurants mit einer Kapazität von total über 2000 Plätzen werden die Besucher auch kulinarische Vielfalt vorfinden, die jeden Geschmack treffen sollte. Sportschlemmer der Spitzenklasse. Die Superlative: Zur Zeit ist die Baustelle die grösste oberirdische Baustelle der Schweiz, sein Umfang ist grösser als das Kolosseum von Rom und das Gewicht des Armierungsstahls übertrifft mit ca. 8’500 Tonnen dasjenige des Eiffelturms in Paris um satte 20%. Das Trostpflaster: Das Grüne Bündnis und Greenpeace versuchte mit Solargekühlter Gratis-Bio-Glacé den Zuschauerinnen und Zuschauern den Abschied zu versüßen, die Wehmuts-Tränen zu trocknen und das Auge für eine sonnige Zukunft zu öffnen. In der Tat eine sonnige Zukunft: Das Sonnenkraftwerk, mit einer Gesamtfläche von 8’000 m_ und 6.5 Millionen Baukosten wird eine Leistung von 850 Kilowatt abgeben und produziert jährlich Strom von rund 700’000 Kilowattstunden. Eine Energiemenge die dem jährlichen Strombedarf von ca. 250 Haushaltungen entspricht. Hi-tech versus Nostalgie…

Wenn denn schon nicht der EM Halbfinal nach Bern kommt dann, Wunder geschehen ja in Bern, kommen vielleicht wieder die geschichtsträchtigen Veranstaltungen in den Tempel, oder zumindest ins Wankdorf Quartier. Mit ihnen vielleicht sogar Stars die Geschichte schreiben und kreischende Girls, die in Ohnmacht fallen. Denn das Wankdorf Gebiet wird, nebst dem „Stade de Suisse“ zum Gipfel des Vergnügens und das eigentlich scheussliche Quartier könnte, über kurz oder lang, zum Herzstück des Geschehens in Bern werden. Mit dem BEA Messegelände, dem monumentalen, architektonischen Wunderwerk des Paul Klee Zentrums, dem Hotel Guisanplatz, dem extra Zubringer „S-Bahn-Station Wankdorf“, da haben auch die Briten wieder was zu lachen und dem militärischen Geheimdienst an der Papiermühlestrasse, sowie dem ebenfalls architektonischen Wunderwerk des schweizerischen FBI, dem Bundesamt für Polizei, entwickelt sich Wankdorf zum eigentlichen Ballungszentrum. Bei soviel geballter Extravaganz können die Basler, seit März haben sie nicht einmal mehr ein Kulturmagazin, natürlich nicht mehr mithalten.

Wunderwankdorf Bern erschien zuerst in der Juni 2004 Print Ausgabe
ensuite – kulturmagazin, Bern Schweiz. wunderwankdorf bern (pdf)

zeitgeschichte

Drachen der Kulturrevolution

Ambassador Robert Hutchings, Vorsitzender des National Intelligence Council und Herb Briick von der Central Intelligence Agency, veröffentlichten in den letzten Tagen 71 ehemals als geheim klassifizierte Dokumente unter dem Titel: „Tracking the Dragon“, die in der Zeit zwischen 1948-1976 von verschiedenen Quellen und Beobachtern aus China zusammengetragen wurden. Durch ihre Arbeit ermöglichen die beiden Agenten in leitender Position einen kleinen Einblick in das gesammelte Wissen das die westlichen Geheimdienste in das Reich des Drachen hatten. Eines der Dokumente das auch für das berner Kulturmagazin Ensuite spannend war, ist das National Intelligence Estimate, kurz NIE 13-7-67. Die Kurzreferenz für die grosse Kulturrevolution Chinas!


Drama um Macht

Auf der ersten Seite des Geheimberichts aus dem Jahre 1967 heisst es dazu: „The political crisis in China continues. No end is in sight“. An anderer Stelle: „…the Great Proletarian Cultural Revolution has already done immense damage to the leadership and the party… has unleashed new forces of instability… and has contributed Chinas growing isolation in the world“. Ein Drama um Macht erschütterte das Reich des Drachens bis ins tiefste Mark, dessen Anfang von ganz zuoberst, nämlich von Mao Tse-tung (1893-1976) kam.

Offensichtlich gelang es ihm nicht, seine Macht innerhalb des Parteiapparates zu erhalten. Seine Reden gegen den Pragmatismus der neuen Regierung wurden zwar angehört, aber weitestgehend ignoriert. Mao sann deswegen auf einen Weg, die revolutionären Kräfte im Volk neu zu entfachen und es für seine Vorstellungen zu gewinnen. Mit Unterstützung des Marschalls und Verteidigungsministers Lin Biao und seiner Frau Jiang Qing löste er Ende 1965 die Große Proletarische Kulturrevolution aus. Aus den sich immer mehr radikalisierenden Jugendlichen und vor allem aus den Studenten bildeten sich verschiedene Kampfgruppen, die Roten und Schwarzen Garden sowie diverse Rebellengruppen. Am 18. August 1966 folglich, fand unter der Führung Maos die erste große Massenversammlung der Roten Garden auf dem Tiananmen-Platz, dem Platz des himmlischen Friedens, in Peking statt.

Zuerst beschränkten sich ihre Aktionen auf öffentliche Denunziation, Demütigung und Folterung von als Klassenfeinden angesehenen Lehrern, Professoren, Offizieren, Ärzten und sonstigen Intellektuellen, von denen nicht wenige dabei den Tod fanden. Die Zerstörungen und Verfolgungen richteten sich gegen die „Vier Alten“: alte Ideen, alte Kultur, alte Sitten und alte Gewohnheiten. Binnen weniger Wochen jedoch entwickelte sich aus der Revolution gegen die reaktionären Kräfte ein entsetzlicher Bürgerkrieg zwischen den Angehörigen der so genannten Roten Klasse, den Gewinnern der kommunistischen Revolution, die in der gesellschaftlichen Hierarchie eine elitäre Stellung besaßen und der Mittleren Klasse, den Millionen Hilfsarbeitern und ihren Angehörigen, die von dem kommunistischen Staat und den Kollektivunternehmen ausgebeutet wurden. Die Kulturrevolution führte so natürlich zu einer Radikalisierung des politischen Kampfes.

Als zu Beginn des Jahres 1967 von Mao unterstützte Vertreter der „Massen“ in allen Teilen Chinas die lokalen Behörden weitgehend entmachteten und selbst die Macht ergriffen, bestand die Gefahr, dass Mao die Kontrolle über die Entwicklung entgleiten könnte. Um die Revolution wieder unter Kontrolle zu bringen, musste die oberste Führung schließlich die Volksbefreiungsarmee einsetzen und Mao forderte deshalb die Volksbefreiungsarmee auf, diese Machtergreifungen zu unterstützen. In blutigen Kämpfen, die das ganze Land erfassten, wurden die „Roten Garden“ schließlich im April 1969 niedergeschlagen. Die meisten Rotgardisten wurden zur „Umerziehung“ aufs Land, oft in weit abgelegene Teile Chinas geschickt. Auf dem 9. Parteitag 1969 wurde die Kulturrevolution für beendet erklärt und Marschall Lin Biao wurde offiziell zum Nachfolger Maos bestimmt. Der so genannten Viererbande unter der Führung von Maos Ehefrau Jiang Qing gelang es allerdings das Prinzip der von Mao geforderten ständigen Revolution weiterhin aufrecht zu erhalten. Während Lin Biao als Repräsentant der VBA die Rückkehr zur Normalität forderte, plädierten Mao und die Linken in der KPCh für eine Fortsetzung des Ausnahmezustands. Im September 1971 kam Lin Biao bei einem bis heute ungeklärten Flugzeugabsturz, laut CIA Bericht versuchte Lin Biao gegen Mao zu putschen und versuchte anschliessend in die Sowjetunion zu fliehen – ums Leben.

Erst nach Mao Tse-tung’s Tod 1976, ließ die neue politische Führung die Witwe Maos und drei weitere Mitglieder der kulturrevolutionären Gruppe, die „Viererbande“, wie die Revolutions-Katalysatoren genannt wurden verhaften und zu Haftstrafen verurteilen. Das Machtdrama hinterliess eine vollkommen traumatisierte Zivilisation und eine komplett zerstörte Bildungsschicht. Schätzungen sprechen von 500’000 bis zu mehreren Millionen Toten.

„Tracking the Dragon, SELECTED NATIONAL INTELLIGENCE ESTIMATES ON CHINA,
1948-1976“ und das erwähnte Dokument „NIE 13-7-67“ zur Kulturrevolution in China, sowie andere Dokumente der „Tracking the Dragon“ Serie kann unter folgendem Link auf den Heimcomputer geladen werden: http://www.cia.gov/nic/NIC_foia_china.html