Israel

Bewusste jüdische Mitbürger – zukunftslos in Europa? – Ausweg Israel?

Dr. Alexander von Paleske — 16.2. 2011 — Die Wochenzeitschrift Die ZEIT hat einen langen Artikel veröffentlicht, der sich mit dem zunehmenden Antisemitismus in Europa beschäftigt.

Titel:

Bewusste Juden müssen sich darüber klar werden, dass sie hier (gemeint ist Europa) keine Zukunft haben.

Der Antisemitismus hat auch in Deutschland wieder zugenommen, verschwunden war er eigentlich nie. Das erschrechendste Beispiel der letzten Monate kam aus dem Bundesland Sachsen-Anhalt, aus der Kleinstadt Laucha, wo ein junger jüdischer Mitbürger, der mit seiner Mutter aus familiären Gründen von Israel nach Deutschland gekommen war, von einem sehr gut in die Kleinstadtgemeinschaft integrierten rechtsradikalen Mitbürger übel zusammengeschlagen wurde..
Leider in Europa kein Einzelfall.

Antisemitismus ist Teil der in der Bevölkerung abnehmenden Toleranz und der Zunahme des Rechtsradikalismus. Damit verbunden die Zunahme der Ablehnung von

— Ausländern – (Xenophobie)

— Juden (Antisemitismus)

— Moslems (Islamophobie, Antiislamismus)

Oftmals findet sich Xenophobie mit Antisemitismus bzw. Anti- Moslemismus gekoppelt.

Thilo Sarrazin mit seinem „Abschaffungsschinken“ hat es geschafft , die latent moslemfeindliche und im weiteren Sinne auch ausländerfeindliche Haltung zu aktivieren und in den Mainstream zu hieven, sie also aus der rechten Ecke herauszuholen.

Neue Variante
Mittlerweile ist aber eine weitere Variante dazu getreten, die gerade den jüdischen Mitbürgern in einer ganzen Reihe von europäischen Ländern zu schaffen macht: der zum Teil offen feindselige bzw. gewalttätige Antisemitismus der moslemischen Minderheit, die wiederum selbst oftmals Opfer von Xenophobie und Anti-Moslemismus ist.

Dieser Antisemitismus wird von der Politik des Staates Israel gegen die Palästinenser genährt und führt mittlerweil offenbar bei einer ganzen Reihe von Juden dazu, nach Israel auszuwandern bzw. zurückzukehren, oder dies zumindest ins Auge zu fassen..

Dieser (neue moslemische) Antisemitismus in Europa ist nicht nur, wie jeglicher Antisemistismus prinzipiell verabscheuungswürdig, er schlägt auch den Einstellungen vieler jüdischer Mitbürger ins Gesicht, die keineswegs vorbehaltlos die Politik Israels gegenüber den Palästinensern gutheißen, ebenso wie übrigens auch eine Minderheit in Israel selbst. Damit wird nämlich jedem Juden automatisch unterstellt, dass er Zionist sei.

Mit diesem neuen Antisemitismus werden allerdings nicht wenige Juden, für die Israel keineswegs Heimat ist, zu der Überzeugung getrieben, dass es nur einen Staat auf der Welt gibt, in dem sie wirklich Bürger und nicht nur Gast sind: Israel.

Mit der Ankunft neuer Einwanderer werden dann den rechten Siedlern und ihren politischen Vertretern die Argumente für die Expansionspolitik geliefert, Einwanderer, für die neue Siedlungen in Ost-Jerusalem und der Westbank gebaut werden nachdem die Palästinenser dort vertrieben wurden.

Der (moslemische) Antisemitismus leistet daher letztlich den Palästinensern einen Bärendienst, denn deren Ziel war und ist es, die weitere Zuwanderung von Juden nach Israel und damit die Expansionspolitik zu stoppen.

Ein Blick zurück
Am 28.9. 1973, zur Regierungszeit des österreichischen Bundeskanzlers Kreisky, wurde der Chopin Express von Moskau nach Wien von bewaffneten Palästinensern überfallen und 4 Geiseln genommen, drei davon jüdische Auswanderer.

Damals hatte durch Ausreiseerleichterungen eine Welle von jüdischen Bürgern die damalige Sowjetunion verlassen, um nach Israel auszuwandern.

Auf dem Wege nach Israel kamen sie über Österreich und dort in ein Durchgangslager namens Schönau. Die Geiselnehmer verlangten von der österreichischen Regierung, das Durchgangslager Schönau zu schliessen.

Bundeskanzler Kreisky kam den Forderungen nach, sehr zum Ärger der Regierung in Jerusalem unter Golda Meir. Ein Aufschrei der Empörung kam aus Israel.

Kreisky war selbst Jude, Sozialdemokrat und Österreicher , dem es nicht im Traume eingefallen wäre, nach Israel auszuwandern oder Israel als seine eigentliche Heimat anzusehen.

Den Geiselnehmern ging es darum, die weitere Einwanderung russischer Juden nach Israel zu stoppen, weil dadurch gleichzeitig die Möglichkeit der palästinensischen Flüchtlinge, in die Heimat zurückzukehren, erschwert wenn nicht gar zunichte gemacht würde.

Moslems, die einen Antisemitismus betreiben, muss man daher vorwerfen, dass sie nicht nur moralisch verwerflich handeln, sondern auch noch das Geschäft der israelischen Siedler fördern und ihnen die Argumente für ihren Expansionsdrang liefern.

Exkurs: Holocaust als Rechtfertigung
Israel leitet die Rechtfertigung seiner Existenz aus dem Holocaust ab. Eine völkerrechtlich haltlose Begründung, denn die Palästinenser hatten und haben ja wohl mit dem Holocaust nichts zu tun gehabt, und ein Unrecht, wie das gegenüber den Juden, kann wohl nicht ein zweites Unrecht, die Vertreibung der Palästinenser, rechtfertigen. Die einzige wirkliche Rechtfertigung – mittlerweile – ist und bleibt die Tatsache des Staates Israel seit nunmehr 62 Jahren, sonst nichts.

Dass diese normative Kraft des Faktischen keinerlei Rechtfertigung bietet, den jüdischen Staat in das Westjordanland (Westbank) und nach Ost-Jerusalem auszudehnen, versteht sich von selbst


8.12. 1975 – Israels Rechtsaussen, angeführt von Hanan Porat, feiern den gerade von der israelischen Regierung abgesegneten Siedlungsbeginn (Landwegnahme) in der Westbank

Die UN-Resolution 242 fordert Israel deshalb klar zum bedingungslosen Rückzug hinter die Grenzlinien vor dem Sechstagekrieg des Jahres 1967 auf.

Alle anderen Begründungen wie „wir waren vor 2000 Jahren schon einmal da“ also noch vor der Völkerwanderung in Europa, sind bestenfalls mystisch, aber völkerrechtlich völlig irrelevant.
Mit der gleichen Begründung könnten z.B. die Ureinwohner Nordamerikas, die Indianer, und in Australien die Aborigines, ihr Land zurückverlangen und die Abkömmlinge der Immigranten, die sie vertrieben, zur Rückkehr nach Europa aufrufen. Deren Vertreibung liegt weniger als 500 Jahre zurück, also weit weniger als die 2000 Jahre der jüdischen.

Fazit
Gegen Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Antimoslemismus helfen nur Integration und ein Klima der Toleranz.. Nicht jedoch politische Kaltduscher, selbsternannte Integrationsfachleute und laienhafte Intelligenz-Gen-Interpreten wie Thilo Sarrazin und Konsorten.

Investigative israelische Journalistin Anat Kam schuldig gesprochen

Gaza 2009: Al Jazeeras Enthüllungen und das Buch zweier Chirurgen
Nahost: Wem nützen die Enthüllungen der Palästina-Papiere?
Stuxnet und die Folgen: Legalisierung von Virusattacken und Cyberwars, Fortsetzung der Landwegnahme in Ost-Jerusalem und der Westbank
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Israel

Investigative israelische Journalistin Anat Kam schuldig gesprochen

Dr. Alexander von Paleske — 7.2. 2011 – Gestern wurde die israelische Journalistin Anat Kam wegen Spionage in einem Geheimprozess schuldig gesprochen. Das Strafmass (bis zu 9 Jahren Haft) soll später verkündet werden.


Anat Kam

Die Journalistin hatte während ihrer Dienstzeit beim Militär in den von Israel besetzten Gebieten Palästinas Dokumente fotokopiert, aus denen hervorging, dass die israelische Armee, wie eine Todesschwadron, Palästinenser erschiesst, die verdächtig sind, Terrorakte zu planen oder ausgeführt zu haben. Wir berichteten ausführlich darüber.Diese Unterlagen reichte sie an den Journalisten Uri Blau von der linksliberalen Zeitung Ha’aretz weiter, der dieses illegale Vorgehen der israelischen Armee in einem aufsehenerrgenden Artikel „Lizenz zum Töten“ im November 2008 enthüllte.

Veröffentlichung illegaler Staatsgeheimnisse in Israel strafbar
Es handelt sich bei den von Anat Kam weitergereichten Dokumenten klar um ein sogenanntes „illegales Staatsgeheimnis“, dessen Veröffentlichung in einer Demokratie Straflosigkeit nach sich ziehen sollte und muss.

Der Schuldspruch gegen Anat Kam erinnert in Deutschland an das finstere Urteil des Reichsgerichtsaus dem Jahre 1931 gegen den investigativen Journalisten und späteren Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky.

Wieder einmal entlarvt sich Israel als ein Staat, der die Verbrechen seiner Soldaten mit allen Mitteln verheimlichen will.
Wer sie enthüllt, muss mit Strafverfolgung und hohen Freiheitsstrafen rechnen.

Israel: Journalismus, illegale Staatsgeheimnisse und Todesschwadronen
Innerstaatliche Feinderklärung, Staatsmassnahmen gegen Kritiker

Nahost: Wem nützen die Enthüllungen der Palästina-Papiere?

Israel

Gaza 2009: Al Jazeeras Enthüllungen und das Buch zweier Chirurgen

Dr. Alexander von Paleske — 27.1. 2011 —
Der in Katar beheimatete arabische Nachrichtensender Al Jazeera hat im Rahmen der Veröffentlichung von rund 1600 Palästina-Papieren gestern enthüllt, dass die Fatah-Regierung unter Mahmud Abbas in Ramallah offenbar vorweg über den geplanten Angriff der Israelis auf Gaza Anfang 2009 unterrichtet worden war, und in erster Linie daran Interesse zeigte, ob es gelingen würde, die Hamas-Führung dort zu beseitigen.

Das Schicksal der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza interessierte Abbas und seine Verhandlungsführer offenbar herzlich wenig.

.Damit dürfte Abbas vollständig diskreditiert sein.

Abbas nimmt jetzt eine Position ein, die der von Hosni Mubarak in Ägypten und dem mittlerweile davongejagten Ben Ali Tunesiens vergleichbar ist.

Chirurgen als Augenzeugen
Zwei norwegischen Chirurgen, Mads Gilbert und Erik Fosse, war es gelungen, vor dem Bombardement nach Gaza zu kommen. Beide halfen dann, die Opfer der israelischen Angriffe zu versorgen. Ihre damals gemachten erschütternden Erfahrungen haben sie jetzt in Buchform herausgebracht: Eyes in Gaza.

Mehr als 300 Kinder waren seinerzeit Opfer der israelischen Angriffe geworden, rund 1600 wurden zum Teil schwer verletzt.

Die beiden Chirurgen schildern unter anderem das Schicksal der 9 Monate alten Jumana, deren Hand amputiert werden musste, nachdem das Haus, in dem ihre Familie wohnte, zum Ziel eines Luftangriffs geworden war, der 11 der 12 Familienmitglieder tötete.

Aber auch das Schicksal des 12 jährigen Ahmed, Neffe eines der im Krankenhaus tätigen palästinensischen Chirurgen, der durch einen israelischen Luftangriff beide Beine verlor und im Krankenhaus starb.

Insgesamt führten die beiden norwegischen Chirurgen 270 Operationen aus, darunter 53 Amputationen, 36 neurochirurgische Eingriffe und 43 Knochenbrüche, die operativ versorgt werden mussten.

Wir sind keine politische Organisation
Zwar gab es auch in Israel einige Stimmen, die sich gegen die Angriffe aussprachen. Die israelische Ärztevereinigung teilte jedoch auf die Bitte hin, man möge die israelische Regierung auffordern, die Angriffe aus humanitären Gründen sofort einzustellen, mit:

„I am sure, you are aware, that we are not a political organization

Angesichts des menschlichen Leids als Folge der israelischen Luftangriffe auf Gaza ein glatter Hohn.

Heute vor 66 Jahren erreichten die sowjetischen Truppen Auschwitz und befreiten die dort Überlebenden.

Nie wieder Auschwitz sollte doch auch heißen:

– Nie wieder Menschen zweiter Klasse (Rassismus).

– Nie wieder Gewalt gegen wehrlose Menschen.

Gilt das nicht gerade auch für die Nachkommen der Überlebenden des Holocaust in Israel?

E-Mail: avpaleske@botsnet.bw

Palestine Papers:
http://english.aljazeera.net/palestinepapers/

Nahost: Wem nützen die Enthüllungen der Palästina-Papiere?
Stuxnet und die Folgen: Legalisierung von Virusattacken und Cyberwars, Fortsetzung der Landwegnahme in Ost-Jerusalem und der Westbank
Das Stuxnet-Virus und der Siedlungsbau im Westjordanland

Israel

Nahost: Wem nützen die Enthüllungen der Palästina-Papiere?

Dr. Alexander von Paleske — 24.1. 2011 — Es ist eine Bombe, die mit der Enthüllung der Palästina-Papiere durch Al Jazeera hochgegangen ist. Aus den Papieren geht eine weitgehende Kapitulation des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas vor den Forderungen der Israelis hervor, die dennoch offenbar den Israelis noch nicht weit genug ging, und es deshalb vor zwei Jahren nicht zu einer Einigung kam.

Im Einzelnen waren die palästinensischen Verhandlungsführer offenbar bereit:

– weitgehend die bisherigen illegal errichteten jüdischen Siedlungen in der Westbank zu akzeptieren

– die Zahl der rückkehrberechtigten Palästinenser aus den Flüchtlingslagern außerhalb Palästinas, vor allem also aus dem Libanon, auf eine symbolische Zahl von 100.000 zu begrenzen

– weite Teile von Ost-Jerusalem Israel zu überlassen.

Zweifel an der Echtheit?
Die Echtheit der Dokumente wird natürlich von palästinensischer Seite angezweifelt, aber Al Jazeera gehört zu den zuverlässigen Nachrichtensendern, er ist sozusagen die BBC der arabischen Welt.


Streitet ab: Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
.

Streitet ab: PLO-Verhandlungsführer Saeb Erekat Screenshots 24.1. 2011 – Dr. v. Paleske

Zwei Fragen
Damit stellen sich zwei Fragen:

1. Wer hat die Dokumente weitergereicht?

2. Wer profitiert von der Veröffentlichung?

Fangen wir mit Punkt 2) an
Völlig klar, dass die PLO keinen Gewinn aus den Veröffentlichungen ziehen kann, ganz im Gegenteil. Die in den Dokumenten gemachten Angebote kommen für die Mehrheit der Palästinenser einem Verrat gleich.

Bleiben die Hamas und Israel.

Zunächst zu Israel
Selbst diese weitgehenden Zugeständnisse gingen der israelischen Regierung offenbar nicht weit genug. Deshalb scheiterten die Verhandlungen.

Zu den Hochzeiten der „Peace Now“ Bewegung in Israel in den 80er und zu Beginn der 90er Jahre hätte die Zurückweisung derartiger Zugeständnisse durch die israelische Regierung massenhafte Protestdemonstrationen ausgelöst.

Die „Peace Now“ Bewegung ist aber mittlerweile so stark geschrumpft, dass sie innenpolitisch in Israel keine wichtige Rolle mehr spielt. Die Arbeiterpartei ist zu einer Kleinpartei abgestiegen und mit dem Austritt von Ehud Barak noch kleiner geworden.
Also gibt es innenpolitisch keinen Befürworter eines ausgeglichenen Kompromisses mit den Palästinensern mehr. Die radikalen Siedler und die sie unterstützenden Rechts-Parteien haben das Sagen.

Luft nach Stuxnet Angriff
Israel hat mit dem Stuxnet Angriff auf die iranischen Atomanlagen sich für vier Jahre „Luft verschafft“.

Der Zwang, mit den Palästinensern einen Ausgleich zu finden, bevor der Angriff auf den Iran losgeht, ist damit erst einmal vom Tisch.

Diese Zeit will die israelische Regierung auf gar keinen Fall „ungenutzt“ verstreichen lassen.

Daher überbieten zum einen sich die Parteien in Israel mit Vorschlägen, weitere jüdische Immigranten aus der ganzen Welt anzulocken.

Zum anderen werden systematisch die Siedlungen im Westjordanland vorangetrieben und arabische Häuser in Ost-Jerusalem zerstört, um Platz für neue jüdische Häuser zu schaffen:


Siedlungsbau in der WestbankScreenshot Dr. v. Paleske

– durch Behauptung der illegalen Errichtung, und zwar zu einem Zeitpunkt vor dem Sechstagekrieg, ein erbärmliches Manöver, das schon viele Palästinenserfamilien obdachlos gemacht hat

– durch Aufkaufen – notfalls unter Druck – von palästinensischen Grundstücken mit und ohne Häuser

– Durch Umzingelung arabischer Stadtteile Jerusalems mit jüdischen Siedlungen, die somit Inseln in einem fremden Land werden, mit allem was dazugehört: Schmähungen,, Bedrohungen etc.

Jerusalem soll weitestgehend jüdisch werden
Das Ziel ist, aus ganz Jerusalem eine jüdische Stadt zu machen und die Palästinenser in die Westbank bzw. ins Ausland zu vertreiben, eine Politik, die aus der Apartheidzeit Südafrikas nur allzu bekannt ist.

Letztlich sollen die Palästinenser der Westbank in schmalen, voneinander getrennten Homelands, wie Gaza, eingepfercht und damit zur Auswanderung „ermutigt“ werden.

Dazu ist eine Schwächung der Palästinenserführung sehr nützlich, besser noch: Die Hamas und die PLO bekriegen sich verschärft wieder gegenseitig, nachdem es in den vergangenen Wochen zu vorsichtigen Schritten einer Annäherung gekommen ist.

Israel der Nutzniesser
Die Hamas wird bestenfalls vorübergehend von den Enthüllungen profitieren.
Mit anderen Worten: der eigentliche Nutznießer ist Israel.

Damit kommt auch die erste Frage einer Beantwortung näher: Es ist vermutlich Israel, das die Dokumente Al Jazeera in die Hände gespielt hat, bewiesen ist das allerdings nicht.

E-Mail: avpaleske@botsnet.bw

Palestine Papers:
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Israel

Der Preis des Friedens ist der Krieg

Dr. Alexander von Paleske

„Netanjahu und Abbas wollen Frieden in einem Jahr“

heißt es in einem Online Artikel
der Welt vom heutigen Abend. Und weiter:

Lichtblick für den Nahen Osten: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wollen innerhalb eines Jahres eine Friedenslösung erreichen. Darauf einigten sich beide Seiten in Washington, wie der US-Sondergesandte George Mitchell sagte.

Was der Artikel nicht sagt, was aber in der Pressekonferenz mit dem Sondergesandten Mitchell heute abend durchschimmerte, war dies: Der Atom-Konflikt mit dem Iran macht ein begrenztes Friedensabkommen möglich. Dadurch möglich, dass Israel mittlerweile den Iran als das Hauptproblem für seine Sicherheit ansieht.

Mit anderen Worten: Im Gegenzug für einen Angriff auf die Atomanlagen des Iran durch Israel und die USA , der wohl in etwa einem Jahr stattfinden soll, ist Israel zu (begrenzten) Zugeständnissen bereit.

Dieser Kuhhandel soll der Welt als großes Friedenswerk verkauft werden, ein Friedenswerk, das letztlich keinen Frieden bringen kann und wird, sondern nur das Gegenteil: Eine weitere Eskalation der Gewalt und des Krieges im Nahen und Mittleren Osten.

Er wird auch letztlich Palästina selbst keinen Frieden bringen, weil die Zugeständnisse, die den Palästinensern abverlangt werden, für die Mehrheit der Palästinenser inakzeptabel sein werden.

Die Westbank wird wohl keineswegs von allen jüdischen Siedlungen geräumt , sondern ein Flickenteppich bleiben, gleiches gilt für Ost-Jerusalem.

Die Hamas, einst von Israel massiv unterstützt, um die PLO Yassir Arafats zu schwächen, ist an den Friedensverhandlungen erst gar nicht beteiligt und würde an ihnen sowieso nicht teilnehmen.

Wirklicher Frieden sieht anders aus.

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Israel

Israel: Innerstaatliche Feinderklärung, Staatsmassnahmen gegen Kritiker

Dr. Alexander von Paleske — 7.6. 2010 — Während die Welt mit Empörung und Abscheu zur Kenntnis nehmen musste, wie Israels Regierung Hilfslieferungen für Gaza blockierte, und Aktivisten auf den Schiffen von israelischen Soldaten erschossen wurden, läuft in Israel selbst der Repressionsapparat gegen Kritiker ihrer Politik und angebliche Staatsfeinde auf vollen Touren.

Der Fall Anat Kam
Wer, wie die Journalistin Anat Kam, die zur Zeit unter Ausschluss der Oeffentlichkeit vor Gericht steht, illegale Staatsgeheimnisse verrät, wie die selbst nach israelischem Recht unzulässige Ermordung von Palästinensern durch die israelische Armee, muss mit Verhaftung und langen Gefängnisstrafen rechnen. Ausserdem mit dem Beschmieren des elterlichen Hauses

Die Vorwürfe: Gefährdung der Staatssicherheit und Geheimnisverrat, Gummiparagraphen zur Vertuschung rechtswidrigen Handelns staatlicher Organe.

Der Fall Anat Kam erinnert stark an den Fall des deutschen Journalisten Carl von Ossietzky aus der finstersten Recht(s)sprechung der Weimarer Republik (siehe hierzu auch den Artikel über Anat Kam).

Innerstaatliche Feinderklärung
Parallel dazu läuft die innerstaatliche Feinderklärung gegen israelische Araber, also israelische Staatsbürger palästinensischer Abstammung, nicht aus der Westbank oder aus Ost-Jerusalem, sondern aus Israel, in den Grenzen vor dem Sechstagekrieg 1967.

Beginnen wir mit deren Abgeordneten in der Knesset, dem israelischen Parlament. Dort sind sie mittlerweile täglichen Beleidigungen ausgesetzt. Und gerade wurde den Abgeordneten Mohammad Barakeh und Said Naffaa die Immunität entzogen, um sie der Strafverfolgung auszuliefern.
Der Vorwurf ist immer „Spionage“, der von dem israelischen Staatsicherheitsdienst Shin Bet offenbar nach Bedarf geliefert werden kann.

Konkreter Strafvorwurf ist in der Regel „Treffen mit einem ausländischen (feindlichen) Agenten“ ein Vorwurf, der jederzeit nach Reisen in arabische Länder, oder nach Treffen mit Vertretern solcher Länder in Drittstaaten zurechtgezimmert werden kann.

Die israelische Presse wird oft genug an der freien Berichterstattung gehindert, ein staatlicher Maulkorb, sogenannte GAG-Order, mit Verweis auf die Staatssicherheit.

Schlimmer noch: Es wurde vorgeschlagen, die Immunität für diejenigen Abgeordneten pauschal, d.h. ohne jeglichen Strafvorwurf, abzuschaffen, die angeblich Israel „hassen“ bzw. sich „abfällig über den Staat Israel äussern“.

Mit anderen Worten: Die freie Debatte im israelischen Parlament soll unterdrückt werden.

Noch rücksichtsloser wird gegen prominente palästinensische Mitglieder von israelischen regierungskritischen Nichtregierungsorganisationen (NGO’s) vorgegangen.

Letzte Opfer :
1. Ameer Makhoul, Mitglied der international angesehenen NGO Ittjah. Der wurde Anfang Mai verhaftet, sein Haus durchsucht und etliche Unterlagen beschlagnahmt, der Kontakt zu einem Rechtsanwalt seiner Wahl verweigert.

Der israelischen Presse wurde, wie es sich für einen demokratischen Staat vom Format Israels gehört, verboten, darüber zu berichten. Erst als es wütende Demonstrationen gegen die Verhaftung gab, komnnte zwar über die Demonstrationen berichtet werden, nicht aber über die Hintergründe.

2. Bereits Ende April wurde der Aktivist Dr. Omar Said (Saeed)verhaftet, Said und Makhoul wird der übliche Vorwurf gemacht: Spionage.

Weitere repressive Gesetze

Die gut geölte Gesetzesmaschine läuft, allerdings in die rechtsstaatlich gesehen falsche Richtung. Zur Zeit wird über ein Gesetz beraten, das jegliche Organisationen verbieten soll, die:

-Informationen an ausländische Organisationen weitergeben und/oder

-sich an Gerichtsverfahren im Ausland gegen israelische höherstehende Beamte oder Militärangehörige beteiligen.
Also in erster Linie Verfahren wegen angeblicher Kriegsverbrechen.

Das Gesetz richtet sich unter anderem gegen die (israelische) Organisation Adalah, die solchen Vorwürfen nachgeht.
Kommentar von Adalah: Nur ein Staat, der solche kriminellen Akte begeht, muss sich dagegen schützen“.

All das ist bezeichnend für das Klima in Israel, ein Klima des Hasses nun auch gegen die eigenen Staatsbürger palästinensischer Abstammung , eine sogenannte innerstaatliche Feinderklärung.

Kein Ende der Gaza-Blockade
Und: Nach wie vor lehnt Israel die Aufhebung der Blockade gegen Gaza ab. Die israelische Regierung behauptet gebetsmühlenartig und wahrheitswidrig, dass genügend Hilfsgüter nach Gaza durchgelassen würden.

Als jüngst eine israelische NGO mit Berufung auf die Informationsfreiheit von der Regierung Auskunft verlangte, welche Güter sich im Detail auf der Embargoliste befinden, wurde die Auskunft mit Hinweis auf die Staatssicherheit verweigert.

Mit anderen Worten: man will offenbar nicht zugeben, dass auf der Liste sich Güter wie Zement befinden, die nichts mit der Waffenproduktion zu tun haben, es sich vielmehr um eine Knebelungsliste handelt, die insbesondere auch den Wiederaufbau Gazas nach den israelischen Angriffen vor 18 Monaten verhindern soll.

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Israel

Israels radioaktive Partnerschaft mit Apartheid-Südafrika – Mehr Details

Dr. Alexander von Paleske —29.5. 2010 — Weitere Einzelheiten über die Atomrüstungs-Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Apartheid- Südafrika in den 70er und 80er Jahren kommen nun ans Tageslicht.

Die südafrikanische investigative Zeitschrift „Mail and Guardian“ druckte gestern vorab Auszüge aus dem Buch von Sasha Polakow-Suransky

„Unspoken Alliance, Israels secret relationship with Apartheid-South Africa

ab.

Danach ergibt sich folgendes Bild:

– Im Jahre 1978 wäre das, von dem gekaperten Frachter Scheersberg A stammende, Uranoxid (Yellow Cake) aufgebraucht, aber Israel immerhin im Besitz einiger Atomsprengköpfe.

– Das war Israel offenbar nicht genug. Es wollte offenbar eine Zahl von Atomsprengköpfen herstellen, die den Nahen Osten gleich mehrfach auslöschen würde. Motto: je mehr Atomwaffen, umso grösser die Abschreckung, Insofern getreu dem, was USA und UdSSR, vorexerziert hatten, deren Arsenal zusammen genommen ebenfalls ausreichte, um die gesamte Welt gleich dutzende Male zu zerstören.

– Israel brauchte für sein expansives Atomrüstungsprogramm – für weitere 10 Jahre Atomwaffenproduktion – 500 Tonnen Uranoxid.
Zwar lagerte schon einiges davon in Israel, geliefert von Südafrika seit 1965, aber Südafrika bestand auf der friedlichen Nutzung, und exerzierte die mit Israel seinerzeit vereinbarten Kontrollrechte und Inspektionen.

– Israel konnte seinerzeit diese Mengen, die sozusagen auf Vorrat eingekauft waren, aber für die friedliche Nutzung kaum verwenden, also stapelte sich das Uran. Zur Verwendung südafrikanischen Urans zum Bau von Atomwaffen hätten sich damit nur nur zwei Wege angeboten – ein zweites Scheersberg-Abenteuer war ausgeschlossen.

1. Der Bruch der Vereinbarungen mit Südafrika, was einen Stopp weiterer Lieferungen von dort zur Folge gehabt hätte, oder

2. dass Südafrika auf die Kontrollen freiwillig verzichten würde.

Letzteres geschah nun. Mittlerweile hatte sich die politische Lage im südlichen Afrika durch die Unabhängigkeit Angolas und Mozambiques völlig verändert. Und die Weltmeinung hatte sich entschieden gegen Südafrika gedreht.

Ein Freund, ein guter Apartheid-Freund
Aber es gab eben auch Freunde, wie z.B. Israel.

Im April 1976 tauchten südafrikanische Geheimdienstleute beim israelischen Council for Scientific Liaison, eine seinerzeitige Spionageagentur ähnlich dem Mossad, aber auf Industrie- und Wissenschaftsspionage focussiert, auch als Lakam oder Lekem bekannt, auf.

Kurz darauf besuchte der damalige südafrikanische Staatspräsident Vorster Israel , und dann wurde es zwischen den beiden Staaten so richtig freunschaftlich eng, vor allem im militärischen Bereich.

Südafrikas Regierung verzichtete auf die Uran-Kontrollrechte, die Atombombenproduktion in Israel konnte weiterlaufen.

Es war ein beiderseitiges Geschäft: Israel hatte die Technologie, Südafrika die Rohstoffe. So half Israel mit bei der Herstellung südafrikanischer Atombomben, zum Ende der Apartheidzeit waren es derer drei, und lieferte das zur Erhöhung der Explosionsneigung erforderliche Tritium, ein Vorrat, genau 30 Gramm, ausreichend für mehrere Atombomben – und das für einen militärisch konventionell schon hoch gerüsteten und ausserordentlich aggressiven Rassistenstaat.

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Israel

Israel und sein Export von Massenvernichtungswaffen

Dr. Alexander von Paleske —25.5. 2010 — Israel bot Apartheid-Südafrika Atomwaffen an. Ueber diese Geschichte aus der südafrikanischen Apartheidzeit wird zur Zeit in den Printmedien und deren Onlineausgaben berichtet. Der britische Guardian brachte als erster die Story, die so neu allerdings nun auch wieder nicht ist, eher die Details.

Was steckt dahinter?
Israel bot offenbar Südafrika in den 70er Jahren Raketen des Typs „Jericho“ plus Atomsprengköpfe an. Die Verhandlungen liefen im Jahre 1975 offenbar direkt zwischen dem damaligen israelischen Minister und heutigen Staatspräsidenten Shimon Peres, und dem damaligen südafrikanischen Verteidigungsminister und späteren Staatspräsidenten P.W. Botha.

Ein Blick zurück
Im Jahre 1974 stürzten Offiziere in Portugal das faschistische Regime Caetano. Sie hatten es satt, als Kanonenfutter im Kampf gegen die erstarkenden afrikanischen Befreiungsbewegungen in den portugiesischen Kolonien Angola, Guinea-Bissau und Mozambique verheizt und zu Hause einem faschistischen Regime unterworfen zu sein. Der Aufstand brachte nicht nur Portugal die Demokratie, sondern auch den afrikanischen Kolonien die Unabhängigkeit. Und er brachte Südafrika, politisch gesehen, neue Nachbarn.

Nun grenzten schwarze unabhängige Staaten, die auch den südafrikanischen Freiheitsbewegungen, allen voran dem ANC, Unterschlupf gewährten, an Südafrika. Im Falle Mozambiques direkt, im Falle Angolas immerhin an das von Südafrika „verwaltete“ Südwestafrika, das heutige Namibia.

Nicht nur in den USA, die noch 1970 in dem sogenannten „Tar Baby Report“, den der damalige Sicherheitsberater Nixons, Henry Kissinger, angefordert hatte, wo man eine lange Phase der weissen Vorherrschaft in Angola, Rhodesien und Mozambique „vorhergesehen“ hatte – eine völlige Fehleinschätzung – begann nun das Umdenken, sondern auch in Südafrika.

Dort ging in Regierungskreisen die Furcht um, und so gewannen die Securocrats die Oberhand. Die versuchten, durch Destabilisierung der Nachbarstaaten, insbesondere Angola und Mozambique , das Rad der Geschichte zurückzudrehen, oder doch zumindest anzuhalten, und den Apartheid-Staus-Quo mit allen Mitteln zu aufrechtzuerhalten.

Südafrika marschierte 1975 erstmals (und danach immer wieder) mit seinen Truppen in Angola ein( Operation Savannah), und wurde erst vor den Toren der Hauptstadt Luanda von den zu Hilfe gerufenen kubanischen Truppen zurückgeworfen.


Zerstörungen der Südafrikaner in Lobito/Angola 1975


Von Südafrikanern zerstörte Brücke in Fort Rocades, jetzt: Xangongo/Angola

Aber die die Apartheidregierung wollte nicht alleine auf seine konventionellen Waffen vertrauen, sondern auch auf Abschreckung setzen: durch Atomwaffen..

Partner Israel
Da bot sich Israel als Partner geradezu an.

– Auch Israel verfolgte eine Art Apartheidpolitik (gegenüber den Palästinensern)

– Auch Israel machte Menschen, in diesem Fall Palästinenser, zu Menschen zweiter Klasse, nahm ihnen Land weg, praktizierte Rassismus.

– Auch Israel sah sich von einer Uebermacht feindlicher (arabischer) Staaten bedroht,.

– Auch in Israel hatten die Securocrats das Sagen.

– Und Israel hatte bereits Erfahrungen mit dem Bau von Atomwaffen, die Südafrika bis dato nicht hatte.

Israel beschliesst Atomrüstung
Die damalige israelische Regierung, zunächst unter unter Ben Gurion, war in den 50er und 60er Jahren zu der Ueberzeugung gelangt – trotz dann des Sieges im Sechstagekrieg im Juni 1967 -dass Israel sich gegen die arabischen Nachbarstaaten eines Tages zu Tode siegen könnte.

Denn während die Araber mehrfach besiegt werden könnten, würde Israel eine einzige Niederlage genügen, um es als Staat auszulöschen.

Aus dieser Ueberzeugung beschloss bereits Anfang der 50er Jahre Israels Regierung, den Atomreaktor Dimona in der Negev-Wüste zum Bau von Atomwaffen zu errichten, also waffenfähiges Plutonium herzustellen.

Der ganze Sicherheits-Aufwand, der dort betrieben wurde, insbesondere die Abschirmung und Sicherheitskontrollen, liessen von Anfang an keine andere Deutung zu. Selbst ein israelisches Flugzeug wurde dort 1967 abgeschossen, als es sich versehentlich in den Luftraum über der Atomanlage verirrte..

Der damalige Verteidigungsminister Moshe Dayan, und der Minister Peres, heute Staatspräsident, argumentierten, dass Israel ein Arsenal von Atomwaffen brauchen würde, um sich nicht nur durch konventionelle Waffen,wohl aber auch und gerade durch Atomwaffen, als Abschreckung, verteidigen zu können. Zu diesem Zweck benötigte Israel rund 200 Tonnen Uran (Yellowcake).

Frankreich, das zunächst Uran geliefert hatte, fiel nach dem Sechstagekrieg 1967, und dem dann verhängten Waffenembargo, als Lieferant aus.

Operation Plumbat
Israel beschaffte sich das Uran durch eine vom Mossad geplante und durchgeführte Kaperung des Frachters Scheersberg A im Jahre 1968, ein Frachter, der 200 Tonnen Uran (Yellowcake)geladen hatte, das zur Weiterverarbeitung in Italien bestimmt war und dann nach Marokko geliefert werden sollte, in Wirklichkeit aber für Indien bestimmt war.

Die gesamte Geschichte der Kaperung hier , mit Fortsetzung hier und schliesslich hier.
.
Ein Mossad Agent gesteht und packt aus
Dan Aerbel alias Dan Ert alias Dan Erteschik, war ein Mossad Agent, der 1973 in Norwegen gefasst wurde. Er war in die Lillehammer Affäre verwickelt, über die wir hier zusammenfassend berichtet haben. Dan Aerbel gestand nach seiner Festnahme nicht nur seine Beteiligung an dem Mord des Tunesiers Bouchiki, sondern berichtete den norwegischen Behörden auch, dass er an der Kaperung der Scheersberg A beteiligt , wo das Uran schliesslich gelandet war (in Israel), und dass es zum Bau von Atomwaffen verwendet werden sollte.

Das war 11 Jahre bevor Mordechai Vanunu dieses Geheimnis, das – jedenfalls in Geheimdienstkreisen – keines mehr war, an die britische Presse weiterleitete.

Israel, das bisher den Atomwaffenbesitz offiziell nie eingestanden hat, redet sich immer wieder mit „verantwortunsgvollem Besitz“ im Vergleich zu „ verantwortungslosem Besitz“ anderer Länder, wie z.B. Iran, heraus.

Die Lieferung von Atomwaffen, bzw., das Angebot der Lieferung von Atomwaffen, an einen Rassistenstaat wie Südafrika, der auch bereit gewesen wäre, zur Erhaltung des Apartheid-Status- Quo diese Massenvernichtungswaffen gegenüber Ländern wie Angola im Notfall einzusetzen, ist wohl der höchste Ausdruck von Verantwortungslosigkeit. Und dies von der Regierung eines Landes, dessen Existenz sich aus dem jüdischen Exodus von Rassismus und Apartheid selbst herleitet.

Aber nicht nur das.
Israel lieferte konventionelle Waffen über Jahrzehnte, vor, aber gerade auch nach dem Sturz des Schahs, (z.B. Iran- Contra Skandal) an den Iran. Der Schah bat Israels Regierung auch um Atomwaffen. Es ist unklar, was aus dieser Anfrage geworden ist, die sich aus Papieren ergab, welche in der US Botschaft in Teheran, nach deren Besetzung, gefunden wurden.

Massenvernichtungswaffen in den Iran
Aber auch Masssenvernichtungswaffen, wie die Giftgase Sarin und Senfgas, samt den Blaupausen für eine Fabrik zu deren Herstellung, wurden von 1991-1993 in China, mit Wissen und Billigung des britischen Auslandsgeheimdienstes Mi6, des israelischen Geheimdienstes Shin Bet, und des des deutschen BND eingekauft, und in den Iran geliefert, wir berichteten mehrfach darüber..

Und während Südafrika sein Apartheidregime mittlerweile los ist, wartet der Nahe Osten auf einen israelischen Nelson Mandela, der endlich mit der Apartheidpolitik und Herrenrassementalität gegenüber den Palästinensern Schluss macht, der die Landwegnahme in der Westbank nicht nur beendet, sondern auch rückgängig macht , die Vertreibung der Palästinenser aus Ost-Jerusalem beendet, die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrats erfüllt, nämlich den Rückzug aus den 1967 besetzten Gebieten, und damit endlich das bringt, was der Nahe Osten am dringendsten braucht: Frieden.

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Israel

Israel: Journalismus, illegale Staatsgeheimnisse und Todesschwadronen

Dr. Alexander von Paleske— 5.4. 2010 —
Anat Kam (23), israelische Journalistin, die für die Nachrichtenseite Walla arbeitet, wurde im Dezember vergangenen Jahres verhaftet und dann unter Hausarrest gestellt. Ihr wird vorgeworfen, während ihres Militärdienstes, den sie bis Ende vergangenen Jahres ableistete, illegale Staatsgeheimnisse verraten zu haben. Konkret: Dass israelische Soldaten Palästinenser töten, die auf sogenannten Todeslisten stehen, sie also wie eine Todesschwadron morden.

Selbst nach israelischem Recht ist das rechtswidrig, da israelische Gerichte diese Praxis für unzulässig erklärt hatten. Erlaubt waren danach „nur“ Tötungen, wenn Verdächtige, die Israel beschuldigte, Terroranschläge zu planen oder ausgeführt zu haben, nicht verhaftet werden konnten.

In den Jahren 2000-2008 waren so insgesamt 500 Palästinenser ohne Gerichtsverfahren von israelischen Soldaten ermordet worden , und dies, obgleich In israel selbst die Todesstrafe abgeschafft ist.

Aber selbst an diese eingeschräkten „Freischussregeln“ wollte sich die israelische Armee offenbar nicht halten.

Eine Journalistin im Wehrdienst endeckt illegale Staatsgeheimnisse
Die Journalistin Anat Kam leistete ihren Militärdienst bei Generalmajor Yair Naveh ab, der damals als oberster Befehlshaber für die Westbank zuständig war. Dort fand sie Unterlagen, aus denen hervorging, dass drei Palästinenser von der israelischen Armee ermordet worden waren, obwohl sie keine ernstzunehmende Gefahr für Israel darstellten und auch nicht verdächtig waren, Terroranschläge ausgeführt zu haben.

Diese Morde wurden dann als fehlgeschlagene Verhaftungen kaschiert, um so scheinbar den israelischen Gesetzen zu genügen.

Anat Kam kopierte die Unterlagen und leitete sie an den Journalisten Uri Blau von der linksliberalen israelischen Tageszeitung Ha‘aretz weiter, der einen Artikel darüber schrieb. Uri Blau befindet sich in Grossbritannien und weigert sich, nach Israel zurückzukehren. Dort droht ihm die Verhaftung und bis zu 14 Jahre Gefängnis. Die gleiche Strafe droht Anat Kam.

Es wäre nicht das erste mal, dass ein israelischer Staatsbürger wegen eines solchen Verrats zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt würde. Erinnert sei an Mordechai Vanunu, der Informationen über Israels Produktion von Atomwaffen an eine britischen Zeitung weitergab.

Maulkorb für die Medien
Den Medien in Israel wurde verboten, über diesen Skandal zu berichten. Die israelische Zeitung Haaretz und ein privater Fernsehkanal haben nun bei Gericht beantragt, die Verbotsverfügung aufzuheben.

In Deutschland ist mittlerweile, nach den leidvollen Erfahrungen in der Weimarer Zeit, die Verbreitung von illegalen Staatsgeheimnissen nicht mehr unter Strafe gestellt.
Der Journalist Carl von Ossietzky wurde deswegen im November 1931 durch das Reichsgericht in Leipzig zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt..

Ossietzky war von 1927 bis 1933 Herausgeber der linksliberalen Wochenzeitung Weltbühne zur Zeit der Weimarer Republik. Zu den Artikelschreibern in der Weltbühne gehörten Kurt Tucholsky, Lion Feuchtwanger, Erich Muehsam, Erich Kästner, Carl Zuckmayer und viele andere.

Am 12.3. 1929 erschien dort ein investigativer Artikel unter dem Titel „Windiges aus der deutschen Luftfahrt“. Darin wurde die unter Verstoss gegen das Versailler Abkommen betriebene Wiederaufrüstung der Luftwaffe angeprangert.

Ein klar illegales Staatsgeheimnis, aber auch dessen Bekanntmachung ist Landesverrat, so das Reichsgericht.

Ossietzky, der 1936 den Friedensnobelpreis erhielt, war von den Nazis 1933 ins KZ eingeliefert worden und starb 1938 an Tuberkulose.

Der Antrag auf Wiederaufnahme des Weltbühneprozesses, 1990 von Ossietzkys Tochter Rosalinde von Ossietzky-Palm eingereicht, wurde letztinstanzlich vom Bundesgerichtshof mit Beschluss vom 3.12. 1992 verworfen.

Die Kaperung der Arctic Sea – oder: Windiges aus der russischen Seefahrt

Israel

Eine Visitenkarte und die Mossad-Affäre von Lillehammer

Dr. Alexander von Paleske – 14.6. 2009 — Der nachfolgende Artikel, der in die Kategorie „Zeitläufte“ fällt, hat meinerseits eine Vorgeschichte.

Beim Aufräumen blätterte ich gestern in einem Ordner, in dem ich Visitenkarten aufbewahre.Davon viele, die nicht mehr gültige Adressen enthalten. Ich gehöre leider zu der Spezies Mensch, die schlecht etwas wegwerfen kann .

Mein Blick fiel auf eine Visitenkarte auf welcher der Name Annaeus Schjodt stand.


Die Visitenkarte

Nach einem Moment des Nachdenkens fiel mir ein, das war ein Norweger, der aber in Südafrika lebte und den ich per Zufall in Bulawayo/Simbabwe im Jahre 1995 kennengelernt hatte. Er war dort für ein paar Tage zu Besuch.
.
Wir kamen seinerzeit ins Gespräch und er erzählte mir, dass er seine Frau im Gefängnis in Norwegen kennengelernt habe. Er sei ihr Anwalt gewesen.

Etwas ungewöhnlich meinte ich und er erläuterte , seine Frau sei Mossad-Agentin gewesen und der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad habe damals in Norwegen ein Mitglied der Palästinensergruppe „Schwarzer September“ umbringen wollen, aber den falschen erwischt. Die norwegische Polizei habe dann die ganze Gruppe festgenommen.

Seine Frau würde aber – auch ihm gegenüber – absolutes Stillschweigen über ihre Zeit als Mossad-Agentin bewahren.

Damals erinnerte ich mich dunkel an diesen Vorfall, der bereits 22 Jahre zurücklag und der erst durch Spielbergs Film „München“ vor vier Jahren dann wieder Aktualität bekam, die Vorfälle in Norwegen aber in dem Film nicht thematisiert wurden.

Das Internet machts möglich, innerhalb von wenigen Minuten nach Eingabe des Namens Schjodt waren die Informationen vollständig.
Seine Frau hiess Sylvia Rafael.

Eine Agentenkarriere beim Mossad
Die 1937 in der Nähe von Kapstadt/Südafrika geborene Sylvia Rafael war die Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter.
Aber ihre Mutter weckte in ihr das Interesse am jüdischen Staat und 1963 emigrierte sie nach Israel. wo sie zunächst in einem Kibbuz als Lehrerin arbeitete.

Später zog sie nach Tel Aviv und wurde vom Mossad rekrutiert. Schnell stieg sie die Stufenleiter im Auslandsgeheimdienst auf und wurde „Kombattantin “ also jemand, der für Auslandseinsätze qualifiziert ist.

Ausgestattet mit einem falschen kanadischen Pass mit dem Decknamen Patricia Roxburgh, und der falschen Berufsbezeichnung „freie Journalistin“ schaffte sie es, von Paris aus in die Palästinenserlager im Libanon und Syrien zu kommen und auch mit dem PLO-Vorsitzenden Yassir Arafat bekannt zu werden.

München und die Folgen
Am 5. September 1972 überfiel eine Gruppe von Palästinensern im olympischen Dorf die Unterkunft des israelischen Teams und verlangte im Austausch gegen die Geiseln die Freilassung einer Reihe von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen plus zwei in Deutschland einsitzende RAF Leute.
Der Ausgang des Geiseldramas ist bekannt, alle Israelis starben. Drei der Attentäter überlebten und wurden später durch die Entführung einer Lufthansa Maschine auf dem Weg von Beirut nach Frankfurt freigepresst.

Ein israelisches Mordkommando
Nach der tödlichen Geiselnahme flog die israelische Luftwaffe Angriffe gegen Palästinenserlager im Libanon und Syrien.
Aber das war den Israelis nicht genug. Sie stellten eine Liste von 35 Personen zusammen, die getötet werden sollten, von denen aber nur 11 direkt mit dem Anschlag in München in Verbindung standen.

Auf Anweisung der damaligen Ministerpräsidentin Golda Meir und des damaligen Verteidigungsministers Moshe Dayan wurde aus Mossad–Mitarbeitern eine Todesschwadron zusammengestellt, Codename: Caesarea .

Die Aktion selbst lief unter dem Codenamen „Wrath of God“, zu Deutsch „Zorn Gottes“ Mit Gott hate diese Aktion allerdings nichts zu tun, sondern vielmehr mit dem Zorn der Israelis.

Informationen, die Sylvia Rafael über PLO-Mitglieder lieferte, führten zu der Ermordung von drei PLO-Mitgliedern in Frankreich.

Sylvia Rafael wurde nun selbst Mitglied dieser Todesschwadron und zwar einer Gruppe, welche die Aufgabe hatte, den Anführer des Schwarzen September, Ali Hassan Salameh, umzubringen.
Der sollte sich nach Geheimdienstinformationen angeblich in Norwegen aufhalten.

Der fliessend norwegisch sprechende seit 1965 in Norwegen lebende und seit 1972 mit einer Norwegerin verheiratete Ahmed Bouchiki wurde von der Todesschwadron als Ali Hassan Salameh identifiziert, obgleich die bekannten Merkmale des Salameh (gross, Narbe im Gesicht, , nicht norwegisch sprechend, nicht mit einer Norwegerin verheiratet) überhaupt nicht zutrafen.

Ein kaltblütiger Mord
Die Schwadron ermordete Ahmed Bouchiki vor den Augen seiner schwangeren Frau auf offener Strasse am 21. Juli 1973.
Der Grossteil der Todeschwadron wurde in Norwegen verhaftet und zu Freiheitsstrafen zwischen 2 1/2 und 5 Jahren verurteilt, auf massiven diplomatischen Druck Israels hin aber bereits nach 19-22 Monaten in ihr Heimatland abgeschoben.

Erst 1996 bequemte sich die Regierung Israels, die Familie Bouchiki zu entschädigen. Das war mehr als 20 Jahre nach dem Attentat, ohne Anerkennung einer Schuld versteht sich.

Eine Liebe im Knast
Annaeus Schjodt stammt aus einer Anwaltsfamilie , der eine der renommiertesten Wirtschaftskanzleien in Norwegen gehört.
Schjodt heiratete Sylvia Rafael im Gefängnis und beide wohnten zunächst in Norwegen (Bild der beiden siehe hier).
Anfang der 90er Jahre zog das Paar nach Südafrika, wohl auch deshalb, weil sie Todesdrohungen in Norwegen erhielten.

Von Freunden in Südafrika wurde Sylvia Rafael Schjodt als ausserordentlich humorvoll bezeichnet.

In Israel galt sie als „Heldin“ , aber in Wirklichkeit leistete sie Beihilfe zu einem kaltblütigen Mord an einem Mann, der mit den Palästinensern nichts zu tun hatte.

Sylvia Rafael starb am 9. Februar 2005 in Pretoria an Leukämie. Begraben ist sie in Israel.

Die Visitenkarte habe ich entsorgt, nachdem ich feststellte, dass die Telefonnummer nicht mehr stimmt und er dort wohl auch nicht mehr lebt.
Ich hatte eigentlich noch ein paar Fragen an Annaeus Schjodt stellen wollen…….