Israel

Ein “investigativer“ israelischer Journalist und Geschichten, die der Mossad erzählte

Dr. Alexander von Paleske — 7.6. 2009 — Vor einigen Monaten kam das Buch eines israelischen Journalisten heraus, der vornehmlich für die Zeitung Yedioth Ahronoth arbeitet, der deutschen BILD-Zeitung bzw. der britischen SUN vergleichbar. Sein Name: Ronen Bergman.

Die Yedioth Ahronoth ist meistverkaufte Tageszeitung in Israel, und, wie der verstorbene Verleger Rudolf Augstein einst über die BILD- Zeitung bemerkte „ Eine Zeitung, die von so vielen Menschen gelesen wird, muss schlecht sein.“

Ronen Bergmans Buch hat den Titel „‚The Secret War with Iran: The 30-Year Covert Struggle for Control of a ‚Rogue’ State‘“
Es enthält eine Reihe von Hintergrundinformationen zu Hisbollah, Ahmadinejad, den Verbindungen zwischen Iran und Al Quaeda usw.
Das Buch enthält auch detaillierte informationen zu dem Luftangriff Israels auf Einrichtungen in Syrien vor zwei Jahren, über den wir hier ebenfalls berichtet haben.
Aus dem Gesamttext wird klar, dass die Informationen von Geheimdienstkreisen stammen, genauer gesagt vom Auslandsgeheimdienst Mossad, zu dem Ronen Bergman offenbar einen ausgezeichneten Draht hat.

Positive Kommentare
Die Buchbesprechungen sind durchweg positiv.
So äussert sich der Top investigative US-Journalist Seymour Hersh:

Bergman has amazing access and sources inside the Israeli intelligence and military communities. There is much to learn from his reporting.

Aber auch der britische Economist
aussert sich positiv, meldet aber gleichzeitig Bedenken aus eigenen Erkenntnissen an:

Not every juicy detail in this book is necessarily correct, and few can be easily verified. Mr. Bergman’s portrayal of Israel’s confrontation with Iran will also strike some non-Israeli readers as excessively Manichaean. But it makes nonetheless for an enthralling read.

The Termite File
Sehen wir also selbst, was es mit den Informationen auf sich hat, und zwar bei dem Thema, dem wir bereits mehrere Artikel gewidmet haben: Der Lieferung von Massenvernichtungswaffen, konkret der Giftgase Sarin und Senfgas in den Iran mit israelischer, deutscher und britischer Hilfe.
Diesem Thema widmet Bergman ein ganzes Kapitel. „The Termite File“

Dabei kommen einige interessante Details zur Sprache, die unseren Darstellungen weitgehend entsprechen:
Der Tod zweier Top-Mossad Agenten in Wien, die auf den Iraner Abbaspour angesetzt waren und die engen Verbindungen zwischen dem Waffenhändler Nahum Manbar und der israelischen Arbeiterpartei, die er nach Kräften unterstützte.

Nach der Wahrheit die Dichtung
Seine Märchen beginnen bereits gleich zu Beginn des Artikels:

In the HQ of the Mossad‘s Caesarea division, the organization‘s Elite operational unit, there is a small memorial room to commemorate agents („warriors“ in Mossad terminology) who fell in the line of duty. Despite the innumerable perilous actions carried out by Caesarea since it was established, there are only three photographs on the wall. One is of Eli Cohen, the heroic Israeli spy who penetrated the upper echelons of the Syrian government and was caught and executed in 1965. The other two are much newer, and less romantic – their demise was the result of a motorcycle crash in Vienna on May 27, 1993, during one of the least dangerous Caesarea operations ever, the surveillance of Nahum Manbar, the man the Mossad had codenamed ―Termite.

Drei weitere Top Mossad-Agenten kamen nämlich bei einer der spektakulärsten Aktionen des Mossad im November 1968 ums Leben, der Aktion Plumbat. Sie wurden von ägyptischen Geheimdienstagenten In Marseille bzw. Antwerpen erschossen. Da Israel bis heute abstreitet, hinter der Aktion gestanden zu haben, darf er das natürlich nicht schreiben. Ein weiterer Mossad Agent, als professioneller „Killer“ eingesetzt, und ebenfalls an der Aktion Plumbat beteiligt, kam bei einem Mossad Einsatz am 18. Oktober 1973 ums Leben.

Aber es geht weiter mit solchen „Ungenauigkeiten“. denn sein Ziel ist es offenbar, auf jeden Fall dem Eindruck entgegenzuwirken, die israelische Regierung habe zu irgendeinem Zeitpunkt diesen Transport von Massenvernichtungswaffen genehmigt oder stillschweigend gebilligt.
Also werden die weiteren Waffenhändler Moshe Regev-Regenstreich und Charles Caplan verschwiegen, die ebenfalls Massenvernichtungswaffen in den Iran befördert hatten, Regenstreich zusammen mit dem Deutschen Gerhard Eugen Merz.

Dann wird die Verzögerung der Strafverfolgung Manbars – immerhin vier bis fünf Jahre – mit dem angeblichem Fehlen von Beweismaterial erklärt.

Hier handelt es sich ganz offensichtlich um Märchen, die der Mossad dem Autor Ronen Bergman erzählt hatte, und die dieser nun offenbar ungeprüft weiter verbreitet.

Der seriöse Journalist der Jerusalem Post, Steve Rodan, hatte bereits am 17 Juli 1997 geschrieben, dass die israelischen Sicherheitsdienste sich uneinig waren, wie mit den Waffenlieferungen in den Iran verfahren werden sollte.
Der Inlandsgeheimdienst Shin Bet hatte über seinen Kontaktmann Dan Milner noch 1993 Manbar versichert, dass er nichts zu befürchten habe.

Der Mossad war umgekehrt eindeutig gegen Manbar eingestellt, was durch den Tod der beiden Mossad- Agenten nur noch verschärft wurde.
Aber erst 1993 änderte sich die Haltung der israelischen Regierung.

Steve Rodan schreibt dazu:

„By early 1993 the then Prime Minister Yitzhak Rabin was convinced, that the Israeli weapons alliance with Iran had to stop. What persuaded him were reports from the Israeli Defence Forces, that Hizbullah was firing motars supplied to Iran over the previous years from the Yokne-am based contractor Soltam, at Israeli troops in Lebanon. Rabin ordered an immediate halt to defence sales to Iran.

Regenstreich stoppte, nicht jedoch Manbar, der wollte seine Lieferverpflichtungen erfüllen und wanderte dafür, allerdings erst vier Jahre später, ins Gefängnis, wo er immer noch einsitzt.

So sind die Berichte in dem Buch „The Secret war with Iran“ offenbar eine Mischung aus Dichtung und Wahrheit.

Für uns geben sie keinerlei Veranlassung, unsere Darstellungen, die sich auf andere Quellen stützen, zurückzunehmen oder abzuändern.

Fazit: Die israelische Regierung hat den Transport der Massenvernichtungswaffen bis 1993 gebilligt. Eine unbequeme Wahrheit für ein Land, das den Krieg gegen den Iran fest im Auge hat und damit rechnen muss, dass der Iran genau diese Waffen gegen Israel als Vergeltung dann zum Einsatz bringt. „Coming home“ könnte man das zynischerweise bezeichnen.

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Israel

Keine Freilassung des Waffenhändlers Nahum Manbar zu erwarten

Dr. Alexander von Paleske – — 16.8. 2007 — In Israel wird zurzeit geprüft, ob der Waffenhändler und Lieferant von Massenvernichtungswaffen in den Iran, Nahum (Nachum, Nahoum) Manbar vorzeitig wegen guter Führung entlassen werden kann.

Die Geheimdienste Mossad und Shabak (Shin Bet) haben sich im Juli mit Entschiedenheit gegen eine vorzeitig Entlassung ausgesprochen. Nahum Manbar wurde 1998 wegen Hochverrats zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Er könnte wegen guter Führung nach 10 Jahren freikommen. Nach Ansicht von Mossad und Shabak jedoch könnte Manbar vom iranischen Geheimdienst angeworben werden, da er uneinsichtig und geldgierig sei.

Was steckt wirklich dahinter?
Wir hatten in mehreren Artikeln in Zusammenhang mit dem Waffenhändler und Großbetrüger Moshe Regev alias Regenstreich alias Keller berichtet, wie dieser von 1991 bis 1993 den Transport von Massenvernichtungswaffen von China in den Iran organisierte und zwar in Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst Shin Bet (Shabak).

Die Schiene lief in Wien über einen Österreicher namens Manfred Felber und einen Iraner namens Mehdi Farschi. Über die gleiche Schiene lieferte auch Nahum Manbar die Massenvernichtungswaffen nämlich Rohstoffe und Know How für die Produktion von Sarin und Senfgas in den Iran. Dazu gesellte sich der britische Geheimdienst Mi6 mit seinen Agenten Richard Tomlinson und Joyce Kiddie.
Der Shabak-Verbindungsmann für Manbar war ein Dan Milner, der hatte noch im Jahre 1993 Manbar grünes Licht für die Fortführung der Lieferung dieses Teufelszeugs gegeben. Manbar lieferte außerdem über seine Firma Europol in Polen im Jahre 1991 50 russische Panzer des Typs T55 und T72 in den Iran, elektronisch aufgerüstet und modernisiert durch die israelische Firma El-Op.

Weiterhin verkaufte Manbar an die Iraner 22 Lastwagen, die speziell für die Kriegführung mit chemischen Waffen ausgerüstet waren. Die Lastwagen stammten aus Beständen der israelischen Luftwaffe und waren mit Gasspürgeraten der israelischen Firma Elbit aufgemotzt. All das wurde mit Billigung des israelischen Verteidigungsministeriums gemacht.

Ein Vertrag über die Lieferung von israelischen Gasmasken und einer Fabrik zu deren Herstellung durch die israelische Firma Shalon stand kurz vor dem Abschluss.

Manbar war ein grosser Freund und Förderer der israelischen Arbeiterpartei und sass oftmals bei Banketten am Top Table zusammen mit Israels damaligem Ministerpräsidenten Itzhak Rabin, zuletzt im Jahre 1995, kurz vor der Ermordung Rabins.

Die Lieferung von Massenvernichtungswaffen stellte Manbar erst 1995 ein, ein Jahr nachdem er dazu aufgefordert worden war, im Gegensatz zu Regev, der sofort einstellte. Der Grund für diese Aufforderung war das Auftauchen von konventionellen Waffen bei der Hizbollah, die Israel einst an den Iran geliefert hatte.

Ein Geheimprozess in Israel
Erst 1997 wurde Manbar in Israel verhaftet, im Gegensatz zu Moshe Regev/Regenstreich, der nie verhaftet wurde.
Manbar wurde im Jahre 1998 in einem Geheimprozess zu 16 Jahren Haft verurteilt.
Die Vorwürfe gegen ihn waren, dass er sich nicht auf den Shabak-Verbindungsmann Milner hätte verlassen dürfen. Sein israelischer Geschäftspartner, der ehemalige israelische General Amos Kotzer, der in dem Prozess nur als Mr.R. geführt wurde, hatte sich offenbar der Anklagevertretung als fragwürdiger Belastungszeuge zur Verfügung gestellt, um selbst aus der Schusslinie zu geraten.

Der Vorsitzende Richter in dem Prozess, Shtrasnov, sah es auch als nötig an, eine erotische Beziehung zu der Anwaltin Manbars, Pninat Yanai aufzunehmen, ohne, als dies ruchbar wurde, sich für befangen zu erklären.

Warum keine Entlassung wegen guter Führung?
Angeblich, weil er vom Iran als Spion angeworben werden könnte. Das kann man getrost als vorgeschoben bezeichnen. Was sollte er den Iranern denn berichten? Wie die israelischen Gefängnisse von innen aussehen?

Der wahre Grund besteht wohl darin, dass Manbar, der sich nach wie vor als unschuldig ansieht, sofort nach seiner Entlassung der internationalen Presse haarklein berichten würde, was sich damals abgespielt hat. Mit anderen Worten, dass die israelische Regierung den Transport der Massenvernichtungswaffen gebilligt hatte.

Und dies ist das letzte, was die jetzige israelische Regierung zurzeit brauchen kann. Denn die Vorbereitungen für einen Angriff auf den Iran laufen.

Nachtrag
Mittlerweile ist das Buch eines israelischen Journalisten namens Ronen Bergman herausgekommen „The Secret War With Iran“ der darin ein ganzes Kapitel dem Fall Nahum Manbar widmet „The Termite File“.
Bergman hatte und hat offenbar Zugang zu Geheimdienstkreisen, die ihm einige interessante Details zu dem Fall Manbar geliefert haben, gleichzeitig zeigt der Bericht, wie die Geheimdienste sich von ihrer offenbaren Verwicklung in den Fall Manbar nachträglich reinwaschen wollen.
Selbstverständlich taucht auch der zweite Waffenhändler, Moshe Regenstreich, alias Regev alias Keller und der dritte Waffenhändler, Charles Caplan, nicht in dem Bericht auf, genau so wenig wie die Firma Mainway.

Der Iran, das Atomprogramm und Ahmadinejad
Iran: Der Krieg rückt näher
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Massenvernichtungswaffen in den Iran – Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
Israels tödlicher Export – Waffen in den Iran
Massenvernichtungswaffen für den Iran

Israel

Israels tödlicher Export – Waffen in den Iran

Dr. Alexander von Paleske – —11.2. 2007— Während die USA den Krieg gegen den Iran vorbereiten, der unabsehbare apokalyptische Konsequenzen haben kann, werden die Amerikaner es im Iran vor allem mit Waffen aus einem Land zu tun haben: Israel.

Neben den Chemiewaffen, deren Export bereits beschrieben wurde [1 +2], sind es vor allem konventionelle Waffen, die Israel über Jahrzehnte in den Iran geliefert hat. Und zwar vor und nach dem Sturz des Schahs. Dass der Schah enge Beziehungen zu Israel unterhielt, ist nicht weiter verwunderlich. Überraschend sind jedoch die Exporte an den Ajatollah Khomeini, der sich kaum als „Freund Israels“ bezeichnen liess und der nach der Machtübernahme sofort die diplomatischen Beziehungen mit Israel abbrach.

Ein Blick zurück
In den 70er Jahren hatte das Schah-Regime hochmoderne Waffen für 16 Milliarden US-Dollar in den USA eingekauft.

Dieses Waffenarsenal erbten die Mullahs als Rechtsnachfolger, darunter 80 nagelneue F-14-Bomber, und die konnten sie alsbald dringend brauchen, denn im September 1980 griff Saddam Hussein den Iran an. Allerdings fehlten die Ersatzteile. Und die konnten sie aus den USA nicht mehr bekommen: Die US-Regierung hatte nämlich nach der Besetzung ihrer Botschaft in Teheran als Antwort ein striktes Embargo verhängt.

Doch das Embargo zeigte zur großen Überraschung der US-Regierung keinerlei Wirkung. Der Grund: Israel sprang ein Geld lockte und außerdem sah man in Israel den Irak als den größeren Feind an. Das sollte sich als großer Irrtum erweisen.

Internationale Waffenhändler
Nachdem der israelische Geheimdienst Mossad grünes Licht gegeben hatte, lief der Waffenexport über einen Mann, der durch seine Brutalität im Libanon Krieg 1982 aufgefallen war: Der israelische General Bar-Am.

Dabei sollen auch deutsche Waffenhändler gewesen sein, die Herren Bihn, Moll, Kopka und Schneider, die wiederum Kontakte zu einem ehemaligen Inspekteur der Bundeswehr, namens Albert Schnez hatten.
Eine illustre Gesellschaft.

Mit dabei auch der Israeli und deutsche Staatsbürger Hermann Kamaniecky. Dessen Schiene lief über Jugoslawien direkt zu den Israeli Military Industries. Dort managte das alles ein gewisser Ron Harel, während auf iranischer Seite ein gewisser Abdolfat Katibi tätig war.

Die israelische Regierung stritt alles ab, und als es nichts mehr abzustreiten gab, sprach man von ein paar Handfeuerwaffen, vermutlich zur Hasenjagd. In Wirklichkeit handelte es sich um ein Milliardengeschäft mit allem, was der Waffenbasar zu bieten hatte.

Die US-Regierung hatte später offenbar selbst Geschmack daran gefunden und lieferte nun ihrerseits über Israel im Rahmen des Iran-Contra-Skandals 1986 Waffen und Ersatzteile in den Iran. Zeitweise überstieg der Waffenexport vom Wert her den der Zitrusfrüchte.

Ein Schiff wird kommen
Die Aktivitäten des deutschen BKA gegen die Waffenschieber machten Deutschland als Standort weniger attraktiv, und so wich man in die Wiener Kaffehäuser aus. Nur per Zufall stieß man deshalb später noch auf Waffenlieferungen von Israel in den Iran, wie z.B. im Jahre 2002.

Da hatte im August ein Schiff namens „Zim Antwerp I“, in Thailand registriert, in Hamburg festgemacht, ein Zwischenstopp zum Umladen der Ladung auf ein malaysisches Schiff, um die endgültige Destination zu verschleiern. An Bord waren 3000 Panzerketten und Vollgummireifen für Armeefahrzeuge. Zielhafen Bandar e Abbas/Iran (und nicht etwa Thailand).

Die Herstellerfirma: Die israelische PAD aus Netanya, gemanagt von einem Avichai Weinstein.

Dessen Schwager Eli Cohen, hatte bereits drei Jahre zuvor gebrauchtes Armeegerät in Kanada aufgekauft und über Malaysia nach Bandar e Abbas verschifft, Zwischenstationen waren Holland und Belgien.

Umzug in die Kaffeehäuser
Die Iraner wichen also nach Wien aus, dort nistete sich nun unser bekannter Mehdi Farschi, alias Hashemi Bari alias Masoud alias Farshicha ein.

Seine Frau, Fataneh Raschidchi, fungierte als Chefin der Firma „Rafa Bauträger“, offiziell war ihr Mann bei ihr angestellt, aber in Wirklichkeit managte er die die Firma Bandaran, die überschüssiges Öl auf dem Schwarzmarkt verhökerte und die Einnahmen nutzte, um zum Beispiel Waffen einzukaufen.

Folgende Truppe zum Erwerb von Massenvernichtungswaffen und Geräten zu deren Herstellung hatte sich da zusammengefunden:

Alija Sirbegovic, Ingenieur;
Manfred Felber, Ingenieur; Österreicher mit Wohnsitz in Teheran
Gustav Kurz, seinerzeit mit Manfred Felber Partner in der Firma GE Import/Export .

Die Lieferfirmen für Bandaran lesen sich wie die Gelben Seiten der Zuliefererindustrie.

Weiter darf die Firma Ravandi in London mit Niederlassung in Beverley Hills/USA nicht unerwähnt bleiben, sie war schon einmal angeklagt im US-Bundesstaat Kalifornien wegen Geldwäsche.

Während Bandaran das mühsame Geschäft der Vertragsanbahnung und Lieferung mit anderen Firmen bewältigen muss, haben es da andere israelische Firmen weit besser. Beispielsweise die Firma Carmel Chemicals aus Haifa, sie gehört der israelischen Dankner-Familie. Die liefern direkt aus Kenia in den Iran, um Israel und Iran einen Erklärungsnotstand zu ersparen.

Und während Chemikalien mörderisch stinken können – Geld kann es nicht, pecunia non olet, das wussten schon die Römer.

[1] Massenvernichtungswaffen in den Iran – Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
[2] Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug –
auf den Spuren des Moshe Regev