Katastrophen

Tierfabriken, Schweineviren und die Zukunft

Dr. Alexander von Paleske – — 3.5. 2009 — Während das Schweinegrippevirus H1N1 sich global ausbreitet, wenn auch – noch? – auf kleiner Flamme, richtet sich der Focus auch auf die Verursacher.

Am 30.4. hiess es noch bei hr-online, das Virus sei beim Schwein bisher nicht nachgewiesen. Schnee von gestern, denn mittlerweile wurde bekannt, dass ein Farmer in Kanada seine Schweine mit dem Virus angesteckt hat, das er aus Mexiko „mitbrachte“.

Das Grippe-Virus kann sich also frei bewegen vom Menschen zum Schwein und umgekehrt.

Massentierhaltung und Viruserkrankungen
Immer deutlicher schält sich heraus, dass die Massentierhaltung ein beschleunigender Faktor bei den Virusmutationen darstellt.
Wie in dem hr-online Artikel zu recht dargestellt, hat eine von der EU finanzierte Studie bereits 1998 ergeben, dass die Entstehung von Schweineviren-Mutationen eng mit der Bestandsgrösse zusammenhängt.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Massentierhaltung als gefährlicher Irrweg in die Kritik gerät. Denn dort wurden seit langem Antibiotika en masse eingesetzt, ins Tierfutter gemischt.

Dieses Vorgehen war eine der Hauptursachen für die sich ausbreitende Antibiotikaresistenz und erst im Jahre 2006 in der EU verboten. Ein unglaubliches Versagen der Politiker.

Wie sehr Resistenzen durch den Nichteinsatz in der Tierfütterung verhindert werden können, zeigt das Beispiel Australien. Dort war der Einsatz der Fluorchinolone in der Tierfütterung verboten. Das Resultat war eine extrem niedrige Resistenzrate, wie eine Untersuchung aus dem Jahre 2006 zeigte.

Antivirale Medikamente zur Tierfütterung gibt es nicht – noch nicht – sonst hätten sie vermutlich ebenfalls ihren Weg in die Tierfabriken gefunden.

Brutstätte Tierfabriken
Dort sind zusammengepfercht z.B. 6000 und mehr Schweine untergebracht, gestresst, deprimiert, permanent in Panik und in stickiger Luft, die das Atemwegssystem vulnerabel macht für Infektionen wie Grippeviren.. Nicht nur ein Virus, sondern mehrere zur gleichen Zeit, bei der Masse von Schweinen.

Das Resultat sind zwei oder mehrere Viren in einer Zelle eines Schweins, wo es dann zum Austausch der Informationsbruchstücke kommt, mit den entsprechenden Folgen.

Das Immunsystem der Schweine ist durch den permanenten Stress in freiem Fall. Mehr Virusinfektionen bzw. verlängerte Dauer der Virusinfektionen sind die Folge.

Warnungen schon seit Jahren
Bereits im Jahre 2003 forderte die US-Public Health Association einen sofortigen Stopp der Fabrik-Mast. Grund: Unkalkulierbare Infektionen seien zu befürchten. Genau das, was wir jetzt haben. Also müsste die logische Konsequenz sein, Abschied vom Massenkonsum von Fleisch zu nehmen, von billigem Fleisch. Dagegen steht eine multiple Lobby auf. Nicht nur die Lobby der Farbrikfarmer, auch die der Schnellrestaurantketten, welche vom Verkauf von Hamburgern leben.

Das Schweinegrippevirus könnte aber erst der Anfang sein von weiteren neuen Virusstämmen. Es ist höchste Zeit, von den Fabrikfarmen Abschied zu nehmen, gegen allen sich aufbauenden Widerstand.

Schweinegrippe beim Menschen: Viruswahn oder Gefahr einer Pandemie??
Hilflos bei Infektionen – Antibiotika verlieren ihre Wirksamkeit

Katastrophen

Pannenreaktor

Am 4. Mai 1986 kam es zu einem der größten atomaren Störfälle in Deutschland – noch immer sollen die Folgen vertuscht werden.

Michael Schulze von Glaßer – „Wir wurden für einen hochgefährlichen Reaktortest als Versuchskaninchen missbraucht“, empört sich Horst Blume. Der 54-Jährige hat eine Unterschriftensammlung in der Region Lippetal/Hamm organisiert, um die Bundesregierung zur Erstellung einer Leukämiestudie zu bewegen. Bei der Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm, in der Blume seit 1976 aktiv ist, sind in den letzten Jahren zahlreiche Meldungen von Bürgern über Krebsfälle in der Region eingegangen. Schuld ist der Thorium-Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop, ist sich Blume sicher.


Erst durch Messungen wurde bekannt, dass die erhöhte Radioaktivität nicht nur von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl her rührte, sondern auch aus dem THTR-Hamm stammte.

Der Prototyp für Hochtemperaturreaktoren wurde 1984 nach langwieriger 13-Jähriger Bauzeit im östlichen Teil der Ruhrgebietsstadt Hamm fertig gestellt. Der Reaktor mit 300-Megawatt Leistung ging aber erst zwei Jahre später ans Netz. Als alle Welt nach Tschernobyl blickte geschah am 4. Mai 1986 ein schwerwiegender Unfall im Hammer-Reaktor. Im THTR klemmten gleich mehrere Kugelbrennelemente im Rohrsystem des Atomreaktors.

Die 6cm-Durchmesser umfassenden Brennelementekugeln zerbarsten und wurden schließlich mit hohem Druck in die Umwelt geblasen. Die Messanlagen waren zu diesem Zeitpunkt aufgrund von Wartungsarbeiten abgeschaltet. Anstatt den schweren Vorfall zu melden, versuchte die Betreiberfirma VEW (heute RWE) ihn zu verschweigen. Erst durch Messungen von Umweltschützern – darunter Greenpeace und das Ökoinstitut – wurde bekannt, dass die erhöhte Radioaktivität im Ruhrgebiet nicht nur von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl her rührte, sondern auch aus dem THTR-Hamm stammte.

Diese und weitere Pannen sowie allgemeine Sicherheitsbedenken führten schon 1989 – nach nur 423 Volllast-Betriebstagen – zur Abschaltung des Hochtemperaturreaktors. 1991 wurde der 180 Meter hohe Kühlturm gesprengt. Von 1993 bis 1995 wurden die restlichen Brennelemente ins unweit entfernte atomare Zwischenlager Ahaus gebracht. Zwei Jahre später – 1997 – wurde der Pannenreaktor eingemottet, was jedoch weiterhin zu erheblichen Kosten führt. Der stillgelegte Reaktor kostet den Steuerzahler jährlich etwa 5,6 Millionen Euro – der heute für den Reaktor verantwortliche Energiekonzern RWE gibt nur ein paar Hunderttausend Euro im Jahr für den Stilllegungsbetrieb dazu.

Der Rückbau wird nach optimistischen Schätzungen fast eine Milliarde Euro kosten. Noch muss die Radioaktivität im kurzlebigen Reaktor allerdings abklingen – frühestens 2027 kann der Meiler und somit auch die rund 390 Tonnen verstrahlten Bauteile abgerissen werden. Auch 1,6 Kilogramm Plutonium müssen dann entsorgt werden.

Die 4.000 gesammelten Unterschriften übergab Horst Blume gemeinsam mit weiteren Atomkraftgegnern im Juli 2008 einem Sprecher des Bundesumweltministeriums in Berlin.

Anschließend diskutierten die Atomkraftgegner über eine Stunde lang mit Sprechern des Umweltministeriums und des Ministeriums für Strahlenschutz. Der Ausgang des Gesprächs war ernüchternd: zwar begrüßten die Ministerien das Engagement der Atomkraftgegner, eine Leukämiestudie rund um den Reaktor werde es dennoch nicht geben – Der THTR sei nur ein Prototyp und kurze Zeit in Betrieb gewesen, argumentierte der Sprecher des Bundesumweltministeriums.

Das sich das Ministerium vor der Erstellung einer solchen Studie sträubt wundert Horst Blume nicht: „Der störanfällige Forschungsreaktor wurde damals massiv von der Regierung gefördert, heute wollen sich diese Leute nicht mehr dafür verantworten“. Zudem handele es sich beim THTR um ein Exportprodukt. Südafrika wollte einen solchen Reaktor mit deutscher Hilfe bauen und dann selbst exportieren. Die fortgeschrittenen Planungen wurden wegen der Finanzkrise vorerst eingestellt.

Eine Krebsstudie rund um den Reaktor – wie sie 2007 schon an allen deutschen Atomkraftwerksstandorten fertig gestellt wurde – hätte das Exportprojekt ebenfalls zum scheitern bringen können. „Für die Zukunft des Atomexports wurde auf eine zwingend notwendige unabhängige Untersuchung verzichtet“, fasst es Horst Blume zusammen.

Katastrophen

Schweinegrippe beim Menschen: Viruswahn oder Gefahr einer Pandemie?

Dr. Alexander von Paleske – — 25.4. 2009 —– 20 Menschen in Mexiko durch das Schweine-Grippe-Virus getötet, weitere 48, vorwiegend jüngere Menschen, verrmutlich ebenfalls. Ausserdem vermutlich 1004 Infizierte, weitere Infektionsfälle in den USA. Diese Schreckensmeldungen erreichten uns in in den letzten drei Tagen. Droht eine neue Grippe- Pandemie?

Stehen wir vor einer neuen weltweiten Grippe-Epidemie wie im Jahre 1919?

Zunächst zu den Grippeviren
Grippeviren nisten sich in der Regel in den Schleimhäuten des Rachens und des Bronchialbaums ein, und zerstören die Oberfläche, was wiederum das Endringen von Bakterien ermöglicht.

Die typischen Zeichen sind Entzündung im Nasen-Rachenraum mit Schluckbeschwerden und Fieber. Nur wenn das Grippevirus im ersten Anlauf die Lunge befällt, besteht unmittelbar Lebensgefahr.

Die meisten Menschen, die der grossen Grippewelle im Jahre 1919 zum Opfer fielen, erlagen allerdings nicht der unmittelbaren Virusinfektion, sondern nachfolgenden bakteriellen Infektionen, die heute dank der Antibiotika leichter beherrschbar sind. Diesen bakteriellen Infektionen fallen alte Menschen schneller zum Opfer, als junge Menschen.

Von der Grippe zum Schwein
Auch Schweine können Grippe bekommen, allerdings unterscheiden sich die Viren, die alle zur Gruppe der Grippe- (Influenza-) Viren gehören, voneinander, die Grippeviren, die den Menschen befallen von den Grippeviren, die das Schwein befallen.

Bei Schweinen ist es vor allem der Subtyp H1N1 in den USA und Europa, aber seit dem Jahre 1998 macht sich auch der Subtyp H3N2 breit, der typischerweise auch Bruchstücke anderer Grippeviren enthält.

Neue Bruchstücke, andere Opfer
Mit dem Erwerb neuer Genbruchstücke (Info-Bruckstücke wenn man so will) können die Viren auch andere Opfer finden. Zunächst: Wie kommt es zu dem Erwerb dieser Info-Bruchstücke, die ja eigentlich zu einem anderen Virus gehören? Die Anwort ist: Indem eine Zelle von zwei verschiedenen Viren gleichzeitig befallen wird, sodass dann bei der Virusvermehrung Bruchstücke, die für ein bestimmtes Virus vorgesehen waren, bei einem anderen Virus landen.

Und dieses Virus kann dann Eigenschaften haben, die es ermöglichen, auch andere Opfer zu finden. Und genau das fand bei dem neuen Schweinevirus in Mexiko statt.

Nun kann man mit Hilfe von Impfstoffen gegen das Schweinevirus vorgehen, aber die alten Impfstoffe wirken nicht mehr, wenn das Virus neue Gen-Bruchstücke integriert hat.

Das neue Schweinevirus H1N1 ist also das alte Schweinevirus in neuem Gewande, denn es trägt jetzt Bruchstücke von vier verschiedenen Viren, und deshalb dürfte eine Impfung, die gegen das alte H1N1 Virus wirksam ist, hier keine Wirksamkeit mehr entfalten.

Bleiben die antiviralen Medikamente und Medikamente, die Schutz gegen das Eindringen des Virus in die Schleimhäute bieten. Die vorhandenen antiviralen Medikamente wie Amantadin und Rimantadin sind wirklungslos bei diesem Virus.

Bleiben die protektiven Medikamente Oseltamivir( Tamiflu) und Zanamivir (Relenza). Aber diese Medikamente wirken nur ganz am Anfang der Erkrankung.

Die Krankheit wäre weniger gefährlich, wenn die Uebertragung nur vom Tier auf den Menschen stattfinden würde. Das ist bisher bei der Vogelgrippe weitgehend der Fall.

Dies ist aber nicht der Fall bei der neuen Schweinegrippe, sondern die Uebertragung findet, wie bei jeder Grippewelle, von Mensch zu Mensch statt, nachdem das Virus vom Schwein auf den Menschen übergesprungen ist. Wir könnten daher am Anfang einer weltweiten Pandemie stehen.

Noch ist Polen nicht verloren
Auch SARS – wer erinnert sich noch daran – sah anfangs nach einer furchtbaren Pandemie aus, konnte aber unter Kontrolle gebracht werden.
Bereits die nächsten zwei Wochen werden zeigen, was uns blüht und ob die eingeleiteten Massnahmen greifen.

Futter für Virusleugner und Verschwörungstheoretiker
Die in Deutschland nur allzu bekannten Virusleugner (siehe die Auseinandersetzung mit ihnen hier) werden wieder versuchen, ihren Unsinn zu verbreiten, ebenso wie die Verschwörungstheoretiker, die eine bestimmte Herkunft behaupten werden.

Sicher dürfte aber sein, dass die Massentierhaltung der Entwicklung von diesen todbringenden Virusstämmen Vorschub geleistet hat.

HIV kein Virus oder harmloses Virus ??

Katastrophen

Welt-Tuberkulose Tag – eine Krankheit weiter auf dem Vormarsch

Dr. Alexander von Paleske — 24.3. 2009 —– Heute ist Welt-Tuberkulose Tag. 9,27 Millionen Menschen waren weltweit an im Jahre 2007 an Tuberkulose erkrankt.

In Europa leiden 445.000 Menschen an Tuberkulose mit etwa 55.000 Todesfällen im Jahre 2005. In der Dritten Welt sterben 1,5 Millionen Menschen jährlich an TB,



Tuberkelbakterien (rot) im Lymphknotenpunktat von einem HIV-positiven Patienten. Mikroskopfotos: Dr. v. Paleske

Wirksame Medikamente versagen
Die Geißel Tuberkulose kann erst seit 55 Jahren wirksam mit Medikamenten behandelt werden. Aber Resistenzen werden nun zunehmend beobachtet.

Thomas Mann beschreibt in seinem Buch „Zauberberg“ anschaulich, wie die Tuberkukose ehemals mit Liegekuren, kalorienreicher Ernährung und einseitigem Lungenkollaps höchst unzureichend behandelt wurde.

In den 60er und 70er Jahren kam es dann – jedenfalls in Europa – zu einem weitgehenden Rückgang dieser Erkrankung, von Alkoholikern, Obdachlosen und Immunsupprimierten einmal abgesehen, die nach wie vor häufig betroffen blieben.

Auch in der Dritten Welt wurde die Tuberkulose dank des Einsatzes wirksamer Medikamente erfolgreich bekämpft und ging in vielen Regionen kontinuierlich zurück. Das hat sich mittlerweile völlig geändert.

Insbesondere in Afrika ist es zu einem dramatischen Anstieg der Tuberkuloseerkrankungen gekommen. Der Grund: Die Immunschwächeerkrankung HIV/AIDS. Als weitere begünstigende Faktoren kommen Mangelernährung und Erkrankungen wie Diabetes hinzu.

Der Zusammenbruch des Immunsystems als Folge der HIV-Erkrankung macht den Körper wehrlos gegen Infektionskrankheiten.

Entweder kommt es zu einer Reaktivierung der nach einer früher durchgemachten TB Infektion noch im Körper vorhandenen, jedoch normalerweise von einem intakten Immunsystem in Schach gehaltenen Tuberkelbakterien, oder aber von außen zu einer Neuinfektion.

In Südafrika ist die Tuberkulose mittlerweile die häufigste Todesursache der HIV-Krankheit.

Regelmässige Medikamenteneinnahme erforderlich
Die Tuberkulose kann medikamentös nur erfolgreich bekämpft werden, wenn die Medikamente absolut regelmässig und über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten eingenommen werden.

Erfahrungen hier vor Ort zeigen jedoch, das diese Prämissen kaum zu erreichen sind, wenn der Patient mit den Medikamenten für jeweils einen Vierwochen-Zeitraum versorgt wird. Es hat sich gezeigt, dass dann die Medikamente in vielen Fällen nicht regelmäßig eingenommen werden und sich als Folge Resistenzen unter der Therapie bilden.

Somit bleibt nur die überwachte tägliche Einnahme (DOT) und setzt ein organisiertes Gesundheitssystem mit vielen lokalen Kliniken voraus. Doch genau daran mangelt es in vielen Ländern, selbst in Schwellenländern wie beispielsweise Südafrika.

MDR und XDR
Die Folgen einer unregelmäßigen Einnahme zeigen sich in zwei Resistenz-Typen: zum einen in der Multidrugresistenz (MDR), die Tuberkulosemedikamente erster Wahl wirkungslos macht und zur Umstellung auf (teure) Medikamente der zweiten Wahl zwingt.

Zum anderen in einer völligen Resistenz (XDR), gegen die keine wirksamen Medikamnte mehr verfügbar sind.

Folgen der XDR-Resistenz sind der Tod des Patienten, der in mehr als 95 Prozent aller Fälle innerhalb von wenigen Wochen eintritt.

Zwischen 2001 und 2006 haben 81 Länder MDR- Tuberkulosefälle an die WHO gemeldet. Im Jahre 2006 allein 490.000 Fälle.

Am stärksten betroffen ist Russland, wo MDR bereits 19% aller Tuberkulosefälle betrifft. In den Gefängnissen sind es rund 50%. 7% der MDR- Fälle in Russland sind tatsächlich XDR.

Eine Katastrophe, die sich anbahnt.

Im Jahre 2006 meldeten 45 Länder Fälle von XDR-Tuberkulose.
Weltweit wurden im gleichen Jahre 2006 bei untersuchten Proben in zwei Prozent der Fälle eine XDR festgestellt.

Südafrika ist dabei Spitzenreiter mit allein 200 Fällen in der Problemprovinz KwaZulu-Natal. In dem Ort Tugela Ferry waren es 24% aller TB Fälle. Im Jahre 2012 könnten 25% aller stationären Aufnahmen in ländlichen Gebieten XDR-Tuberkulose sein. Eine Horrorvision.

Die Ansteckung findet dabei vorwiegend im Krankenhaus und zu Hause statt.
Während in Europa derartige Patienten strikt isoliert werden, liegen sie in Südafrika – aber nicht nur dort – oftmals auf einer internistischen Allgemeinstation und stecken weitere Patienten, Besucher und das Krankenhauspersonal an.

Die weitere Frage drängt sich auf: Wohin sollen die XDR-Patienten entlassen werden? Rufe nach einer Zwangsisolierung werden laut,.

Keine wirklich neuen Medikamente in Aussicht
Zwar gibt es immer wieder Meldungen von neuen Medikamenten für die Behandlung der Tuberkulose, aber bisher ist noch kein wirklich neues Medikament auf dem Markt erschienen oder in Studien getestet..

Zweifelhafte Prophylaxe
Hier in Botswana wird auf Vorschlag und mit Billigung des Centers for Disease Control (CDC) in Atlanta/USA jeder HIV-positive Patient für eine bestimmte Zeit prophylaktisch mit einem einzigen TB-Medikament, INH, behandelt.

Eine nicht ungefährliche Vorgehensweise, da auch eine ganze Reihe von Patienten bereits (unerkannt) an Tuberkulose leiden und dann zügig resistent gegen eines der wichtigsten Medikamente zur Behandlung der TB werden können.

Globale Finanzkrise und ihre Auswirkungen
Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise fördert Verarmung und verknappt Forschungsmittel.
Mittel zur Erforschung neuer Wege der TB-Behandlung, also die Entwicklung neuer Medikamente sind dringend und überfällig.

Angesichts der globalen Wirtschaftskrise wird es jedoch zu einer völlig gegenläufigen Entwick;lung kommen.
Während Hunderte von Millliarden US- Dollar in das marode Bankensystem gepumpt werden, werden mehr Menschen in die absolute Armut abgleiten, der ideale Nährboden für Tuberkulose.

20 Millionen mehr für 1% weniger
Für jeden Prozentpunkt Absinken des Weltwirtschaftswachstums wird mit 20 Millionen zusätzlichen Armen gerechnet, wie die hochangesehene Medizinzeitung LANCET vorrechnet.

Nicht vergessen werden sollte, dass in 23 Ländern 30% und mehr des Budgets für das Gesundheitswesen fremdfinanziert ist, also durch sogenannte „Geberländer“, die aber nun ihr Geld vornehmlich in die Banken und in die Wirtschaft pumpen.

Mehr Menschen werden nun nicht in der Lage sein, sich selbst die preiswertesten Medikamente zu leisten.
Keine guten Aussichten am Welt-Tuberkulose Tag.

Katastrophen

China: Droht nach dem Erdbeben die atomare Verseuchung?

World Content News – Am Sonntag und am Montag haben zwei weitere Erdstöße der Stärke 5 erschüttert und den künstlich aufgestauten See am Jianjiang-Fluss weiter ansteigen lassen. Die heftigen Nachbeben könnten einen Dammbruch auslösen, die auch die atomaren Anlagen in der Region in Mitleidenschaft ziehen würden. Bei Mianyang und Guanghan befinden sich mehrere Atomanlagen, ein Forschungsreaktor, zwei Brennstofffabriken und zwei Anlagen zum Bau von Atomwaffen.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua waren neben dem See in Tangjiashan in der Provinz Sichuan durch das Erdbeben 33 weitere Seen entstanden, von denen 28 inzwischen ebenfalls als Bedrohung eingeschätzt werden. Von den drohenden Überschwemmungen wären 3 Millionen Menschen betroffen, 250.000 Menschen wurden bereits evakuiert.


Feind Natur: Mit Raketen gegen Geröllmassen (Quelle: Xinhua)

Die staatliche Zeitung „Beijing Times“ berichtete Ende Mai von insgesamt „99 radioaktive Quellen“, die „unschädlich“ zu machen seien, die Regierung behauptet, die Lage unter Kontrolle zu haben, gibt aber auch zu: „Diese radioaktiven Quellen zu beseitigen ist oberste, dringende Priorität geworden“. Zuvor hatten die Behörden die Entfernung von 5000 Tonnen giftiger Chemikalien aus der Region angeordnet. Durch das Beben waren auch mehrere chemische Fabriken beschädigt worden, wie viele Menschen durch entweichende Gase verletzt oder getötet wurden, ist nicht bekannt.

Besonders in Mianyang wäre bei Überflutung durch den dortigen See eine radioaktive Versuchung der Region kaum aufzuhalten. Es wird vermutet, dass Teile der Atomanlagen auch unterirdisch angelegt sind. Eine Meldung über eine bevorstehende Evakuierung von 1,3 Millionen Menschen in Mianyang wurde inzwischen wieder dementiert.


Weapons of Mass Destruction (WMD), Source: globalsecurity.org

Gerüchte über einen bereits erfolgten atomaren Unfall sind noch mit der nötigen Vorsicht zu behandeln: Ein ortsansässiger Bauer namens He hat dem Sanitäterteam erzählt, dass er und andere Bauern am 12. Mai, als sich das Erdbeben ereignete, etwas aus einer Bergspitze nahe dem Tal herausschießen sahen. Es sah aus wie Zahnpasta, die herausgedrückt wurde. Der Ausbruch habe etwa drei Minuten gedauert, sagte Bauer He. Er bestätigte, dass es kein Magma sondern Betonteile waren. Boxun News zufolge sind die Experten der Meinung, dass diese Betonteile anscheinend genauso dick sind wie diejenigen, die in Chinas unterirdischen Militäranlagen verwendet werden. (Quelle: EpochTimes)

Wenn die starken Nachbeben nicht nachlassen und die künstlichen Seen durch Kanäle nicht schnellstens abgelassen werden können, muss die Bevölkerung weiträumig evakuiert werden. Am Tangjiashan-See laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Soldaten sprengten am Sonntag mit mehreren Tonnen Dynamit und vier Raketen einen Abflusskanal wieder frei. Der See umfasst inzwischen knapp 230 Mio. Kubikmeter, 115 Kubikmeter kommen pro Sekunde neu hinzu, während der Abfluss zur Zeit nur 52 Kubikmeter zulässt. Der Seepegel steigt täglich um etwa 1 Meter an.

Bisher haben durch das Erdbeben nach amtlichen Angaben knapp 70.000 Menschen ihr Leben verloren, 17.000 werden noch vermisst.

Quellen:
China droht bei Flut nukleare Verseuchung
(Berliner Morgenpost, 30.05.2008)
Water rising too fast at China quake lake (CNN, 09.06.2008)
Alert remains as China’s main quake lake keeps swelling
(Xinhua, 09.06.2008)
Radioaktive Gefahr durch unterirdische Nuklear-Explosion im Epizentrum von Sichuan (epochtimes.de, 09.06.2008)
11 Recherchierte Nuklearstandorte in der Erdbebenregion
(berliner-journalisten.com, 28.05.2008)

Update 10.06.:

http://video.vol.at/@@/flvplayer.swf?video=http://static.media.vol.at/video/vol/66fe3c8871b8a40c07bf2aebbf6cf99b0e729cf1&autostart=0&preview=http://video.vol.at/members.reutersvideo/flv-100608erdbebensee.flv/resized?w=405&h=331
Beichuan unter Wasser (10.06.)

China: Wassermassen überströmen zerstörte Städte
(Tagesschau, 10.06.2008)
Wassermassen bedrohen Mianyang (Stern, 10.06.2008)
Water pours from lake formed by China earthquake
(columbustelegram.com, 10.06.2008)
Raketenbeschuss verhindert Flutkatastrophe
(Tagesspiegel, 10.06.2008)

Katastrophen

Heftiges Erdbeben – jetzt zwischen Ecuador und Peru

onlineredaktion – Der Westen des südamerikanischen Kontinents scheint nicht zur Ruhe zu kommen. Nur einen Tag nach dem heftigen Erdbeben in Chile erschütterte ein weiteres Erdbeben nun das Grenzgebiet zwischen Ecuador und Peru. Die US-Erdbebenwarte registrierte am Donnerstagabend gegen 22.12 Uhr (4.12 Uhr MEZ) einen Wert von 6,7. Das Epizentrum des Bebens lag 234 Kilometer südsüdöstlich von Guayaquil. Dort sowie in der Stadt Manta war der Erdstoss deutlich zu spüren. Informationen über Schäden wurden noch nicht verbreitetet. Unklar ist auch, ob sich die Beben weiter nach Norden entlang der Westküsten des südamerikanischen Kontinents verlagern werden und bald auch San Franzisko und Los Angeles zu erreichen. Klar aber ist, dass die pazifische Platte in Bewegung ist. Darauf scheint auch der rumorende Vulkan Kelud in Indonesien zu deuten.

Die Daten:

Region: PERU-ECUADOR BORDER REGION
Geographic coordinates: 2.304S, 77.793W
Magnitude: 6.7 Mw
Depth: 119 km
Universal Time (UTC): 16 Nov 2007 03:12:59
Time near the Epicenter: 15 Nov 2007 22:12:59
Local standard time in your area: 16 Nov 2007 03:12:00

Location with respect to nearby cities:
147 km (91 miles) SE (140 degrees) of Ambato, Ecuador
150 km (93 miles) ENE (64 degrees) of Cuenca, Ecuador
234 km (146 miles) E (92 degrees) of Guayaquil, Ecuador
243 km (151 miles) SSE (161 degrees) of QUITO, Ecuador

Quelle:
National Earthquake Information Center
U.S. Geological Survey
http://neic.usgs.gov

Katastrophen

Big Bang in Chile – angeblich nur zwei Tote

onlineredaktion – Unglaublich: In Chile bebte die Erde mit einer Stärke von 7,7, und es sollen offiziell nur zwei Menschen dabei ihr Leben verloren haben: Zwei Frauen im Alter von 54 und 88 Jahren, die in Nähe des Epizentrums in Nähe der Küstenstadt Tocopilla getötet wurden. Einstürzende Mauern erschlugen sie.


Das große Beben in Chile und die anderen Erdbeben unserer Erde. Ein Schnappschuss.

Die Nachbeben indes sind nicht minder heftig. Tausende von Häusern sollen eingestürzt sein, Hunderte von Verletzten soll es geben. Chiles Präsidentin Bachelet erklärte die Region zum Katastrophengebiet.

Die Daten:

Region: ANTOFAGASTA, CHILE
Geographic coordinates: 22.189S, 69.843W
Magnitude: 7.7 Mw
Depth: 60 km
Universal Time (UTC): 14 Nov 2007 15:40:53
Time near the Epicenter: 14 Nov 2007 12:40:53
Local standard time in your area: 14 Nov 2007 15:40:00

Location with respect to nearby cities:
101 km (63 miles) WNW (290 degrees) of Calama, Chile
173 km (108 miles) NNE (19 degrees) of Antofagasta, Chile
218 km (135 miles) S (172 degrees) of Iquique, Chile
1260 km (783 miles) N (4 degrees) of SANTIAGO, Chile

Region: ANTOFAGASTA, CHILE
Geographic coordinates: 22.881S, 70.067W
Magnitude: 6.8 Mw
Depth: 35 km
Universal Time (UTC): 15 Nov 2007 15:06:00
Time near the Epicenter: 15 Nov 2007 12:06:00
Local standard time in your area: 15 Nov 2007 15:06:00

Location with respect to nearby cities:
93 km (58 miles) NNE (20 degrees) of Antofagasta, Chile
125 km (78 miles) WSW (250 degrees) of Calama, Chile
293 km (182 miles) S (179 degrees) of Iquique, Chile
1182 km (735 miles) N (3 degrees) of SANTIAGO, Chile

Region: OFFSHORE ANTOFAGASTA, CHILE
Geographic coordinates: 22.813S, 70.313W
Magnitude: 6.2 Mw
Depth: 27 km
Universal Time (UTC): 15 Nov 2007 15:03:08
Time near the Epicenter: 15 Nov 2007 12:03:08
Local standard time in your area: 15 Nov 2007 15:03:00

Location with respect to nearby cities:
95 km (59 miles) N (4 degrees) of Antofagasta, Chile
147 km (91 miles) WSW (256 degrees) of Calama, Chile
286 km (178 miles) S (184 degrees) of Iquique, Chile
1189 km (739 miles) N (2 degrees) of SANTIAGO, Chile

Quelle:

National Earthquake Information Center
U.S. Geological Survey
http://neic.usgs.gov