Klimakatastrophe

Der Tag geht, der Klimawandel-Leugner kommt ?– Prost Diageo

Dr. Alexander von Paleske — 21.5. 2012 —

Der Werbespruch

„Der Tag geht, Johnnie Walker kommt“

hat sich festgesetzt. Seit Jahren.

Was sich allerdings – jedenfalls in Deutschland – nicht festgesetzt hat, ist die Kenntnis, aus welchem Hause der Johnnie Walker, und mit ihm

– Guinness

– Smirnoff

– sowie Moet & Chandon

kommen: Aus dem Hause Diageo,
Die vollständige Liste der Produkte des Hauses siehe hier.

Diageo gehört mittlerweile zu den weltweit grössten Getränkeherstellern..

Noch weniger bekannt, und auch bei Wikipedia nicht zu finden: Das Haus Diageo gehört nach eigenen Aussagen angeblich nicht zu den hartnäckigen Klimawandel-Leugnern.

Offenbar nicht wählerisch
Aber in der Auswahl von Institutionen, die „unterstützenswert“ sind, war der Konzern offenbar auch nicht allzu wählerisch.

So bekam der am rechten Rand in den USA befindliche „Think Tank“ Heartland Institute, ein bekannter Klima-Wandel Leugner, Kämpfer gegen eine Gesundheitsreform in den USA, und Leugner der Gesundheitsschädlichkeit des Passivrauchens, eine nette Spende von den Getränkefritzen.

Heartland veranstaltet zur Zeit die 7. internationale Konferenz der Klimawandel-Leugner.. Als Hauptredner tritt der tschechische Präsident und Klima-Wandel Leugner Václav Klaus auf.

Zu den Sponsoren dieses obskuren Think Tanks gehörten neben Diageo:

– Pfizer

– ExxonMobil

– GlaxoSmithKline

– Philip Morris

– Wal-Mart

– Eli Lilly

und weitere.

Heartland plakatierte Mörder und Terroristen wie Osama bin Laden, den Una Bomber Ted Kaczynski , oder den Mörder Charles Manson. Darunter dann die jeweilige Notiz:

„I still believe in Global Warming, Do you?“

Diese Geschmacklosigkeiten auf grossen Anzeigetafeln in den USA führten zu einem Aufschrei der Empörung.

Parallel dazu hatte der Umweltaktivist Peter Gleick es geschafft, in den Besitz der Sponsorenliste des Heartland Think Tanks zu gelangen und veröffentlichte sie sogleich.

Darauf beeilte sich die Firma Diageo die folgende Stellungnahme abzugeben:

1. Diageo vigorously opposes climate scepticism and our action are proof of this.

2. Diageo’s only association with the Heartland Institute was limited..

Na denn Prost.

Klimakatastrophe

Klima-Konferenz in Kopenhagen – Am Ende nur Peanuts

Dr. Alexander von Paleske — Es solte ein Wendepunkt werden, angesichts der Klimakatastrophe. Durchgreifende Massnahmen sollten beschlossen werden, um der weiteren Erwärmung Einhalt zu gebieten. Es sah aus, als sei ein Berg schwanger, aber zum Schluss wurde lediglich ein Mäuslein geboren.

Treibhausgas- abhängige Länder wie Australien und Kanada versuchten zu blockieren, wo es nur ging, und die Volksrepublik China, neben, den USA der grösste Produzent von Treibhausgasen, etablierte sich in der Rolle der aufsteigenden Supermacht, ohne die nichts mehr läuft, während die USA sich in der umgekehrten Rolle wiederfanden – trotz Obama.

Abgesehen von einer Absichtserklärung, die Temperatursteigerung auf 2 Grad zu begrenzen, gab es schon beim „wie“ daher keine Einigung mehr.

Und die begrenzten finanziellen Zusagen der Industriestaaten – 20 Milliarden US Dollar – für die am meisten von den Klimaveränderungen betroffenen Länder sind Peanuts, angesichts der enormen Kosten, die z.B. ein Land wie Bangladesh aufbringen müsste, um sich wirksam gegen Ueberflutungen zu schützen oder afrikanische Länder sich gegen die Dürre.

Und es sind Peanuts, angesichts der Multimilliardenbeträge, die den Banken in den Rachen geworfen wurden. Die Hypo Real Estate in Deutschland erhielt allein mehr als 100 Milliarden Euro, also mehr als das fünffache dessen, was von den Industrienationen insgesamt jetzt in Kopenhagen versprochen wurde.
Simbabwes Präsident Robert Mugabe hatte Recht, als er sagte:
,
„ If the climate had been a bank, it would have been bailed out”

Es sind zwar die richtigen Worte, aber aus dem Mund eines Politikers, der nur mit Hilfe von brutaler Gewalt seine Wiederwahl vor 18 Monaten erreichen konnte, und die deshalb wenig Gewicht auf der Konferenz hatten. Zumal er dann auch noch beklagte, dass die Industrieländer so besorgt um Menschenrechte, aber so wenig besorgt um das Klima seien.

Immerhin hatten sich die afrikanischen Staaten auf gemeinsame Forderungen geeinigt, die sie in der „Nairobi-Declaration“ verabschiedet hatten und die von Südafrika nachdrücklich vertreten wurden. Nur Aethiopien scherte aus der gemeinsamen Front aus, sehr zum Aerger Südafrikas, und versuchte sich mit Frankreich und Grossbritannien im Alleingang zu einigen. Aethiopiens Premier Meles Zenawi forderte nur die Hälfte des in der „Nairobi-Declaration“ verlangten Betrages.

Ausser Spesen nichts gewesen?
Also: Ausser Spesen nichts gewesen? In den nächsten Monaten wird sich das herausstellen. Man kann nur hoffen, dass von der Klima-Konferenz von Kopenhagen mehr als nur die Erinnerung an die Brutalität der Polizei gegen Demonstranten bleibt und der weitgehende Ausschluss der Delegierten der Nichtregierungsorganisationen wie „Friends of the Earth“ . Vom Dienstag an waren nur noch insgesamt 1000 statt der zuvor 15.000 zur Konferenz zugelassen.
Bei den nächsten Treffen sollte auch auf der Tagesordnung stehen , was einzelne Länder bereits als Resultat von Kopenhagen in Angriff nehmen wollen, um der Klimakatastrophe Einhalt zu gebieten.