umwelt

Schon jetzt Waldbrände in der Schweiz

onlineredaktion – Der Klimawandel lässt nicht nur die Gletscher in den Schweizer Alpen dahinschmelzen. Strahlend blauer Himmel über ganz Deutschland, heftige Stürme in den USA, schwere Regenfälle in Thailand und schon die ersten Waldbrände in der Schweiz.

Was es in einem Teil der Welt im Überfluss gibt, wäre woanders dringend nötig, könnte man da vorschnell denken. Wenn es den Regen, der kürzlich über Thailand niederging und zu einer Sturzflut führte und mindestens 35 Menschen tötete, davon die meisten der Opfer Kinder, in der Schweiz gegeben hätte, dann wären die Waldbrände im Wallis, im Tessin und im Kanton Schaffhausen leichter zu löschen gewesen, aber dann hätte es Tote und Sachschäden dort gegeben, die der Regen verursacht hätte. So aber gab es nur Sachschäden durchs Feuer, das in den meisten Fällen aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen war und begünstigt wurde, weil der Boden, vor allem unterhalb von schneebedeckten Hängen, zur Zeit sehr trocken sei, wie ein Sprecher der Polizei im Westschweizer Radio RSR erklärte. Der Ausbruch von Waldbränden im April, sei ungewöhnlich. Eigentlich sollen sie im Juli üblich sein. Hoffentlich spricht sich das nicht unter Brandstiftern herum!


Waldbrand in den Alpen.
© Archivbild: Harald Haack

Föhn soll am Samstagnachmittag im Vallée de la Sionne bei Sitten die Löscharbeiten mit vier Helikoptern erschwert haben. Das Feuer verzehrte oberhalb Gemeindegebietes von Arbaz VS eine Waldfläche von rund zwei Quadratkilometern, wie die Walliser Kantonspolizei der Nachrichtenagentur SDA sagte. Rund 120 Feuerwehrleute sollen dort im Einsatz gewesen sein. Am Abend wurden sie von weiteren 30 Einsatzkräften abgelöst. Die vier Helikopter, die Löschwasser an den Brandort brachten, sollten noch bis zum Einbruch der Dunkelheit fliegen. Verletzt wurde niemand. Glücklicherweise waren die Ferienhäuser und Alphütten in der Nähe des Brandortes waren nicht bewohnt und vom Feuer auch nicht bedroht.

In einem Waldstück bei Serpiano im Mendrisiotto brach am Samstagnachmittag ebenfalls ein Brand aus. Auch dafür war die Ursache nicht bekannt.

Und in Norditalien, nahe der Grenze zum Tessin, gab es ein weiteres Feuer. Dieser Brand zwischen dem Monte Segor und dem Monte Gazzirola sei, laut Tessiner Kantonspolizei, außerordentlich. Die Flammen könnten wegen des heftigen Windes die Schweiz erreichen, wo die Feuerwehr sich bereit halte.

Auf einer Fläche von rund 300 Quadratkilometern brannte es am Samstag in einem Waldstück im Kanton Schaffhausen. Wie die Schaffhauser Polizei schreibt, wurde das Feuer durch das Verbrennen von Grünabfällen der Gemeinde Merishausen verursacht. Der angrenzende, trockene Waldboden sei durch Funkenflug in Brand geraten. Aber die Feuerwehr habe das Feuer bald kontrollieren können.

Schon jetzt Tornado-Warnungen in den USA
Am Samstag bildeten sich in Louisiana und Alabama heftige Gewitter. Für den US-Staat Mississippi gab der Wetterdienst Tornado-Warnungen heraus. Das Sturmgebiet zog an der Ostküste entlang in Richtung Norden. In der New York City rechneten die Meteorologen wegen des erwarteten Regens mit Überschwemmungen. In Texas und in Kansas kamen mindestens 5 Menschen bei schweren Stürmen ums Leben.


Auch Deutschland und der Schweiz drohen in diesem Jahr wieder heftige Gewitter. ´
© Archivbild: Harald Haack


Starkregen von August 2002: Junge auf dem Radweg zu seiner Schule im Landkreis Cuxhaven (Norddeutschland). Ob es solchen Regen und solche Überschwemmungen auch in diesem Jahr gibt, ist jetzt wohl die Frage.
© Archivbild: Harald Haack

umwelt

Vulkanausbruch auf La Réunion – Ascheregen verätzte Haut von Dorfbewohnern

onlineredaktion – Der vor vier Tagen auf der Insel La Réunion ausgebrochene Vulkan Piton de la Fournaise versetzt die dort lebenden Menschen in Angst und Schrecken und Experten staunen über die enorme Aktivität des Vulkans, dergleichen sei dort noch nie beobachtet worden. Der Ort Le Tremblet der zu Frankreich gehörenden Insel – auf der übrigens die europäische Währung, der Euro, am 1. Januar 2002 zuerst ausgegeben wurde – wurde von den Behörden evakuiert.

Seit Montag sei die Insel um sieben Hektar gewachsen, teilten Mitarbeiter des Vulkanologischen Zentrums von La Réunion mit. Garnitlava flösse teilweise mit 60 km/h ins Tal. Nachdem mit Salzsäure versetzter Ascheregen die Haut einiger Dorfbewohner verätzte, habe sich die Präfektur nach langem Zögern zur Evakuierung von Le Tremblet entschlossen. Die Lava sei bereits nahe dem Ort gesehen worden. Zumindest hätten einige Leute geglaubt sie dort gesehen zu haben, teilte ein Vulkanologe mit.

Es wurden drei Notunterkünfte eingerichtet, zu denen das Militär und die Feuerwehr einen Busverkehr unterhielten. Seit Donnerstag bedeckt eine zentimeterdicke, ätzende Ascheschicht das Dorf. Vor der Evakurierung wagten sich nur noch wenige Menschen ins Freie. Zum Schutz vor dem Ascheregen hielten sie sich Regenschirme über die Köpfe.

Die Salzsäure in der Asche entsteht beim Eintauchen der Lava ins Meerwasser. Die Dämpfe vermischen sich mit der Asche in der Luft und werden vom Wind ins Dorf getragen.


In den Lavafeldern des Piton de la Fournaise vor dem Ausbruch des Vulkans. Nun hat Lava die Insel um 7 Hektar vergrößert.
© Foto: fournaise.info

Auch Schwefeldioxid aus dem Krater bedroht die Menschen auf La Réunion. Es handele sich gegenwärtig um stark schwankende Ausstöße dieses giftigen Gases. Dies mache eine Einschätzung der Gefahrenlage für die Behörden so schwer, teilte ein Sprecher mit. Sorgen bereiten aber auch die zu Ostern angereisten Touristen, für die der Vulkanausbruch eine Sehenswürdigkeit geworden ist. Die vielen Schaulustigen versperrten bereits wichtige Versorgungswege.


Lava vom Vulkan fließt ins Meer und die Verbindung mit dem salzigen Meerwasser erzeugt Salzsäureschwaden in der Luft.
© Foto: Serge Gelabert

fournaise.info
Vermurkster Klimabericht – Hoffen auf einen vulkanischen Winter?

umwelt

Klimahetzer? – Klimaketzer?

Dokumentation von Karl WeissEine Auseinandersetzung über die Gefahr der kommenden Klimakatstrophe

Auf den Artikel „Ein deutscher Global Warming Sceptic“, der zuerst in Journalismus“>Karl Weiss – Journalismus, antwortete ein Leser anonym, dessen Meinung hier dokumentiert wird. Karl Weiss schrieb eine Antwort, ebenfalls hier dokumentiert.

MW11235813 – 22. MRZ, 22:16
„KLIMAHETZER“ UND „KLIMAKETZER“

Viele Ihrer Artikel haben mir bisher gefallen, aber bei allem Respekt, Herr Weiss, dieser Artikel von Ihnen enttäuscht.

Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren, aber auf diesem Niveau überzeugen Sie mich nicht. Erstens versuchen Sie eine Meinung schon von vorneherein deswegen zu negieren, weil irgendjemand diese Meinung auf eine Seite hochgeladen hat, die das Wort „internettrash“ enthält. Und Beleidigungen wie Großmaul sind völlig daneben. Oder halten Sie sich denn für den Herrgott ?

Ich möchte aber gerne trotzdem bei paar Dingen kurz nachhaken, da mich momentan beide Seiten nicht richtig überzeugen können:

„…dass eben wirklich mehr Wärme von einer Luft gespeichert wird, die mehr CO2 enthält, wie jeder Physiker an einem einfachen Versuch nachweisen kann.“

Können Sie das bitte näher erläutern? Ich möchte gerne sehen, wie der einfache Versuch aufgebaut ist.

„…, die heute bereits beginnen, in die Umweltkatastrophe überzugehen.“

Können Sie diesen Übergang belegen? Laut NASA habe z.B. die Stärke der Hurricans sogar abgenommen. Und wie siehts mit anderen Wettererscheinungen aus:

Bei treibhausbedingter Erwärmung erfolgt eine Abnahme der Temperaturdifferenzen zwischen den Polen und dem Äquator, was demzufolge extreme Wetterereignisse verringert.

„Hierzu benutzt er wieder seine semantischen Fähigkeiten. Er tauscht das Wort Klima durch das Wort Wetter aus und wettert: „…Leute, die mit ihren Computerprogrammen das Wetter nicht einmal richtig für wenige Tage vorausberechnen können, frech unwidersprochen behaupten dürfen, sie könnten (…) beweisen, wir Menschen könnten das Wetter beeinflussen.““

Ja, die Argumentation halte ich auch für gewagt.

Es ist aber auch kein Beweis mittels Trendberechnungen und kurzzeitigen CO2 Betrachtungen (auch Temp.-CO2 Diagramme beginnen meist 1850, also kurz nach dem Maunder- und Dalton-Minimum) auf eine anthropogene Erwärmung zu schließen. Zugleich wird auch von der Kritikerseite angebracht, dass man gegen thermodynamische Grundgesetze bei den Modellen verstößt: Stefan/Boltzman, Strahlungsgleichgewicht; Hauptsatz der Thermodynamik,…

Das findet offiziell kaum Beachtung und dann gibt es noch die Eigenart des IPCC, Forscher aufzulisten, die sich gar nicht zu der anthropogenen Erwärmung bekennen. Warum werden kritische Arbeiten von der IPCC zensiert?

Das Klima verändert sich ständig, sonst wäre was faul.
Wir hatten schon genügend Warmphasen, die auch heutige Temperaturen übersteigen. (beliebtes „Souvenir“-Beispiel ist auch Grönland („Grünland“)). Oder Ende der 60er bzw 70er prophezeiten Medien sogar eine neue Eiszeit!

Das hängt damit zusammen, weil von 1940 bis 1970 eine Abkühlung stattfand (trotz gestiegener CO2-Emissionen!).
Was mich besonders irritiert, wie die Medien auf der Welle des „ÖkoTerrors“ mitreiten und sich auch Politiker plötzlich als Wohltäter aufspielen.

Haben die sich plötzlich gegen die Öl-Lobby verschworen? Werde ich von Exxon finanziert, um von dem Klimawandel abzulenken, den man zugegebenermaßen eh schon nicht mehr aufhalten kann? Ist es eine Art Good-Cop-Bad-Cop Spiel?

Ein Katastrophenszenario nach dem anderen. Derweil ist das KyotoProtokoll nutzlos, die möglicherweise daraus resultierenden Temperaturänderung derart marginal, aber zig ÖkoAbgaben werden eingeführt und selbst die NewYorkTimes hatte ernsthaft neulich drüber debattiert, eine Steuer auf die Luft, die wir atmen, zu erheben.

Auf Neuseeland gibt es schon Abgaben auf die Pfürze von Tieren wie Schafe und Kühe. Wer bezahlt so was letztendlich? Was bringt das? Die politischen Handlungen basieren alleine auf den Vorgaben des IPCC, welche noch nicht mal selbst forsche, sondern nur „zusammenträgt“.

Gleichzeitig ist der Klimawandel eine ideale Ablenkung. Die Menschen finden sich zusammen, um gegen CO2 zu demonstrieren, während man dabei ist, einen Polizeistaat zu errichten, die Bürger zu entmündigen und ihrer Finanzen zu berauben.

Der Markt mit dem CO2 ist riesig und es passiert eine krasse Vermögensverteilung. Und wieder von unten nach oben. Das ist der einzige Wandel, und es ist nicht die globale Temperatur, die davon profitiert.

Einen überwiegenden Hauptteil(60%) am Treibhauseffekt habe aber Wasserstoff. Und Wasser selbst nimmt in der Atmosphäre verschiedene Aggregatzustände an, was eine Reflektion bewirken kann, im Gegensatz zu CO2. Die Betrachtung von Wolken spielt daher eine wesentliche Rolle, was aber bei den IPCC: Klimamodellen vernachlässigt wird.

Der eigentliche Energieaustrag findet bei dem Übergang von gas- zum vakuumähnlichen Zustand statt. Anstelle der Konvektion tritt die Strahlungsabgabe ins All, um uns auf CO2 zu beschränken. Ab diesem Grenzübergang lässt sich das Strahlungsgleichgewicht anstellen.

In tieferen Luftschichten wirken aber thermodynamische Prozesse und Gleichgewichte, die Zustandsänderungen der thermodynamischen Eigenschaften der Atmosphärenteilchen einschließt. Und mit zunehmendem Druck (durch darüberliegende Luftmassen), welches auf die Gase wirkt, steigt die Temperatur.

Ein Gemisch, welches am ehesten einer Treibhausdach-ähnlichen Reflexion nahe kommt, ist das Wasser. Wolken verhindern den vertikalen Luftaustausch dennoch nicht. Durch Kondensation und Erstarrung des Wassers in der Luft werden Wärmemengen abgegeben, was wesentlich das Temperaturgeschehen der Atmosphäre bestimmt.

Das CO2-Gas besitzt in der Atmosphäre keine Eigenschaften zur Reflektion. Innerhalb von Gasen und Gasgemischen treten keine Reflexionen auf (nur an Grenzschichten und Phasengrenzen).

Und die aufgenommene Energie gibt CO2 in Form von Stößen mit etwa 100.000 Nachbarmolekülen wie N2 und O2 ab. Die nun lokal erwärmte Luft steigt auf (Konvektion) und kühlt sich dabei ab.
(Adiabatische Kompression). In sehr hohen, dünnen Luftschichten regen sich Treibhausgase durch Strahlungsabgabe ins All ab. Wenn man nun doch annimmt, dass das erwärmte CO2 die Erde irgendwie wieder erwärmt, dann verstieße man gegen den 2. Hauptsatz der Thermodynamik.

Selbst einer von der IPCC sagt, dass es keinen Beweis für anthropogener Erwärmung gibt: Yury Izrael, Director, Global Climate and Ecology Institute, Russian Academy of Sciences and IPCC Vice President, for RIA Novosti). …
“ As I see it, this problem is overshadowed by many fallacies and misconceptions that often form the basis for important political decisions. G8 leaders should pay attention to them. There is no proven link between human activity and global warming. „

Ich habe nun versucht, die Kritikerseite zu umreißen und hoffe, nichts verdreht zu haben. Jeder möge sich von beiden Seiten selber überzeugen und dann versuchen, den anthropogenen Treibhauseffekt durch CO2 zu beweisen, ohne die Thermodynamik und physikalische Grundgesetze außer Acht zu lassen.

Ein paar Links zum starten:
Schulphysik
Infokrieg
Freenet
TU Freiberg
Youtube

PS: Ich bin auch für Umweltschutz. Die Konzerne verpesten die Umwelt durch veraltete Pipelines, die brechen usw. Es müssen endlich auch unter Verschluss gehaltene Patente beachtet werden, die schon heute ausreichend Energieversorgung ermöglichen, und zwar umweltfreundlich.
Aber momentan erleben wir eine künstliche Verknappung von Ressourcen, die besonders hohe Preise rechtfertigen sollen.

Antwort:

Hallo, Herr Unbekannt,

danke zunächst für die Anerkennung. Ich stimme vollständig mit Ihnen überein, dass eine völlig ungefährliche, billige und ausreichende Energieversorgung, z.B. auf Basis Solarenergie, längst möglich wäre und schnellstens angegangen werden muss. Hierzu noch den Link zu einem Artikel:

In dieser Frage der drohenden Klimakatastrophe aber liegen Sie falsch, Sie haben sich offenbar von der Industrie der „Global Warming Sceptics“ (GWS) täuschen lassen. Das ist keinerlei Makel, denn diese Industrie ist wirklich extrem stark und mächtig, denn sie wird mit Millionen und Abermillionen von Gross-Konzernen unterhalten. Es geht darum, die immensen Profite dieser Konzerne, die auf der Basis der Verbrennung fossiler Rohstoffe beruhen, zu verteidigen und noch zu erhöhen.

Demgegenüber stehen die Wissenschaftler, die sich nicht haben kaufen lassen und auch nicht einen Maulkorb umhängen lassen. Diese machen weit über 90% der Wissenschaftler der einschlägigen Fachrichtungen aus – ganz anders als ein anderer Diskutant meint, der sogar eine Mehrheit auf der Seite der GWS sieht.

Insoweit trifft eines der Argumente, das Sie bei den GWS ausgemacht haben, schon offensichtlich nicht ins Schwarze. Da wird gesagt, einige der fundamentalsten Gesetze der Physik würden von der Erkenntnis über die Ursache der weltweiten Erwärmung im Anstieg des CO2-Gehaltes der Luft missachtet, wie Stefan-Boltzmann, Hauptsatz der Thermodynamik usw. Das ist schon ein wenig verwegen, 90% der Physiker zu unterstellen, sie würden die Grundlagen nicht kennen und sie nicht anwenden oder übersehen.

Nach meiner Ansicht zeigt dies Argument schon deutlich, wie abstrus die Theorien der Skeptiker sind, wenn sie dazu fast alle Physiker für gehirnamputiert erklären müssen.

Die Charakteristik der Argumente der GWS ist ihre Unredlichkeit.

Sie, Herr Unbekannt, sind offenbar dem Trick Nr. 1 dieser Leute aufgesessen, die einfach den Begriff „Treibhauseffekt“ nehmen, ihn im üblichen physikalischen Sinne interpretieren und dann von etwas völlig Anderem reden, von etwas, was nie behauptet wurde. Das ist es, was ich unredlich nenne.

Daher kommen dann solche Aussagen wie in Ihrem Beitrag zustande:

„Einen überwiegenden Hauptteil (60%) am Treibhauseffekt habe aber Wasserstoff.
Und Wasser selbst nimmt in der Atmosphäre verschiedene Aggregatzustände an, was eine Reflektion bewirken kann, im Gegensatz zu CO2. Die Betrachtung von Wolken spielt daher eine wesentliche Rolle, was aber bei den IPCC:Klimamodellen vernachlässigt wird.

Der eigentliche Energieaustrag findet bei dem Übergang von gas- zum vakuumähnlichen Zustand statt. Anstelle der Konvektion tritt die Strahlungsabgabe ins All, um uns auf CO2 zu beschränken. Ab diesem Grenzübergang lässt sich das Strahlungsgleichgewicht anstellen. In tieferen Luftschichten wirken aber thermodynamische Prozesse und Gleichgewichte, die Zustandsänderungen der thermodynamischen Eigenschaften der Atmosphärenteilchen einschließt. Und mit zunehmenden Druck (durch darüberliegende Luftmassen), welches auf die Gase wirkt, steigt die Temperatur.

Ein Gemisch, welches am ehesten einer Treibhausdach-ähnlichen Reflexion nahe kommt, ist das Wasser. Wolken verhindern den vertikalen Luftaustausch dennoch nicht. Durch Kondensation und Erstarrung des Wassers in der Luft werden Wärmemengen abgegeben, was wesentlich das Temperaturgeschehen der Atmosphäre bestimmt.

Das CO2-Gas besitzt in der Atmosphäre keine Eigenschaften zur Reflektion. Innerhalb von Gasen und Gasgemischen treten keine Reflexionen auf (nur an Grenzschichten und Phasengrenzen).

Und die aufgenommene Energie gibt CO2 in Form von Stößen mit etwa 100.000 Nachbarmolekülen wie N2 und O2 ab. Die nun lokal erwärmte Luft steigt auf (Konvektion) und kühlt sich dabei ab.
(Adiabatische Kompression). In sehr hohen, dünnen Luftschichten regen sich Treibhausgase durch Strahlungsabgabe ins All ab. Wenn man nun doch annimmt, dass das erwärmte CO2 die Erde irgendwie wieder erwärmt, dann verstieße man gegen den 2. Hauptsatz der Thermodynamik.“

Diese ganzen Aussagen beziehe ich auf eine Theorie, die nie aufgestellt wurde, es handelt sich um einen semantischen Trick. Der Begriff „Treibhauseffekt“ wird verwendet, als der in der Physik bekannte interpretiert und dann den Wissenschaftlern unterstellt, sie hätte darüber eine Theorie aufgestellt.

Das ist die Methode: Man baut einen Buhmann auf, der dann leicht zu widerlegen ist.

Tatsächlich ist der Begriff „Treibhauseffekt“ nicht zutreffend im physikalischen Sinne. Er würde irgendeine grundlegende Verhinderung von Luftaustausch zugrunde legen, die es aber in der Athmosphäre nicht gibt. Nur ist der Begriff Treibhauseffekt ein Populär-Ausdruck, der von den Medien üblicherweise gebraucht wird. Die Skeptiker können ihn nicht den Wissenschaftlern anhängen. Auch hier wieder das, was ich unredlich nenne.

Um was geht es? Nicht um einen Treibhauseffekt, sondern um ein simples Phänomen: Alle Gase habe unterschiedliche Koeffizienten der Energie-Aufnahme und -Speicherung, weil sie atomar und molekular verschieden aufgebaut sind. CO2 (wie auch Methan) hat eine weit höhere Eenergie-Aufnahme- und Speicher-Fähigkeit als etwa die hauptsächlichen Bestanddteile der Luft, Stickstoff und Sauerstoff. Nimmt nun der Gehalt an CO2 in der Luft zu, kann die ganze Luft mehr Energie der Sonne aufnehmen und speichern, was zu erhöhten Lufttemperaturen als Ganzes führt.

Der einfache Test, mit dem man dies nachweisen kann, ist folgender: Man sperre ein Gas in eine Kammer mit einer genauen Temperaturmessung. Setzt man dies Gas jetzt Infrarot-Strahlung (Wärmestrahlug) aus, erhitzt es sich. Bei jedem Gas wird man eine verschiedene Temperatur finden, z.B. bei Sauerstoff und Stickstoff eine geringere als bei Kohlendioxid.

Das ist alles, das ist der Effekt. Man braucht absolut kein Physiker zu sein, um das zu verstehen.

Als zweite Tatsache nun war der Anstieg des CO2-Gelhaltes der Luft zu messen. Aufgrund der riesigen Mengen von Kohlendioxid, die durch das Verbrennen fossiler Energiequellen (Erdöl und Erdölprodukte wie Benzin, Diesel Kerosin, Heizöl, Schweröl usw., Erdgas, Kohle) entstehen, war leicht auszurechnen, dies würde einen Anstieg des Gehaltes an CO2 in der Athmosphäre verursachen und siehe da, tatsächlich, ein solcher Anstieg findet statt. Das Diagramm können Sie im Artikel sehen.

Als drittes war eine Erwärmung der Atmosphäre nachzuweisen. Dies war überhaupt der Punkt, an dem die GWS über viele Jahre angesetzt haben. Es gäbe überhaupt keine Erwärmung. Deshalb heissen sie ja auch „Global Warming Sceptics“ und nicht „Man made theorie sceptics“.

Sie hackten eine lange Zeit auf bestimmten Erscheinungen herum, wie z.B. jene: Man hatte an zwei Stellen im der Antarktis über Jahre hinweg ein geringfügiges Sinken der Temperaturen festgestellt. Es waren nicht nur in den 70er-Jahren und nicht nur einige Medien, es gab riesige Kampagnen, es stünde ganz im Gegenteil eine neue Eiszeit bevor. Der ganze Film „The day after tomorrow“ (ich weiss nicht, wie er auf deutsch hiess) basiert auf diesen Theorien.

Warum sie falsch sind, darauf wurde schon ausführlich im Artikel „Die Industrie der Global Warming Sceptics“ eingegangen.

Bis tief in die Neunziger Jahre hinein wurden alle Messergebnisse bezüglich der globalen Erwärmung in Frage gestellt, denn die Ergebnisse der Ballonsonden fanden keine Erwärmung. Schliesslich fand man heraus, die Ballonsonden wurden falsch ausgewertet. Nach der Berichtigung war plötzlich klar, bereits seit Ende der 80er Jahre ist eindeutig eine nachweisbare globale Erwärmung der Atmosphäre festzustellen. Diese Erwärmung beschleunigt sich in letzter Zeit beachtlich.

Man sehe sich nur die schwarze Kurve (Beobachtungen) auf dem Diagramm im Artikel an.

Nun änderten die GWS plötzlich ihre Theorie. Nachdem die globale Erwärmung der Athmosphäre nicht mehr zu leugnen war, begannen sie in Frage zu stellen, ob dies durch das Verbrennen der fossilen Energieträger verursacht sei.

Bis heute haben sie nicht geklärt, wo denn das CO2 aus diesen Verbrennungen hin verschwände. Es ist in Wirklichkeit klar, es geht in die Atmosphäre und dort findet man es ja auch, in erhöhten Gehalten in der Luft.

Diese Zusammenhänge sind einfach und leicht zu verstehen.

Die „Global Warming Sceptics“ behaupten nun, die Erwärmung sei von anderen Dingen verursacht, z.B. von der Sonne oder von einer vermehrten Wolkenbildung oder (– nach anderer Theorie) einer verminderten Wolkenbildung usw. usw.

Aber sie geben keine Antwort auf die wesentlichen Fragen:

– Wo geht das CO2 hin, wenn nicht in die Atmosphäre?
– Wenn CO2 vermehrt Energie von der Sonneneinstrahlung aufnimmt, wie solle es dann geschehen, dass sich die Erdatmosphäre nicht erwärmt bei erhöhten CO2-Gehalten?

Es ist charakteristisch für jemand, der zun täuschen versucht: Wenn eine seiner Theorien widerlegt ist, geht er einfach zu einer anderen über, ohne zu erklären, warum er jetzt mehr Recht haben sollte wie vorher. Das meine ich mit unredlich.

Ihr Link zu „Donnerwetter“ und was sie daraus zitieren, ist ein weiterer typischer Fall der unredlichen Argumentationsweise der GWS. In einigen der Argumente auf der verlinkten Seite wird tatsächlich auf bestehende Ungewissheiten hingewiesen. Es gibt wirklich keine klare Vorhersage, wie das Klima in Europa sich entwickeln wird. Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, je nachdem, ob der Golfstrom seine Kraft vermindert oder sogar ganz versiegt oder ob er bestehen bleibt, je nachdem, ob die Tendenz heftiger Westtrömungen der Luft über dem Nordatlantik bleibt, sich verstärkt oder vermindert. Die bisherigen Voraussagen des Klimas in einzelnen Weltregionen sind noch nicht fein genug für Gewissheiten hierüber.

Dies macht sich die Seite aber in einer unredlichen Art zunutze. Diese Unsicherheit wird einerseits benutzt, um zu sagen, es sei noch keineswegs bewiesen, dass es stärkere Orkane in Europa geben wird. Damit wird versucht nahezulegen, die Klimakatastrophe könnte für Europa ohne schwerwiegende Folge sein. Das wiederum ist aber falsch.

Andererseits wird aber gesagt „Wenn die Klimaprognosen stimmen, sollten die Westwinde aber eher schwächer werden“. Das aber eben ist nicht bewiesen, genausowenig wie das Gegenteil. Wiederum die typische unredliche Argumentation.

Was Sie zitiert haben, die Aussage über die Veringerung der Temperaturunterschiede zwischen den Polar- und tropischen Regionen, ist ebenfalls eine von vielen Thesen, nicht im geringsten bewiesen.

Das, was die Site eben nicht sagt: Die Klimakatastrophe wird am Ende keinen Teil der Welt ungeschoren lassen, auch wenn am Anfang einzelne Regionen weniger betroffen sein können. Die Klimakatastrophe macht das Überleben der Menschheit als Ganzes, so wie wir sie kennen, unmöglich!

Was Ihr Argument mit Ausagen der NASA betrifft, so ist das wohl etwas naiv. Die NASA ist eine Agentur der Regierung der Vereinigten Staaten, die alles tut, um die Industrie vor einer Abkehr von ihren Profitprozess, dem Verbrennen fossiler Stoffe, zu schützen. Was haben Sie von der NASA erwartet?

Zur Frage der Hurricanes verweise ich auf den Artikel von Elmar Getto

Im übrigen darf ich noch erwähnen, ich habe Prof. Gehrlich nicht deshalb als Grossmaul bezeichnet und als jemand, der sich für den lieben Herrgott selbst hält, weil er eine offensichtlich falche Theorie vertritt. Ich habe dies getan, weil er alle Physiker, die nach ihm studiert haben, als Vollidioten („haben noch nicht einmal die Vordiplomkenntnisse“) bezeichnet und alle Umweltinstitute ebenfalls („sind nicht fähig zu einer wissenschaftlichen Aussage“). Bei aller Liebe, aber so etwas disqualifiziert jeden, der ernst genommen werden will.

Ich habe seine Meinung auch nicht deshalb negiert, weil ich sie auf einer Seite mit Namen „Internettrash“ gefunden habe, sondern habe sie sachlich zerpflückt. Der Name der Seite, so habe ich angemerkt, ist aber tatsächlich eine feine Ironie.

Was Sie da an Links eingestellt haben, ist zum einen eine Reflektion der Thesen der GWS, wie zum Beispiel die Meinungen im Forum, die dann wieder zu GWS verlinken, z.T direkte Links zu GWS. Nur werden falsche Argumente durch ständiges Wiederholen nicht richtiger.

Worauf ich die These begründe, die globale Erwärmung beginnt bereits in die Klimakatastrophe umzuschlagen, habe ich ausführlich in diesem Artikel dargelegt:

Im übrigen zum Schluss noch eine beruhigende Meldung:

Nach den neuesten Theorien der GWS ist die globale Erwärmung nicht aufhaltbar. Das würde bedeuten, in höchstens drei Jahrhunderten gäbe es keine Menschheit mehr, wie wir sie kennen. Die absolute Katastrophe! Die GWS sind es, die das (indirekt) vorhersagen.

Die nicht gekauften Wissenschaftler dagegen sagen eindeutig: Wenn wir jetzt umstellen auf Energien, die nicht zusätzliches Kohlendioxid erzeugen, kann die Klimakatastrophe noch verhindert werden.

Also an die Arbeit. Hierzu bracht man jeden Mann (und Frau).

Im übrigen hier noch einmal alle Links zu einschlägigen Artikeln im Blog:

Lulas Brasilien, Teil 4 – Abholzen ud Abbrennen
Kofi Annan: Keine Gegenargumente mehr
Wie die Industrie der ‚Global Warming Sceptics’ funktioniert
Das Klima kann nicht warten – Offener Brief an ‚Rettet den Regenwald’
Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 1 – Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol
Der Alkohol-Boom, Teil 2 – Was spricht gegen Bio-Kraftstoffe?
Der Alkohol-Boom, Teil 3 – Der ‚Rush’ gewinnt an Tempo
Der Alkohol-Boom, Teil 4 – Endlich auch Bio-Alkohol in der Bundesrepublik
Regenwaldvernichtung und Trockenheit im Amazonasgebiet
Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen
Klimakatastrophe: IPCC-Report klammert entscheidende Fragen aus
Stärkster Hurricane aller Zeiten
Briefwechsel mit ‚Rettet den Regenwald’
Frau Merkel hat eine Leiche im Keller
Wie wird der Verkehr der Zukunft angetrieben?

umwelt

Internettrash – Ein deutscher “Global Warming Sceptic“

Karl Weiss – Der Braunschweiger Professor Dr. Gerhard Gerlich ist einer jener „Global Warming Sceptics“, die andauernd von interessierten Seiten zitiert werden, hauptsächlich Leute, die mit den Erdöl- und Auto-Konzernen verbunden sind, wenn es darum geht, die bereits einsetzende Klimakatastrophe bzw. ihre wesentliche Ursache zu leugnen, die im wesentlichen auf das von den Konzernen zu verantwortende Verbrennen fossiler Stoffe zurückgeht.

Nun wurde ein Brief von ihm zu diesem Thema, der von 1995 datiert, auf die Internetseite „Internettrash“ gestellt, auf deutsch „Internetmüll“.

Ob man dies bewusst gemacht hat oder die feine Ironie darin nicht bemerkt hat, sei dahin gestellt.

Prof. Gerlich ist nun nicht gerade eine weltbekannte Koryphäe für das Klima, er macht sich auch nicht die Mühe in seinem Brief zu erklären, auf Grund welcher praktischer und theoretischer Arbeiten von ihm er zu der Ansicht kommt, der steigende CO2-Gehalt der Atmosphäre sei nicht für die steigenden Temperaturen verantwortlich, aber er wirft mit bombastischen Worten um sich.

Er bezeichnet alle Physiker, die nach ihm studiert haben, als Leute mit Halbwissen: „…Vordiplomwissen eines Physikers (…)[das] möglicherweise in Ihrer Physikausbildung gar nicht vorgekommen ist.“ Über jene Wissenschaftler und Umweltschützer, die damals schon vor den Klimafolgen des ständig steigenden Anteils von CO2 in der Atmosphäre gewarnt haben, sagt er: „Es wird also offenbar bewusst die Öffentlichkeit von diesen Leuten getäuscht, belogen und hintergangen.“ Jedweden, der nicht seine kruden Einschätzungen teilt, kanzelt er ab, so etwa die Umweltinstitute: „…“Umweltinstitute“, die zu keiner wissenschaftlichen Aussage fähig sind…“, kurz, er hält sich für den Herrgott persönlich.

Steigt man etwas hinter seine Argumentation, so kann man drei Tricks erkennen, mit denen er zu täuschen versucht:

Trick 1
Der erste Trick ist ein semantischer, so banal, dass man lachen müsste, wäre es nicht so ernst. In der Physik gibt es einen bestimmten Effekt, der als Treibhauseffekt bekannt ist. Der ist aber etwas anderes als der Treibhauseffekt, der durch das CO2 in der Atmosphäre verursacht wird. Der Effekt eines wirklichen, echten, aus Glas gebauten Treibhauses ist nämlich ein Effekt, der durch die Verhinderung des Luftaustausches hervorgerufen wird. Die heiße Luft kann nicht nach oben abziehen und kühle von unten anziehen, daher wird es heiß im Treibhaus.

Tatsächlich ist der Effekt des CO2 in der Luft andersartig. Das stimmt und man könnte sich darüber streiten, ob man dies Wort verwenden sollte oder nicht. Nur, das hat natürlich überhaupt nichts damit zu tun, dass eben wirklich mehr Wärme von einer Luft gespeichert wird, die mehr CO2 enthält, wie jeder Physiker an einem einfachen Versuch nachweisen kann. Prof. Gerlich benutzt ein semantisches Problem, um seine Skepsis zu begründen. Das ist bestenfalls lächerlich.

Trick 2
Er behauptet, es sei genau anders herum: Die steigenden Temperaturen (deren Ursachen er im Dunkeln lässt) verursachten einen höheren CO2-Gehalt der Atmosphäre. Er hat keine Erklärung, wo denn das zusätzliche CO2 herkommen soll, erklärt aber großspurig, jeder Laie könne doch an einer Mineralwasserflasche beobachten, wie Kohlendioxid bei höheren Temperaturen entweicht.

Nur erwähnt er nicht, das gilt für alle Gase in gleichem Masse. Ihre Löslichkeit in Wasser verringert sich (bei gleichbleibendem Druck) mit Erhöhen der Temperatur. Erwärmen sich die Meere, werden alle gelösten Bestandteile der Luft in gleichem Masse entweichen. Er behauptet nicht einmal, es gäbe ein Experiment, bei dem mehr CO2 als die anderen Bestandteile der Luft entweicht. Es gibt also keinerlei Hinweis, das zusätzliche CO2 könnte aus den Meeren stammen. Das ist, vorsichtig ausgedrückt, eine unredliche Argumentation. Er hofft wohl, einen physikalischen Laien mit dem Vergleich mit dem Mineralwasser mit CO2 beeindrucken zu können, obwohl er überhaupt kein wirkliches Argument vorbringt.

Trick 3
Wie fast alle „Global Warming Skeptics“ reitet er immer wieder auf den Ungenauigkeiten der Computermodelle herum, mit denen wir versuchen die Klimaänderungen bei weltweit erhöhten Temperaturen besser beschreiben zu können. Tatsächlich sind solche Computer gestützten Klimaberechnungen mit einer Reihe von Unsicherheiten behaftet und können bestenfalls Hinweise geben. Sie sind ja auch nicht die Grundlage, auf der bewiesen wird, die erhöhten Kohlendioxidgehalte führen zu einer globalen Erwärmung und diese gestiegenen Mengen von Kohlendioxid (CO2) rühren im wesentlichen vom Verbrennen fossiler Stoffe her.

Er benutzt nun aber diese Ungenauigkeiten, um glauben zu machen, mit nicht korrekten Voraussagen in diesen Modellrechnungen sei die ganze Theorie des Zusammenhangs vom Verbrennen fossiler Stoffe mit den drastischen Klimaveränderungen widerlegt, die heute bereits beginnen, in die Umweltkatastrophe überzugehen.

Hierzu nutzt er wieder seine semantischen Fähigkeiten. Er tauscht das Wort „Klima“ durch das Wort „Wetter“ aus und wettert: „…Leute, die mit ihren Computerprogrammen das Wetter nicht einmal richtig für wenige Tage vorausberechnen können, frech unwidersprochen behaupten dürfen, sie könnten (…) beweisen, wir Menschen könnten das Wetter beeinflussen.“

Das allerdings nun ist wirklich ein wenig dick aufgetragen. Wieder versucht er mit einem Vergleich, der für den physikalischen Laien nicht unbedingt zu durchschauen ist, ein Scheinargument zu belegen. Tatsächlich, so mag sich einer denken, die können ja nicht einmal das Wetter für ein paar Tage vorausberechnen, also muss Gerlich wohl Recht haben.

Nur sind eben generelle klimatische Abläufe viel einheitlicher als das unmittelbare Wetter an einem Ort und damit weit eher Computer gestützten Rechenmodellen zugänglich als das konkrete Wettergeschehen an einem Ort. Das lässt er vorsichtshalber unerwähnt, ebenso wie die Tatsache, demnach diese Berechnungsmodelle keineswegs die Beweise für die wissenschaftlichen Aussagen über die drohende Klimakatastrophe sind.

Da fällt nun auf Herrn Großmaul zurück, was er vorher über Andere sagte: „ ….bewusst die Öffentlichkeit (…) getäuscht…“

Wer einmal einen Eindruck bekommen will, was in Deutschland alles „Professor“ wird, kann sich den Originaltext seines Briefes an die damalige Umweltministerin der Regierung Kohl, Frau Merkel, zu Gemüte führen: Originaltext

Wer wollte es leugnen: Trash.

umwelt

Indonesien – Goldrausch killt Klima

Michael Schulze von Glaßer – Der Goldrausch auf einer indonesischen Insel sorgt für Kriminalität und Umweltzerstörung. Ein Insel-Paradies wird von gierigen Unternehmern rücksichtslos vernichtet. Sulawesi droht ein „goldiger“ Untergang, und daran beteiligt sein soll, laut des Vereins „Rettet den Regenwald“, die deutsche Geschäftsbank WestLB.

Die unerwartet hohe Nachfrage nach diesem Edelmetall trieb den Preis in den letzten Jahren nach oben. Der Preis pro Unze Gold (1 Unze = 28,35 Gramm) liegt nun bei etwa 660 US-Dollar. Alte Minen wurden wieder eröffnet und neue geplant. Die kanadische Bergbaufirma Aurora Gold Ltd. verkaufte ihre Goldmine im Norden Indonesiens. Eine noch junge Bergbaufirma kaufte 2002 das Areal: Archipelago Resources PLC. Die Firma stammt aus Perth (Australien) und betreibt mittlerweile Goldminen in Vietnam, auf den Philippinen und in Indonesien.

Sulawesi – das sterbende Paradies
Die Goldmine liegt in Nord-Sulawesi, auch „Sulawesi Utara“ genannt. Neben Borneo und Jawa ist Sulawesi eine der größten indonesischen Inseln. Etwa 14,9 Millionen Menschen leben auf der 189.216 Quadratkilometer großen Insel über die seit kurzem ein 2.000 Kilometer langer Highway führt.

Fünfzig Jahre dauerte es den Highway zu bauen. Der Grund dafür war die Unzugänglichkeit der Insel, die zu großen Teilen aus tropischem Regenwald besteht, und weil Sulawesi vulkanischen Ursprungs ist, gibt es auf ihr sehr viele Gebirge und sogar noch aktive Vulkane, die bis zu 2.000 Meter hoch sind. Die Insel, die wegen ihrer Form oft als „Orchidee“ oder „Oktopus“ bezeichnet wird, gehört zum „Wallacea biological hotspot“, einem Gebiet das wegen seiner Flora und Fauna besonders schützenswert ist.


Die indonesische Insel Sulawesi
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Es gibt rund 10.000 verschiedene Pflanzenarten auf Sulawesi, von denen etwa 500 nur auf der „Orchidee“ wachsen. 15 Prozent der Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht, darunter auch eine ökologisch sehr wertvolle Palmenart. Neben 96 einheimischen Vogelarten – in Fachsprache von Biologen auch „endemic birds“ genannt -, von denen über 40 Prozent bedroht sind, gibt es auch 125 endemic mammals, einheimische Säugetiere. Dazu gehören Minibüffel und verschiedene Primaten, die jedoch durch Waldrodungen und andere menschliche Einflüsse stark bedroht sind. Biologen schätzen, dass beinahe 60 Prozent der auf Sulawesi lebenden Säugetiere vom Aussterben bedroht sind.

Noch fataler sieht es bei den Amphibien aus, von denen 68 Prozent direkt vom Aussterben bedroht sind – darunter viele Schildkrötenarten. 30 einheimische Amphibien gibt es auf der Insel zwischen indischem und pazifischem Ozean. Von 100 endemic reptiles, einheimischen Reptilien, sind 45 Prozent bedroht. Von den 40 einheimischen Fischarten wird es, wenn nichts zu ihrem Schutz unternommen wird, bald nur noch 30 geben.

Zwischen den Korallen die sich wie ein Gürtel um die gesamte Insel legen, leben auch Schnecken und andere Wirbellose. Bis zu 40 einheimische Arten werden vermutet. Um Sulawesi gibt es mehr Korallen als im berühmten Great Barrier Rief nahe Australien. Auch wenn es sich so anhören mag, dies ist keine Übertreibung: Viele Tier- und Pflanzenarten, die es einmal auf der Insel gab, sind inzwischen unwiederbringlich ausgestorben.

Manch einer mag sich fragen, warum es denn so viele seltene Tiere auf einer relativ kleinen Fläche gibt: Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Wie auch Australien haben sich die Inseln Indonesiens früh von den großen Kontinenten abgetrennt. Durch Erosionen und die Verschiebung tektonischer Platten wurde auch Sulawesi zu einem eigenen kleinen Ökosystem, auf der sich Flora und Fauna anders entwickelten als auf anderen Kontinenten. Der Artenreichtum ist faszinierend, manche Tiere wirken wie von einem anderen Stern und von vielen kennen Wissenschaftler noch nicht einmal die Existenz.

Die Bedrohung durch Menschen mit Umweltzerstörung schreitet voran und trifft sogar andere Menschen. Abholzung des Regenwalds bedroht deren einzigartigen Kulturen. Im Urwald Sulawesis sollen noch viele Indianerstämme leben, oft auf einer steinzeitlichen Entwicklungsstufe.

Die ökologische Vielfalt auf der Insel muss also erhalten bleiben, um wenigstens den Rest zu retten. Schlimmstenfalls könnte das sensible Ökosystem auf der „Orchidee“ zusammenbrechen.


Die Natur auf und um Sulawesi zählt als „biological hotspot“ und beherbergt neben heimischen Blauring-Oktopusen und Tarsieren auch die aus einem Disney-Film bekannten Clownfische.

Wirtschaftlich hängt Sulawesi und besonders Nord-Sulawesi immer mehr vom Tourismus ab. In den beiden großen Städten Manado (449.500 Einwohner) und Bitung (137.000 Einwohner) gibt es zahlreiche Hotels. Dabei ist Sulawesi noch ein Geheimtipp unter Touristen. Von den 4 Millionen Touristen, die jährlich Urlaub in Indonesien machen, kommen nur 177.000 nach Sulawesi. Wenn sie denn aber kommen, ist Nord-Sulawesi die erste Adresse.

Unter Tauchern gilt der Küstenstreifen mit seinen weißen Sandstränden und vorgelagerten Korallenriffen schon seit einigen Jahren als eines der schönsten Tauchgebiete weltweit. Die Küste und die kleineren Inseln vor Nord Sulawesi zählen zum Bunaken-Nationalpark, der in der Liste des UNESCO Weltnaturerbes steht.

Die „Orchidee“ ist unter- und auch über Wasser ein Paradies. Die Nord-östliche Spitze Sulawesis bildet die 21 Kilometer lange Insel „Pulau Lembeh“, dazwischen verläuft die Wasserstraße von Lembeh mit dem Ort Bitung, der gegenüber „Pulau Lembeh’s“ liegt. Bitung hat auch einen großen Hafen, der meist auch den Ankunftsort von Touristen darstellt. Ganz in der Nähe befindet sich der 1.149 Meter hohe, kegelförmige Vulkan „Tongkoko“ und der 1.995 Meter aufragende „Klabat“, der von Dschungel umgeben ist.

Ein Tauchgang in der Wasserstraße von Lembeh soll sehr empfehlenswert sein. Unzählige Fischarten gibt es in der Wasserstraße. Nicht selten werden Haie in dem etwa 1,5 Kilometer breiten Meeresteil gesichtet. Vier Schiffswracks, meist aus dem zweiten Weltkrieg, lassen auch bei abenteuerlustigen Wracktauchern Freude aufkommen. Große Hotelblöcke gibt es in der Region aber (noch) nicht. Sowohl auf Pulau Lembeh als auch auf dem Festland existieren fast ausschließlich kleinere Ressorts. Urlauber übernachten in komfortablen Bambushütten mit Pool und Minibar. Tauchschulen sind oft nicht fern. Und für Nicht-Wasserratten stehen Glasbodenboote zur Verfügung.

Auf dem Meer holen derweil Fischer ihre Netze ein. Neben dem Naturtourismus ist das Fischereiwesen die Haupteinnahmequelle der einheimischen Bevölkerung. Ertragreiche Fischgründe machen dies möglich. Noch sind die Meere der Region nicht überfischt.

Die Wirtschaft Nord-Sulawesis hängt in überproportionalem Maß von der Natur ab; ob es nun die Fischerei oder der Öko-Tourismus ist. Eine Verschlechterung der sensiblen Umwelt könnte starken Einfluss auf die Wirtschaft nehmen.

Krieg um Toka Tindung
Durch das Toka-Tindung-Projekt, die Ausbeutung der Goldmine in Nord-Sulawesi, ist die Bedrohung ernster denn je. Riesige Bagger, Bulldozer und Raupenschlepper durchpflügen die Gegend um den kleinen Ort Rinondoran. Beim Projekt Toka Tindung handelt es sich jedoch nicht nur um eine Mine, sondern um ein ganzes Netzwerk aus Minen: Neben der größten Toka Tindung Mine gibt es nicht weit entfernt die Araren-, Pajajaran-, Kopra- und Blambangan-Minen. Die Minen sind genau 6 Kilometer von der Küste entfernt.

Archipelago Resources PLC plant den Abraum, der beim durchwühlen der Erde entsteht, einfach ins Meer zu kippen. Dies führe zu Auswirkungen auf das Ökosystem der gesamten Region, sagen Umweltschützer: Korallen würden verschüttet und die braunen Schlammmassen das Wasser Kilometer weit verdunkeln. Das Ökosystem triebe an den Rand des Zusammenbruchs, und würde die Lebensgrundlage der Menschen zerstört.

Diese Art der „Abfallbeseitigung“ wird nur in Indonesien und Papua Neuguinea betrieben. Eine große Gefahr geht dabei vor allem von den im Boden befindlichen Schwermetallen aus. Zyanid oder Quecksilber, die oft für den Abbau von Gold verwendet werden, könnten ins Meer gelangen.

Archipelago Resources PLC zieht sich übrigens geschickt aus der Verantwortung indem es das ganze Projekt über eine Tochterfirma PT Meares Soputan Mining (MSM) laufen lässt, an dem Archipelago Resources 85 Prozent hält.

Ein gewisser Abstand ist auch nötig, weil das Projekt sehr umstritten ist, und etwa 4.000 Menschen sich zur „Allianz der Bevölkerung gegen die Ableitung der Goldminen-Abwässer“ (AMMALTA) zusammengeschlossen haben. Die Einheimischen weisen auf die Gefahren der Mine immer wieder mit vielfältigem Protest hin.

Am 13. Juli 2006 protestierten 3.200 Menschen in Manado und Bitung gegen das Bergbau-Projekt. Sulawesi, auf dem nie Bürgerkrieg wie in anderen Regionen Indonesiens stattfand, wurde plötzlich zu einem Schlachtfeld. Militante Befürworter des Goldminen-Projekts, die in einer Organisation namens „Alliance Pro Investor (AMPI)“ agieren, griffen die friedlichen Demonstranten an. AMPI rekrutiert sich hauptsächlich aus den 700 Mitarbeitern der Goldmine. Laut Augenzeugenberichten soll es auf den Straßen Manados zu einem „Bombardement aus Steinen“ gekommen sein, bei dem 54 Menschen verletzt wurden. Auf dem Rückweg wurden einige Demonstranten angegriffen, sieben wurden schwer verletzt und dadurch dauerhaft geschädigt. Eine schwangere Frau verlor durch die Angriffe ihr ungeborenes Kind. Von Meares Soputan Mining sollen sogar Schlägertrupps angeheuert worden sein, um die aufrührende Bevölkerung zu unterdrücken. Arbeiter von MSM wurden an dem Tag sogar von der Polizei verhaftet, kamen jedoch schnell wieder auf freien Fuß.

Politiker und Richter werden scheinbar von der Bergbaufirma bedroht. Wie sonst ist ein Vorfall aus den Jahren 2005/2006 zu erklären? Der Nationale Oberste Gerichtshof, die höchste Rechtsinstanz Indonesiens, gab in einer Landrechtsfrage dem klagenden Besitzer Recht. Folglich musste die Mine von seinem Grund und Boden verschwinden. Unerklärlicherweise wurde der Rechtsbescheid jedoch über Nacht am 10. Oktober 2006 durch den Gerichtshof der Provinzhauptstadt Manado ausgesetzt. Das Verhalten des Richters ist rationell nicht zu erklären. Das Magazin „Regenwald Report“ berichtete in seiner Januar-Ausgabe über eine weitere interessante Gegebenheit:
„Die australische Betreiberfirma Archipela¬go Resources Plc und ihre Tochterfirma MSM werden in Jakarta protegiert und auf Ministerialebene lobbyiert durch den indonesischen Minister für Gesundheit und Soziales, Aburizal Bakrie, der einer der reichsten Männer Indonesiens ist. Seine Firma Bakrie Constructions ist für die Schlammkatastrophe in Sidoarjo/Ostjava verantwortlich, wo 2006 durch verantwortungslose Bohrungen Zigtausende von Menschen ihre Existenz, Arbeit und Wohnungen verloren haben. MSM hat eine andere Firma seines Imperiums für die Konstruktionsarbeiten der Staudäm¬me in Nordsulawesi engagiert.“
Die von Lobbisten beherrschte Politik des Landes ist sich aber auch uneins über das Projekt. So stellen sich lokale Politiker, wie der Gouverneur Nord-Sulawesis, Sinyo Harry Sarundajang, hinter die Bevölkerungsmehrheit und damit gegen das Projekt. Wie aus einem Brief vom 2. Februar hervorgeht, bemängelt Sarundajang besonders die Umweltverschmutzung die durch das Goldminenprojekt entsteht:
„MSM muss warten, bis die Umweltverträglichkeitsprüfung gültig ist.“
forderte der Provinzgouverneur im November.

Um das ganze Projekt noch undurchsichtiger zu machen, ist mittlerweile sogar noch eine dritte Bergbaufirma eingestiegen: PT Tambang Tondano Nusajaya. Auffallend ist jedoch, das beide kleinere Firmen keine Informationen zu der Mine machen, nur Archipelago Resources wirbt auf seiner Homepage mit dem Projekt, was als Beweis dafür genommen werden kann, dass die beiden kleineren Firmen wirklich nur zur Verschleierung dienen und um sich aus dem Fadenkreuz der Demonstranten zu ziehen.

Gouverneur Sarundajang und die Regierung erklärten die Abbaulizenzen aus dem Jahr 1986 für ungültig, trotzdem gehen die Arbeiten unverändert weiter. Eine Umweltverträglichkeitsstudie stammt noch aus Zeiten der korrupten Suharto-Diktatur, von 1998. Doch damit nicht genug der illegalen Aktionen: Im November 2004 wurde der Hafen von Bitung ohne Erlaubnis der Politik ausgebaut, damit am Hafen auch größere Schiffe festmachen können. Ein Zufall? Wohl kaum, denn die schweren Schiffe lieferten beinahe ausschließlich Material für die Mine. Die Anlagen hat Archipelago Resources PLC im Jahr 2004, passend zur Eröffnung des neuen Hafens, für 6,5 Millionen Pfund aus der El Tambo Goldmine in Chile gekauft. Nun sollen die Maschinen ab dem dritten Quartal 2007 für 5-6 Jahre in Indonesien ihren Dienst tun.

Die meisten und wohl auch genauesten Informationen rund um die Mine liefert eine Power-Point-Präsentation von Archipelago Resources PLC [1] vom September 2006.

WestLB mit im Spiel
Gold zu fördern ist teuer. Daher suchten die Minengesellschaften dringend Kreditgeber. An Archipelago Resources PLC haben schon verschiedenste Firmen und Personen Anteile geschrieben. Dies sind die Hauptanteilseigner:


Hauptanteilseigner der Archipelago Resources PLC
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Doch selbst nach dem viele Anteile von namhaften Unternehmen gezeichnet wurden, braucht Archipelago Resources PLC Geld. Zur Finanzierung des Toka-Tindung-Projekts bot sich jüngst die deutsche WestLB an und erklärte in einem Schreiben [2] vom 15. Dezember 2006:
„[…]Es ist zutreffend, dass die WestLB ausgewählt wurde, sich an der Finanzierung des Bergbauprojekts Toka Tindung zu beteiligen. Als Mitinitiator der Equator Principles (EP) haben wir uns freiwillig dazu verpflichtet, bei Projektfinanzierungen von unseren Kunden einzufordern, dass (a) die nationalen Umwelt- und Sozialstandards eingehalten, (b) alle nationalen Genehmigungen eingeholt und (c) die darüber hinausgehenden Anforderungen aus den Equator Principles eingehalten werden.

Die Betreibergesellschaft von Toka Tindung hat unsere Anforderungen – insbesondere zur Einhaltung der EP – in den Verhandlungen akzeptiert und diese wurden als Konditionen in die Verträge aufgenommen. Diese Verpflichtung des Kunden sehen wir als Erfolg, weil damit sowohl die Transparenz des Projekts steigt als auch international akzeptierte Mindeststandards zusätzlich zum Einsatz kommen.

Hinsichtlich Ihrer Fragen zur Abraumbeseitigung möchten wir Ihnen mitteilen, dass der Kunde uns im Verlauf unserer Gesprächen zugesagt hat, auf gesellschaftliche Befürchtungen und öffentliche Forderungen Rücksicht zu nehmen und das Projektdesign unter zusätzlichem Kostenaufwand deutlich anzupassen. Die ursprünglich geplante und von Ihnen kritisierte Abraumentsorgung in der Tiefsee wurde damit nachträglich verworfen. Auch diesen Aspekt sehen wir als positives Signal.

Entsprechend unserer obigen Erklärung ist es Geschäftsvoraussetzung, dass unserem Kunden sowohl ein behördlich genehmigtes Environmental Impact Assessment als auch ein Environmental Action Plan vorliegen. Hinsichtlich des Genehmigungsprozesses haben wir volles Vertrauen in die indonesischen Umweltbehörden, da diese bisher bewiesen haben, dass sie Umweltgenehmigungsprozesse sehr ernsthaft und nach höchsten Standards durchführen.

Uns ist bekannt, dass es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern des Projekts gekommen ist. Wir lehnen jede Art von Gewalt und Einschüchterung ab. Unseren Informationen nach haben die indonesischen Behörden auch in diesem Punkt deutlich bewiesen, dass Gewalttaten nicht toleriert werden und Straftäter zur Rechenschaft gezogen werden.

Wir möchten betonen, dass wir nach den sehr konstruktiven Gesprächen mit unserem Kunden überzeugt sind, dass das Projekt unter Einhaltung höchster Umwelt- und Sozialstandards durchgeführt wird. […]“

Nun stellt sich die Frage: Weiß die WestLB wirklich nichts von der Situation in Nord-Sulawesi, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist, oder stellt sich die WestLB nur dumm, um das Projekt auf jeden Fall zu finanzieren? „Mit dem Geld der Sparer in NRW finanziert die WestLB in unverantwortlicher Weise eine drohende Umweltkatastrophe“, sagte Reinhard Behrend, Vorsitzender des Vereins „Rettet den Regenwald“, Ende Dezember der taz. Mit einigen Millionen US-Dollar finanziert die Düsseldorfer Bank seit Jahren das umstrittene Projekt. Über die Höhe des Kredits an MSM möchte Foster Deibert, Leiter des „Sustainability Management“ der WestLB, nichts sagen. Es handele sich um einen „geringen Beitrag“ so Deibert. Auf die Frage einer taz-Journalistin was denn mit den Betriebsgenehmigungen sei, antworte Deibert, seines Wissens „liegen die Genehmigungen vor beziehungsweise man ist im Prozess sie zu bekommen“. Vertragsbruch warf die WestLB den beteiligten Firmen übrigens noch nicht vor – und das wird sie auch wohl nicht. Nur beim Thema „Abraumbeseitigung“ lenkte Archipelago Resources aufgrund der von allen Seiten hangelnden Proteste ein und plant nun den kontaminierten Schlamm an Land zu lagern anstatt ihn ins Meer zu kippen. Doch die WestLB scheint nicht nur die Realität zu verkennen, sondern dreht sie auch noch um, wie aus einer Presseerklärung der WestLB [3] mit der Überschrift „Umwelt- und Sozialstandards werden eingehalten“ vom 29.Dezember 2006 hervorgeht:

„[…] Eigens beauftragte, unabhängige, international tätige Fachgutachter der WestLB bestätigen uns, dass die genannten Vorgaben entsprechend des Projektverlaufs eingehalten werden. Zudem achtet unser Kunde darauf, dass nicht nur die öffentlichen Auflagen eingehalten werden, sondern dass das Projekt und die einzelnen Projektbestandteile auch unter Berücksichtigung der Interessen der lokalen Bevölkerung umgesetzt werden.

Die Ernsthaftigkeit, mit der Umwelt- und Sozialaspekte von unserem Kunden und den nationalen Behörden verfolgt werden, zeigt folgendes Beispiel: Der Kunde hat im engen Austausch mit den finanzierenden Banken und unter erheblichem Mehraufwand die Beseitigung des anfallenden Abraums von einem seebasierten auf ein landbasiertes System umgestellt, nachdem Befürchtungen aus der Bevölkerung – insbesondere von lokalen Fischern – erkennbar wurden. Dies belegt, dass die Anwesenheit internationaler Banken die Transparenz derartiger Projekte erhöht und zusätzlich sicherstellt, dass höchste internationale Umwelt- und Sozialstandards angewendet werden. […]“
Dass die WestLB entgegen ihrer Aussagen oft nicht auf Umweltstandards achtet, hat sie in Papua Neuguinea bewiesen. Dort findet sich auf der Insel Niolam eine der größten Goldminen der Welt. 110 Millionen US-Dollar stellte die WestLB hier zur Verfügung, in dieser Größenordnung wird vermutlich auch der Kredit für das Toka-Tindung-Projekt liegen. Auf Niolam wird der Abraum mit Wissen der WestLB ins Meer gekippt, was einen 3 Kilometer großen Schlammfleck auf dem Meer verursacht. Auch hier wurde achtlos Flora und Fauna zerstört. Endemische Vogelarten vertrieben und kulturelle Stätten wie einen alten Ahnenfriedhof der Inselbevölkerung zerstört. Die Fischer auf der Insel verloren ihre Existenzgrundlage, die reichen Fischgründe zogen weiter – weg vom gefährlichen Schlamm.


Goldgewinnungsanlage PT Newmont Minhasa Raya im Norden der Insel Sulawesi Foto: Outokumpu Technology


Auch die gigantische Lihir-Goldmine auf der zu Papua Neuguinea gelegenen Insel Niolam wurde großzügig von der deutschen WestLB finanziert – und führte zur ökologischen Katastrophe. © Google Earth

Riesige Bulldozer und Bagger, so hoch wie Kirchtürme, rollen seit Eröffnung der Mine über die tropische 20 Kilometer lange Insel. Die durchsiebte Erde wird auf Lastkähne geladen, die den Schutt ein paar Kilometer von der Küste entfernt ins blaue Wasser werfen, das sich daraufhin Rot-Braun färbt.

Aus den Augen aus dem Sinn? Für die Betreiber der Lihir-Goldmine und auch für die finanzierende WestLB scheint dies zu zutreffen.

Fazit
Das Goldminenprojekt auf Nord-Sulawesi birgt hohe Risiken für die Natur und die Menschen die in der Region leben. Noch bevor das erste Gramm Gold in der Mine zutage gebracht wurde, gingen Korruption, Bestechung und andere illegale Aktivitäten von den Betreiberfirmen der Mine und vor allem von der australischen Bergbaufirma Archipelag Resources PLC aus. Die Bevölkerung und weite Teile der Politik sind gegen das Projekt. Fehlende Genehmigungen und Lizenzen wurden achtlos ignoriert. Die Goldmine soll nur sechs Jahre in Betrieb bleiben, was sind 700 Jobs für sechs Jahre gegen die Existenz von Tausenden Einheimischen? Dass die WestLB diese Verbrechen unterstützt, ist nicht erst seit dem Toka-TIndung-Porjekt bekannt, wie die Lihir-Mine in Papua-Neuguinea zeigt. Der Vorsitzende von „Rettet den Regenwald“, Reinhard Behrend brachte es auf den Punkt:
„Die WestLB hat zwar auf dem Papier schöne Umweltrichtlinien, aber in der Praxis verdient sie kräftig an der Zerstörung der Umwelt.“
Angesichts des weltweit erwachten Umweltbewußtseins aufgrund der Angst vor den Folgen des Klimawandels wird sich die WestLB wohl neu orientieren müssen, denn der neue Markt heißt „Umwelt- und Klimaschutz“. Damit dürfte künftig mehr als Gold zu verdienen sein.

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Quellen:
[1] Power-Point-Präsentation
[2] Brief
der WestLB vom 15. Dezember 2006

[3] Presseerklärung der WestLB vom 29.Dezember 2006

Links:
www.save-lembeh.info
www.archipelagoresources.co.uk
www.urgewald.de
www.regenwald.org

umwelt

Walfänger bedroht Ökosystem der Antarktis

Singapur – Die Antarktis – eine zerbrechliche Wildnis am Ende der Welt. Gerade geht nach dem kurzen antarktischen Sommer die Brut- und Blütenzeit zu Ende. Die jungen Pinguine der Adélie-Kolonie nicht weit vom McMurdo-Stützpunkt sind fast flügge. Doch tickt vor ihrer Haustür seit zehn Tagen eine Zeitbombe. Gut 1000 Tonnen Benzin und Öl schwappen dort in einem kaputten japanischen Walfangboot hin und her. Wenn es ausläuft, sind die Folgen für dieses sensible Ökosystem unabschätzbar.

Während die neuseeländische Regierung immer wütender wird und Umweltschützer in der Nähe nur Däumchen drehen können, versuchen die Japaner seit Tagen seelenruhig, den 20 Jahre alten Kahn wieder flott zu machen. Ein unverantwortliches Risiko, finden Umweltschützer. Die „Nisshin Maru“, auf der Walfleisch angeblich zu Forschungszwecken verarbeitet wird, ist nach Informationen von Greenpeace nicht einmal für Packeis ausgerüstet, „mit Eisklasse gelistet“, heisst das im Fachjargon. „Ohne Eisklasse im Südpolarmeer, das ist wie mit Sommerreifen im Skigebiet fahren“, sagt Regina Frerichs, die an Bord der „Esperanza“ in Sichtweite des Japaner ist.

Gefahr bei Sturm
Wenn das Wetter umschlägt – und das passiert ständig, denn das Südpolarmeer ist das stürmischste Meer der Welt – könnte ein Eisberg die „Nisshin Maru“ aufschlitzen, oder die meterhohen Wellen könnten das Schiff einfach versenken.

1000 Tonnen Benzin und Öl, das klingt zunächst nicht richtig viel. Die „Prestige“ verlor im November 2002 vor der spanischen Küste 77’000 Tonnen, aus dem in Liberia registrierten Tanker „Sea Empress“ liefen 1999 vor Südwales 80’000 Tonnen Erdöl ins Meer, die „Exxon Valdez“ verlor 1989 vor Alaska 42’000 Tonnen Öl und löste damit die grösste Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA aus.

Doch gelten in der einzigartigen Naturwelt der Antarktis andere Massstäbe als an jedem anderen Fleck der Welt. „Die Zeitspanne der Regenerierung ist deutlich langsamer als in nördlicheren Breitengeraden“, informiert das Umweltbundesamt. „Ein Fussabdruck im Moospolster kann 100 Jahre sichtbar bleiben.“

Empfindliches Ökosystem
Das liegt an den Extremverhältnissen. Auf dem Kontinent, rund 40 Mal so gross wie Deutschland, liegen die Höchsttemperaturen im Sommer um den Gefrierpunkt, im Winter ist es minus 30 Grad und kälter. 95 Prozent der Landfläche sind mit Eis bedeckt, teils bis zu 4500 Meter dick. Dennoch gibt es eine reiche Flora und Fauna. Pinguine, Seelöwen, Seehunde tummeln sich dort, Krebse und Wale sind im Wasser. Der Königsalbatros brütet hier und der Schneesturmvogel, und zu ihnen gesellen sich im Sommer 100 Millionen Zugvögel. Zwei blühende Pflanzen gibt es, eine Schmiele und ein Nelkengewächs Perlwurz, 200 Flechten, 100 Moose, 30 Pilzarten und jede Menge Algen.

Sie alle sind auf die extreme ökologische Situation eingestellt. „Häufig stellen aber die äusseren Bedingungen selbst für die angepassteste Art die Grenze des Verkraftbaren dar“, schreibt das Umweltbundesamt, das für Deutschland über die Einhaltung der internationalen Umweltvereinbarungen zur Antarktis wacht. Deshalb können Flora und Fauna Veränderungen ihrer Umwelt kaum noch kompensieren und sind besonders empfindlich gegenüber Störungen.

Abgesehen von der Tier- und Pflanzenwelt ist die Antarktis das Süsswasserdepot der ganzen Welt. 90 Prozent des Eises auf der Erde lagern hier, und darin stecken 75 Prozent der weltweiten Süsswasserreserven. Im Falles eines Umweltdesasters dort aufzuräumen, ist extrem schwierig. Neuseeland ist in diesem Bereich der internationalen Gewässer für Rettungsaktionen zuständig, aber es würde sechs Tage dauern, bis ein Schiff die Region erreicht. Die Antarktis ist von Neuseeland und Australien gut 3000 Kilometer entfernt, von Afrika 4000 und von Südamerika 1450 Kilometer.

umwelt

„Zön walm in China“

Harald Haack – Es sei noch zu früh, um zu behaupten China erlebe derzeit den wärmsten Winter seit je, doch die „vierte größte Wirtschaftsmacht der Welt“ erleide definitiv die Auswirkungen des Klimawandels, der globalen Erwärmung, soll jetzt laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua ein älterer, amtlicher Meteorologe in Peking gesagt haben. Traditionell genießen ältere Männer in China ein hohes Ansehen. Wenn sie nicht als Trottel verspottet werden, gelten sie als weise.

Der Direktor des führenden chinesischen Instituts, Qin Dahe, ist wohl ein solch weiser Mann und durfte auf einer Pressekonferenz sagen, die globale Erwärmung habe extremes Wetter verursacht. Hitze, Dürre und Wirbelstürme seien gegenwärtig in China.

In Peking erreichten die Tagestemperaturen am vergangenen Sonntag, dem ersten Tag des Frühlings gemäß des traditionellen chinesischen Mondkalenders, 10,8 Grad Celsius. Am Montag waren es teilweise schon 16 Grad. Dies seien die höchsten Temperaturen dieser Zeit des Jahres der letzten 167 Jahre.


Es ist schön warm in China.

Gegenwärtig erfreuen sich die Pekinger des warmen Wetters und der Blütenpracht im Stadtzentrum. An der Chang’an-Allee blühen schon die Magnolienbäume. Bisher gab es an den Magnolien Knospen erst Ende Merz.

Wie Xinhua weiter schreibt, hingen die hohen Temperaturen, die gegenwärtig in Chinas Hauptstadt herrschen, „offensichtlich“ mit der globalen Erwärmung zusammen. Meteorologe Qin sagte, eine endgültige Beurteilung des warmen Winters der Stadt könne es aber erst Ende Februar geben.

Obwohl die Chinesen zurzeit das warme Wetter genießen, schlug die Mitteilung Qins wie eine Bombe ein und löste Besorgnis über die Treibhausgas-Emission der Volksrepublik China aus. Immerhin hatte China seit 1985 bereits 20 warme Winter zu verzeichnen. Es gab im Dezember Durchschnittstemperaturen von mindestens 0,5 Grad. Das war höher als der Durchschnitt.

Und nun, in diesem Jahr, bleiben die Zeichen des warmen Winters nicht auf Peking beschränkt. Sie sind auch in Nanjing in der Provinz Jinangsu im Osten Chinas zu finden, wo die betörenden Düfte der Blüten des Osmanthus-Strauches in der Luft hängen. Im Nordosten Chinas stieg die Durchschnittstemperatur im Januar schon auf 4,1 Grad und 2,7 Grad waren es in der südwestlichen Quinghai-Tibet-Hochebene.


Die Blüten des Osmanthus-Strauches auf einer Briefmarke.

Qin zitierte auf seiner Pressekonferenz den neuesten IPCC-Report, demnach Grönland bei einer Temperaturzunahme von 1,9 bis 4,6 Grad während eines Jahrtausends sein Eis vollständig verlieren könne, womit der Meeresspiegel sich weltweit um 7 Meter erhöhe. Qin erklärte weiter, laut IPCC habe sich das globale Klima seit 1750 durch menschlichen Einfluss stetig erhöht. Dazu zählten höhere durchschnittliche Luft- und Meerestemperaturen. Das weitverbreitete Abschmelzen von Schnee und Eis beweise das zu erwartende Ansteigen des Meeresspiegels.

Strenge Dürren hätten während des letzten Sommers im Stadtbezirk Chongping im südwestlichen China geherrscht, führte Qin weiter aus. Taifune griffen die Ostküste an. Beide Wetterphänomene seien vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung zu verstehen, sagte er und verwies darauf, dass die meteorologische Katastrophe direkte ökonomische Verluste China mit 200 bis 300 Milliarden Yuan (25 bis 37,5 Milliarden US-$) verursache. China sei nach den USA der zweitgrößte Treibhausgas-Produzent der Welt. Aus dem Mund eines Chinesen klingt das nicht gerade wie ein Schuldeingeständnis, sondern eher wie eine stolz verkündete Erfolgsmeldung. Seine abschließenden Worte weisen darauf hin: China habe seine Emissionen mit ca. 800 Millionen Tonnen Kohle von 1991 bis 2005 verringert und er lobte die Wälder und die Wiesen Chinas als „natürliche Reserven“. Sie hätten geholfen weitere 3,06 Tonnen Emissionen „aufzusaugen“. Die Wälder Landes, die Wiesen und die natürlichen Reserven haben geholfen, andere 3.06 Milliarde Tonnen aufzusaugen, sagte er stolz. Wenn nur Wälder und Wiesen als Umweltschützer in China aktiv sind, dann dürften sich die Chinesen weiterhin in die Produktion schädlicher Produkte stürzen können, was als Massen-Suizid verstanden werden kann. Denn je mehr Arbeiter bei Unglücken in unsicheren Kohlegruben und in schlampig geführten Chemiewerken ums Leben kommen, desto schlimmer wird es für die Wirtschaftsentwicklung des Landes. China leidet zwar immer noch an seiner Überbevölkerung, doch das kann kein Argument für eine rücksichtslose Verschwendung von Ressourcen sein, wozu gegenwärtig besonders noch Menschen zählen. Denkbar wäre, dass China zu einem von Maschinen beherrschten Staat wird, in dem nur noch eine elitäre Elite am Leben ist. Ein tragischer Erfolg des chinesischen Kommunismus‘.

Auch die Chinesen lügen sich also in die eigene Tasche. Umweltschützer verwiesen dagegen auf jüngste Berichte, wonach der überaus hohe Kohlendioxidausstoss in China unweigerlich zu einem Klimawandel führt. Die Getreideproduktion werde folglich die in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts bis zu 37 Prozent sinken. Ferner käme es zu einem starken Rückgang der Wasservorräte wegen Verdampfung. Es sei zu erwarten, dass China in den kommenden zehn Jahren die USA als größter Verursacher von Treibhausgasen überholt.

© 2007 Copyright by Harald Haack – Alle Rechte vorbehalten. Die Übernahme und Nutzung des Artikels und der Fotos zu anderen Zwecken und auf anderen WebSeiten und in Print-Medien sowie Fernsehen und Hörfunk bedarf der schriftlichen Zustimmung des Autoren.

Der Planet ist krank – Rede von Staatspräsident Jacques Chirac zur Eröffnung der Konferenz für eine globale Umweltordnung „Bürger der Erde“. Paris, 2. Februar 2007

Citoyens de la Terre – Conférence de Paris

umwelt

Kofi Annan: Keine Gegenargumente mehr

Der Klimawandel hat längst eine lebensgefährliche Geschwindigkeit angenommen

Karl Weiss – Zur Eröffnung der Klimakonferenz der UNO am 13.11. 2006 hat Generalsekretär Kofi Annan einen Artikel in wichtigen Zeitungen auf der ganzen Welt veröffentlicht, in dem er eindeutig wird: „Wer jetzt noch Zweifel sät [über den bereits fortschreitenden Klimawandel und seine im wesentlichen von Menschen gemachten Ursachen], der hat in Wirklichkeit keine Argumente mehr.”


Kofi Annan: auch nur ein Sprachrohr der Regierung

Er weist auf zwei Studien hin, die in den letzten Tagen veröffentlicht wurden: Die eine von Fachleuten der UNO belegt: Die wesentlichen Industrie-Länder – unabhängig von Verpflichtungen , die sie eingegangen sind oder die sie widerrufen haben – produzieren völlig ungebremst vermehrt Trebhausgase, so als ob dies das natürlichste auf der Welt wäre.

Auf den Tisch gebracht
Die zweite ist die bisher umfassendste Studie zu diesem Thema, die von der Weltbank unter Leitung ihres Chefökonomomen, Sir Nicholas Stern, erstellt wurde. Wie schon weithin gemeldet, hat diese Studie nicht nur die schon häufig von Wissenschaftlern vorgebrachten Warnungen bestätigt, sondern auch die damit zusammenhängenden ökonomischen Fragen in aller Klarheit auf den Tisch gebracht: Schon die jetzt abzusehenden Folgen des bereits in voller Entfaltung stehenden Klimawandels, wenn also sofort einschneidende Maßnahmen unternommen würden (wie etwa die Umstellung von benzin auf Alkohol und von Diesel auf Bio-Diesel), werden tiefgreifende wirtschaftliche Folgen für die ganze Weltkonjunktur haben, die nur mit den schweren Folgen von umfassenden Wirtschaftskrisen oder Ereignissen wie den beiden Weltkriegen verglichen werden können.

Den zweiten Teil der Warnungen, wie sich auch im Stern-Report angedeutet werden, hat Kofi Annan vorsichtshalber in seinem Artikel weggelassen, denn er muß sich als Diplomat vorsichtig ausdrücken. Dieser Teil beeinhaltet nämlich, was geschieht, wenn nicht sofort durchgreifende Maßnahmen erfolgen: Ab einem bestimmten Zeitpunkt, der nicht genau vorherbestimmt werden kann, aber nicht mehr weit in der Zukunft liegt, wird die Entwicklung zur Klimakatastrophe unumkehrbar, weil sich selbst verstärkende Effekte einsetzen und dann auch die radikalsten Änderungen wirkungslos machen würden.

Verwüsten und Versteppen
Klimakatastrophe bedeutet nicht einfach nur einen ökonomischen Zusammenbruch wie einen Weltkrieg, sie bedeutet das Entziehen der Grundlage des Überlebens der Menschheit, wie wir sie kennen. Sie bedeutet Verwüsten und Versteppen wesentlicher Teile des festen Landes, Wegschwemmen wesentlicher Teile des fruchtbaren Bodens, Versiegen der wesentlichen Trinkwasserquellen der Menschheit, Anstieg des Meeresspiegels in noch nicht genau zu bestimmendem Maß und mit diesen Vorgängen das Verschwinden des wesentlichen Teils der Pflanzen, die eine der Grundlagen der Menschheit sind.

Es ist, so vorsichtig er sich auch ausdrücken muß, zweifellos ein mutiger Schritt von Kofi Annan, in dankenswerter Klarheit zu schreiben: „Die Frage lautet nicht, ob sich der Klimawandel vollzieht, sondern, ob wir in der Lage sind, unsere Denk- und Verhaltensweise rasch genug dieser drohenden Krise anzupassen.“

Es braucht keiner besonderen Erläuterng, an wen sich in der Hauptseite diese Mahnungen richten. Da ist zum einem die USA, die 25% der Treibhausgase erzeugt und die US-Regierung, die sich wohl vor allem betroffen fühlen müßte von der Erwähnung jener, „die noch Zweifel säen“, aber auch die anderen wesentlichen kapitalistischen entwickelten Ländern sind die angesprochen: Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und in steigendem Masse China.

Ermordete UN Beobachter
Kofi Annan hat, wie dies auch schon für seine Vorgänger seit Dag Hammersköld galt, sich in dem Masse unglaubwürdig gemacht, wie er bei verschiedenen Gelegenheiten zu nichts anderem als einem Sprachrohr der Regierung der einzig verbliebenen Supermacht wurde, sowie in einigen Fällen auch deren Verbündeten, unter ihnen die unsagbare Bundesregierung. Andererseits hat er sich allerdings auch bereits einige Male durch mutiges Aussprechen der Wahrheit ausgezeichnet, so z.B. während des Libanonkrieges im Juli, als er die Ermordung von UN-Beobachtern durch zionistische Truppen als absichtliche Tat kennzeichnete.

Annan wird wohl nicht als Retter der Menschheit in die Annalen eingehen, aber gerade seine sonstige weitgehende Zurückhaltung macht seine jetzigen Aussagen umso schwerwiegender.

Werden sich die Regierenden der genannten Läder und die die hinter Ihnen stehenden Konzern- und Bank-Herren von Annans Artikel beeindrucken lassen? Schön wärs!

Für sie gilt aber nur ein Gesetz, das sind die Profite ihrer Konzerne und Banken und davon müssen sich auch ihre Marionetten leiten lassen, die als Ministerpräsidenten, Präsidenten, Premiers und Bundeskanzlerin auftreten. So muss man befürchten, dass die Konferenz in Nairobi wiederum nicht viel mehr als Schönsprech ergeben wird oder sogar wieder zu einem totalen Desaster wird, wie die vorausgegangenen Kyoto-Folge-Treffen.

Leider hat Annan in seinem Artikel auch bereits den Weg gezeigt, wie man sich elegant aus der Affäre ziehen kann: Mit den Verschmutzungszertifikaten. Das ist ein im wahrsten Sinne schmutziger Trick, wie grosse Kraftswerksbetreiber und andere besonders ausgeprägte Luftverschmutzer versuchen können, ohne Umstellung der Technik auf Kohlenstoff-Ausstoss-freie Prozesse so weiterzumachen wie bisher.

Der Trick funktioniert in etwa so: Zunächst wird gesagt, die Entwicklungsländer müssten noch keine Verminderngen der Kohlenstoff-Produktion vornehmen. Sie seinen dazu wirtschaftlich noch nicht in der Lage und/oder so kleine Verschmutzer, die in der ersten Phase noch keine Umstellungen durchzuführen brauchten. Als nächstes regt man dann an, dass dort trotzdem bereits Massnahmen der Umstellung auf Prozesse, die keinen Kohlenstoff ausstossen, durchgeführt werden und man – da kommt nun falsch verstandene Entwicklungshilfe ins Spiel – die eingesparte Kohlenstoffmengen dann an Verschmutzer aus den Indusstrieländern verkaufen kann. So wird dann ein an sich positiver Prozess in den Entwicklungsländern zu einer Ware, die am Markt der Verschmutzungszertifikate gehandelt wird. Für einen Appel und ein Ei kaufen dann Eon, Vattenfall, RWE usw. Verschmutzungszertifikate, statt auf regenerierbare Energien umzustellen.

Insgesamt könnten nach Annans Aussagen damit bis zu 100 Milliarden Dollar den Entwicklungsländern zugute kommen. Hört sich gut an, ist aber wenig für Zwei Drittel der Menschheit. Ausserdem wird dieses Geld natürlich nicht den Hungernden zugute kommen, sondern eine Schicht von Superreichen dort noch fetter machen oder sogar Tochterunternehmen von Monopolkonzernen der imperialistischen Welt.

Das absurdeste von allen unter Einschluss der USA aber ist das angebliche Energieprogramm der Bundesregierng, das alles festschrebt, wie es ist (mit ein paar Schleifchen verschönt).

Man sehe sich nur die Graphik an und den Vergleich heute und Planung für 2030: Keinerlei wesentlichen Änderungen sind bis 2030 vorgesehen! Der Anteil des Verbrauchs von Erdöl für den Deutschen Energiebedarf soll in etwa gleich bleiben (38,0 gegen 38,3%)! Der von Braunkohle soll sogar steigen (12,3 gegen 10,8%)! Zwar ist eine Verminderung der Anteils von Steinkohle vorgesehen, aber auch die nur gering (6,7% statt 14,0% ). Der Anteil der Kernenergie soll fast vollständig von Erdgas-Kraftwerken übernommen werden (21,1 auf 31,5%)! Lediglich eine lächerliche Winzigkeit von etwa 8,5% des Energiebedarfs soll von erneuerbaren Energiequellen übernommen werden – und das in einem Zeitram von 25 Jahren (von 2,9 auf 11,5 %)!

Zwar ist eine generelle Verminderng des Verbrauchs vorgesehen, aber wo sind die Massnahmen, die darauf hinausliefen? Keine einzige ist heute eingeleitet. Die Bundesregierung hat mit diesem ihrem Energie-Programm einen Offenbarungseid geleistet.

Was das Merkel-Kabinett da vorhat, kann natürlich sowieso nicht Wirklichkeit werden, weil bis dahin längst die Umweltkatastrophe unumkehrbar auf uns zukommen würde, wenn diese Planung nicht geändert wird.

Wir werden nicht darum herumkommen, wir müssen mit Massenbewegungen und Streiks die Umstellung der Energiebasis gegen den Willen der unsäglichen Politiker-Kaste und ihrer Konzerne und Banken durchsetzen!

umwelt

British Petroleum auf der Anklagebank

Karl Weiss – Die British Petroleum (BP), einer der ganz großen Ölkonzerne, ständig im Kampf mit der Royal Dutch-Shell, der Exxon-Mobil und der Chevron-Texaco um den Platz Nr. 1, ist äußerst bemüht, sich den Anschein einer umweltbewußten Gesellschaft zu geben. Selbst das Logo der Firma wurde geändert. Doch nun kommen Fakten ans Tageslicht, die eine andere Sprache sprechen. Damit ist die BP nicht die erste, bei der das wahre Gesicht aufgedeckt wird.

Wie auch die Shell, versucht die BP mit Anzeigen und Fernsehspots sich einen modernen und umweltfreundlichen Anstrich zu geben. Die BP tauschte sogar ihr Logo aus. Aus einem grün-gelben Schild mit den Buchstaben der Abkürzung ihres Namens wurde eine Art von Grün-gelber Sonne, die offenbar einerseits die Energie symbolisieren soll, für die der Konzern steht, aber andererseits eben auch die Umweltfreundlichkeit, die allseits mit dem Bild der Sonne assoziiert wird. Die Sonnenenergie als nicht fossile gilt als besonders umweltfreundlich.

Tatsache ist aber, daß sowohl bei der Shell wie auch bei der BP die Anteile, die Sonnenenergie und andere umweltfreundliche Energieformen an den Aktivitäten des Konzerns haben, vernachlässigbar klein ist. Beide sind, so wie auch ihre beiden Konkurrenten um den ersten Platz, praktisch völlig auf die fossilen Energien konzentriert- und das heißt vor allem Erdöl.

Irgendeine energische Abkehr von diesem Hauptzweck ist bei keinem der Konzerne auch nur im Ansatz zu erkennen.

Exxon Valdez auf dem Riff
Die Exxon-Mobil, damals noch als Exxon, hatte ihre internationale Feuertaufe als Umwelt-Bösewicht schon vor vielen Jahren (1989), als die Exxon-Valdez, ein riesiger Öltanker, vor der Küste von Alaska im Prince William Sound, auf ein Riff fuhr und seine Fracht ins Meer leerte (wahrscheinlich etwa 100.000 Tonnen Erdöl). Die Umweltschäden waren absolut desaströs. Etwa 1900 km der Küste von Alaska waren betroffen. Wesentliche Teile der Fauna und Flora der Gegend wurden auf unbestimmte Zeit vernichtet, darunter Milliarden Lachs- und Heringseier. Noch heute, 17 Jahre später, sind die Folgen in jener Region nicht überwunden. Exxon gibt zwar an, daß es hohe Ausgaben für Reinigungsoperationen hatte, aber nach neutralen Berichten wurde so gut wie nichts von den Ölmengen an den Ufern Alaskas wirklich entfernt, außer dort, wo Menschen hinkommen. Außerdem war ein Teil der Aufwendungen durch Versicherungen abgedeckt.


Im Endeffekt hat die Exxon, heute ExxonMobil, wahrscheinlich mit dem Desaster auch noch Geld verdient.

Exxon hielt sich nicht wirklich für schuldig, obwohl der Konzern einen als trunksüchtig bekannten Kapitän auf dem Schiff eingesetzt hatte und zu jener Zeit bereits bekannt war, daß man mit doppelter Schiffswandung die Auswirkungen solcher Unglücke verhindern oder vermindern kann.

Exxon wurde zwar zu Schadenersatz und einer Strafe verurteilt, konnte aber mit ständigen Berufungen bei höheren Gerichten bis heute verhindern, wirklich zu zahlen. In diesem Monat ist ein weiteres Urteil in dieser Sache zu erwarten (nach 17 Jahren!). Inzwischen sind die Geldstrafen bereits deutlich unterhalb der Summe, welche die Exxon als Zinsen eingenommen hat von einer Rücklage von 5 Milliarden Dollar, die man unmittelbar nach der Katastrophe angelegt hatte. Für diese Rücklage brauchte der Konzern die ganze Zeit keine Steuern zu zahlen und kann sie später nach eigenem Belieben auflösen.

Dazu kommt, daß Exxon mit den so genannten „Seattle Seven“ ein extrem günstiges Abkommen schließen konnte. Es handelt sich um 7 Firmen, die Fischerei und Fisch-Verarbeitung und -verpackung in der Region betreiben und aufgrund des Desasters von der Zahlungsunfähigkeit bedroht waren. Gegen Zahlung einer geringen Summe (größenordnungsmäßig 7 Millionen Dollar pro Firma) gelang es Exxon 1991, die Zusage zu erwirken, daß die Firmen ihren eventuellen Anteil an einer zivilrechtlich erlangten Entschädigung (etwa 750 Millionen Dollar) an die Exxon zurückzuzahlen hätten.

Im Endeffekt hat die Exxon, heute ExxonMobil, wahrscheinlich mit dem Desaster auch noch Geld verdient.

Die Exxon Valdez wurde repariert und ist heute wieder im Einsatz, unter dem Namen SeaRiver Mediterranen, weiterhin ohne Doppelwand. Weiterhin sind fast alle von Exxon benutzten Tanker ohne doppelte Wandung. Bis heute gibt es keine internationale Verpflichtung, nur noch Tanker mit doppelter Wandung zu verwenden.

Die nächste unter den großen Ölfirmen, die ihr Umweltimage gründlich verspielte, war die Royal Dutch-Shell, die eine ihrer nicht mehr benötigten Ölplattformen aus dem Brent-Feld in der Nordsee schlicht und einfach durch Versenken entsorgen wollte, obwohl sie noch voller Öl und anderer umweltschädlicher Substanzen war. Da das Versenken offenbar die billigste Möglichkeit der Entsorgung ist, sagte sich die Shell: „Warum teuer, wenn es auch billig geht?“.

Die Appelle von Umweltschützern und Bedenken von Regierungsstellen wurden beiseite gewischt und man war bereits dabei, die ausgediente Plattform zu Stelle des Versenkens zu schleppen, als Greenpeace und andere Umweltorganisationen zum Boykott von Shell-Tankstellen aufriefen, um den Konzerne dort zu treffen, wo er versteht: Bei den Profiten.

Doch die Shell nahm auch dies nicht ernst. Selbstgefällig, wie solche Riesenorganisationen zu sein pflegen, rechnete sie automatisch, auch dieser Boykott-Aufruf würde, wie alle vorherigen, ungehört verhallen. Doch dieses Mal war die aufgeklärte Bevölkerung Europas hellwach. Tatsächlich begann ein europaweiter Boykott von Shell-Tankstellen, der diese zwar nicht verwaisen ließ, aber doch einen ins Gewicht fallenden Teil des Kraftstoff-Verkaufs-Kuchens anderen Ölkonzernen zuschob.

Da begann die Shell plötzlich schnell zu werden. Sie erklärte öffentlich, falsch gelegen zu haben, unterbrach die Vorbereitungen zum Versenken der Plattform und fand sich bereit, andere Wege der Entsorgung für die Plattform zu suchen.

Das einzige Mal bisher, daß ein Boykott-Aufruf zum gewünschten Erfolg führte.

2006 hat sich die BP ausgesucht, um nun genauso in die Liste der Umwelt-Bösewichte einzugehen. Sie ist die ausführende Firma für ein Konsortium, das in Alaska, im äußersten Norden des amerikanischen Kontinents, in Gebieten mit Dauergefrorenen Boden (Permafrost), große und ergiebige Ölfelder ausbeutet.

Unter den extremen Bedingungen der Polarregion fallen zusätzliche Kosten an für die Ölförderung und den Transport, die Alaska-Öl immer ein wenig unprofitabler macht als andere Ölquellen. Daher ist die BP natürlicherweise bemüht, dort ein möglichst extremes Kostenkontroll-Programm zu exerzieren.

Die Ölfelder nicht weit von der Prudhoe Bay in Alaska wurden seit den 70er-Jahren ausgebeutet. Sie sichern etwa 2% der Ölversorgung der Vereinigten Staaten. Im März dieses Jahres nun brach die Pipeline von den Ölfeldern zur Küste an der Prudhoe-Bay und über eine Million Liter Rohöl liefen aus. Für Alaska das größte Ölunglück seit dem Desaster der Exxon Valdez.

Nun sollte man meinen, die BP wurde aufmerksam und unternahm alles, um ein solches Desaster in der Zukunft zu verhindern. Nach allem, was man heute weiß, tat die BP genau das Gegenteil. Statt die Pipeline umfassend auf Rostschäden zu untersuchen und entsprechend teilweise oder ganz zu erneuern, hat sie nach Aussagen von Mitarbeitern die Warnhinweise von Beschäftigten über Rostschäden an der Pipeline mißachtet und sogar einen Prüfbericht gefälscht, in dem solche Rostschäden genannt wurden.

Im August das nächste Desaster: Die Pipeline brach erneut und erneut lief Rohöl aus. Dieses Mal war zwar die Menge des ausgelaufenen Öls nicht so groß, aber de Folgen für die BP. Eine Inspektion der Pipeline ergab, daß sie komplett ausgetauscht werden muß. Nach dieser Hiobsbotschaft erklärte die BP die Förderung von Rohöl an der Prudhoe Bay, dem größten Förderfeld der USA, für beendet.

Nach Bekannt werden dieser Nachricht gingen die Erdölpreise sofort nach oben. Am 8.August stiegen die Preise für das Barrel der Referenzmarke Brent um satte 2,54 Dollar auf 77,30 Dollar. Die US-Aufsichtsbehörde intervenierte und die BP wurde gezwungen, am 14. August öffentlich zu erklären, die Förderung nach einer Reparatur wieder aufnehmen zu wollen. Man wolle nun 26 Kilometer der Pipeline austauschen. Daraufhin beruhigten sich die Ölpreise wieder.

Es wurden noch Anhörungen abgehalten, bei denen unter anderem der Chef der BP, Malone, zugeben mußte, die Instandhaltung der Pipeline vernachlässigt zu haben, als bereits die nächste BP-Pipeline brach, diesmal in Kalifornien eine Pipeline, die eine Raffinerie mit dem Hafen verbindet.150 000 Liter Öl liefen aus (Meldungen vom 13.9.).

Die Neue Züricher Zeitung berichtete am 24. August, daß die örtlichen Staatsanwaltschaften, das Justizministerium, die Umweltbehörde EPA und das US-Verkehrsministerium gegen den Konzern ermitteln.

Gleichzeitig laufen gegen die BP in den USA bereits mehrere andere Verfahren, u.a. wegen einer Explosion in einer Raffinerie in Texas, bei der 15 (!) Arbeiter ums Leben kamen.

Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß sich die BP nicht scheut, ihre extrem hohen Profite u.a. auf Kosten der Mitarbeiter und der Umwelt zu machen.

Seit diesem Zeitpunkt (13. September) ist das Thema absolut und vollständig aus allen Medien verschwunden. Wir erfahren nicht mehr, ob nun Anklagen erhoben wurden, ob das Feld wirklich wieder eröffnet wird, ob und welche Maßnahmen die BP unternommen hat, um Ähnliches in Zukunft zu verhindern, nichts, nichts, nichts.

Das entspricht genau dem üblichen Verhalten der Mainstream-Medien. Sie sind an den eigentlichen Vorgängen überhaupt nicht interessiert, geben einen feuchten Kehricht auf die Umwelt oder Arbeitssicherheit (ebenso wie in anderen Fällen auf Menschenrechte oder gebrochene Gesetze durch Staatsbedienstete), sie treiben lediglich in regelmäßigen Abständen eine Sau durchs Dorf, machen einen kleinen Wirbel und damit hat es sich dann. So entsteht für den unaufmerksamen Beobachter der Eindruck, sie würden informieren, während sie in Wirklichkeit Desinformation betreiben, die nächste Sau durchs Dorf treiben, damit man möglichste schnell die Sache mit der BP vergißt, darauf die nächste, wieder mit dem gleichen Effekt, usw, usf. Die BP lacht sich ins Fäustchen und „regelt“ die Dinge mit den US-Behörden in aller Stille.

umwelt

Endlich auch in Deutschland / Teil 4

Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 4 (Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol)

Karl Weiss – So mancher aus – sagen wir – Frankfurt rümpft innerlich die Nase, wenn man ihm etwas von Leuten in Bayern erzählt, geschweige denn solchen aus der Region Straubing-Bogen in der Oberpfalz, die Gegend nennt sich Gäuboden, nicht weit von München entfernt. Die Gegend galt als rückständig und die Leute dort als ‚Holzköpfe’. Nichts ist weiter entfernt von der Wahrheit als dies.

In Wirklichkeit sind die Leute dort lebenslustig, aufgeschlossen, viele junge Europäer und in einigem auch der hessischen Großstadt voraus. Zum Beispiel ist in Frankfurt noch jeder gezwungen, sauteures und umweltvernichtendes Benzin in sein Auto zu füllen, das die deutsche Außenhandelsbilanz belastet (wenn er nicht bis nach Homburg fahren will), während bei Straubing soeben eine der ersten deutschen Alkohol Tankstellen eröffnet wurde, ein Gemeinschaftsprojekt des Autohauses Reinholz in Ittling, des Autohauses Griesbeck, des Mineralölhändlers Diermeier und der Firma Röhrer.

Dahinter steht die Stadt Straubing, die sich zur Stadt der nachwachsenden Rohstoffe gemausert hat, die ‚biomasse GmbH’ dort und die bundesweite C.A.R.M.E.N., das bedeutet Centrales Agrar-Rostoff-Marketing- und Entwicklungs-Netzwerk (wer interessiert ist: die Website heißt carmen-ev.de), die in Straubing ihren Sitz hat in der Schulgasse 18 und die dort auch ein Kompetenzzentrum hat und ein Forschungsinstitut baut.

So mancher deutsche Automobilhersteller rümpft die Nase, wenn er von den US-Fahrzeugkonzernen General Motors und Ford hört. Sie galten als nicht sehr innovativ, wenig dynamisch und die Autos als eher hausbacken. Tatsache ist, daß sowohl Ford als auch GM über seine Tochter Saab heute weit fortgeschrittenere Autos anbietet als die deutsche „Hocharistokratie”, angefangen von DaimlerChrysler über BMW hin zu Volkswagen, nämlich die Flex-Fuel-Autos, die Benzin oder Alkohol in jeder beliebigen Mischung tanken können. Es scheint, daß deutsche Konzerne ihre Dynamik verloren haben, außer wenn es um Massenentlassungen geht.

Ein klarer Fall von: “Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte.”
Ford bietet in allen seinen Verkaufsstellen schon jetzt oder spätestens ab Anfang September den Ford Focus als Flex-Fuel-Version ohne Aufpreis an. Damit hat der Focus gegenüber seinen wesentlichen unmittelbaren Konkurrenten Golf, Astra, Peugeot 307 und Renault einen wesentlichen Vorteil gewonnen: Die Zukunftsicherheit. Auch die Gebrauchtwagenpreise werden für veraltete Nur-Benziner einbrechen und für Flex-Fahrzeuge steigen. Wer in diesem Moment noch einen Nur-Benziner kauft, müßte bekloppt sein.

Daneben bietet Ford auch den Ford C Max als Flex-Fuel-Version an, ebenfalls ohne Aufpreis.

Das gleiche gilt für Ford-Tochter Volvo. Einige der Volvo-Modelle können ab sofort in jeder deutschen Volvo-Vertretung in der Flex-Version erstanden werden – genauso ohne Aufpreis.

Bei GM ist es ebenfalls die schwedische Tochter, die SAAB, welche einen Teil der Palette bereits in der Flex-Version auf Lager hat. Zwar wissen das noch nicht alle Opel-Händler, die auch SAAB vertreiben, aber mit etwas Nachhilfe lernen die schnell.

Wer heute ein Flex-Fuel-Fahrzeug kauft, ist zukunftssicher, ohne jetzt irgendwelche Nachteile hinnehmen zu müssen. Falls es noch keine Alkohol-Tankstelle in der Nähe gibt, fährt er so lange ganz normal mit Benzin. Sobald es eine gibt, wird er den Preisvorteil nutzen können und seine Kollegen mit veralteten Nur-Benzinern auslachen.

Besonders unverständlich ist die Weigerung des VW-Konzerns, seine ausführlichen Erfahrungen aus Brasilien mit der Herstellung von Flex-Fuel-Autos in Deutschland zugunsten des VW-Käufers anzuwenden. In Brasilien war man sogar Vorreiter in dieser Sache und hat bereits letzten Monat beschlossen, daß ab Januar 2007 alle VW-Personenwagen in Brasilien mit
der Flex-Fuel-Technik vom Band laufen werden.

Die einzige Erklärung für diese völlige Mißachtung seiner deutschen (und europäischen) Kunden ist darin zu suchen, daß die Oberen bei VW, angefangen vom Porsche-Chef, aufs engste mit der Ölindustrie verkungelt sind und den Verbrauchern diesen Vorteil vorenthalten, weil sie ihren Freunden dort zu höheren Profiten verhelfen wollen. Ausgerechnet Volkswagen, daß sowieso seit Monaten in den rufschädigenden Schlagzeilen steht wegen Prostituierten-Reisen-Skandalen und Korruptionsaffären und deshalb eine Verbesserung seines Images dringend gebrauchen könnte. Wenn nun die Umsätze einbrechen, werden es wieder die Arbeiter zu spüren bekommen statt der Schuldigen.

Jeder, der jetzt ein Flex-Fuel-Fahrzeug kauft, sollte sich übrigens auf der Site ethanol-statt-benzin.de registrieren lassen, weil er dadurch die Verbreitung von Ethanol-Tankstellen fördert.

Heute gibt es bereits 16 Alkohol-Tankstellen in Deutschland, die im folgenden aufgezählt werden:

1. Postleitzahlgebiet 9:
– 91583 Schillingsfürst, Ansbacher Str. 1
– 92421 Schwandorf, Regensburger Str. 55
– 93059 Regensburg, Weichser Weg 5
– 94559 Niederwinkling, Industriestr. 2
– 94699 Deggendorf, Hengersberger Str. 33
– 99439 Weimar – Großobringen, Wohlsborner Str. 1

2. Postleitzahlgebiet 8:
– 80469 München, Baaderstr. 6
– 84109 Wörth a.d. Isar, Siemensstr. 2
– 86529 Schrobenhausen, Pöttmeser Str. 9

3. Postleitzahlgebiet 6:
– 61352 Bad Homburg, Benzstr. 15
– 66740 Saarlouis, Schanzenstr.

4. Postleitzahlgebiet 5:
– 53773 Hennef, Frankfurter Str. 150
– 53842 Troisdorf, Hauptstr. 338

5. Postleitzahlgebiet 2:
– 24558 Henstedt-Ulzburg, Philipp-Reis-Str. 12

6. Postleitzahlgebiet 1:
– 16515 Oranienburg/OT Wensickendorf, Hauptstr. 69
– 16761 Henningsdorf, Fabrikstr. 8a

Wer Näheres über diese Tankstellen, ihre Lage usw. wissen will, kann auf der Site mobilohnefossil.de mehr erfahren.

Die großen Ölkonzerne mit ihren lichdurchfluteten, ultramodern stilisierten Tankstellen rümpfen schon mal die Nase über die „Freien Tankstellen“, aber sie haben sich soeben abhängen lassen und sind in die Liste der Dinosaurier geraten (groß, aber überholt). Wie zu erwarten, ist keine der oben genannten Tankstellen eine der großen Konzerne, sondern sie sind allesamt „Freie“ oder von kleinen Tankstellen-Gruppen. Offensichtlich verbieten die gigantischen Ölkonzerne ihren Pächtern, Alkohol-Zapfsäulen zu installieren.

Das ist ein Skandal!
Natürlich verdient Big Oil sein großes Geld hauptsächlich mit der Herstellung und dem Verkauf von Benzin, Diesel und Kerosin (auf Deutsch: Petroleum). Man glaubt dort offenbar, das Hochkommen von erneuerbaren Kraftstoffen auf alle Ewigkeit verhindern zu können, wenn man denn nur genügend Druck auf Politik, Pächter und Autoindustrie ausübt. Man hat dort aber anscheinend noch nicht gemerkt, daß der Alkohol-Zug längst abgefahren ist. Wenn Gates und Soros in Alkohol investieren, hätten die Alarmglocken klingeln müssen. Ab sofort ist jeder Moment, den sie noch verlieren auf den Zug aufzuspringen, der bereits in voller Fahrt ist, verlorenes Geld für sie. Andere werden Räume besetzen, für deren Eroberung man Jahrzehnte gebraucht hat.

Im Gedächtnis der Verbraucher wird der Eindruck bleiben, daß man erst Alkohol an Markentankstellen zugelassen hat, als bereits deftigste Umsatzeinbußen hinzunehmen waren. Und die Verbraucher sind keine Idioten. Sie erinnern sich, wo zuerst Flex-Autos verkauft wurden und wo sie zunächst zum Alkohol-Tanken hin mußten.

Daß die Öl-Giganten völlig unflexibel geworden sind, ist nicht nur eine Folge ihrer Größe und Unübersichtlichkeit (die wichtigsten gehören zu den 15 größten Unternehmen der Welt), sondern auch eine Folge ihrer absoluten Fixiertheit auf finanzielle Geschäfte, während ihre Tradition, die eine technische ist, völlig in Vergessenheit gerät. Keiner von ihnen hat in wirklich großem Umfang das Bohren an weniger rentablen Stellen begonnen, seit der Erdölpreis über 70 Dollar pro Barrel sich festgehakt hat, obwohl das die technische Vernunft geboten hätte. Dazu kommt bei einigen die Zusammensetzung ihrer Aktionäre.

Der Shell-Konzern zum Beispiel hat bereits ausführliche Erfahrungen mit dem Alkohol-Geschäft in Brasilien und verkauft u.a. brasilianischen Alkohol in die USA. Daß sie trotzdem diesen Vorsprung nicht ausnutzen und ihre Pächter Alkohol-Zapfsäulen installieren lassen, mag wohl teilweise mit den Aktionären zusammenhängen. Bekanntlich ist der Konzern mit dem genauen Namen „Ruyal Dutch – Shell“ immer noch zu wesentlichen Teilen in den Händen der Niederländischen Königsfamilie. Daß die Adeligen nach jahrhundertlangem Inzest nicht gerade zu denen gehören, die mit besonderer Intelligenz glänzen, ist verzeihlich.

Ähnliches mag auf den BP-Konzern zutreffen, ein anderer in Europa beheimateter. In Fernseh-Reklame-Stücken stellt man sich dar, als ob man ernsthaft an nachwachsenden Rohstoffen interessiert sei, doch die Realität ist eine andere. Alkohol gibt es an keiner europäischen BP-Tankstelle. Auch hier die Verbindung zum Königshaus, in diesem Fall dem Englischen. Man sehe sich nur den Thronfolger an.

In diesem Teil soll auch noch etwas eingehender auf die Frage des Kraftstoff-Verbrauchs im Vergleich Benzin-Alkohol eingegangen werden. Tatsache ist, daß Benzin pro Liter einen höheren Energieinhalt bei der Verbrennung hat, der etwa 1: 0,67 beträgt. Das bedeutet, Alkohol hat pro Liter nur etwa zwei Drittel des Energie-Inhalts von Benzin. Dieser Vorteil beruht darauf, daß die wesentlichen Inhaltstoffe von Benzin Kohlenwasserstoffe sind, d.h. das gesamte Molekül besteht nur aus Kohlenstoff- und Wasserstoff-Atomen und trägt vollständig zur Wärmetönung der Verbrennung bei. Der Alkohol dagegen hat als wichtigen Bestandteil ein Sauerstoff-Atom, das nicht im Sinne eines verbrennbaren Bestandteils fungiert.

Die Praxis hat aber in diesem Fall eine ganz andere Seite. Es gibt nämlich, auch mit modernsten Einspritzpumpen, keine ideale Luft-Benzin-Mischung, die eine glatte und vollständige Verbrennung des gesamten Benzins bei der Explosion im Otto-motor garantieren würde. Dies wäre nur der Fall, wenn man reinen Sauerstoff statt Luft mit Benzin mischen würde. Das ist ja offensichtlich kein in Frage kommendes Modell. Die tatsächliche Verbrennung im Otto-Motor mit Luft ist vielmehr unvollständig und verbrennt in Wirklichkeit nur etwa 75% des Benzins. Der Rest wird zwar gecrackt (das heißt, die Moleküle werden verkleinert) aber sie verbrennen (anfänglich) nicht vollständig. Dazu kommt, daß Benzin noch andere Komponenten als Kohlenwasserstoffe enthält, die zusätzlich die Verbrennung unvollständig machen. Die betrifft in etwa weitere 5% des Energieinhalts von Benzin. Im Effekt wird also zum Vortrieb des Autos im Ottomotor mit Benzin nur etwa 70% des Energieinhalts des Benzins genutzt.

Genau gesagt, verbrennen auch noch andere Bestandteile des Benzins nach dem Ausnutzen von 70% des Energieinhalts, aber diese Anteil tragen nicht mehr zur Explosionswelle bei, die den Kolben bewegt, der wiederum das Auto antreibt. Nur die Bestandteile, die bei der ersten eigentlichen Explosion verbrennen und den Kolben bewegen, werden genutzt.

Beim Alkohol hingegen haben wir so etwas wie ein Einblasen von reinem Sauerstoff in die Verbrennung: Der Sauerstoff kommt aus dem eigentlichen Molekül. Das ist der Mischung mit Luft weit überlegen. Das bedeutet in der Praxis, daß die Explosion mit einer viel vollständigeren Verbrennung in den ersten Momenten einhergeht, in denen der Druck gegen den Kolben aufgebaut wird. Dadurch kann bei Alkohol ein weit höherer Prozentsatz als 70% unmittelbar in Bewegung umgesetzt werden, wahrscheinlich um die 90%. Dadurch entstehen auch höhere Temperaturen im Verbrennungsraum.

Wer das gleiche Auto einmal mit Benzin, einmal mit Alkohol fährt, spürt diese Tatsachen sofort. Mit Alkohol ist das Auto deutlich temperamentvoller. Es beschleunigt schneller, nimmt das Gas leichter an, Überholvorgänge können schneller abgeschlossen werden und die Höchstgeschwindigkeit wird höher. Es wird auch der Motor stärker beansprucht, weshalb man heute bei Flex-Fuel-Autos Ventile und Ventilsitze mit spezieller Härtung verwendet.

Aber – und nun kommt das aber – dies geht auch mit erhöhtem Verbrauch einher. Ein normaler Fahrer, der diesen Vorteil nutzt, wird etwa ein Drittel mehr (also etwa 133%) verbrauchen als beim Benzin. Das sind zwar nicht die 150%, die man aus den Unterschieden des Energieinhaltes vermuten könnte, aber eben doch deutlich mehr. Aus 10 Liter auf 100 km werden da 13,3 Liter auf 100 km.

Aber – nun kommt das andere aber – wer genauso fährt, wie er mit dem Benzin gefahren ist, also die schnellere Beschleunigung nicht ausnutzt, sondern etwas weniger Gas gibt und die beim Fahren mit Benzin verwendeten Geschwindigkeiten wiederholt, wird so gut wie keinen Mehrverbrauch haben. Dieser könnte bei 5 bis 10 Prozent liegen, aber das liegt im Bereich der normalen Schwankungen, so daß dies nicht feststellbar ist.

Da unsere heutigen Motoren mit Benzin bereits eine absolut ausreichende Beschleunigung (sprich: Drehmoment) zur Verfügung stellen, kann man sich also bewußt dazu bringen, den „Sportlichkeitsfaktor“ des Alkohols nicht zu nutzen und wird dann den Preisvorteil rein im Geldbeutel haben: Alkohol kostet an den Tankstellen, wo man ihn bekommt, in der Regel ein Drittel weniger als Benzin.

Dies ist aber nur eine Momentaufnahme. Ist der Erdölpreis erst einmal bei 100 Dollar pro Barrel angelangt, wird dieser Preisunterschied nicht weit deutlicher werden.

Die Serie wird fortgesetzt

In den folgenden Teilen: Wie ist die Energiebilanz von Bio-Alkohol? Welche anderen Bio-Kraftstoffe gibt es und welche anderen natürlichen Land Produkte können zur Verbesserung der Umwelt beitragen? Für welche anderen Zwecke kann der Alkohol gebraucht werden? Was wäre die beste Alkohol-Quelle in Deutschland? Wie sieht es mit den Fahrzeugen mit Erdgasantrieb aus? Ist Alkohol ein Konkurrent zum Wasserstoff-Antrieb? Wie ist es mit den Brennstoffzellen? Können die mit Alkohol betrieben werden? Kann ein Flugzeug mit Alkohol fliegen? Und andere Fragen.

Der „Rush“ gewinnt an Tempo / Teil 3
Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol: Was spricht gegen Bio-Kraftstoffe? Teil 2
Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol Teil 1