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Erinnerungen einer Auswanderin wider Willen (5.Teil)

Dr. Alexander von Paleske

Zum Anfang hier

Geburt
Zwei Tage nach dem „Leopardenbesuch“ zogen wir mit Sack und Pack nach Ivuna. Unterwegs hatten wir es immer wieder mit Elefanten zu tun, die mir gewaltige Angst einjagten. Bob hatte kein Gewehr, er hatte nie in seinem Leben geschossen, und da wir die einzigen Menschen waren, die zu dieser Zeit dort unterwegs waren, zeigten andere Tiere auch keinerlei Furcht vor uns.
Mein Bauch wurde grösser und grösser aber ich sprang wie immer noch vom Wagen herunter, obwohl ich mich unbeweglicher fühlte. Viel schlimmer war, dass ich keine Ahnung von Säuglingspflege hatte.

Zum Schluss brauchten wir neun Tage für die letzten 11 Kilometer da unser Lastwagen im Schlamm steckenblieb, und ich weiss heute nicht mehr, wie wir es schafften, ihn schlieslich freizubekommen. In der ganzen Zeit wurden wir von den von der dortigen einheimischen Bevölkerung mit Mais, Eiern und Hühnern versorgt . Das Geld, was wir ihnen anboten, wiesen sie empört zurük. Wir bedankten uns mit Salz aus unseren Vorräten. Tee und Zucker hätte nichts gebracht, weil sie das noch nie das gegessen bzw. getrunken hatten.

Einer der Einheimischen zeigte uns eine Silikat (Glimmer) Mine, und Bob war sehr interssiert. Das Mineral wurde im Flugzeugbau und bei der Herstellung von Radios gebraucht.

Es war ein herrlicher Platz, mit einem Urwald rundherum, wir bauten ein behelfsmässiges Haus, während Bob Gesteinsproben entnahm.

Schliesslich erreichten wir unser eigentliches Ziel, Ivuna.
Unser Grundstück war mittlerweile völlig überwachsen, jede Menge Schlangen hielten sich jetzt dort auf.

Der zahme Springbock war auch noch da, und das Leben nahm wieder seinen normalen Gang, immer wieder unterbrochen von Malaria, Und dies, obgleich wir täglich Chinin einnahmen, durch Mücken übertragen, die durch Löcher in unserem Moskitonetz schlüpften. Und Unser erster kleiner Lastwagen traf endlich ein, kein Ford 4 glücklicherweise,.

Zur Niederkunft machte ich mich im Mai zur Missionsstation auf, dort würde ich bei einer Deutschen namens Tietzen wohnen, und, obgleich kinderlos,, würde sie mir sicher weiterhelfen können.

Nach zweitägiger Fahrt kamen wir schliesslich dort an, und ich freute mich, endlich wieder mal Deutsch sprechen zu können.
Bob überliess mich dort meinem Schicksal und weiss Gott, wann ich ihn wiedersehen würde.
Niemand, auch ich nicht, schien daran zu denken, dass das Baby ja auch was zum anziehen brauchen würde. Ich sah die Krankenschwester mehrmals, aber niemand bereitete mich auf das vor, was mich bei der Geburt erwartete.
Schliesslich nahm mich Schwester Anna unter ihre Fittiche und gab mir „Unterricht“.

Meine Tochter wurde um 7 Uhr geboren, sie wog 3 ½ Kilo und sie war einfach süss. Sie kam in eine Wiege neben mein Bett, sodass ich sie mit meiner Hand jederzeit erreichen konnte.Ich war stolz und glücklich, so glücklich wie nie zuvor, und niemals mehr danach.

Am nächsten Tag kamen Boten in der Missionsstation an, die 3 Pakete für mich brachten, geschickt aus Deutschland von meiner Cousine Helga. Die Pakete enthielten alles, was ein Baby braucht vom ersten Lebenstag bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres. Das war völlig unerwartet und fantastisch. Und so nannte ich unser Baby Helga, nach meiner Cousine.

Vier Tage nach der Geburt kam Bob. Er zeigte keinerlei Zeichen grosser Begeisterung. Alles was er herausbrachte war “ Ich nehme an, Du bist stolz auf Dich“ – die Untertreibung des Jahres.

Fortsetzung hier

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Erinnerungen einer Auswanderin wider Willen (Teil 3)

Dr. Alexander von Paleske

Zum Anfang hier

Tod des Vaters
Zu der Zeit, als Bob mir den Heiratsantrag machte – ich war damals 18 Jahre alt – wurde ich schwer krank und auf einer Trage zu einer Missionsstation gebracht, die von einem Pfarrer, der sich auch als „Medizinmann“ versuchte, geleitet wurde.

Seine Frau kümmerte sich rührend um mich und zum ersten Mal nach meiner Ankunft in Afrika schlief ich in einem richtigen Bett. Ich blieb auch nach meiner Genesung noch fast vier Monate auf der Missionsstation und wurde wunderbar verwöhnt.

Meine Schwester Ursula schrieb mir, dass sie für mich eine Stelle als Kindermädchen gefunden hatte, auch für ein britisches Pfund pro Monat. Ich nahm das Angebot an, aber die Leute, für die ich arbeitete, waren so schrecklich, dass ich nach zwei Monaten genug hatte und kündigte.

Es war jetzt Bob, der zu unserer Rettung kam. In Tanganyika sollten Strassen gebaut, also Cecil Rhodes alter Plan „Cape to Cairo“ umgesetzt werden. Keine Teerstrassen sondern Schotterstrassen und Sandpisten, ein Job für die Trockenzeit..
Mein Vater bekam den Auftrag, die Strasse von Mbozi nach Ivuna zu bauen, eine Entfernung von 130 Kilometern. Seine Aufgabe war es, in gerader Linie Bäume zu fällen und das hohe Gras zu beseitigen. Er wohnte damals in einer Grasshüte, als ich zu ihm stiess.

Es war für mich eine besonders schöne Zeit. Abends ging ich zu den Lagerfeuern der schwarzen Arbeiter , die dort Mais assen und diese wunderbaren afrikanischen Volksmärchen erzählten. Ich nahm mir fest vor, all diese Geschichten aufzuschreiben und kam letztlich doch nicht dazu, und heute habe ich sie fast alle vergessen.

Brücken gab es damals in der Gegend nicht, und wenn nach einem tropischen Regenguss die Flüsse unpassierbar waren, dann warteten wir ab, bis der Wasserspiegel wieder niedrig genug war. Manchmal dauerte das Tage, manchmal jedoch nur Stunden.

Schliesslich war die Arbeit beendet und wir kehrten zu Bobs Salzpfanne zurück. Kurz darauf erkrankte mein Vater schwer an Malaria, wir alle hatten Malaria, trotz der täglichen Chinineinnahme, aber meinen Vater traf es aber besonders schwer, er bekam Schwarzwasserfieber. Es war an einem Mittwoch im Juni 1933. Am darauffolgenden Freitag starb er in meinen Armen, während meine Mutter ohne Unterlass das Lied „Guten Abend, Gute Nacht“ sang.

Mein Vater war 55 Jahre alt , als er starb.
.
Unser Hauptproblem war nun, einen Sarg herzustellen. Einer der Stammesältesten, der zuvor als Askari unter den Deutschen gearbeitet hatte, schlug vor, Baumrinde zu benutzen um eine Art Kiste herzustellen. Uns blieb nur 1 Tag zur Herstellung, weil danach ein Leichnam stark anschwillt. Er schälte die Baumrinde ab, wir hatten aber keine Säge, und so war dieser „Sarg“ schliesslich 4 Meter lang.
20 schwarze Arbeiter waren erforderlich, um meinen toten Vater zu seiner Begräbnisstelle zu bringen. Wir beerdigten ihn, während die Afrikaner ihre Begräbnislieder sangen . Für mich war es ein schreckliches Erlebnis, denn ich war damals erst 18 Jahre alt und fühlte mich total verlassen.

Fortsetzung hier t

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Erinnerungen einer Auswanderin wider Willen (Teil 2)

Dr. Alexander von Paleske Teil 1 hier

Teenager-Jahre in Tanganjika
Dodoma war damals eine Kleinstadt, immerhin mit einem Hotel und Paraffin-Lampen . Sandpisten führten nach Iringa und Mbeya.


Tansania

Meine Eltern organisierten einen alten ½ Tonnen -Lastwagen. Ein platter Reifen jagte den nächsten auf der Reise.. Die erste Nacht verbrachten wir in einer verlassenen Missionsstation auf der Pritsche des Lastwagens, immer wieder aufgeweckt durch das Geheule der Hyänen. Schliesslich erreichten wir eine Farm in Mbozi ,wo wir ein paar Tage Rast machten. Von dort aus war es nur noch eine kurze Strecke bis zum Ziel: Unsere Farm
Aber was wir vorfanden war nichts als Busch und nochmals Busch..

Eine Gruppe von Schwarzen tauchte auf, die offenbar noch niemals zuvor eine weisse Person gesehen hatten. Ein paar Tage später hatten wir eine Grashütte errichtet und Matratzen mit Gras gefüllt, Stühle und Tische wurden aus Reet hergestellt . Das von uns mitgebrachte Schwein wurde aber alsbald von Leoparden verspeist .

Wir pflanzten Kaffeesträucher waren aber völlig unvorbereitet für das, was als nächstes kam: Buschfeuer, das alle Anpflanzungen zerstörte und damit waren wir mittelos..

Die nächsten zwei Jahre lebten wir von Bohnen und 2 Kartoffeln pro Person pro Tag,

Die Frau meines Bruders, im vierten Monat schwanger, erlitt eine Blutvergiftung und starb daran. Es war die erste Erfahrung mit dem Tod in der Familie, es sollte nicht die letzte sein. Wir stellten einen Sarg aus Kisten her . Begraben wurde sie dann in der 50 Kilometer entfernten Missionsstation.

Ein anderer Farmer kam zufällig mit seinem Lastwagen vorbei, und bot sich an, den Sarg zu transportieren. Nach vier Stunden Fahrt auf holpriger Sandpiste,während der wir auf der Pritsche den Sarg festhielten, erreichten wir schliesslich die Missionsstation.

Die folgende Zeit war gekennzeichnet von harter Arbeit und Hunger.

Ein Brite namens Bob wurde unser Nachbar, aber er farmte dort nicht.
Er baute eine Lehmhütte und kam öfter zu uns herüber, um Gesellschaft zu haben.
Wir Mädchen mochten ihn nicht , weil er schüchtern war, und uns dauernd anstarrte. Wir konnten uns ohnehin nicht mit ihm unterhalten, weil wir kein Englisch sprachen. Wir kicherten hinter seinem Rücken und machten uns über ihn lustig.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir pleite, und wussten nicht, wovon wir leben sollten.

Da bot Bob meinem Vater einen Job in einer Salzpfanne an, 120 Kilometer entfernt, mitten in der Wildnis.Meinere Eltern zogen dorthin und wir drei Mädchen blieben zurück.

Meine Schwester Ursula fand schliesslich eine Stelle als Kindermädchen und verdiente 1 britisches Pfund pro Monat.
Meine jüngere Schwester folgte ihr, wurde aber das Opfer einer Vergewaltigung und kehrte nach Deutschland zurück.

Bob fragte meinen Vater, ob er mich heiraten könne, und nach einer langen Uberlegung stimmte mein Vater zu. Bob schickte mir daraufhin einen vergoldeten Kranich, sozusagen als Verlobungsgeschenk. Ich verstand aber sehr wenig von den Gesprächen zwischen Bob und meinem Vater. Meine Unterhaltung mit Bob fand im Wesentlichen in Suaheli statt. Und als er mich fragte, ob ich ihn heiraten wolle, war die Antwort von mir: „Aber Sie sind doch so alt“.

Fortsetzung hier

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Erinnerungen einer Auswanderin wider Willen

Dr. Alexander von Paleske 1.5. 2010 — Bei meinem letzten Umzug im Oktober vergangenen Jahres fielen mir die schriftlichen Erinnerungen einer deutschstämmigen Patientin namens Gisela Gutzeit wieder in die Hände.

Ich hatte den Ordner mit ihren Aufzeichnungen im Jahre 2001, als ich von Simbabwe nach Botswana umzog, mitgenommen, verstaut und vergessen.

Gisela (Name geändert) kam im Jahre 1995 zu mir zur Behandlung. Sie litt an einem aggressivem Lymphom, einem Lymphdrüsenkrebs. Nach drei Behandlungszyklen hatte sie genug von der Chemotherapie mit ihren Nebenwirkungen und sagte mir, dass irgendwann eben Schluss sein müsse, das hätte man in ihrem Alter, sie war 81, zu respektieren.

Das Lymphom war dank der Chemotherapie in Remission, also fürs erste nicht mehr nachweisbar, aber es würde eben, nach nur drei Behandlungszyklen, keine Heilung erreicht werden können.

Ich verstand und respektierte ihre Entscheidung und versuchte erst gar nicht, sie zur Fortsetzung der Chemotherapie , deren Nebenwirkungen vor allem Uebelkeit und Appetitlosigkeit waren, die ihr ziemlich zusetzten, zu überreden, zumal die Heilungschancen in ihrem Alter ohnehin nicht allzu gut waren.

Ich bot ihr von meinem Christstollen an, den mir meine Mutter aus Deutschland, wie jedes Jahr, pünktlich zum Weihnachtsfest geschickt hatte, und so sassen wir noch eine Weile zusammen, und sie begann von ihrer Kindheit in Deutschland zu erzählen, der Weihnachtszeit mit Christstollen und Weihnachtsgebäck..

Nach 1 ½ jahren war das Lymphom zurückgekehrt und wir einigten uns auf eine milde Chemotherapie, die ihr dann noch eine bescheidene Lebensverlängerung ermöglichte. Sie starb 1997.

Drei Jahre später meldete sich eine ihrer Töchter bei mir. Sie brachte Post aus Deutschland mit, und bat mich um Uebersetzung. Es stellte sich heraus, dass Giselas Mutter seinerzeit ein unbebautes Grundstück in der sächsischen Schweiz besessen hatte, das jetzt, nach der Wiedervereinigung Deutschlands, an die Erben zurückgefallen war.

Giselas Tochter hatte aber auch Aufzeichnungen ihrer Mutter dabei, die sie vor ihrem ihrem Tode angefangen hatte, aber nicht zu Ende bringen komnnte. Sie sind in Englisch abgefasst, aber leider nur fragmentarisch. Gleichwohl beleuchten sie das Schicksal einer deutschen Auswandererfamilie in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts,.
Da sie vielleicht auf Interesse stossen, stelle ich sie übersetzt online, aus Zeitmangel in Fortsetzungen.

Eine Kindheit in Deutschland
Ich , Gisela Gutzeit, wurde im August 1914, also in dem Monat, in dem der 1. Weltkrieg ausbrach, in einem kleinen Ort namens Blixen in der Nähe von Nordenham geboren.
Mein Vater war Ingenieur bei der Deutschen Werft, damals eine der grössten Werften in Deutschland.
Meine erste Erinnerung habe ich, als ich etwa 4 Jahre alt war, und ich meine jüngere Schwester in den Rinnstein schubste und eine Ohrfeige dafür bekam.


Gisela mit Geschwister und Eltern, Blixen, ca 1917

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs zog unsere Familie nach Hamburg um, wir wohnten in der Sierichstrasse 72 . Wir Kinder besuchten alle die Schule dort. Das waren harte Zeiten, ein Laib Brot kostete damals 100 Millionen Reichsmark.

Wegen der Wirtschaftskrise sanken auch die Aufträge für die Werften und so sah mein Vater sich nach einer anderen Stelle um. 1924 wurde ihm schliesslich eine Arbeit in Spanien angeboten. Er wurde mit dem Aufbau von drei Schiffswerften in Spanien betraut, und so zog unsere Familie nach Madrid um. Diese Madrider Zeit ist mir als besonders schön in Erinnerung geblieben. Im Urlaub fuhren wir an die Mittelmeerküste oder sogar nach Mallorca.


Gisela (ganz links im Bild) mit Familie, Madrid 1926

Meine Mutter war eine aussergewöhnliche Frau. Sie hatte in Berlin Gesang studiert und konnte auch hervorragend Klavier spielen. Ganze Opernarien sang sie. In Madirid hatte sie einen Zirkel von Musikern um sich versammelt, die sich jeden Mittwoch bei uns im Hause trafen, darunter ein Violonist und ein Cellist. Sie selbst spielte am Klavier und sang . So kam ich schon früh mit der klassischen Musik in Berührung, und fing an, Geige zu spielen .

Wir Kinder gingen alle in Madrid zur Schule und bald konnte ich fliessend Spanisch sprechen.

Der Vertrag meines Vaters kam mit der Fertigstellung der Werften 1929 zum Ende, aber mein Vater wollte nicht nach Deutschland zurück, einmal weil es keine Stellenangebote gab, zum anderen, weil Hitlers NSDAP stärker und stärker wurde.
Meine Mutter traf jemanden, der ihr riet, sie sollten doch nach Tanganjika gehen. Das Land würde gute Lebensbedingungen offerieren.

Und so beschlossen meine Eltern nach langer Ueberlegung nach Tanganjika (heute: Tansania) auszuwandern.

Wir schifften uns auf dem Passagierschiff „Nyassa“ ein, das uns nach Dar-es -Salaam brachte, wo wir die ersten Tage auf dem afrikanischen Kontinent verbrachten. Von dort ging es weiter per Bahn nach Dodoma. Es war eine schreckliche Fahrt. Die schwarze Bevölkerung erschien mir fremd und ich sehnte mich nach Spanien zurück.
Die Dampflok wurde mit Holz befeuert, und wenn der Lok-Führer betrunken war, oder einschlief, wurde kein Holz nachgeworfen, mit der Folge, dass der Zug irgendwo auf der Strecke zum Stehen kam.
.Wir konnten vom Zug aus Löwen sehen und Giraffen mit ihren langen Hälsen, aber ich weinte die ganze Zeit.

Fortsetzung hier

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Hollywoodstar Harrison Ford begibt sich in die Forschung

Dr. Alexander von Paleske — Morgen, am 26.2., 2010 kommt in Grossbritannien ein Film in die Kinos, in dem Harrison Ford die Hauptrolle spielt. Titel: „Extraordinary Mesaures“ deutsch: Ausnahmesituation.

Der Film ist ab 10. März auch in Deutschland zu sehen.

.Das würde uns normalerweise überhaupt nicht interessieren, wenn dieser Film nicht im Bereich der Pharmaforschung sich abspielen würde.

Morbus Pompe
Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein verzweifelter Vater, John Crowley, gespielt von Brendan Fraser, hat zwei Kinder, die todkrank an der sehr seltenen Pompe-Krankheit (Morbus Pompe) leiden, auch Glykogenose Typ II genannt.
Den von dieser Krankheit befallenen Kindern fehlt ein zum Abbau von Glykogen erforderliches Enzym, mit der Folge der Akkumulation von Glykogen in Leber, Muskeln, Lymphozyten u.s.w..

Die Kinder fallen durch extreme Muskelschwäche und Herzvergrösserung auf. Der Tod trat – bis zur Entwicklung des neuen Medikaments Myozyme – in den meisten Fällen innerhalb eines Jahres ein.
Bereits 2006 hatte Geeta Annand ein Buch darüber geschrieben: The Cure.

Die Entwicklung des Medikaments Myozyme wird in dem Film nachvollzogen.
Der Forscher Robert Stonehill, gespielt von Harrison Ford, hat Finanzierungsprobleme für die Weiterentwicklung und Herstellung des von ihm entwickelten neuen Medikaments und so gründen der verzweifelte Vater und der Forscher Stonehill eine Biotech-Startup-Firma.


Harrison Ford als Forscher

Kapital nur für satte Profite
Die angegangenen Wagnis-Finanzierer, auch Venture Capitalists genannt, zeigen allerdings wenig Interesse,die Firma zu finanzieren, da nicht innerhalb des von den Wagnisfinanzierern gesetzten engen Zeitrahmens von 12 Monaten bereits mit dem neuen Medikament Geld gescheffelt werden kann.

Zu wenig potentielle Kunden, da die Krankheit selten ist. Menschliche Schicksale interessiert dieser Personenkreis ohnehin nicht.

So ist Stonehills und Crowleys Firma schliesslich gezwungen, sich unter die Fittiche einer grossen Biotech-Firma zu begeben, die aber seine Erfindung, ein Enzym, welches das Glucogen abbaut und durch Infusionen regelmässig den Patienten zugeführt werden muss, erst einmal nicht weiterentwickeln will, solange der Profit nicht gesichert ist.

Etwas weg von der Realität
In der Realität hatte die Firma Genzyme
aber bereits drei weitere vielversprechende Produkte zur Behandlung der Pompe- Erkrankung in der Pipeline, als sie die Start-up Firma kaufte.

Und es war letztlich nicht Stonehills Substanz, die das Rennen machte. Aber das ist letztlich wohl egal.

Viel wesentlicher, und das blendet der Film völlig aus, ist die Tatsache, dass die Firma Genzyme mit diesem Produkt schlappe 200 Millionen US Dollar im vergangenen Jahr verdiente. Die Behandlung kostet nämlich pro Patient im Durchschnitt 200.000 US-Dollar pro Jahr.

Es ist auch bedauerlich, dass der Film die technischen Schwierigkeiten bei der Herstellung solcher Substanzen ausblendet. Und die sind enorm. Aber das passt nicht in einen emotional aufgeladenen Film. Die Realität ist eben hier wesentlich komplizierter.

Seltene Krankheiten und die Pharmaindustrie
Dass man mit nicht gerade häufigen Erkrankungen durch bahnbrechende Erfindungen Geld machen kann, hatte bereits die schweizer Firma Novartis mit dem Medikament Imatinib (Gleevec) vorexerziert, ein Durchbruch in der Behandlung der chronisch myeloischen Leukaemie.

Nur: Novartis versprach – und hat das Versprechen gehalten – das Medikament denjenigen, welche die 2000 Euro pro Monat für die Dauerbehandlung nicht aufbringen koennen, es über die Max-Foundation kostenlos zur Verfügung zu stellen – weltweit.

Und so konnte auch ich in Botswana meine 10 Patienten, die an dieser Krankeit litten, erfolgreich und kostenlos damit behandeln.

Wir denken aber hier in Simbabwe, wohin ich zurückgekehrt bin, nicht an die Behandlung von sehr seltenen Erkrankungen, sondern an die Behandlung von Krebserkrankungen, für die keinerlei Medikamente zur Zeit vorhanden sind. Medikamente, die bereits vor mehr als 30 Jahren entwickelt wurden.

Hier stellvertretend für viele Patienten ein Beispiel aus der vergangenen Woche:

Das Kind leidet am Wilms-Tumor, ein Krebs der Niere, der in 90% der Fälle heilbar ist, mit Medikamenten, die pro Patient zusammen nicht mehr als 500 US Dollar kosten würden.
Hinzu käme die Reparatur der Bestrahlungseinheit, worauf so viele Patienten ungeduldig warten.

Sehenswerter Film
Lohnt es sich also den Film anzusehen? – Ja, insbesondere wenn man mehr erfahren will, über seltene Erkrankungen wie die Glukogenosen, wie neue Medikamente entwickelt werden und welche Verzweiflung Eltern durchmachen, deren Kinder an einer (bisher) unheilbaren Krankheit leiden.

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass selbst simple und nicht besonders teure Medikamente in der Dritten Welt oftmals nicht erhältlich, und die Eltern hier darüber nicht weniger verzweifelt sind.

Siehe hierzu auch Glykogenose-Selbsthilfe http://www.glykogenose.de/

Seltene Krankheiten – Teure Medikamente (oder gar keine)
Bittere Pillen für die Dritte Welt
Dumela Ngaka . 8 Jahre als Krebsarzt in Botswana – Ein persönlicher Erfahrungsbericht
Cancer surge overwhelms AIDS-struck Botswana

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Petition zum Schutz aller Verschwundenen

onlineredaktion – Am Sonntag fand der 26. Internationale Tag der Verschwundenen statt. 21 Nichtregierungsorgansiationen forderten den Bundesrat in einer Petition auf, die UNO- Konvention zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen zu unterzeichnen.

Damit die Konvention in Kraft tritt, müssen sie 20 Staaten ratifizieren. Leider scheine dieses Ziel auch mehr als zwei Jahre nach der Annahme des Konventionstextes noch in weiter Ferne, schreibt die Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter (ACAT).

Da das Übereinkommen der Vereinten Nationen grundlegende Massnahmen vorsehe, um Verschwindenlassen zu verhindern, Untersuchungen über verschwundene Menschen anzustellen und das Delikt des Verschwindenlassens zu ahnden, sei es von sehr grosser Bedeutung für die Familien der Verschwundenen.

Die Übereinkunft schafft zwei neue Menschenrechte, wie ACAT weiter schreibt: Das Recht, nicht zum Verschwinden gebracht zu werden und das Recht der Angehörigen von Verschwundenen, die Wahrheit zu erfahren.

Auf Initiative der Vereinigung der Opfer des Verschwindenlassens „Jardin des Disparus“ fordern 21 Nichtregierungsorganisationen (NGO), darunter ACAT, den Bundesrat in der Petition auf, die Konvention zu unterzeichnen und alle nötigen Massnahmen für eine rasche Ratifizierung durch die Bundesversammlung zu ergreifen.

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Kampf um Land

Auf den Philippinen kämpfen Bauern verzweifelt gegen Großgrundbesitzer – die Menschenrechtssituation ist vielerorts miserabel.

Michael Schulze von Glaßer – Das philippinische Volk trauert. Am 1. August starb die ehemalige philippinische Präsidentin Corazon Aquino im Alter von 76 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. 1986 wurde sie die erste philippinische Präsidentin nach dem Sturz des Diktators Ferdinand Marcos, dessen Regime das Land über 20 Jahre fest im Griff hatte. Die Lebenssituation der Menschen hat sich seitdem verbessert, dennoch sind Menschenrechtsbrüche keine Seltenheit in dem Inselstaat. Die 1988 von Corazon Aquino begonnene Landreform wurde noch immer nicht umgesetzt – in ländlichen Regionen herrschen feudale Verhältnisse.

Ängstlich blickt er sich um. Noch immer ist ihm seine Unsicherheit anzumerken. Yoly Abrenica sitzt im spärlich möblierten Büro des International Peace Observers Network (IPON) in Mulanay, auf der philippinischen Halbinsel Bondoc rund 200 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila. Seine Augen wandern aufmerksam durch den Raum, immer wachsam auf der Suche nach Gefahrenquellen. Fünf Mordversuche habe er schon überlebt, erzählt er den jungen Menschenrechtsbeobachtern von IPON. 2007 verlor er beim Angriff eines bewaffneten Millizionärs eines Großgrundbesitzers eine Hand und erlitt schwere Kopfverletzungen. Bis dahin war Yoly Bauer und setzte sich für die Menschenrechte – besonders für das verbriefte Recht auf Nahrung – ein. Seit zwei Jahren versteckt er sich nun aus Furcht vor weiteren Attentaten in den Bergen. Die kleine deutsche Menschenrechtsorganisation IPON will dem 44-Jährigen helfen ein Zeugenschutzprogramm zu beantragen. Keine einfache Aufgabe in der langsamen und von Korruption und Vetternwirtschaft geprägten philippinischen Justiz.


Wirkt verstört: Yoly Abrenica verlor im Konflikt um Boden schon eine Hand.

Nach dem Fall der Marcos-Diktatur wurde 1988 ein Gesetz zur philippinischen Landreform erlassen. Großgrundbesitzer mussten einen Teil ihres Landes abgeben, wenn bodenlose Bauern es beantragten – regeln sollte das der Staat. Nachdem das befristete Gesetz 1998 für zehn Jahre verlängert wurde, ist es 2008 ausgelaufen. Ein Jahr lang existierte die Agrarreform nur noch formal, weil die Zwangsumverteilung gestrichen wurde. Vor wenigen Monaten wurde endlich ein neues Programm für die nächsten fünf Jahre verabschiedet. Dass dieses zu einer umfassenden Landumverteilung führen wird, kann jedoch getrost bezweifelt werden. Die letzten 20 Jahre Agrarreform haben nicht gereicht, die Übermacht der Großgrundbesitzer zu brechen. Noch immer stehen die meisten Bäuerinnen und Bauern in einem feudalen Abhängigkeitsverhältnis. 60 Prozent ihrer Ernte müssen viele von ihnen an den Landbesitzer abgeben.


Die IPON-Beobachter nehmen auch an Treffen der lokalen Bauerngruppen teil.

Die mangelnde Umsetzung der Agrarreform liegt vor allem in der massiven Repression, die Antragssteller und Unterstützer der Reform zu fürchten haben. Sie werden bedroht und angegriffen – auch Yoly war Opfer dieser Repression. Aber es sind nicht nur physische Übergriffe, die die Bauern zu fürchten haben – die Landbesitzer gehen auch mit „legalen“ Mitteln gegen sie vor. Menschenrechtsbeobachter berichten von Bauern, die mit Anzeigen wegen „Kokosnussdiebstahls“ oder „unbefugten Betretens“ überhäuft werden. Anwaltskosten und Kautionen für die Freilassung sind für die armen Bauern in den meisten Fällen unerschwinglich, die Gerichtsprozesse meist langwierig und unfair.

Auch die Versuche sich zu organisieren werden von den Großgrundbesitzern sabotiert: bewaffnete Mitarbeiter versperren den zu Treffen anreisenden Bauern den Weg und geben Warnschüsse ab – selbst in Anwesenheit der deutschen IPON-Beobachter. Die Milizen kontrollieren Wege und wissen die Vernetzungsversuche der Bauern zu verhindern. Jahrelang wurde ein ganzes Dorf eingezäunt, weil es von Farmland eines Großgrundbesitzers umgeben war. Antragssteller konnten den Ort nur über den Seeweg verlassen.


In Manila demonstrieren Bauern häufig für eine Umsetzung der Gesetze.

Yoly ist einer von denen, die gekämpft und viel verloren haben. Ob ihm von den Behörden ein Zeugenschutzprogramm zugestanden wird ist dennoch unsicher. Die Familie des Anfang 2008 ermordeten Bauern Deolito Empas ist bis heute noch nicht Teil eines solchen Programms und damit ein trauriges Beispiel für ein schlampiges und korruptes Politsystem. Deolito Empas war Vorsitzender der Bauernvereinigung des Dorfes Centro.

Im Jahr 2007 kandidierte er für den Gemeinderat. Schon damals soll er seinen Söhnen von Todesdrohungen sowohl von Seiten kommunistischer Guerilla als auch von einem Großgrundbesitzer erzählt haben. Am Abend des 19. Februar 2008 wurde Empas von zwei bewaffneten Männern aus einer Bar entführt und anschließend ermordet. Am 8. März 2008 wurde sein Leichnam durch das Militär gefunden. Es handelt sich um den fünften Mord an lokalen Gemeindevertretern und Bauernführern innerhalb von 10 Jahren in dem kleinen Dorf.

Im Fall Empas nahm das Militär zwar einen Verdächtigen fest – der naheliegende Verdacht eines Zusammenhangs zum Landkonflikt wurde jedoch schnell abgetan. Die Menschenrechtsbeobachter von IPON fürchten, dass die Auftraggeber für den Mord an Deolito Empas von den ermittelnden Behörden gedeckt werden. Immerhin untersteht die Polizei der Bürgermeisterin und die gehört zu den Großgrundbesitzern der Region.

Daher sorgt sich IPON auch um die Leben der anderen Familienmitglieder, die im Falle eines Gerichtsprozesses aussagen wollen und hofft ebenso wie in Yolys Fall auf ein baldiges Zeugenschutzprogramm. Yoly zweifelt aber immer mehr an dessen Wirksamkeit zumal er dafür in die Metropole Manila gehen und sein bäuerliches Leben aufgeben müsste. Er muss sich also entscheiden: entweder er geht in die zumindest halbwegs sichere Stadt oder er bleibt auf dem Land und muss weiter um sein Leben bangen. Ohne Schutz bleibt den Betroffenen nichts weiter als die Angst, das nächste Opfer der Großgrundbesitzer zu werden.

Weitere Informationen:
http://www.ipon-philippines.org/
http://menschenrechtsbeobachtung.wordpress.com/

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Fließender Übergang in Honduras: SPIEGEL ONLINE stolpert über Micheletti

World Content News – Was denn nun? „Übergangspräsident Micheletti bietet Rückzug an„, verkündete das Hamburger Magazin in der Überschrift zur derzeitigen Situation in Honduras. Und weiter: „Wende in Honduras: Übergangspräsident Micheletti ist bereit, auf sein Amt zu verzichten. „

Wie verlogen (oder hilflos?) die Medien in ihrem Sprachgebrauch mit der Wirklichkeit umgehen, wird deutlich, wenn man ein paar Absätze später auf eine beinahe unglaubliche Erkenntnis stößt, mit der der Autor sich selbst ein Bein stellt:

Der Putsch war fast überall auf der Welt verurteilt worden. Bislang hat keine ausländische Regierung Micheletti als Übergangspräsident anerkannt. Die USA und die OAS haben eine Rückkehr des gestürzten Staatschefs ins Amt gefordert. Micheletti hat dies jedoch kategorisch ausgeschlossen.

Zum SPON-Artikel …

Die vierte Macht – eine einzige Blamage. Vielleicht sollten wir künftig in diesem Zusammenhang besser von Übergangsmedien sprechen.

Honduras-News:
Honduras im Belagerungszustand Der Machtkampf spitzt sich zu
(Berliner Umschau, 17.07.2009)
Widerstandsbewegung blockiert strategische Verkehrswege (Amerika21, 17.07.2009)
Arias hofft auf nationale Versöhnung
(Der Standard, 16.07.2009)
Gut gebrüllt, Loewe – FDP beim Staatsstreich dabei
(vorwaerts.de, 17.07.2009)
Zelaya return rumors puts Honduras on edge
(Mc Clatchy, 17.07.2009)
Castro blames Bush appointees for Honduran coup
(News Tribune, 17.07.2009)
Manuel Zelaya podría regresar el sábado a Honduras
(librered.net, 17.07.2009)

siehe auch:
Foto des Monats: Honduras – Die Wahrheit Macht Frei(demokratisch)? (WCN, 06.07.2009)
Dokumentation: Präsident Zelayas verhinderte Landung in Tegucigalpa (WCN, 06.07.2009)

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Will Ban Ki-moon’s trip to Burma be fruitful?

Chiang Mai – Ban Ki-moon, United Nations Secretary General will visit Burma on Friday. And during his two-day stay, Ban has sought a meeting with Nobel Peace Laureate Aung San Suu Kyi and the ruling junta’s military Chief Senior General Than Shwe.

According to a UN statement, the world leader will urge Burma to implement three changes – the release of Aung San Suu Kyi and other political prisoners, resumption of dialogue for national reconciliation and to create a political ambience and legal frame work conducive to holding a credible election in 2010.

To analyse the UN chief’s visit to Burma and whether he will be able to achieve his goals, Mizzima’s Editor Sein Win talks to Dr. Thaung Tun, the UN representative of Burma’s government in exile – the National Coalition Government of Union of Burma.

Q: As an envoy to the UN, what is the expectation you have of Ban Ki-moon’s visit to Burma?

A: Ban Ki-moon’s visit to Burma is an important stage for the United Nations in its efforts to facilitate a process of national reconciliation in Burma. The involvement of the Secretary General himself, in trying to help resolve Burma’s problems show that Burma has become a hot issue in the political agenda of the international community.

After Daw Aung San Suu Kyi was charged for violating the terms of her house arrest by sheltering an uninvited American man, who swam to her lake side home and stayed there for two nights, not only leaders from western democracies but also regional countries including the ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) and China have called for her release and for national reconciliation and democratic reforms in the country.

With such changes, the visit of Ban can be viewed as a step forward and it is a good prospect to address the political problems in Burma.

Q: Do you hope that Aung San Suu Kyi will be freed, which is one of the important steps for solving Burma’s problem?


The Secretary General has said the purpose of his visit is for the release of Aung San Suu Kyi and other political prisoners. I remember that he had mentioned about it through diplomatic channels and in a press release.

A: As far as I know, I believe the Secretary General will set his priority in discussing the release of Aung San Suu Kyi. We need to view Ban’s visit as a process not as a onetime visit. We need to see it as the UN’s process of mediating in the political problems in Burma. Therefore, there is interconnection between the three factors that Ban has said he will raise during his visit.

Q: Some said the junta has agreed to host Ban Ki-moon because of pressure from China. Do you think the Burmese regime will listen?

A: For whatever reason the junta may be accepting Ban’s visit, it is a first step. And it gives the UN an opportunity to deal with the regime and talk to them. As I have mentioned earlier, if we look at it as a process, then regional countries must continue to maintain diplomatic pressure until there is a response by the junta.

Q: Some critics have pointed out that the visit of Ban Ki-moon might legitimize the trial against Daw Aung San Suu Kyi. What is your view on that?

A: The Secretary General has said the purpose of his visit is for the release of Aung San Suu Kyi and other political prisoners. I remember that he had mentioned about it through diplomatic channels and in a press release. The trial against Daw Aung San Suu Kyi has created a negative impact on national reconciliation as she is the main partner for a dialogue. Since she is essential for dialogue, the visit of Ban will not legitimize the ongoing trial.

Q: Opposition groups and pro-democracy groups have long called for a dialogue but the regime does not seem to pay any attention. Why is it so do you think?

A: Dialogue is a diplomatic means. For two sides to engage in dialogue several other factors are needed. Especially, for the military regime that holds power there must be a driving force that will push them to a dialogue. The situation must compel them for having a dialogue.

But Burma still lacks such a situation. And if we are to sum-up, the international community is still divided in their approach to Burma, and there is a lack of unity and collective force. And because of these divisions, the UN Security Council could not apply strong pressure that could result in a change in Burma.

Another factor is we, as pro-democracy groups, also need to act more for changes inside our country. I think we still lack unity, and could not pressure the regime to implement changes and we also could not inject the sense of the need for change in the military.

Q: Despite several visits by representatives of the UN to Burma, there have been no concrete changes. Do you think the role of UN is still important in trying to solve Burma’s problem?

A: We have all seen that the UN’s performance on Burma’s problem is not effective yet. However, the UN is the only body which can legally intervene and address the problems in sovereign countries. It is impossible to solve the political problems of Burma by political means without the UN.


This article was first published by Mizzima News

vermischtes

Wahlergebnisse im Iran: Welches Schweinderl hättens denn gern?

World Content News – Süßer die Propaganda-Glocken nie klingen: Wenn man sich aber in der westlichen demokratischen Presse darüber informieren möchte, wie die Wahl denn offiziell oder nach Zählung der Opposition nun genau ausgegangen sei, muss man sich fusselig suchen. Kein Wort darüber, dass neben Ahmadinejad und Mussawi noch zwei weitere Kandidaten zur Auswahl standen. WCN ist in die Informationslücke gesprungen und dokumentíert drei verschiedene Wahlergebnisse zum Aussuchen.

1. Offizielles Wahlergebnis lt. Regierung

Kandidaten Stimmen %
Mahmud Ahmadinedschad 24.527.516 62,6 %
Mir Hussein Mussawi 13.216.411 33,8 %
Mohsen Rezai 678.240 1,7 %
Mehdi Karroubi 333.635 0,9 %

Quelle:
Wikipedia / Iranisches Innenministerium / BBC

Nach Angaben des Innenministers und Wahlleiters Sadeq Mahsuli lag die Wahlbeteiligung bei 85 Prozent; sie erreichte damit einen neuen Rekord bei iranischen Präsidentschaftswahlen.

2. Wahlergebnis lt. Khatami

Kandidaten Stimmen %
Mir Hussein Mussawi 21,3 Mio. 57,2 %
Mahmud Ahmadinedschad 10,5 Mio. 28,0 %
Mohsen Rezai 2,7 Mio. 7,2 %
Mehdi Karroubi 2,2 Mio. 6,0 %

Quelle: Via
Daily Kos

3. Wahlergebnis lt. unbekannter Quelle,
angeblich aus dem Innenministerium

Kandidaten              Stimmen %
Mir Hussein Mussawi 19.075.623 45,4 %
Mehdi Karroubi 13.387.104 31,9 %
Mahmud Ahmadinedschad 5.698.417 13,6 %
Mohsen Rezai 3.754.218 8,9 %

Quelle: Via
Daily Kos

Sämtliche Angaben sind natürlich ohne Gewähr 🙂

Nach der orangenen nun also auch noch die grüne Revolution. Klarer Fall: Frau Merkel hat die Wahl gewonnen. Sie weiß es nur noch nicht:

Merkel fordert vom Iran Aufklärung


Voll modischer Stoff – Demonstrant in Teheran: Grün siegt

Bitte deshalb in nächster Zeit genau auf die Farbe des Kostüms unserer Bundeskanzlerin achten !!!

siehe auch:
“Grüne Welle” im Iran gescheitert
(mein-parteibuch.com, 14.06.2009)

Neu dazu gekommen:
Interior Ministry releases provincial vote count
(presstv.ir, 15.06.2009)
Detailed list of votes cast abroad in Iran election
(presstv.ir, 15.06.2009)
Wahlergebnis in den Provinzen des Iran
(mein-parteibuch.com, 15.06.2009)
Verrechnet: Inoffizielle Informationen belegen Wahlbetrug
(Frankfurter Rundschau, 15.06.2009)
Anm.: Aua, Zahlen aus „anonymen Kreisen“ als Beleg hinzustellen, das ist wirklich journalistische Spitzenklasse!)

Ansichtssachen:
Iranische Sportsfreunde heizen Mannschaftsbus ein

Dieser Artikel erschien erstmalig bei World Content News