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Genf: Swiss-Maschine wegen Bombendrohung notgelandet

onlineredaktion – Eine Maschine der Fluggesellschaft Swiss hat wegen einer Bombendrohung in Genf notlanden müssen. Eine Bombe war indes nicht an Bord. Der Airbus A320 war in Zürich gestartet und auf dem Weg nach Malaga.

Alle 142 Passagiere und die sechs Mitglieder der Crew sind wohlauf. Die Bombendrohung sei aus Spanien bei der Swiss eingetroffen, sagte Swiss-Sprecher Franco Gullotti gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Nährere Angaben machte er nicht. Ein Sprecher der Kantonspolizei Genf sagte, es sei ein anonymer Anrufer gewesen.

Die Drohung betraf den Flug LX 2114. Die Maschine war zu diesem Zeitpunkt bereits über Frankreich. Nach der Bombendrohung drehte sie ab und setzte zu einer Notlandung mitten auf der Piste des Genfer Flughafens an, wie Philippe Roy, Sprecher des Flughafens Genf-Cointrin, auf Anfrage sagte.

Die Passagiere seien über Notrutschen aus dem Flugzeug gestiegen. Anschliessend wurde die Maschine weggerollt. Sie wird untersucht. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Maschine in Malaga landen sollen.

Die Passagiere erhalten am späten Abend einen Ersatzflug. Das Gepäck wurde kontrolliert. Eine Bombe ist auch dort nicht aufgetaucht. In Genf war der Flugbetrieb während einenhalb Stunden beeinträchtigt. Acht Flüge wurden annulliert oder über Lyon umgeleitet. Andere Flüge konnten erst verspätet starten oder landen.

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Adecco – Force for good?

Daniel Mullis – Adecco ist der weltgrösste Dienstleister im Bereich human resources solutions – also im Bereich Temporärarbeit, Outplacement, direkte Stellenvermittlung, Karrierenplanung, Weiterbildungsveranstaltungen etc. (Adecco 2007.3). Zur Zeit sind bei Adecco an die 700‘000 Menschen unter Vertrag, welche an den Grossen Fundus von etwa 150‘000 ArbeitgeberInnen vermittelt werden können. Das Gros dieser Angestellten arbeitet im industriellen Sektor (53%), ein weiterer grosser Bereich sind die Büroangestellten (23%) (Adecco management & consulting S.A. 2007:5). Der Rest verteilt sich auf diverse weitere Branchen wie Medizinalbereich, IT-Dienstleistungen und diverse weitere technische Berufe und Dienstleistungen. Kerngebiete sind Frankreich, USA, Japan, Italien und Deutschland. Weltweit beschäftigt Adecco an die 37‘000 Menschen in über 60 Ländern und Regionen und unterhält über 7000 Büros.

Force for good
Adecco gibt sich als ein sozial bewusstes Unternehmen, gemäss ihrer Publikationen ist es ihr erklärtes Ziel, eine Kraft des Guten zu sein. Neben dem Engagement für Jugendliche und allgemein sozial Benachteiligte, streicht Adecco in erster Linie das Engagement für behinderte Menschen und Opfer von Naturkatastrophen wie dem Tsunami in Asien 2004 und dem Hurrikan Katrina in den USA 2005 hervor.

Als weiteres Imageprojekt führt Adecco auch SpitzensportlerInnenprogramme durch. Diese sollen SportlerInnen, welche aus dem Sportbusiness ausgeschieden sind, den Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern.

Skills first, so lautet auch Adecco‘s erste Direktive, womit verdeutlicht werden soll, dass Menschen zuerst auf Grund ihrer Fähigkeiten und nicht auf Grund ihrer Behinderung beurteilt werden sollten (Adecco 2007.1). Adecco streicht seine wichtige Rolle als Arbeitsvermittlerin hervor, denn die bessere Arbeit bedeute schliesslich besseres Leben (Adecco 2007.4).

Insofern sei es für Adecco ein Hauptanliegen für faire Arbeitsbedingungen, Zugang zu Arbeit und sozial verträgliche Arbeitsbedingungen zu sorgen. Um das „Richtige zu tun“, würden alle MitarbeiterInnen intensiv in ethischen Fragen geschult (Adecco 2007.1). Auf freiwilliger Basis verpflichtet sich Adecco den Global Compact einzuhalten. Dies ist ein Vertragswerk, welches im Jahr 2000 durch die UNO initiiert wurde und zehn Punkte in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umwelt und Antikorruption festhält (Adecco management & consulting S.A. 2005).

Auch in der Schweiz versucht sich Adecco sozial verträglich zu positionieren. So verkündet Adecco am 26. September 2007, vorerst die Löhne im Bausektor nicht zu senken (AWP 2007), obwohl dies nach der Kündigung des GAV im Bauhauptgewerbe möglich wäre.

Geschichte
Adecco geht im Jahr 1996 aus der Fusion der schweizerischen Adia (1957) und der französischen Ecco (1964) hervor. Die beiden Firmen hatten schon vor der Fusion beträchtliche Marktanteile in ihren Kernregionen. Um Synergien besser zu nutzen und vor allem die unterschiedlichen Kernmärkte besser abdecken zu können. fusionieren die beiden Konzerne zu Adecco; firmensitz bleibt in der Schweiz. Im Jahr 2000 geht die amerikanische Firma Olsten in Adecco auf und Adecco wird somit zur Nummer eins im amerikanischen Personaldienstleistungs- Markt.

2004 kommt es zu Buchhaltungsungereimtheiten beim US-amerikanischen Ableger, was die Börsenaufsicht auf den Plan ruft. Deswegen können die Geschäftszahlen erst ein halbes Jahr verspätet bekannt gegeben werden, was den Aktienkurs um ganze 35% einbrechen liess. ExpertInnen sprachen in diesem Zusammenhang gar vom grössten Public-Relations-Fiasko der vergangenen Jahre (rtr 2004), auch wenn schliesslich bei der Buchprüfung keine Fehler aufgetaucht sind. 2005 kommt es innerhalb von Adecco zu einer erheblichen Umstrukturierung, dies vor allem um die Marke Adecco zu stärken(Adecco 2007.5).

Als Spätauswirkung der Buchhaltungsaffäre von 2004 kommt es in der Konzernspitze zum endgültigen Bruch und zur Übernahme des Konzerns durch den Financier Klaus Jacobs, welcher nun mit seiner Familie 29.3 % an Adecco hält. Dieser Eklat war aber nicht gänzlich überraschend, zumal der Konflikt zwischen den beiden Financiers Klaus Jacobs (Adia) und Philippe Foriel-Destezet (Ecco) seit der Fusion von 1996 schwoll (NZZ Online 2006).

Daraufhin kommt es zu diversen Wechseln an der Konzernspitze, auch Klaus Jacobs greift des öfteren ins operative Geschäft ein und wird zwischenzeitlich CEO.

Im Jahr 2006 leitet Adecco eine weitere Expansionswelle in Deutschland ein und übernimmt die Deutsche Industrie Service AG (Dierig 2004). Mit der Übernahme der DIS AG kommt es auch bei der Adecco-Spitze zu einem erneuten Wechsel. Der ehemalige DIS CEO Dieter Scheiff und CFO Dominik de Daniel übernehmen diese Positionen auch bei Adecco. 2007 wird die deutsche Tuja Gruppe übernommen und Adecco hat somit in Deutschland einen Marktanteil von 13% und positioniert sich somit einen Prozentpunkt hinter Marktführerin Randstadt (rtr 2007).

Mitte November wurde bekannt, dass Adecco in Frankreich mit einer Kartellbus rechnen muss. Die Vorwürfe gehen auf die Jahre 2003 und 2004 zurück und lauten: Austausch von geschäftsrelevanter Informationen und Absprachen im Zusammenhang mit einem Tenderverfahren in Frankreich.

Finanzanalysten prognostizieren aber, dass diese Vorwürfe keine grossen Auswirkungen auf den Geschäftsgang haben dürften. Trotzdem sank der Aktienwert um 3.1%, nach bekannt werden der Vorwürfe und der Einschätzung der ZKB, dass die Adecco-Aktie unter Druck geraten könne. (Associated Press 2007).

Marktverhalten und Finanzen

Adecco hat seit seiner Gründung eine aggressive Expansionsstrategie verfolgt. Mehrere kleinere und mittlere Unternehmen gingen in Adecco auf. Meist ging es darum Regionen oder Wirtschaftszweige besser abzudecken oder überhaupt erst den Einstieg zu finden. So hat sich Adecco in den letzten Jahren zum weltgrössten Personaldienstleister gemausert, figuriert gar auf der Liste der weltweit fünfhundert umsatzstärksten Konzernen auf Platz 261.

Adecco vermochte, es in den letzten Jahren den Reingewinn stetig zu steigern. Im dritten Quartal 2007 weist Adecco einen Quartalsgewinn von 230 Millionen Euro aus, was eine Steigerung um 40% im Vergleich zur Vorjahresperiode bedeutet. Der Betriebsgewinn stieg im Berichtsquartal um 22%, bereinigt um 11%, während der Umsatz lediglich um 2% stieg. Auch die längerfristigen Jahresdaten zeichnen einen deutlichen Aufwärtstrend (siehe Abb.3). Adecco hat sich selbst das Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren um 7 bis 9 Prozent zu wachsen. Die Betriebsgewinnmarge soll nachhaltig auf über 5% und die Kapitalrendite auf über 25% steigen, 2006 hat die Kapitalrendite 20.3% betragen(NZZ Online 2007).

Sofern sich an der ökonomischen Grosswetterlage sich nichts verschiebe, seien diese Vorgaben zu erreichen, so die Konzernleitung (AWP 2007).

Im ersten Halbjahr 2007 wurden nahezu 40% des Geschäftsumsatzes in Frankreich generiert. Zweitstärkster Markt ist die USA und Canada welche zusammen etwa 13% erwirtschaften. Der Schweizer Markt, in welchem Adecco mit 87 Filialen präsent ist, spielt mit 3% nur eine kleine Rolle (Adecco management & consulting S.A. 2007:4). Auch im sektoralen Bereich gibt es erhebliche Unterschiede der Wertschöpfung und dies nicht nur bei den absoluten Zahlen.

Bis Ende 2008 sollen Aktien im Wert von 400 Mio. Euro zurückgekauft werden, um weiter Akquisationen zu tätigen. Dies vor allem um den Marktanteil in Deutschland weitre auszubauen. Im Visier von Adecco stehen in erster Linie höhermargige Geschäfte. Der Rückkauf der Aktien solle aber auch einem möglichen Verwässerungseffekt auf Grund der ausstehenden Wandelobligationen entgegenwirken(AWP 2007).

HauptanlegerInnengruppen sind FinanzanalystInnen, Individual- InvestorInnen, Institutionelle InvestorInnen und BrokerInnen (Adecco management & consulting S.A. 2005:10). Grösste Aktionärsgruppe ist die Familie Jacobs. Dies verdeutlicht die Beziehung in die Schweiz, welche heute in erster Linie finanzieller Natur ist. Der Schweizer Arbeitsmarkt ist für Adecco, vom gesamt Finanzvolumen ausgehend, nahezu irrelevant. Der Schweizer Firmensitz dürfte auch auf die historische Entwicklung von Adecco zurückzuführen sein. Jedoch macht es durchaus Sinn weiterhin in der Schweiz zu bleiben, dies aus zweierlei Gründen: Zum einen ist es die Schweiz als Finanzplatz und zum anderen, was aber in ersteres hineinspielt, ist es das Image der Schweiz, von welchem Adecco als Konzern durchaus profitieren kann.

Kritischer Blick ins Metier
Adecco versucht sich als Konzern mit sozialem Bewusstsein zu positionieren – zu Recht? Als marktorientiertes Unternehmen muss das Geschäft in erster Linie rentieren. Dies verdeutlicht Adecco selbst nur zu gut mit dem Statement: We are spreding the word: non-discrimnatio isn’t just morally better; it also makes good business sense (Adecco 2007.1).

Adecco streicht ihr Engagement für die sozial Schwachen hervor, verschweigt dabei aber, dass es gerade dieser Teil der arbeitenden Gesellschaft ist, welcher keine andere Wahl hat. Oftmals stehen Menschen vor der Wahl, die schlechteren Arbeitsbedingungen der Teilzeitarbeit anzunehmen oder gar nicht zu arbeiten. Die soziale Initiative von Adecco wird so zur asozialen Ausbeutung.

Auch wenn sich einiges verbessert hat und nun zum Teil sogar unbefristete Arbeitsverträge mit garantierten Ferien abgeschlossen werden (Hamacher 2007), ändert dies nichts an der unbefriedigenden Situation, dass ZeitarbeiterInnen nicht selten als Jongliermasse für die ArbeitgeberInnen dienen. Immer häufiger stellen Betriebe, um bei unsicherer Wirtschaftslage schneller auf Schwankungen reagieren zu können, nur noch Personal auf Zeit ein. Das Betriebsrisiko wird somit vom Betrieb auf die Angestellten übertragen. Weiter müssen so keine Probezeiten, Kündigungsfristen, Kündigungsschutzbestimmungen (welche in der Schweiz ohnehin nahezu inexistent sind) etc. eingehalten werden (FAU 2001).

In Deutschland sind Fälle dokumentiert, wo TeilzeitarbeiterInnen von Firmen eingestellt wurden, um die streikende Stammbelegung zu unterlaufen. So auch im Mai dieses Jahres wo bei einem Streik bei einer Niederlassung der Deutschen Telekom in Berlin-Tegel MitarbeiterInnen von Adecco zum Streikbrechen eingesetzt wurden (Rother 2007).

Gewinn und Prosperität von Firmen wie Adecco bauen also auf den prekären Verhältnissen der ArbeitnehmerInnen auf. In den letzten Jahren hat sich trotz Wirtschaftsaufschwung die Arbeitssituation nicht entspannt – im Gegenteil eher verschärft. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Gewinne munter steigen. Wenn Adecco also von einem Wachstum von 7 bis 9 Prozent bei gleichbleibender ökonomischer Situation spricht, meinen sie auch explizit eine weitere Prekärisierung der Arbeitsbedingungen, welche gerade auch die sozial Schwachen treffen wird. Konzerne wie Adecco können sich Sozialverträglichkeit so gross auf die Fahne schreiben wie sie wollen, aus den oben genannten Gründen können sie dies grundsätzlich nicht sein.

Zahlen und Fakten
Global Headquarters
Sägereistrasse 10
Postfach
8152 Glattbrugg
Schweiz

Chief Executive Officer
Dieter Scheiff
Chief Financial Office
Dominik de Daniel

Fortune Global 500 Ranking
Platz 261 (2007) der weltweit umsatzstärksten Firmen

Weltweit angestellte
37‘000

Globales Netzwerk
7000 Büros in über 60 Ländern und Regionen

Hauptmarkt
Frankreich, USA, Japan, Italien und Deutschland

Aktienmarkt
Adecco S.A. ist in der Schweiz registriert, und in Zürich wie Paris handelbar. Zwischenzeitlich wurde die Aktie auch in New York gehandelt, dieses Engagement wurde nun aber beendet.
ISIN: CH001213860
Kumuliertes Volumen: 2 Mio. Stück

Aktienwert:
23. Nov. 2007: 61.05 CHF
52 Wochen hoch: 89.40 CHF
52 Wochen tief: 59.60 CHF
Quelle: Adecco (2007.2)

linkDieser Artikel erschien erstmalig bei ContaInfo

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Tratschundlaber

Sonja Wenger – Guten Tag. Willkommen zum Monatstreffen der globalen Boulevardverschwörung. Bald haben wir es geschafft und der Alltag ist genauso retouchiert wie die Welt, die vom Zeitungsstand auf die Menschen herunterblickt. Das stete De- filée der immer gleich wirkenden Gesichter, die aus dem endlosen Reservoir der Ruhmessüchtigen stammen, erfüllt endlich seinen einzigen Zweck: Endlos zu unterhalten. Und zwar so lange, bis auch die letzte Hirnzelle in der Bevölkerung entnervt und erschöpft aufgibt und mit glänzenden Augen nach dem nächsten Hochglanzheftchen und der nächsten Realityshow giert.


Hurra! Sogar das Zielpublikum reagiert für die unermüdliche Reproduktion des Stereotyps «jung, schön, sexy, reich und/oder berühmt» müde und abgestumpft. Der immer gleiche Stuss der Promis und die tausendste Homestory der furchtbar Reichen verliert seinen Suchtcharakter.

Wir sind nah dran! Man kann die Seufzer derjenigen kaum noch hören, die versuchen, sich aus dem Blätterwald freizukämpfen, der jeden Tag über ihnen einstürzt. Und auch die wenigen Unbelehrbaren, die das Ganze noch immer als würdelose oder uninteressante Selbstinszenierung von ihnen unbekannten Personen bezeichnen, werden irgendwann die Segel streichen müssen.

Dennoch müssen wir wachsam sein. Immer wieder sind unerwünschte Nebenwirkungen zu beobachten. So soll sogar das Zielpublikum für die unermüdliche Reproduktion des Stereotyps «jung, schön, sexy, reich und/oder berühmt» bereits müde und abgestumpft reagiert haben. Der immer gleiche Stuss der Promis und die tausendste Homestory der furchtbar Reichen verliert zunehmend seinen Suchtcharakter. Es gilt also keine Zeit zu verlieren. Der seriösen journalistischen Berichterstattung darf kein Fussbreit des Territoriums überlassen werden.

Und auch wenn die kollektive Verblödung bereits weit vorangeschritten ist, gilt es, die Kämpfer an der vordersten Front zu unterstützen. In letzter Zeit haben sich diesbezüglich besonders hervorgetan: Die «Schweizer Illustrierte» mit der seligmachenden Amnesie in der Titelgeschichte «Wer wird Miss Schweiz?» und die stets treu auf Kurs geifernde «Weltwoche». Ein Kompliment auch für die Seite eins des deutschen GQ, wo zu lesen war: «Bin ich zu alt für meine Badehose?». Das Kränzchen allerdings erhält die deutsche «Vanity Fair» mit ihren Artikeln zu den «No Age Girls».

Eine beeindruckende Liste profaner Pseudofakten und konstruierter Wichtigkeiten um den Wunsch: Für immer jung. Besonders kreativ war dabei die Wortschöpfung «Freemale», welches eine Frau bezeichnet, die ihre Freiheit liebt und weiss, dass allein sein nicht einsam heissen muss. Nun wissen wir endlich, dass «Jungsein heute als das Gegenteil von Todsein» betrachtet wird! – Oder wie es der Sensemann auf der Psychiatercouch sagen würde: «Ich fühle mich wie ein ungelöstes medizinisches Problem!» Na dann, gute Nacht!

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Platz da – jetzt kommt Gordon: Erster Roboter mit Rattenhirn

World Content News – Sein Name ist „Gordon“, er hat bereits gelernt, Hindernissen kontrolliert auszuweichen – und wenn etwas nicht funktioniert, kann sein Gehirn einfach ausgetauscht werden: Im Heimatland der britischen „Frankenstein“-Erfinderin Mary Shelley haben Forscher jetzt einen Roboter erschaffen, der durch lebende Nervenzellen von Ratten gesteuert wird.

„Die Welt“ dazu mit einem Gutmenschen-Scherz:

Vor allem aus ethischen Gründen dürfte es unwahrscheinlich sein, dass die Forscher in Reading eines Tages Roboterhirne aus menschlichen Nervenzellen für ihre Experimente einsetzen. Möglich wäre das wohl, spekuliert Warwick, denn der Hauptunterschied zwischen Ratten- und Menschengehirnen liegt nicht in der Qualität der Neuronen, sondern in der Menge. Während Ratten lediglich eine Million Nervenzellen haben, sind es beim Menschen 100 Milliarden.

Zum Welt-Artikel: Forscher erschaffen Roboter mit Rattenhirn

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Journalist bekam Karadzic-Vertrag während Haft in Den Haag zugespielt

World Content News – Die Westmächte haben offenbar doch jahrelang aktiv verhindert, dass der Serbenführer Radovan Karadzic gefasst und nach Den Haag ausgeliefert wurde. Diese Einlassungen machte vor kurzem die ehemalige Sprecherin der früheren Chefanklägerin des Haager Tribunals, Florence Hartmann. Und der kroatische Journalist Domagoj Margetic, der die mutmaßliche geheime Vereinbarung von Radovan Karadzic und Richard Holbrooke auf seinem Webserver hostete, will eine Kopie des Dokuments während der Verbüßung einer dreimonatigen Gefängnisstrafe in Scheveningen direkt aus dem Büro von Carla Del Ponte erhalten haben. Zudem existiere eine ähnliche Abmachung mit dem früheren Armeegeneral Ratko Mladić.

World.Content.News war nach der Festnahme des Serbenführers im Zuge der Recherchen auf das ominöse Dokument in serbischer Sprache gestoßen und hatte es bereits am 22. Juni veröffentlicht. Ein aufmerksamer Leser hatte sich kurz darauf um die Übersetzung des Schriftstücks gekümmert. Heraus kam, dass Karadzic für mindestens sechs Jahre Sicherheit vor Verfolgung angeboten wurde, ihm darüber hinaus 600.000 US-Dollar sowie ein Haus angeboten wurden, wenn er sich aus allen politischen Ämtern zurückzöge. Das handschriftliche Dokument war mit der mutmaßlichen Unterschrift Karadzics sowie des damaligen US-Balkan-Vermittlers Richard Holbrooke versehen.


Unbeugsamer, unbequemer Journalist: Domagoj Margetic
Domagoj Margetić (34), freier Journalist und Mitgründer des Kroatischen Journalistenverbandes HND hat nun einer russischen Zeitung erzählt, wie er an das Schriftstück gekommen ist, berichtete RIA Novosti. Demnach hätte es auch einen ähnlichen Deal mit dem Kommandanten der serbischen Armee Ratko Mladić gegeben. Margetic will die Informationen im niederländischen Scheveningen erhalten haben, als er dort im Februar 2007 eine Haftstrafe antrat, die der Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) gegen ihn verhängte.

Er war wegen Missachtung des Gerichts verurteilt worden, weil er trotz eines Verbotes Tonbandaufnahmen von geheimen Zeugenaussagen des kroatischen Präsidenten Stipe Mesic im Fall des kroatischen Generals Tihomir Blaskic auf seiner Webseite veröffentlichte.


Urteil in Den Haag: „Gericht missachtet“

Blaskic wurde im Jahr 2000 wegen schwerer Kriegsverbrechen zu 45 Jahren Haft verurteilt, 2004 wurde in der Berufung die Strafe auf neun Jahre reduziert. Margetic’s Webseite war eine der ersten die vom kroatischen Staat verboten wurde.

Margetic will die Informationen über die Deals mit Holbrooke von einem „ehemaligen hochrangigen Mitarbeiter des Büros der früheren Chefanklägerin des Jugoslawien-Tribunals, Carla del Ponte“ erfahren haben, der sich jedoch „gefürchtet“ habe, Details über diese Abmachung zu verlautbaren.

Margetic betonte, sein Informant sei eine zuverlässige Quelle, da er sich mit den Ermittlungen in wichtigen Strafverfahren des ICTY beschäftigt habe.

Diese Einlassungen klingen insofern glaubhaft, da die PDF-Datei mit dem Vertrag am 10.09.2007, also nach Margetic’s Haftentlassung, erstellt wurde.

Weitere Aussagen von Margetic in einem anderen Fall, es geht um den Hypo-Alpe-Skandal, wo er behauptete, die Liechtensteiner Filiale der Bank hätte als Waschanlage für schmutzige Gelder des kroatischen Staates gedient (es geht um 200 Mio. Euro), haben in jüngster Zeit ebenfalls zu Fortschritten bei der Aufklärung geführt.


Hartmann (l.), Del Ponte: Nach dem Abschied pikante Details

Und auch von anderer Seite bekommt die These von einer heimlichen Abmachung qualifizierte Unterstützung: Von der Ex-Del-Ponte-Sprecherin Florence Hartmann.

Die USA, Großbritannien und Frankreich hätten wiederholt die Festnahme eines der meist gesuchten Angeklagten des UNO-Tribunals für Kriegsverbrechen, Radovan Karadzic, verhindert, sagte Hartmann in einem Interview mit der serbischen Zeitung „Blic“.

Manchmal wurde die Festnahmeaktion von Chirac, ein anderes Mal von Clinton persönlich blockiert.“

Und sie fährt fort:

Jetzt, wo Karadzic endlich festgenommen worden ist, kann er sehr viel über die Geheimabsprachen erzählen, die auch zum Fall der UNO-Schutzzone Srebrenica im Sommer 1995 geführt haben. Für die westlichen Großmächte stellt seine Aussage ein großes Risiko dar. Bisher hat es keine festen Beweise dafür gegeben, dass die westlichen Staaten Srebrenica für die Mitarbeit der Serben am Friedensprozess übergeben haben„.

Zwei Mitarbeiter des amerikanischen Nachrichtendienstes CIA sollen im Sommer 2005 die bosnische Polizei aufgefordert haben, die von Carla del Ponte beantragte Observierung der Familie Karadzic einzustellen.

Hartmann weiter: Der Chef der bosnischen Geheimpolizei Munibabic wurde auf Antrag des damaligen internationalen Bosnien-Beauftragten Ashdown abgesetzt, nachdem er große Fortschritte bei der Fahndung nach Karadzic gemacht habe.

Florence Hartmann untermauert den vermuteten Deal mit Karadzic glaubhaft. Wer ihre Berichte (und diejenigen Del Pontes in Sachen Organhandel) in Zweifel zieht, der müsste die Ermittlungen des Den Haager Gerichts folgerichtig insgesamt in Frage stellen. Immerhin muss ein immenser Druck ausgeübt worden sein, dass die Vorwürfe erst nach dem Ausscheiden der beiden ans Tageslicht kommen.

Es sieht also ganz danach aus, als ob der Weltöffentlichkeit jahrelang von Seiten der westlichen Großmächte eine grandiose Lügenkomödie vorgeführt worden wäre.

Dass die NATO mit albanischen Mördern und Mafiosi paktierte und von den Praktiken des scheußlichen illegalen Organhandels früh Bescheid wusste. Wären die Vorwürfe, die jetzt vom europäischen Sonderermittler Dick Marty untersucht werden, rechtzeitig öffentlich bekannt geworden, die NATO hätte nie und nimmer im Kosovo einmarschieren können.

Ein Laptop und diverse Disketten, die jüngst beschlagnahmt wurden und Radovan Karadzic gehören sollen, könnten weitere Einzelheiten ans Licht bringen. Noch mit Vorsicht zu genießen sind allerdings Berichte, nach denen darunter auch eine Gesprächsaufzeichnung zwischen dem inzwischen verstorbenen früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic und dem US-Sonderbeauftragten auf dem Balkan, Richard Holbrooke zu finden ist. Angeblicher Inhalt: Der US-Diplomat soll Karadzic Straffreiheit versprochen haben, wenn er sich aus dem öffentlichen Leben in Bosnien zurückzieht.

In zwei Wochen soll Karadzic sich zur Haager Anklage äußern. Man wird genau hinhören müssen.

Quellen:
Holbrooke soll auch mit Mladic geheime Abmachungen getroffen haben
(RIA Novosti, 04.08.2008)
Ex-Del-Ponte-Sprecherin: Karadzic-Festnahme von Westmächten blockiert
(Der Standard, 10.08.2008)
„CIA protected Karadžić“
(Radio B92, 10.08.2008)
Radovan Karadzic ‚was protected by UK‘
(Telegraph, 11.08.2008)
Karadzic will Holbrooke und Albright vorladen lassen
(net-tribune.de, 07.08.2008)
Holbrooke bestreitet Absprachen mit Karadzic
(diepresse.com, 01.08.2008)
Serbischer Militärnachrichtendienst verhandelt mit Mladic
(Südtirol Online, 13.08.2008)
Karadzic bekommt seinen Laptop zurück
(diepresse.com, 14.08.2008)

siehe auch:
Karadzic: Existiert ein Nicht-Auslieferungsvertrag?
(WCN, 22.07.2008)
Karadzic: Medien auf Entenjagd (WCN, 27.07.2008)
Karadzic: Geheimabsprache mit Holbrooke? (WCN, 31.07.2008)
Kosovo: Organhandelsvorwürfe bereits seit 2001 bekannt?
(WCN, 06.08.2008)

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Guantanamo-Häftlinge stellen Asylgesuch in der Schweiz

onlineredaktion – Zwei Guantanamo-Häftlinge haben Asyl in der Schweiz beantragt, bald soll ein drittes Gesuch eingereicht werden. Die von den USA als unschuldig anerkannten Gefangenen dürfen von den Schweizer Asylbehörden keine Sonderbehandlung erwarten. Auf indirektem Weg fragte die USA gar an, ob die Schweiz nicht ein Kontingent der Guantanamo Häftlinge aufnehmen könne. Die Schweiz, welche selber die Folterjets der CIA über dem Land tolerierte, fürchtet aber um die „Innere Sicherheit“

Das erste Gesuch betrifft den libyschen Staatsbürger Abdul Ra’ouf Abu al Qassim. Es sei ein Asylgesuch aus dem Ausland, das gleich behandelt werde wie alle anderen, sagte Jonas Montani, Sprecher des Bundesamts für Migration. Der Libyer sitzt seit Ende 2001 in dem Gefangenenlager auf Kuba.

http://www.sf.tv/videoplayer/embed/372b11a3-d046-4e50-9aa8-bfefa31e88cf&live=false
Ein Schweizer Rechtsvertreter hat mit Unterstützung von Amnesty International bei den Schweizer Behörden das erste Asylgesuch für einen Gefangenen auf Guantánamo eingereicht. Die USA haben den Häftling zur Ausreise freigegeben, berichtet die «Rundschau».

Inzwischen könnte er das Lager verlassen, falls ihn ein anderer Staat aufnimmt, wie Denise Graf von Amnesty International sagte. Andere Gefangene seien in Libyen entgegen Zusagen der dortigen Behörden verhaftet worden, sagte Graf. Eine Ausreise nach Libyen sei darum unmöglich.

Das Asylgesuch dieses Häftlings wurde Anfang Juni von einem Anwalt in der Schweiz eingereicht. Aufgrund der Signale aus dem Bundesamt für Migration befürchtet Amnesty International nun eine Ablehnung. Trotzdem wurde vor kurzer Zeit ein weiteres Gesuch für einen Algerier eingereicht, ein Drittes soll dieser Tage folgen.

[Hinweis: Das Pentagon schreibt al-Qassim auch als Abdul Rauf al-Qusin, sein Name erscheint auch als Abdul Raouf al-Qassim oder Abdul Ra’ouf al-Qassim. in den Gerichtsdokumenten vom May 2007, erscheint sein Name als Abu Abdul Rauf Zalita]

Verweise
Strammstehen vor der Leitzentrale für Folterjets
^ a b c list of prisoners (.pdf), US Department of Defense, May 15, 2006

  • ^ a b list of prisoners (.pdf), US Department of Defense, April 20, 2006
  • ^ a b Jeannie Shawl (Wednesday, May 2, 2007). „Supreme Court refuses to bar Guantanamo detainee transfer to Libya„, The Jurist. 
  • ^ Guantánamo Prisoners Getting Their Day, but Hardly in Court, New York Times, November 11, 2004mirror
  • ^ Inside the Guantánamo Bay hearings: Barbarian „Justice“ dispensed by KGB-style „military tribunals“, Financial Times, December 11, 2004
  • ^Annual Administrative Review Boards for Enemy Combatants Held at Guantanamo Attributable to Senior Defense Officials„. United States Department of Defense (March 6, 2007). Retrieved on 200709-22.
  • ^ Summarized transcripts (.pdf), from Abdul Rauf Omar Mohammed Abu Al Qusin’s Combatant Status Review Tribunal – pages 31-32
  • ^ Summarized transcript (.pdf), from Abdul Rauf Omar Mohammed Abu Al Qusin’s Administrative Review Board hearing – page 127
  • ^ a b cZalita v. Bush„. Center for Constitutional Rights. Retrieved on 200803-04.
  • vermischtes

    Rücksicht auf Wale: US-Marine schränkt per Gericht Sonar-Einsatz ein

    onlineredaktion – Die US-Marine will den Einsatz von Sonar-Geräten aus Rücksicht auf Wale und andere Meerestiere künftig begrenzen. Laut der Zeitung „San Francisco Chronicle“ hat ein Gericht in San Francisco eine entsprechende Einigung zwischen der Marine und Umweltschützern nach jahrelangem Gerichtsstreit akzeptiert.

    Umweltschützer argumentieren, dass die Sonar-Beschallung Meeresbewohner in Panik versetzt, ihre Orientierung stört und damit auch zum Stranden von Walen führen kann.

    Die US-Navy setzt die lauten Schallwellen bei Übungen zum Aufspüren feindlicher U-Boote ein. Nach der neuen Regelung dürfen diese Tests nun nur noch in wenigen Regionen der Weltmeere vorgenommen werden, darunter in Gebieten nahe den Philippinen, Japan und Hawaii.

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    Protonen-Party beginnt: Rappend ins Off?

    World Content News– Am 10. September startet die bisher größte und teuerste Wissenschafts-Show der Welt: Dann sollen im Large Hadron Collider (LHC) am Kernforschungszentrum CERN in Genf, mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ein Strom atomarer Teilchen 600 Millionen mal pro Sekunde aufeinander prallen, um den Physikern anhand eines bisher nur in der Rechenfantasie vorhandenes neues Teilchens (Higgs-Boson) die Welt neu zu erklären. Dies könnte jedoch böse Folgen haben, meint ein einsamer Wissenschaftler, der fürchtet, die Erde könnte dadurch von einem Schwarzen Loch verschluckt werden.

    Unheimlich peinlich: Weil auch nicht so kompetente, dafür aber um so furchtsamere Zeitgenossen an dieser Theorie Gefallen finden könnten, hat die Wissenschaftsjournalistin Kate McAlpine extra ein Werbe-Video im Beschleunigertunnel fabriziert, auf dem sie im Laborkittel und mit Bauhelm rappend den LHC erklären will.

    Falls also völlig unwahrscheinlich und entgegen jeglicher logischer Vernunft womöglich doch eines der vielen kleinen Schwarzen Löcher, die dabei angeblich entstehen sollen und bestimmt gleich wieder verdampfen, übrig bleibt und auch noch Appetit bekommt, ist es vielleicht ratsam, genau dieses Video vorher mit einer Raumsonde ins All zu schießen, damit unsere außerirdischen Freunde mitbekommen, welche bescheuerten Lebewesen einst auf diesem Planeten gelebt haben.


    Kritiker Rössler: „Sehr schwer, Stephen Hawking anzugreifen“

    Vielleicht kommt es ja doch nicht so weit: Jetzt hat sogar der Schweizer Bundespräsident Couchepin den Kritiker ernst genommen und zu einem Gespräch eingeladen. Nein, an das Märchen vom Schwarzen Loch glaubt er auch nicht. Er fragt sich nur, wer haftet bei einem Unfall für die entstehenden Kosten, wenn doch was passiert? Gute Frage – Guter Mann !


    Not-Klo, falls mal was in die Hose geht

    Da ist nämlich noch dieser meterdicke „Notausgang„, den braucht man, wenn einer der 1 600 superkalten Magnete ausfallen würde, die verhindern sollen, dass der Teilchenstrahl vom Kurs abkommt. Wenn darin die Betriebs-Temperatur von minus 271 Grad Celsius während des monatelangen Experiments auch nur um ein Grad ansteigen würde, der Protonenstrahl würde abgelenkt und dabei ein Loch in den Stahlring schießen. Dabei entstünde große Hitze und radioaktive Strahlung. Darüber berichtet man in der gottesteilchen-fixierten Presse aber nicht so gerne.

    Wie es am Ende auch kommen mag, der Rap ist mit Sicherheit woanders zu Hause, die klassische Wissenschaft sollte sich ihre letzten Tage mit anderen Takten selbst feiern, Otto Normalverbraucher hört eh nicht mehr hin.

    linkDieser Artikel erschien erstmalig bei World Content News

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    Bild der Woche: Exxon macht Boden gut

    World Content News – Gefälschte Während Finanz- und Irankrise in diesen Wochen im Zickzackkurs vereint ihrem Höhepunkt zustreben, wartet der Aktienmarkt endlich mal wieder mit einer „positiven“ Meldung auf: Der weltgrößte Ölkonzern Exxon Mobil erkämpfte sich im zweiten Quartal einen Gewinnzuwachs von 14 Prozent auf 11,68 Milliarden Dollar (7,48 Milliarden Euro). Nie zuvor in der US-Wirtschaftsgeschichte hat ein Unternehmen einen höheren Quartalsgewinn verbuchen können, die Anleger maulen trotzdem – sie hatten noch mehr erwartet.


    Fördern und fordern: Die Achse des Guten läuft wie geschmiert

    Der Gewinn von Shell stieg sogar um 33 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar (7,43 Milliarden Euro). Wie riesig die Einnahmen der beiden Ölmultis sind, belegt folgender Vergleich. Die beiden Konzerne machten einen Umsatz von insgesamt rund 269 Milliarden Dollar (173 Milliarden Euro). Der lag damit in nur einem Quartal höher als die gesamte Wirtschaftsleistung eines Staates wie Portugal in einem gesamten Jahr (163 Milliarden Euro im Jahr 2007).

    Der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron hat dagegen seinen Überschuss nur um schlappe 6,0 Milliarden Dollar (3,9 Mrd. Euro)
    erhöhen können.

    Wie kommt’s? Selbst die für gewöhnlich gut informierte Fachpresse verweist nur vage auf die Rekordspritpreise an Tankstellen.

    Dass der hohe Ölpreis weltweit die Nahrungsmittelpreise in die Höhe schießen lässt, die zu Hungerrevolten in der Dritten Welt führen, so sieht die andere Seite der Medaille aus. Diesen Schuh wollen sich die Multis natürlich nicht anziehen.

    Und auch dem Berliner Überlebenskünstler Thilo Sarrazin kann man nicht übelnehmen, wenn er den mittellosen Transferleistungsempfängern im kommenden Winter wegen der Energiepreise die Heizung zurückdrehen will. Nicht die Kapitalisten sollen sich warm anziehen, die Sozialempfänger müssen zum Pulli greifen, wenn die Küche kalt bleibt. Nun ja, mal andersrum gesehen – für was braucht die SPD eigentlich 20 Prozent bei der nächsten Wahl, wenn 15 oder 16 auch genügen?

    Quellen:
    Wer regiert die Welt?
    (scharf-links.de, 01.08.2008)
    Ölpreishoch spült Milliarden in die Kassen
    (wissen.de, 01.08.2008)
    Ölkonzerne schwimmen im Geld
    (net-tribune.de, 01.08.2008)
    Sarrazins Pullover erzeugt Schimmelpilz
    (pressbot.net, 02.08.2008)

    siehe auch:
    Der Tiger im Panzer
    (Frankfurter Rundschau, März 2003)
    Jede Menge schmutziger Tricks
    (Greenpeace, Mai 2002)
    Exxon’s Waffen massiver Täuschung
    (Greenpeace, Okt. 2002)

    linkDieser Artikel erschien erstmalig bei World Content News

    vermischtes

    UBS Verwaltungsräte verlassen das Schiff

    Stephan Fuchs – Die UBS-Aktie hat keinen Halt mehr. Das Papier sackte kurz vor Mittag unter die 20-Franken-Marke. Bei 19.96 Franken wurde ein neues Allzeit-Tief registriert. So billig war die Aktie noch nie seit der UBS-Gründung vor über zehn Jahren. Nun haben vier Verwaltungsräte das Schiff verlassen. Wesshalb, darüber schwieg sich die UBS Pressestelle aus.

    Die UBS informierte auch nicht über den Streit mit US-Behörden, die jetzt offiziell Kunden-Daten verlangen. Verdacht: Die UBS leistet Beihilfe zur Steuerhinterziehung!

    Der vollamtliche UBS-Vizepräsident Stephan Haeringer räumte seinen Sessel ebenso wie der frühere Ciba-Chef Rolf Meyer, Stadler-Rail-Inhaber – und möglicherweise der neue starke Mann bei der SVP – Peter Spuhler und Lawrence Weinbach, der Partner bei der Beteiligungsgesellschaft Yankee Hill Capital Management ist.

    Kurz & bündig
    Im Oktober 2007 liess die Bank verlauten, sie wolle 1500 Arbeitsplätze im Investment Banking abbauen, inklusive jenen von Huw Jenkins, dem Chef dieses Bereichs.

    Im gleichen Monat gab sie bekannt, 4,2 Mrd. Fr. abschreiben zu müssen. Der Verlust für das 3. Quartal belief sich auf 726 Mio. Fr. – es war der erste Quartalsverlust seit neun Jahren.

    Im Dezember folgte die Nachricht, dass weitere 20 Mrd. abgeschrieben werden müssen. Gleichzeitig wurde ein Refinanzierungsplan für 13 Mrd. Franken bekannt, mit Geldern aus Singapur und dem Mittleren Osten.

    Weitere 4 Mrd. Fr. Abschreibungen folgten im Januar 2009, womit sich die Summe auf insgesamt 20 Mrd. belief.

    Im April kamen dann nochmals 19 Mrd. Fr. dazu, inklusive dem Umstand, dass VR-Präsident Marcel Ospel das Pult räumte.

    Ein Refinanzierungsplan sollte 15 Mrd. Fr. neues Eigenkapital einbringen.

    Im Mai gab die UBS einen weiteren Abbau von 5’500 Jobs bekannt und einen Verlust für das erste Quartal von 11,5 Mrd. Fr.