Krieg

Trojanerexplosion im Libanon, Raketen auf Israel, Botschaftsbesetzung in Teheran und Explosion in Urananlage in Isfahan

Dr. Alexander von Paleske — 29.11. 2011 .
Die Lage im Nahen und Mittleren Osten spitzt sich zu.
Heute berichten deutsche Tageszeitungen und online-Auftritte der Wochenzeitungen über Raketenangriffe aus dem Libanon. So schreibt der Focus

Raketen treffen Israel
Es ist der erste Vorfall seit zwei Jahren: In der Nacht haben libanesische Raketen den Norden Israels getroffen. Die israelische Armee antwortete mit Artilleriefeuer. Einen größeren Konflikt befürchtet sie aber nicht. Der Norden Israels ist in der Nacht zum Dienstag vom Libanon aus mit Raketen beschossen worden. Wie die israelische Armee mitteilte, wurde niemand verletzt.

In einer Stellungnahme der Streitkräfte wurde der erste Raketenangriff aus dem Nachbarland seit Oktober 2009 als „ernst“ bezeichnet. Die libanesische Regierung und die Armee trügen die Verantwortung, so etwas zu verhindern. ……..Wie die israelische Tageszeitung „Haaretz“ berichtete, wurden mindestens vier Katjuscha-Raketen auf Israel abgefeuert. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden.

Diese, wie alle anderen Meldungen z.B. in der ZEIT unterschlagen jedoch , was sich sich in der vergangenen Woche abgespielt hat:

Ein trojanisches Pferd aus Israel
Israel hatte, wie üblich, eine seiner unbemannten Drohnen über dem Libanon kreisen lassen. Seit mehr als einem Jahr versucht die Hisbollah den Funkverkehr ziwschen der israelischen Leitstelle und den Drohnen zu stören, um sie so zum Absturz zu bringen. Das schien ihnen jetzt gelungen, als eine der Drohnen plötzlich in Wadi Hojeir, im Südlibanon, crash-landete.
Die Hisbollah schaffte die Drohne in ihr Munitionsdepot nahe Tyros als Ausstellungsstück.
Es handelte sich jedoch um ein trojanisches Pferd: Die Landung war von Israel offensichtlich geplant, die Drohne war mit Sprengstoff gefüllt und die Sprengladung wurde nach der Ankunft im Munitionsdepot ferngesteuert zur Explosion gebracht. Dies berichtet der gewöhnlich exzellent informierte jüdische US-Journalist Richard Silverstein.

Die libanesische Zeitung Daily Star berichtete über eine ausserordentlich heftige die Explosion nahe der Stadt Tyrus im Südlibanon. Der Explosionsort wurde von der Hisbollah weiträumig abgesperrt

Nun folgte offenbar die Rache in der Form der Raketen.

Explosion in Uran-Aufbebewahrungsanlage
Ebenfalls heute wird gemeldet, dass In Isfahan/ Iran sich eine starke Explosion in einer Aufbewahrungsanlage für Uran-Gas ereignet habe.
Uran-Gas wird mittels Zentrifugen zur Urananreicherung verwendet. Die Explosion könnte zu einer Verzögerung von Irans Atomanreicherungsprogramms führen. Allerdings ist diesmal unklar, ob wieder, wie bei dem Anschlag vor zwei Wochen nahe Teheran der Mossad dahintersteckt.

Botschaftserstürmung in Teheran
Und heute haben – wie weiland 1979- Iraner – diesmal die britische Botschaft – in Teheran angegriffen und offenbar eines der Gebäude angezündet.

Das Protest richtet sich gegen die verschärften Sanktionen gegen den Iran durch westliche Länder. Es ist auch der Jahrestag der Ermordung eines iranischen Atomwissenschaftlers, für die Israel und andere westliche Länder verantwortlich gemacht werden.

Die Lunte am Pulverfass ist gelegt. Nach Auffassung von Israels Regierung sollte es eher heute als morgen zur Explosion kommen.

Konflikt Israel-Iran
Explosion auf Militärbasis war offensichtlich ein Mossad-Anschlag
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Krieg

Iran: Explosion auf Militärbasis war offensichtlich ein Mossad-Anschlag

Dr. Alexander von Paleske— 16.11. 2011 — Eine Explosion zerstörte am vergangen Samstag die Raketenbasis Sajad, westlich von Teheran, wo sich auch Shahab 3 Raketen befinden und die Shahab 4-Rakete entwickelt wurde. Ebenfalls dort sollen sich Zelzal Boden-Boden Raketen befunden haben.

17 Personen wurden bei dieser Explosion getötet, 23 zum Teil schwer verletzt. Unter den Getöteten befand sich der Generalmajor Hassan Tehrani Moqaddam, Kommandeur der Basis und verantwortlich für Teherans Raketenprogramm.


Anschlagsopfer: Hassan Moqaddam
.
Während die israelische Website Ynet gleich die Möglichkeit erörterte, der Mossad könnte dahinter gesteckt haben, wurde Richard Silverstein, auch als „Wikileaks von Israel“ bezeichnet, der in den USA lebt, und beste Kontakte zu israelischen Sicherheitskreisen unterhält, bereits am Samstag, dem Tag des Anschlags, konkret, und deutete auf den Mossad .

Kein Unfall
Die Regierung in Teheran sprach zunächst von einem “Unfall“.
Die Anlage ist ein Hochsicherheitsbereich, es überrascht daher nicht, dass die Regierung in Teheran einen von aussen herbeigeführten Bombenanschlag nicht sofort offen zugegeben hat.

Allerdings hat ein ehemaliges hochgestelltes iranisches Regierungsmitglied, unter der Bedingung, nicht genannt zu werden, gegenüber der seriösen britischen Zeitung Guardian erklärt:

„Ich bin davon überzeugt, dass die Explosion am Samstag auf das Konto des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad geht. Bereits im Oktober 2010 habe es eine Explosion in einer Raketenabschussanlage in Khorramabad mit 18 Toten gegeben. Auch diese Explosion sei in Wirklichkeit das Werk des Mossad gewesen.“

In der Gedenkrede für die Toten sagte Prof. Muhammad Sahimi, dass Israel für den Anschlag verantwortlich sei, und der Bürgermeister Teherans, Mohammad Baqer Qalibaf, der selbst ein Kommandeur der Luftwaffe Irans war, benutzte in seiner Gedenkrede mehrfach die Bezeichnung „Märtyrer“ für den getöteten Moqaddam.

Wörtlich fügte er hinzu:

“We did not know you well, but those who knew killed you.”

Der Korrespondent der BBC im Iran interpretierte dies gestern als klaren Hinweis auf einen Anschlag Israels.


Trauerfeier für die Anschlagsopfer

Klammheimliche Freude
Auch wenn die Regierung Israels, wie gewöhnlich, keine Stellungnahme abgibt, so ist die klammheimliche Freude und der Stolz über dieses „Husarenstück“ nicht zu übersehen.

Israels Verteidigungsminister Ehud Barak darauf angesprochen, erklärte:

„Vielliecht gibt es noch eine Reihe weiterer“

Der bei der Explosion getötete General Moqaddam spielte offenbar auch eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung von iranischem Kriegsmaterial an die Hamas, und arbeitete eng mit dem vom Mossad vergangenes Jahr in Dubai ermordeten Hamas-Waffenbeschaffer Mahmud al-Mabhuh zusammen.

Die jetzige, offensichtlich vom Mossad durchgeführte Operation – möglicherweise mit Unterstützung der Volksmojahedin (PMOI / MEK) – wird jedoch eher den Iran in seinen Anstrengungen bestärken, eine Nuklearwaffe – als Abschreckung – herzustellen, als das Gegenteil zu tun.

Der Iran könnte darüber hinaus in einer Weise Rache üben, die unbeteiligten jüdischen Zivilisten das Leben kostet, wie 1992 die Rache der Hisbollah mit einem Bombenanschlag in Buenos Aires, nach der Ermordung von Abbas al-Musawi durch den Mossad, warnt Richard Silverstein.

Nach den Anschlägen auf Atomforscher im Iran in den vergangenen Monaten, hinter denen offenbar ebenfalls der Mossad steckte, und dem jetzigen Anschlag auf die Militärbasis, ist aus dem kalten Krieg der Drohungen mittlerweile ein heisser Krieg geworden.

Die Apokalypse in Nahost rückt näher.

Konflikt Israel-Iran
Apokalypse Nahost schon bald?

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Zum Mossad
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Krieg

PR-Schlacht um die Shooter-Krone

Michael Schulze von Glaßer – Das Ende Oktober erschienene Videospiel „Battlefield 3“ von „Electronic Arts“ schickt sich an den bisherigen Platzhirsch im Genre der First-Person-Shooter – die „Call of Duty“-Reihe von „Activision“ – zu verdrängen. Es tobt eine PR-Schlacht. Electronic Arts griff dabei jüngst auch zu zweifelhaften Methoden und warb mit einem echten Kampfflugzeug, mit Panzern und echten Söldnern für „Battlefield 3“. Activision wirbt für das am 8. November erscheinende „Call of Duty: Modern Warfare 3“ traditioneller – zumindest in Deutschland.

In der Bundesrepublik setzt Activision bisher vor allem auf Werbung in Massenmedien. Ein Trailer von „Modern Warfare 3“ wurde erstmals am 28. Mai diesen Jahres während der Halbzeitpause des UEFA-Champions League-Finales im Fernsehen ausgestrahlt. Ein neuerer Werbespot fand seine Ausstrahlung u.a. am 2. November in der Halbzeitpause des Champions-League Fußballspiels FC Bayern gegen SSC Neapel auf dem Fernsehsender Sat1 (1. Halbzeit: 6,93 Millionen Zuschauer, Marktanteil 20,4 Prozent; 2. Halbzeit: 8,26 Millionen Zuschauer, Marktanteil 28,4 Prozent). Auch beim einen Tag später stattgefundenen UEFA Europa League-Spiel FC Schalke 04 gegen AEK Larnaka wurde der Werbespot in der Halbzeitpause gezeigt.

Bandenwerbung für das neue „Call of Duty“-Spiel | Quelle: Sat1

Der kurze Spot zeigt Szenen aus dem Videospiel: Militärfahrzeuge und vom Krieg zerstörte Städte und Gebäude, dazu der Kommentar (mit der Stimme der Spielfigur Captain Price): „Die Welt wie wir sie kennen steht am Abgrund. Wie weit würdest du gehen um Sie zu retten?“ Nicht nur in der Halbzeitpause sondern auch während des Schalke-Spiels wurden die Fernsehzuschauer und auch die Stadionbesucher auf das neue Videospiel aufmerksam gemacht: mit „Call of Duty“-Bandenwerbung. Activision kann aber auch anders.

In der Halbzeitpause wurde das Videospiel mit einem Werbespot beworben, während des Spiels mit großflächiger Bandenwerbung | Quelle: Sat1

In Los Angeles fand vor wenigen Monaten die „Call of Duty XP“ statt – ein Promotion-Event bei dem eine frühe Version von „Modern Warfare 3“ gespielt werden konnte. Ein Video des Spiele-Magazins GameStar gibt einen Eindruck von der Werbemesse: echte Militärfahrzeuge waren ausgestellt, Waffennachbildungen konnten besichtigt werden oder selbst mit Paintball-Waffen auf Zielscheiben geschossen werden. Auch ein Haus konnte in Manier des Militärs gestürmt werden.

Auch auf der weltgrößten Videospiele-Messe – der „Gamescom“ in Köln – wurde im August 2011 für „Call of Duty“ geworben. Allerdings „nur“ mit einem riesigen Stand | Quelle: Michael Schulze von Glaßer

Die Werbeschlacht zwischen Electronic Arts und Activision ist in vollem Gange. Wer am Ende die Nase vorn hat, die meisten Spiele verkauft und den größten finanziellen Gewinn verbuchen kann wird sich wohl erst in einigen Monaten zeigen. Dagegen lässt sich schon jetzt sagen, dass die Werbekampagnen sowohl von „Battlefield 3“ als auch von „Modern Warfare 3“ die Grenze zwischen virtueller und realer Welt überschreiten: für beide Spiele wird mit echtem Militär geworben. So dürfen sich auch die Hersteller nicht wundern, wenn ihre Spiele als „Ballerspiele“ verschrien sind.

Michael Schulze von Glaßer ist Journalist. Er betreut die Informationsstelle Militarisierung e.V. in Deutschland. Seine Webseite ist schulze-von-glasser.eu

Krieg

Geplantes Attentat des Iran in den USA oder „Tonkin-Zwischenfall“ des Jahres 2011?

Dr. Alexander von Paleske — 13.10. 2011 —
Im August 1963 gab der damalige US-Präsident L. B. Johnson den Befehl zu Luftschlägen gegen Nordvietnam., Es war der Beginn des vollen US-Engagements in den Vietnam-Krieg, und er begann mit einer Lüge:

Die Tonkin-Lüge
Anfang August des Jahres 1963 kam es zu einer geplanten Provokation der Nordvietnamesen durch US-Zerstörer. Nordvietnamesische Schnellboote sollen daraufhin die US-Kriegsschiffe angegriffen haben. Die Einzelheiten des Zwischenfalls, der als „Tonkin Zwischenfall“ in die Geschichte einging, finden sich hier.

Am 5. August 1963 wurden von etwa 30 trägergestützten Flugzeugen Angriffe auf nordvietnamesische Marinestützpunkte in Hon Gay, Loc Tschad, Phuc Loi, Vinh und Quang Khe geflogen. Kurz vor dem Beginn der Bombardierung hatte Präsident Johnson in einer Fernsehansprache die Angriffe angekündigt, wobei er sich auf das Recht der Verteidigung gegen unprovozierte nordvietnamesische Angriffe berief.

1971, als der Vietnamkrieg seinen Höhepunkt erreicht hatte, veröffentlichte Daniel Ellsberg einen als „Pentagon-Papiere“ bekannt gewordenen Bericht, der die Darstellung des Zwischenfalls, durch L.B. Johnson und den damaligen US- Verteidigungsminister Robert McNamara als vorsätzliche Falschinformation, als Lüge, enthüllte.

Am 30. November 2005 gab der US-Geheimdienst Dokumente frei und bestätigte damit indirekt, aber offiziell, dass das offizielle und volle militärische Eingreifen der USA in den Vietnamkrieg infolge einer bewussten Falschmeldung an/durch US-Präsident Johnson begann.

Parallelen
An diesen Zwischenfall fühlt man sich erinnert im Zusammenhang mit dem angeblich vom Iran geplanten Attentat auf den saudischen Botschafter in den USA.


Saudi Arabiens US-Botschafter Adel al-Dschubair ……..sollte angeblich ermordet werden. Screenshot: Dr. v. Paleske

Schon das Konstrukt des Attentats mit der Einschaltung von mexikanischen Drogenkartellen, deren Kunden in den USA sitzen, ist geradezu lächerlich. Die mexikanischen Drogenkartelle kämpfen und schiessen zwar innerhalb Mexikos, nicht aber in den USA, ihrem Absatzmarkt.

Dann die angebliche Verbindung zur iranischen Regierung, die bereits heute als „löchrig“ bezeichnet wird.

Es deutet vieles darauf hin, dass es sich entweder um sogenannte agents provocateurs eines Geheimdienstes gehandelt hat, die den Iraner mit US-Pass ermunterten, oder um einen Einzeltäter, aber nicht um einen Attentatsversuch im Auftrag der iranischen Regierung.

Zu verdächtigende Geheimdienste wären der CIA, aber auch und gerade der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad.

Die israelische Regierung unter Netanyahu möchte lieber heute als morgen den Iran angreifen. Wir haben mehrfach darüber berichtet. Dazu muss aber auch eine geeignete Stimmung in den USA geschaffen werden, so wie seinerzeit durch den Tonkin-Zwischenfall. .

Das ist zumindest teilweise bereits erreicht worden: Die US Aussenministerin Clinton spuckte gestern Feuer, ebenso US- Vizepräsident Biden – und natürlich das Herrscherhaus in Saudi-Arabien.


Aussenministerin Clinton gestern …Feuerspucken als Antwort. Screenshot: Dr. v. Paleske

Auch dass der saudische Botschafter das angebliche Opfer sein sollte, passt: Einen Verbündeten wie Saudi Arabien aus der Region gegen den Iran aufzubringen macht sich gut für Pläne, den Iran anzugreifen.

Passt, passt noch lange nicht
Passt also alles, allerdings nicht für die Geschichte, die der Öffentlichkeit verkauft werden soll.

Der Iran hat im Augenblick alle Hände voll damit zu tun, seinem Freund und Volksunterdrücker Assad von Syrien mit Rat und evtl. Taten Beistand zur blutigen Niederschlagung des Volksaufstands im Nachbarland zu gewähren.

Salopp ausgedrückt: The assasination story stinks.

Fazit:
Die Kriegsgefahr in Nahen Osten wächst, daran ändert auch der geplante Gefangenenaustausch zwischen Hamas und israelischer Regierung nichts, im Gegenteil.

Konflikt Iran-Israel allgemein

Die Kriegsgefahr im Nahen Osten steigt
Israel gegen Iran 2010: Knapp am Krieg vorbei

Stuxnet und die Folgen: Legalisierung von Virusattacken und Cyberwars, Fortsetzung der Landwegnahme in Ost-Jerusalem und der Westbank
Das Stuxnet-Virus und der Siedlungsbau im Westjordanland
Mission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT
Raketenabwehr am Persischen Golf – Vorbereitung auf Irans Angriff oder Gegenschlag?
Gasmaskenverteilung in Israel: Kriegsvorbereitungen gehen weiter
Nach der Sicherheitskonferenz in München: Mit der iranischen Atombombe leben oder Krieg?
Israel bereitet sich auf einen Vergeltungsschlag des Iran vor
Greift Israel den Iran an ?
Sindbad, der Iranfahrer oder: wie man beim BND einen nutzlos gewordenen „Top-Spion“ los wird

Israels Waffenlieferungen in den Iran einschliesslich Massenvernichtungswaffen
linkGasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug – auf den Spuren des Moshe Regev
linkMassenvernichtungswaffen in den Iran – Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
linkIsraels tödlicher Export – Waffen in den Iran

Zum Mossad
Geheimdienst Mossad – Bilanz der letzten 20 Monate: Piraterie, Mord, Kidnapping
Der mysteriöse Fall des vom Mossad gekidnappten Ingenieurs Dirar Abu Sisi
Noch ein Mossad Mord?
Eine Visitenkarte und die Mossad-Affäre von Lillehammer

Ein “investigativer“ israelischer Journalist und Geschichten, die der Mossad erzählte

Krieg

Liberale Wochenzeitung gibt Afghanistan-Krieg verloren

Dr. Alexander von Paleske — 2.10. 2011 —
Jahrelang hat die führende liberale Wochenzeitung Deutschlands, DIE ZEIT, für den Afghanistankrieg in mehreren Artikeln, gerade auch des Mit-Herausgebers Josef Joffe, die Trommel geschlagen, bis hin zu konkreten militärischen Tipps, wie dieser Krieg gewonnen werden kann.
Mit mehreren Artikeln haben wir das angegriffen, und das Fehlen substantieller Analyse kritisiert.

Wir schrieben am 6.2. 2010:
Mit-Herausgeber Josef Joffe meldete sich am 3. September 2009 zu Wort: „Krieg als Vorsorgeprinzip“
Zitat:
„Wir müssen in Afghanistan bleiben, zu unserem eigenen Schutz“
Also: Berlin wird in Kabul verteidigt. Als Vorsorge sozusagen. Eine Analyse der Verhältnisse in Afghanistan fehlt völlig. Die soziale Basis der Taliban und die Gründe für deren Erstarken werden in oberflächlichster Weise abgehandelt.
Und schliesslich das Resumee
„Der Machtkampf gegen die Taliban wird eher durch Kungeln als durch Kugeln entschieden. …Selbstverständlich muss diese (militärische) Herkulesarbeit von einem nationalen Versöhnungsprozess überwölbt werden, der auch diverse Taliban-Truppen einbezieht, denen Stammesinteressen näher sind, als der Koran.“

In die gleiche Kerbe hauen dann die Universalreporterin Andrea Böhm und ein Bernd Ulrich am 14 Januar 2010.
Titel: „So lange wie nötig“.

Wie in Joffes Artikel fehlt jegliche substantielle Analyse. Dafür wird pauschal als Klischee verdammt, aus der Vergangenheit zu lernen „Geschichte schreibt kein Diktat für die Zukunft“ . Da werden „Erfolge“ bei der Bekämpfung des Mohnanbaus berichtet, und gleichzeitig unterschlagen, wie katastrophal die militärische Lage durch den Zustrom, den die Taliban erhalten, mittlerweile geworden ist.

Dann wird dafür geworben, dass sich der Abzug der Bundeswehr nicht exakt bestimmen lässt, es könnten auch acht Jahre sein, das hänge von der Stabilität in Afghanistan ab. Und diese Stabilität hänge davon ab, ob die Afghanen einen Staat zu Gesicht bekommen, der, so hässlich er auch sein mag, eine minimale Grundversorgung sichern kann.

Der Schwenk des Josef Joffe
Nun heisst in einem Leitartikel der ZEIT von Josef Joffe am 8.9. 2011: „Der Krieg geht ins 11. Jahr, und er geht verloren“.


Josef Joffes Artikel

Als Gründe gibt Joffe an:

– Asymmetrische Kriegsführung, zu Beginn

– dann schlägt die Stunde der Guerilla

– Unterstützung der Guerilla durch die Zivilbevölkerung.

Es sind die gleichen Argumente, die seinerzeit auch während des Vietnamkrieges benutzt wurden, und sie sind heute so falsch wie damals, weil die sozialen Kräfte völlig unberücksichtigt bleiben, die den Guerillas überhaupt die Kriegführung ermöglichen.

Keine Kriegserklärung Afghanistans
Afghanistan wurde mit einem Krieg überzogen. Nicht das afghanische Volk hatte den USA den Krieg erklärt, sondern Al Qaida, die in Afghanistan Unterschlupf gefunden hatten.

Aber es wurde zu einem Krieg gegen die Afghanen, denn Al Qaida wich nach Pakistan und anderswo aus, der Krieg in Afghanistan fing jetzt jedoch erst richtig an.
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Der damalige US-Präsident Bush machte von Anfang an klar, dass man nicht nach Afghanistan komme, um dem afghanischen Volk nach Jahren des Kampfes gegen die Okkupation durch die Sowjetarmee, und dann des Bürgerkrieges, auf die Beine zu helfen, etwas, das schon mit dem Abzug der Sowjetarmee 1989 verabsäumt wurde, die US-Botschaft in Kabul wurde seinerzeit geschlossen.

Grosse Teile der Bevölkerung, die das Regime der Taliban, satt hatten, merkten rasch, dass die neuen Herren wie die alten waren, bloss in neuer Verpackung: Statt Sowjetstern nun die Stars und Stripes, dazu der Union Jack, Schwarz-Rot-Gold und andere.

In imperialer Manier wurden die gewachsenen sozialen Strukturen der Afghanen ignoriert und ein Statthalter namens Karsai installiert.

Korruption und Vetternwirtschaft breiteten sich wie ein Krebsgeschwür überall aus.

Hochzeitsgesellschaften, ein Tanklaster in Kundus und vieles andere wurde das Ziel fehlgeleiteter ISAF- Angriffe.

Hinzu kamen Menschenrechtsverletzungen wie Folter von Gefangenen, der Einsatz von brutalen Söldnern, die in einem weitgehend rechtsfreien Raum operieren, und gezielte Tötungen durch US-Todesschwadronen, aufgedeckt durch Wikileaks..

Der Mohnanbau wurde durch Zerstörung der Mohnfelder beantwortet, und damit die Einkommensgrundlage vieler Bauern zerstört. Wirkliche Alternativen gab es nicht bzw. wurden nie entwickelt.

Die Taliban, die seinerzeit selbst den Mohnanbau untersagt hatten, konnten sich mit Angriffen auf diese „Zerstörungskommandos“ als Freiheitskämpfer profilieren.

Waren es 2005 noch 80% der erwachsenen Bevölkerung welche die militärische Präsenz der internationalen Streitmacht ISAF befürworteten, so sind es 2009 bereits weniger als 50%. Verstärkt noch durch die Opfer unter der Zivilbevölkerung als Folge des Krieges. Im vergangenen Jahr waren es 2775 Tote.

Taliban und Fische im Wasser
Die Taliban waren zu Beginn der Intervention in Afghanistan keineswegs wie „Fische im Wasser“, sondern das Wasser wurde erst durch Anstau geschaffen, und als diese Politik dann halbherzig korrigiert wurde – nicht aus Überzeugung sondern aus opportunistischen Gründen – war es längst zu spät.

Rückkehr der Taliban
Nach der fast vollständigen Vertreibung der Taliban im Jahre 2001 / 2002 konnten im Windschatten der ausbleibenden Aufbauhilfe und Armutsbekämpfung, die Taliban ihren Kampf um die Rückeroberung der Macht beginnen.

Anfang 2009 waren 40% des Landes entweder unter der direkten vollständigen Kontrolle der Taliban, oder galten zumindest als von den Taliban infiltriert.
Die Taliban hatten mittlerweile effektiv eine Parallelregierung errichtet.

Im Jahre 2005 waren es immerhin schon 11 Provinzen, die wieder einen de facto Taliban-Gouverneur hatten, im Jahre 2009 aber bereits 33 der 34 Provinzen.
Parallel damit gelang ihnen die Einrichtung von islamischen Gerichten, deren Urteile respektiert wurden.

Geld für die Kriegsmaschine, nicht zur
Armutsbekämpfung

Noch einmal seien hier die Zahlen wiedergeben:
Gesamtkriegskosten in Afghanistan 2001 bis Ende des Jahres 2011: rund 400 Milliarden US Dollar.

Soziale Lage der Bevölkerung: Unverändert miserabel.

– Das Land hat die dritthöchste Kindersterblichkeit in der Welt, mehr als 20% aller Kinder unter 6 Jahren sterben vor Erreichen des 7. Lebensjahres.

– 300.000 Kinder sterben jedes Jahr an Krankheiten und/oder Unterernährung, wobei die Unterernährung die Kinder wiederum anfälliger für Krankheiten macht.

– Die Zahl der Kinder, die wegen Unterernährung behandelt werden, sofern sie das Glück haben, eine Behandlungseinrichtung wie ein Hospital oder eine Krankenstation in erreichbarer Nähe zu haben, hat sich Jahr für Jahr erhöht, von 2100 im Jahre 2005 auf 7100 im Jahre 2008.

– Mehr als die Hälfte der Kinder unter 6 Jahren sind unterernährt

– Die Rate von akuter und schwerer Unterernährung bei Kindern liegt zwischen 6 und 10%, in einigen Gebieten bei 16%.

– Sauberes Trinkwasser fehlt in vielen Gegenden, nur 22% der Bevölkerung Afghanistans haben diesen „Luxus“ . Das Resultat sind Durchfallerkrankungen vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen.

– 35% der Haushalte haben keine ausreichende Kalorienzufuhr

– 12 Millionen Menschen haben ein Einkommen von weniger als 0.45 US Dollar pro Tag

– 42 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der absoluten Armutsgrenze. Selbst wenn Nahrung auf dem Markt erhältlich ist, können sich viele Familien die nicht leisten.

– Als Resultat stagniert die durchschnittliche Lebenserwartung bei 43 Jahren.

Erfolgsmeldung und Beschuldigungen
Gestern nun kam die „Erfolgsmeldung“, einer der Anführer des Haqqani – Netzwerks sei gefasst worden.
Dieses Netzwerk soll ausserdem vom pakistanischen Geheimdienst unterstützt werden.

Was steckt dahinter?

Nicht nur Pakistan, sondern auch die USA haben seinerzeit diese Netzwerke, einst Ex-Kämpfer gegen die Sowjet-Okkupation, logistisch und mit Waffen unterstützt.
Dieses Haqqani Netzwerk gehört zum Stamm der Paschtunen, einer Volksgruppe von 40 Millionen Menschen, die in sowohl in Afghanistan wie in Pakistan leben, eine der weltweit grössten Volksgruppen ohne einen eigenen Staat.

Bereits 2006 hatte die damalige pakistanische Regierung unter General Musharraf Stillhalteabkommen mit Talibangruppen geschlosssen. Die pakistanische Regierung wollte so vermeiden, dass der Konflikt von Afghanistan auf Pakistan übergreift. Das gelang jedoch nur teilweise.

Während bestimmte Taliban weiter auch in Pakistan bomben, hielt sich die Gruppe Haqqani offenbar an die Abmachungen, nach dem Motto: „Ihr lasst uns in Ruhe und wir lassen Euch in Ruhe“. Dieses Stillhalten ist auf Seiten Pakistans Teil einer Überlebensstrategie..


Siraj Haqqani, Chef des Haqqani-Netzwerks – Screenshot: Dr. v,. Paleske

Die Festnahme eines der Anführer der Haqqani-Gruppe ändert jedoch nichts daran, dass dieser Krieg für die USA und ihre Verbündeten verloren ist.

Oder brutaler ausgedrückt: Bundeswehrsoldaten wurden und werden in einem Krieg verheizt, der zunächst als Stabilisierungsmission bezeichnet, und angesichts der genannten politischen Fehlentscheidungen zu einem Krieg gegen die afghanische Bevölkerung wurde.


Werden verheizt: Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan – Screenshot: Dr. v. Paleske

Eine Bevölkerung, welche in ihrer Mehrheit die ISAF-Truppen lieber heute als morgen aus dem Lande haben will.

Zu Afghanistan
9/11 – 10 Jahre danach
Rückzug aus Afghanistan – oder: nach uns die Sintflut. Fällt nun Berlin?
Afghanistan: Frühjahrsoffensive der Taliban, die Bundeswehr schießt auf Demonstranten
K(l)eine Dosis Geschichte oder: Joseph (Joschka) Fischers Märchenstunde
Meuterei auf der Gorch Fock – bald auch in Afghanistan?
Abzug aus Afghanistan und Rückkehr aus Afghanistan

Tod in Afghanistan – Undank in der Heimat
Aus der Hölle in Krankheit und Obdachlosigkeit – US-Soldaten nach der Rückkehr von der Front
Afghanistan: Rückt das Ende des Schreckens näher?
Vietnam damals, Afghanistan heute: Kriegsverbrechen und Irreführung
Afghanistan – wann kommt der Waffenstillstand?
Blackwater–Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit
Der Krieg in Afghanistan und eine führende liberale deutsche Wochenzeitung
Afghanistan: Milliarden für den Krieg, Peanuts zur Bekämpfung von Hunger und Unterernährung
Verteidigung westlicher Kulturwerte am Hindukusch oder: So fröhlich ist das Söldnerleben in Afghanistan
Keine Strafverfolgung deutscher Soldaten in Afghanistan?
Unsere kanadischen Folterfreunde in Afghanistan

Interviews mit Botschafter a.D. Dr. Werner Kilian
Nach der Afghanistankonferenz – Dr. Werner Kilian im Interview
Schrecken ohne Ende? – Ein Interview mit Botschafter a.D. Dr. Werner Kilian

Krieg

9/11 – 10 Jahre danach

Dr. Alexander von Paleske — 10.9. 2011 —- Gestern erschien in der britischen Tageszeitung Independent auf Seite 1 das Foto eines irakischen Hotelangestellten namens Baha Mousa, Witwer, Vater von drei Kindern, der von britischen Soldaten das Lancashire-Regiments im Jahre 2003, kurz nach Beginn des Irakkrieges in Basra, unter der falschen Anschuldigung, er sei ein Terrorist, an seiner Arbeitsstelle zu Tode geprügelt worden war. Zuvor war er noch schwer von den Soldaten gefoltert worden.

96 schwere Verletzungen wurden in dem Autopsie-Bericht festgestellt, und es dauerte 8 Jahre, bis schliesslich eine britische Untersuchungskommission zu diesen Feststellungen kam.

Ein Fall, der bekannt wurde, weil die britische Zeitung Independent hartnäckig dran blieb, anders als Tausende, die nicht bekannt sind. Und der auch nur bekannt wurde, weil daran britische Soldaten und nicht Söldner beteiligt waren, für deren Verhalten es ohnehin keine Verantwortlichkeiten gibt.

Nur die Zahl der Kriegsopfer ist – in etwa – bekannt: es sind mehr als 100.000, aber mit jedem Bombenanschlag steigt die Zahl weiter an…

Saddam Hussein, der Irak-Diktator ohne Massenvernichtungswaffen, der mit Al Qaida nichts zu tun hatte, gegen den der Krieg unter Vorspiegelung falscher Tatsachen angezettelt wurde, weil die USA ans Öl wollten. Und ungerichtete Rache für die Anschläge vom 9 /11 auf das World Trade Center und das Pentagon. Anschläge, die zusammen mehr als dreitausend Menschen das Leben kosteten.

Opferzahl 50-fach
Die Kriege aber, die dann als Antwort darauf angezettelt wurden, haben 50 mal mehr Menschen das Leben gekostet.

Rache hat in der Politik ohnehin nichts zu suchen, sondern es sollten politische Lösungen gesucht werden, wie z.B. die schwarze Bevölkerung es in Südafrika vorgeführt hat. Statt Rache für die Verbrechen unter dem Apartheidregime, die Aussöhnung.
Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Nelson Mandela bis zuletzt versucht hat, er war da schon nicht mehr Präsident Südafrikas, den drohenden Irakkrieg 2003 zu verhindern.

Rache hätten auch die US Soldaten nehmen können, als sie 1945 die Konzentrationslager in Deutschland befreiten, und die Leichenberge und ausgemergelten Überlebenden fanden. Nein, das wurde nicht gerächt, sondern die Alliierten suchten nach politischen Lösungen, nach unbelasteten Personen, um ein demokratisches Staatswesen aufzubauen, und damit letztlich eine Wiederkehr des Faschismus unmöglich zu machen.

Die USA haben, um mit Afghanistan zu beginnen, nicht aus den Fehlern des Jahres 1989 gelernt, wo sie, nachdem sie die Rebellen mit Waffen, Beratern, und Flugabwehrraketen ausgerüstet hatten, nach dem Abzug der sowjetischen Invasionstruppen das Land seinem Schicksal überliessen, und damit den Bürgerkrieg und somit erst die Bedingungen ermöglichten, unter denen Osama bin Ladens Terroristen sich dort verbreitern konnten.

Krieg, keine Aufbauhilfe
Für die US-Regierung stand 2001 nicht eine Aufbauhilfe für das durch Krieg und Bürgerkrieg zerstörte Land zur Diskussion, wie US Präsident Bush gegenüber dem britischen Premier Blair klarmachte, sondern einzig und allein die Search, Kill und Destroy–Mission.

Und mit dem Beginn des Feldzuges in Afghanistan wurde dann auch gleich noch der Irakkrieg vorbereitet, nicht wegen der angeblichen Massenvernichtungswaffen, sondern wegen des Öls, wie der ehemalige Chef der US-Federal Reserve Bank, Alan Greenspan, in grosser Freimütigkeit Jahre später zugab.

Ex-Aussenminister Joseph Martin (Joschka) Fischer, der jetzt noch einmal „Mein 11. September“ im Fernsehen mit bedeutungsschwerer Mine scheinbar tiefschürfend referieren durfte, hätte schon im Falle Afghanistans eingreifen müssen. Aber genau das geschah nicht.

Und so kann über den 11.9. in New York nicht ohne das gesprochen werden, was sich hinterher abspielte.

Chance verspielt
Mehr noch: der Anschlag hätte leicht verhindert werden können, wie die US-Zeitschrift Newsweek in ihrer neuesten Ausgabe berichtet.

Titel: The Terrible Missed Chance

Nachdem der FBI-Agent Harry Samit in Minnesota einen Mann namens Zacarias Moussaou im August 2001 wegen Visavergehens festgenommen hatte, ein Mann, der eine Flugschule besucht hatte, klingelten bei ihm alle Alarmglocken.

FBI-Agent Samit roch eine Verschwörung , eine Flugzeugentführung . Er gab die Info sofort nach Washington weiter dort wurde sie jedoch unter den Teppich gekehrt. Am 27. August telefonierte Samit deshalb mit seinem Boss in Minneapolis, namens Greg Jones.

Wörtlich:

„Der Mann (Moussaou) ist Teil einer Verschwörung, die eine Flugzeugentführung plant , möglicherweise wollen die Verschwörer dann ein Flugzeug voll mit Passagieren z. B. in das World Trade Center steuern“.

Auch das CIA und dessen Chef Tenet wurden darüber informiert. Unternommen wurde nichts. Aber Samit gab nicht auf, noch nicht, aber alle seine Bemühungen führten letztlich zu nichts.

Erst nach 9 /11 war klar, dass der FBI-Mann in Minneapolis recht hatte.
Diese Details wurden in dem Untersuchungsbericht zu 9/11 unterschlagen bzw. nur am Rande vermerkt. Harry Samit bekam später keineswegs ein dickes Lob, sondern Schwierigkeiten an seinem Arbeitsplatz,

Dass nach den Anschlägen in Nairobi / Kenia und Dar-es- Salaam / Tansania, sowie dem Angriff auf die USS Cole vor der Kueste des Jemen nicht mit einem derartigen Anschlag gerechnet wurde, überrascht. Offenbar bestand völliges Unvermögen, sich in die Denkweise eines Osama Bin Laden hineinzuversetzen, der von einem grossen Krieg der Muslime gegen die „Kreuzritter“ träumte, und ein Kalifat errichten wollte. Mit ihm als Kalifen versteht sich.

Die Newsweek – nicht nur sie – stellt dann die Frage:

Hat Osama letztlich gewonnen?

Die USA haben zwei Eroberungskriege angezettelt, aus denen sie versuchen jetzt wieder herauszukommen, unter Zurücklassung von Tod und Zerstörung, demgegenüber die Todesopfer und Zerstörungen von 9/11 geradezu klein erscheinen.

Das Schicksal der jeweiligen Zivilbevölkerung war ihnen dabei herzlich gleichgültig. So wie in Vietnam und später in Afghanistan nach dem Abzug der Sowjets.

Verloren hat daher vor allem die Zivilbevölkerung im Irak und Afghanistan, ganz abgesehen von den Kriegskosten, die sich mittlerweile zusammen auf 2,6 Billionen US Dollar belaufen, davon alleine in Afghanistan fast 400 Milliarden US Dollar.

Die Welt nach 9/11 ist „not a better place“ ganz im Gegenteil. Trotz der Tötung Osama bin Ladens.

Zu Joseph Martin (Joschka) Fischer
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Zum Söldnerunwesen
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Krieg

Wie kommen deutsche G36-Sturmgewehre an Gaddafi

onlineredaktion – Libysche Rebellen setzen Medienberichten zufolge deutsche G36-Gewehre ein. Die Waffen seien bei Heckler & Koch im baden-württembergischen Oberndorf am Neckar hergestellt worden, melden übereinstimmend die „Stuttgarter Nachrichten“ und das ARD-Magazin „Kontraste“. Dies belegten der Herstellerstempel und die sogenannte Beschussmarke.

Die Sturmgewehre fielen den Rebellen beim Sturm auf die Residenz des libyschen Diktators Muammar al Gaddafi in Tripolis in großer Anzahl in die Hände. Dies hätten Augenzeugen berichtet. Unklar sei bislang, wie viele Waffen und von wem nach Libyen geliefert wurden. Die Geschäftsführung des G36-Herstellers schließe aus, dass die Waffen von Heckler & Koch nach Libyen geliefert wurden.

Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte am Mittwoch in Berlin, es lägen „keine gesicherten Erkenntnisse“ vor, dass diese Gewehre in Libyen zum Einsatz kamen. Auch gebe es „keine Erkenntnisse, auf welchem Weg solche Waffen nach Libyen gelangt sein könnten“. Man werde dies mit der neuen libyschen Regierung klären, sobald diese arbeitsfähig sei.

Krieg

Nach 6 Monaten: Rebellen erobern Tripolis

Nach sechs Monaten Kämpfen sind die Aufständischen in Libyen ins Zentrum der Hauptstadt Tripolis vorgerückt. Auf dem Grünen Platz im Zentrum der Stadt feierten Kämpfer zusammen mit Einwohnern. Die Rebellen haben nach eigenen Angaben drei seiner Söhne in der Hand. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Luis Moreno-Ocampo, bestätigte am Montag die Festnahme von Ghadhafis Sohn Saif al-Islam.

Der Nachrichtenagentur AP sagte er, Saif al-Islam Ghadhafi sei von «Spezialkräften» der Aufständischen festgenommen worden. Den Übergangsrat der Aufständischen rief Moreno-Ocampo auf, den Gaddafi-Sohn nach Den Haag zu überstellen. Gegen ihn liegt wie gegen Muammar al-Ghadhafi selbst und dessen Geheimdienstchef Abdullah Senussi ein internationaler Haftbefehl vor. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Ein Sprecher der Aufständischen sagte, Saif al-Islam und dessen Bruder Al-Saadi seien in Westen der Stadt gefangengenommen worden. Sie seien gemeinsam in einem Touristendorf festgesetzt worden.

Den ältesten Sohn Ghadhafis, Mohammed al-Ghadhafi, stellten die Rebellen unter Hausarrest. Die Aufständischen würden für seine Sicherheit garantieren, sagte Mohammed al-Ghadhafi am Telefon dem Fernsehsender al-Jazeera Während des Gesprächs mit Mohammed al-Ghadhafi waren Schüsse zu hören. Dann brach der Telefonkontakt ab. Der Präsident des nationalen Übergangsrates, Mustafa Abdul Jalil, sagte dem Sender, er garantiere für die Sicherheit des Gaddafi-Sohnes.

Der Aufenthaltsort von Machthaber Muammar al-Ghadhafi selbst war nicht bekannt. In einer weiteren Audio-Botschaft, der dritten innerhalb von 24 Stunden, rief er am Sonntagabend die Einwohner erneut zur Verteidigung von Tripolis auf. Die Menschen müssten auf die Strasse gehen und «die Hauptstadt säubern».

Die Aufständischen brachten in der Nacht den Grünen Platz im Herzen von Tripolis unter ihre Kontrolle. Verschiedene Fernsehsender zeigten Hunderte Menschen, die auf dem Platz feierten und Freudenschüsse abgaben. Andere schossen auf Riesenposter mit dem Konterfei von Gaddafi.

Die von Westen kommenden Rebellen-Kämpfer wurden in Tripolis von jubelnden Menschen begrüsst, wie ein AFP-Journalist berichtete. Während ihres Vormarschs lieferten sich die Aufständischen zunächst aber auch schwere Kämpfe mit Gaddafi-Anhängern. Diese schossen mit schweren Maschinengewehren. Die Rebellen erwiderten das Feuer.

Gaddafis Sprecher Mussa Ibrahim sagte am Sonntagabend, in den vorangegangenen 24 Stunden seien 1300 Menschen in Tripolis getötet worden. Nato: Regime am Bröckeln Die Nato erklärte, Gaddafis Regime sei am Bröckeln. Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte am frühen Montagmorgen in Brüssel, die Zeit sei gekommen, ein neues, demokratisches Libyen zu schaffen.

Die NATO werde die Truppen Gaddafis beobachten und bombardieren, falls die Zivilbevölkerung durch sie bedroht sei. Der Vorsitzende des Übergangsrates, Mustafa Abdul Jalil, sagte Al-Jazeera, dass alle Aktionen vorbereitet und koordiniert seien. Die NATO hatte ihre Kampfeinsätze am Samstag stark auf Libyens Hauptstadt konzentriert.

Obama: Libyen an Wendepunkt
Ein kanadischer Nato-Sprecher erklärte, die Angriffe seien nicht mit den Rebellen abgestimmt worden.

«Wir reduzieren die militärische Stärke der Pro-Ghadhafi-Truppen», sagte Oberst Roland Lavoie. «Die Opposition hat das zu ihrem Vorteil genutzt.» US-Präsident Barack Obama sieht Libyen an einem Wendepunkt. Das Regime zeige Anzeichen des Zusammenbruchs, erklärte er am Sonntag gemäss einer Mitteilung des Weissen Hauses in Washington.

Gaddafi müsse einsehen, dass er Libyen nicht länger kontrolliere. Der nationale Übergangsrat der Rebellen müsse die notwendige Führungsstärke zeigen, um das Land durch die Phase des Übergangs zu steuern.

Krieg

Söldner auf deutsche Handelsschiffe am Horn von Afrika?

Dr. Alexander von Paleske — 17.8. 2011 —
In einer ganzen Reihe von Artikeln hatten wir uns mit dem Söldnerunwesen beschäftigt und deren Einsatz im Irak und Afghanistan kritisiert.

Bereits vor zwei Jahren, als das Ende des Einsatzes im Irak absehbar war, sah sich der irakische Chefsöldner und Boss der Söldnerfirma Aegis, Tim Spicer, nach neuen Verdienstmöglichkeiten um.

Video über Aegis-Aktivitäten im Irak siehe hier:
http://www.chris-floyd.com/fallujah/contract/

Wir schrieben damals:

Im Irak operieren seine Söldner in einem rechtsfreien Raum, da sie nicht der irakischen Gerichtsbarkeit unterfallen, und ebenfalls keiner Militärgerichtsbarkeit, sie gehören ja keiner regulären Armee an. Die Folgen sind bekannt. (Abknallen von Zivilisten)
In den Gewässern um Somalia soll die Chose genau so laufen: Seine Söldner sollen nach den Plänen Spicers dann von den Reedereien angeheuert werden, gehen in Aden oder anderswo an Bord der zu schützenden Schiffe und werden weiter südlich wieder ausgeladen. Und die hohe See ist gleichsam ein rechtsfreier Raum, wie der Irak. Wie schön. Also: Feuer frei!

Nun also will auch die Bundesregierung offenbar nicht auf den Einsatz dieser Schiessprügel verzichten, der militärische Einsatz durch die Bundeswehr am Horn von Afrika soll „ausgeflaggt“ werden- In einer AFP-Meldung heisst es heute:.

In der schwarz-gelben Koalition gibt es Bestrebungen, schwer bewaffnete Sicherheitsdienste zum Schutz deutscher Handelsschiffe gegen Piraten-Angriffe einzusetzen. „Wir sind uns einig, dass private Sicherheitsleute an Bord deutscher Handelsschiffe den Schutz vor Piratenüberfällen übernehmen sollen“, sagte der CSU-Sicherheitsexperte Hans-Peter Uhl der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Koalition werde die erforderlichen Rechtsgrundlagen direkt nach der Sommerpause auf den Weg bringen.

Rechtsfreier Schiessraum auf deutschen Schiffen
Diese Söldner – um nichts anderes handelt es sich – unterliegen, wie auch die Söldner im Irak und Afghanistan keiner Militärgerichtsbarkeit, und genau so wenig der Genfer Konvention.

Während die Bundeswehr alles in allem sich nicht als schiesswütig am Horn von Afrika aufgeführt hatte, werden nun andere Zeiten aufziehen: Gefangene werden nicht gemacht, dafür sind die Handelsschiffe gar nicht eingerichtet, die müssten dann auch noch in Kenia an Land gebracht werden, was zu Zeitverzögerungen führen würde.

Mit anderen Worten: Die Söldner werden selbst bei Verdacht auf nahende Piraten zur Schusswaffe greifen. Der Wilde Westen am Horn von Afrika hält Einzug.
.
Das wird aller Voraussicht nach den Konflikt am Horn von Afrika auf eine neuen Eskalationsstufe heben, zumal der größte Teil der Handelsschiffe ohnehin nicht unter deutscher Flagge fährt, was den rechtsfreien Raum der Söldner eher noch erweitert.

Söldnerchef Spicer sucht neues Geschäftsfeld: Piratenbekämpfung vor Somalia?

Der Wonga Coup
Afrika-Söldner – und was aus ihnen wurde
linkBlackwater–Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit
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Vom britischen Südafrika-Botschafter zum Söldnerfirma-Direktor
linkBlair drängt auf Söldnernachschub aus Südafrika
On The Road Again – Blackwater-Söldner dürfen weiter töten
Irak: Wenn die regulären Truppen gehen, kommen die Söldner
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe

Zum Raubfischfang vor Afrikas Küsten
Guten Appetit Europa – Fischfangsklaverei und Umweltzerstörung

Krieg

Compensate Victims of U.S. Chemical Warfare in Vietnam

uk Marjorie Cohn This year marks the 50th anniversary of the start of the chemical warfare program in Vietnam without sufficient remedial action by the U.S. government. One of the most shameful legacies of the Vietnam War, Agent Orange continues to poison Vietnam and the people exposed to the chemicals, as well as their offspring.

H.R. 2634, the Victims of Agent Orange Relief Act of 2011 [ http://www.govtrack.us/congress/billtext.xpd?bill=h112-2634%5D, which California Congressman Bob Filner just introduced in the House, would provide crucial assistance for social and health services to Vietnamese, Vietnamese-American, and U.S. victims of Agent Orange.

From 1961 to 1971, approximately 19 million gallons of herbicides, primarily Agent Orange, were sprayed over the southern region of Vietnam. Much of it was contaminated with dioxin, a deadly chemical. Dioxin causes various forms of cancers, reproductive illnesses, immune deficiencies, endocrine deficiencies, nervous system damage, and physical and developmental disabilities.

In Vietnam more than three million people, and in the United States thousands of veterans, their children, and Vietnamese-Americans, have been sickened, disabled or died from the effects of Agent Orange/dioxin.

Vietnamese of least three generations born since the war are now suffering from disabilities due to their parents’ exposure to Agent Orange or from direct exposure in the environment. The organization representing Vietnam’s victims, the Vietnam Association for Victims of Agent Orange/Dioxin, has set up some ‘peace villages’ to care for the severely disabled, but many more such facilities and services are needed. Dioxin residues in the soil, sediment, and food continue to poison many people in 28 “hot spots” in southern Vietnam.

Many U.S. veterans suffer from effects of Agent Orange due to their exposure in Vietnam, as do their children and grandchildren. Vietnamese-Americans exposed directly to Agent Orange and their offspring suffer from the same health conditions.

The bill, which the Vietnamese Agent Orange Relief & Responsibility Campaign assisted Congressman Filner in writing, defines “victim” as “any individual who is a Vietnamese national, Vietnamese-American, or United States veteran who was exposed to Agent Orange, or the progeny of such an individual, and who has a disease or disability associated with this exposure.” In addition to compensating the victims of Agent Orange, H.R. 2634 would also clean up the toxic hot spots in Vietnam.

One provision of the bill would expand programs and research for the benefit of U.S. vets and establish medical centers “designed to address the medical needs of descendants of the veterans of the Vietnam era.” This creates a presumption that certain birth defects that children and grandchildren of exposed victims suffer would be considered the result of contact with Agent Orange.

While the U.S. government has begun to fund environmental cleanup in Vietnam, it has refused to recognize its full responsibility to heal the wounds of war and provide assistance to Vietnamese, Vietnamese-American, and U.S. victims for the serious health and environmental devastation caused by Agent Orange.

There has been some compensation for U.S. veteran victims of Agent Orange, but not nearly enough. In spite of President Richard Nixon’s 1973 promise of $3.25 billion in reconstruction aid to Vietnam “without any preconditions,” the Vietnamese and Vietnamese-American victims of the disgraceful chemical warfare the United States conducted in Vietnam have not seen one penny of compensation.

Fifty years is long enough. It is high time to compensate the victims for this shameful chapter in our history. H.R. 2634 will go a long way toward doing just that.

sendenMarjorie Cohn is a professor at Thomas Jefferson School of Law, president of the National Lawyers Guild, and the U.S. representative to the executive committee of the American Association of Jurists. Her new book: The United States and Torture: Interrogation, Incarceration, and Abuse.

sendenUS-Gericht weist Klage gegen Agent-Orange-Hersteller ab