Krieg

Der Westen und Russland: Die Spannungen steigen, und damit die Kriegsgefahr

Dr. Alexander von Paleske —– 8.4. 2018 —— Die Auseinandersetzungen um die Vergiftung von Sergej Skripal, und dessen Tochter Julia, haben die Spannungen zwischen Russland und den Westlichen Ländern massiv erhöht, wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr.

Neuer Kalter Krieg?
Politische Beobachter sprechen denn auch schon von einem neuen Kalten Krieg zwischen den westlichen Ländern und Russland.

Die russische Regierung geht jetzt offenbar nach dem Motto vor:

Angriff ist die beste Verteidigung

und nutzt die Dummheiten der britischen Regierung aus, die keine lückenlose Indizienkette in Richtung Moskau vorweisen konnte, lediglich einen dringenden Tatverdacht, gleichwohl feststehende Tatsachen behauptete.

Der britische Ausssenminister Boris Johnson, der eher die Figur eines mittelmässigen Clowns in einem Privinzzirkus abgibt, musste auf der Website des Aussenministeriums die Behauptung löschen, das britische Armeelabor habe nachgewiesen, der Giftstoff Novichok stamme aus Russland. Zutreffend war vielmehr, dass das Labor eben nicht eindeutig klären konnte, woher der Giftstoff stammte.

Keine lückenlose Indizienkette
So konnte von einer lückenlosen Indizienkette insoweit keine Rede mehr sein.
Allerdings könnte diese Hochschaukelei der Spannungen die globale Kriegsgefahr erhöhen, nicht nur ausgehend von dem Konflikt in Syrien, sondern ausgehend auch von einem Konflikt der in der letzten Zeit in den Nachrichten kaum noch präsent war: in der Ukraine. Konkret: der Osten der Ukraine.

Zunahme rechtsradikaler Milizen in der Ukraine
Der Hintergrund ist die Zunahme rechter Milizen in der Ukraine, nicht nur im Kriegseinsatz im Osten.

Über die in der Ostukraine im Einsatz befindliche faschistische Asow Milizen. die ganz offen Nazi-Embleme wie die SS-Runen und das Hakenkreuz zur Schau tragen, hatten wir bereits mehrfach berichtet.

Nun gibt es im Innern der Ukraine eine Gruppierung, die Nationale Druschini-Milizen, uebersetzt: nationale Kampfgruppen, die fatal an die SA des Dritten Reiches erinnern:


Druschini-Miliz .

Gefördert, bzw. zumindest geduldet von der ukrainischen Regierung, übernimmt sie jetzt selbstgestellte „Aufgaben“ als Bürgermiliz, in Wirklichkeit aber als rechte Sturmtruppe. „Odnungsaufgaben“ denen die Polzei angeblich nicht gewachsen ist.


Druschini-Mitglied und seine Einstellung

Ordnung, wie die Rechten sie verstehen: Dazu gehört die Stürmung von angeblich illegalen Wettbüros samt Zerschlagung der Einrichtung. Aber auch die Stürmung einer Stadtratsitzung um eine Abstimmung der gewählten Vertreter zu erzwingen.


Demoilierte Einrichtung nach einem „Ördnungsbesuch“ der Druschini-Miliz

Verbreitung von Furcht und Schrecken
Zwar trat auch die Asow-Miliz schon im Innern auf, aber das waren eher einzelne Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Die Druschini-Miliz verbreitet so Furcht und Schrecken, „räumt auf“, legal oder illegal, um sich populistische Unterstützung zu sichern

Nichts geblieben
Nicht nötig zu sagen dass von den Vorstellungen der Maidan-Aktivisten nichts übrig geblieben ist. Die Rechtsradikalen rücken vor in das Vakuum, das die korrupten Politiker einschlisslich des Präsidenten Poroschenko offenlassen. Die Maidan-Aktivisten haben sich längst resigniert zurückgezogen.

Druck auf Regierung
Mit dem Hochkommen dieser Milizen steigt letztlich aber auch der Druck auf die ukrainische Regierung, eine militärische Endlösung im Konflikt in der Ostukraine zu suchen. Eine Auseinandersetzung, die nach wie vor auf grausamer Sparflamme läuft, aber das Zeugs hat, sich rasch zu einem grossen Krieg ausweiten .

Die westlichen Länder haben nutzlos die Zeit verstreichen lassen, in der eine umfassende Friedenslösuung in diesem Konflikt hätte gefunden werden können, was durch die erhöhten Spannungen im Zusammenhang mit dem Giftanaschlag in London in noch weitere Ferne rückt.

Korrupte Politiker gepäppelt
Stattdessen unterstützen, ja, päppeln sie einen Haufen von korrupten Politikern und Oligarchen, die alles andere, nur keine ausgewiesenen Demokraten sind.

Wenigstens haben westliche Länder – bisher – sich nicht zu der Dummheit verleiten lassen, die Ukraine auch noch in die NATO aufzunehmen, was zu einer weiter4en Erhöhung der Spannungen mit Russland führen würde.

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Zur Ukraine-Krise
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Medizin

Unbehandelbare Gonorrhoe (Tripper) – erst der Anfang, nicht das Ende

Dr. Alexander von Paleske —— 2.4. 2018 ——
In Thailand hatte sich ein Brite mit Gonokokken infiziert, die sich nach seiner Rückkehr als total resistent gegen Antibiotika entpuppten.

Multiresistente Gonokokken wurden bereits im Jahre 2012 aus Japan gemeldet. Erstmals seit Einführung der Antibiotika in die erfolgreiche Behandlung der Gonorrhoe im Jahre 1944 drohen wir in die Vor-Antibiotika-Ära zurückzufallen.


1944….Es war einmal

Die Erkrankung
Gonorrhoe (Tripper) ist eine Erkrankung, die nahezu ausschliesslich durch Intimverkehr übertragen wird.
Weltweit infizieren sich jährlich rund 100 Millionen Menschen, in Deutschland sind es rund 20.000 pro Jahr.

Unbehandelt bzw. erfolglos behandelt kann die schmerzhafte Infektion Harnröhrenstrikturen bei Männern, und Tubenverklebungen mit nachfolgender Sterilität bei Frauen zur Folge haben. Aber die Erkrankung kann auch zur Sepsis mit tödlichem Ausgang führen

Den Schrecken genommen

Die Einführung der Antibiotika 1944 nahm dieser Krankheit ihren Schrecken. Immer neue Antibiotika in den sechziger, siebziger, und achtziger Jahren sorgten dafür, dass diese Krankheit, verharmlosend als „Kavaliersschnupfen“ bezeichnet – trotz langsamer Resistenzbildung gegen die alten Antibiotika – weiter gut und effektiv behandelt werden konnte.

Kondome? Wozu, es gibt doch Antibiotika. Das waren seinerzeit sorglose Zeiten. Thailands Rotlichtbezirke wurden zum bevorzugten Ausflugsort von erlebnishungrigen Männern aus Europa. Deren Damen waren auf Dauermedikation mit Antibiotika gesetzt.

Aber auch in Grossbritannien sieht es jetzt keineswegs besser aus: Trotz der Warnungen vor zunehmender Antibiotikaresistenz, und der Gefahr der Co-Infektion mit HIV-Viren, nahm die Zahl der Gonokokken-Infektionen dramatisch zu.

So wurden im Jahre 2010 in Grossbritannien 11.634 Männer wegen Gonorrhoe behandelt. Im Jahre 2014 stieg die Zahl bereits auf 26. 575.

Da die Krankheit fast nur durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird, spricht dies für extrem sorglosen Umgang mit der Gefahr, die da lauert.
Diese Sorglosigkeit ist insbesondere auch auf so genannten „slammer-parties“ zu beobachten..

Zum Beispiel Ciprofloxacin
Die Resistenzentwicklung der Gonokokken lässt sich deutlich am Beispiel der Chinolone (Gyrase- Hemmer) verfolgen:
Standard-Medikament nach seiner Einführung 1984 war Cipriofloxacin, Einmaldosis 250mg reichte So gut wie keine Resistenzen.

Das sollte sich alsbald ändern:

– Zehn Jahre später fast 10% resistente Stämme bei Sex-Workern auf den Philippinen.

– Im Jahre 2000 -2005 Resistenz-Anstieg auf 10% in Europa,

– in China bereits 50% resistente Stämme

Als Ausweichmedikament: das Breitbandantibiotikum und Cephalosporin der 3. Generation: Ceftriaxon. Mittlerweile auch Resistenzen der Gonokokken gegen dieses Breitbandantibiotikum.

Aber die Resistenzentwicklung der Bakterien ist keineswegs auf die Gonorrhoe beschränkt. NDM1, Carbapenemasen, ESBL, aber auch MRSA sind in den Krankenhäusern gefürchtet:

– Mittlerweile sterben in Europa 25.000 Patienten pro Jahr an multiresistenten Bakterien.

– 94.000 MRSA-Infektionen werden jährlich in den USA registriert, 19.000 Patienten sterben daran.

Alarmierende Ergebnisse
In einer weltweiten Untersuchung auf das Vorhandensein von resistenten Bakterien bei Wundinfektionen nach chirurgischer Behandlung wurden Abstriche von 12.539 Patienten in 343 Krankenhäusern in 66 Ländern in der Zeit vom 4 Januar und 31. Juli 2016 entnommen.

Im Detail
– 58,5% der Kulturen stammten aus 193 Krankenhäusern in 30 high-income-Ländern

– 31,2% kamen aus 82 Krankenhäusern in 18 middle–income-Ländern

10•2% kamen aus 68 Krankenhäusern in 18 low-income-Ländern
.
– Zusammen 1538 (12,3%) der Patienten hatten eine schwere Wundinfektion innerhalb von 30 Tagen nach dem chirurgischen Eingriff .

Die Ergebnisse
– 22% der Abstriche aus high-und middle-income-Ländern enthielten multiresistente Bakterien.

– In low-income-Ländern waren es sogar 36%

http://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(18)30101-4/fulltext

Nachlässigkeit bei der Infektionsbekämpfung, und der Missbrauch von Antibiotika, haben nach Ansicht der Autoren zu der folgenden Schlussfolgerung geführt:

We are now in the era of multi-resistant bacteria, the antibiotics loose their power, of late quite rapidly.

Ebenso Tuberkulose
Bei der Tuberkulose bahnt sich eine ähnliche Entwicklung an.
Weltweit sind es rund 8 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr. Und mit ihr die behandlungsrtesitenten Formen MDR-TB und XDR-TB.

Einst nahezu ausgerottet in Deutschland ist die Tuberkulose auch hier wieder auf dem Vormarsch.

Reise nach Indien

Um zu klären wie die Antibiotikaresistenz in Indien sich ausbreitet, wo ein Grossteil der in Deutschland vertriebenen Antibiotikia mittlerweile hergestellt wird, und welchen Anteil diese Firmen selbst zur Resistenzentwicklung beitragen, insbesondere über ungeklärte Abwässer, begab sich ein deutsches Forscherteam nach Hyderabad,und nahm Proben aus einem Fluss, in den die Abwässer der Pharmafabriken geleitet wurden.

Das Resultat: Antibiotika waren in hoher Konzentration nachweisbar, ebenso multiresistente Bakterien.

Auch in Deutschland: Der Sturz in einen Fluss und die Folgen

Die Forscher hätten erst einnmal vor der eigenen Hautür kehren sollen, denn multiresistente Bakterien sind auch in deutschen Gewässern und Flüssen zu finden. Allerdings sind die Ursachen andere, als in Indien.
Nachdem 2017 jemand in Frankfurt in einen kleinen Fluss gefallen war, und dann an einer Aspirationspneumonie mit multiresistenten Bakterien verstarb, förderten weitere Untersuchungen des Flusswassers stete Präsenz dieser multiresistenten Bakterien zutage.

Daraufhin machte sich ein Team von NDR / Panorama auf, und nahm Proben von 11 verschiedenen stehenden Gewässern , darunter aus Badeseen, und Flüssen in Niedersachsen.

Das niederschmetternde Ergebnis: Alle Proben enthielten multiresistente Bakterien, darunter auch Resistenzen gegen Colistin, das Reserveantibiotikum in der Behandlung von Infektionen mit multiresistenten Erregern, aber immer noch in der Massentierhaltung eingesetzt.

Allerdings sind die Ergebnisse der Untersuchungen keine wirkliche Überraschung, ist doch Niedersachsen das Zentrum der Massentierhaltung in Deutschland, wo rund 400 Millionen Geflügel pro Jahr durchgeschleust werden, nicht ohne auch mit Antibiotika versorgt zu werden.

Über die Gülle gelangen dann die Reste von Antibiotika, vor allem aber auch multiresistente Bakterien, in die Umwelt.

Gleiches gilt für Abwässer von Krankenhäusern, deren Klärung in Kläranlagen nicht verhindert, dass auch nach Passieren der Klärwerke in den Abwässern weiterhin Bakterien, auch multiresistente, zu finden sind.

Fazit
Es sind Sofortmassnahmen nötig, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Dabei darf keine Zeit verloren werden, angesichts der sich anbahnenden Resistenzkatastrophe:

1. Drastische Einschränkung und schliesslich Verbot der Massentierhaltung .
In den USA werden 80% aller hergestellten Antibiotika in der Massentierhaltung verfeuert.
In Deutschland sind es rund 40 mal so viele in der Massentierhaltung, wie in allen Krankenhäusern Deutschlands zusammen, und noch immer deutlich mehr, als in der Humanmedizin insgesamt.

2. Einschränkung des Einsatzes in der Humanmedizin, Kontrolle des sinnvollen Einsatzes von Antibiotika in den Krankenhäusern durch angestellte Vollzeit-Hygiene-Ärzte, ständiges Messen der Antibiotikaresistenz und kontinuierliche Meldung an die jeweiligen Gesundheitsministerien.

3. Sofortiges Verbot des Einsatzes von potenten Breitspektrum-Antibiotika, einschliesslich Colistin, in der Tierhaltung.

4. Überwachung des Einsatzes von Gülle in der Landwirtschaft, und Kontrolle auf Antibiotikarückstande und resistente Bakterien.

Von der neuen Bundesregierung ist leider nichts zu erwarten, was als durchgreifender Schritt zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz angesehen werden kann.

Antibiotika-Resistenz – Schuldige in Indien gefunden, oder: auf einem Auge blind
Deutscher Ärztetag, die Bundesregierung, und das Versagen der Antibiotika
Antibiotikaresistenz – eine Warnung vom „Schnarchverein“ Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Rettet ein neues Antibiotikum Kranke – und auch die Massentierhaltung ?
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Antibiotikaresistenz: Nach Pest, Tripper, MRSA, NDM-1, TB, Campylobacter nun die Salmonellen
Bleibt die Gonorrhoe (Tripper) behandelbar?
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WHO, Weltgesundheitstag und Antibiotikaresistenz – eine Nachbemerkung
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Antibiotika oder Massentierhaltung?

Der Dioxin-Skandal flaut ab, die Probleme der Massentierhaltung bleiben

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Krieg

Der Krieg gegen den Iran: Die Vorbereitungen laufen

Dr. Alexander von Paleske ——- 23.3. 2018 —–Die USA, Israel und Saudi Arabien planen den Krieg gegen den Iran – Kein Krieg mit Bodentruppen, sondern aus der Luft.

Propagandistische Verharmlosung

Zur propagandistischen Vorbereitung hat Israel, ganz entgegen seiner Gewohnheit, Bilder über den Angriff und die Zerstörung einer Anlage in Syrien im Jahre 2007 veröffentlicht. Angeblich sollte diese Anlage nach Fertigstellung Atomwaffen herstellen. Die syrische Regierung bestritt das.

Bereits 1981 hatte Israel durch einen Luftangriff den im Bau befindlichen Atomreaktor Osirak im Irak zerstört.

In beiden Fällen kam es anschliessend, trotz der kriegerischen Handlungen Israels, nicht zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den betroffenen Staaten. Wir hatten seinerzeit darüber berichtet.

Israels Botschaft und bin Salmans Besuch

Die Botschaft der Israelis ist klar:

1. Wir können aus der Luft solche Anlagen effektiv zerstören

2. Irgendwelche weitergehenden Folgen (siehe damals Syrien) sind nicht zu befürchten.

Parallel dazu, kaum zufällig, hält sich der saudische Kronprinz und de facto Machthaber, Prinz Mohammed bin Salman, zu einem offiziellen Besuch in den USA auf. Vorgeblich um weitere Verträge im Multimilliarden-US-Dollar-Umfang über die Lieferung von US-Rüstungsgütern abzuschliessen.

Das Hauptthema dürfte aber natürlich der geplante Angriff Israels auf den Iran sein, dessen Billigung und Unterstützung US-Präsident Donald Trump bei seinem Staatsbesuch in Saudi-Arabien bereits fest zugesagt hat.


Prinz bin Salman (l) bei Trump

Der Weg in den Krieg
Am Dienstag machte Trump in Anwesenheit des saudischen Kronprinzen klar, wie der Weg dorthin aussehen soll:.

– Als erstes will Trump das Atomabkommen mit dem Iran, an das sich dieser buchstabengetreu bisher gehalten hat, zu Fall bringen.

– Der Iran soll – so offenbar so das teuflische Kalkül – ebenfalls sich nicht mehr an das Abkommen gebunden fühlen, und das Atomprogramm wieder aufnehmen. Für Israel dann ein wie gerufener Vorwand, die Atomanlagen des Iran anzugreifen.

– Aber auch ohne diesen Vorwand dürfte Israel die Anlagen letztlich angreifen. Saudi Arabien stellt Überflugrechte zur Verfügung.

– Potentielle Vergeltungsmassnahmen des Iran werden von den USA und Saudi-Arabien mit der Zerstörung der Abschussbasen für Mittelstreckenraketen verhindert.

Kriegskabinett gebildet, Kritiker rausgeworfen

Trump hat derweil auch sein Kriegskabinett vervollständigt. Rausgeworfen hat er Mitglieder, die einem Angriff gegen den Iran, solange der sich an das Atomabkommen hält, ablehnend gegenüberstehen: Aussenminister Rex Tillerson und nationaler Sicherheitsberater HR McMaster. Beide wollten an dem Atomvertrag mit dem Iran festhalten.

In der vergangenen Woche war Tillerson an der Reihe, für ihn kommt Mike Pompeo, bisher Chef des CIA, erzkonservativ, der bereits in einem Interview mit der BBC seine Ablehnung des Atomabkommens geäussert hatte

Mehr noch:

„eine bessere Option als Verhandlungen mit dem Iran wäre mit nicht einmal 2,000 Fliegerstarts alle iranischen Nuklearkapazitäten zu zerstören. Eine solche Aufgabe wäre zu schaffen für die Allianz der Streitkräfte.“

Gestern nun war McMaster an der Reihe, für ihn kommt John Bolton der öffentlich erklärt hat, gegen den Iran müsse ein Militärschlag ausgeführt werden, ebenso gegen Nordkorea.


Drei Kriegstreiber: Pompeo (l), Trump (m), Bolton (r)

Nur für Narren
Der Propagandaclip Israels über den Angriff auf die Anlage in Syrien 2007 dürfte kaum darüber hinweg täuschen, dass dieses Mal alles anders laufen wird.

Nur ein Narr kann annehmen, dass der Angriff auf Irans Atomanlagen keine weiteren militärischen Auseinandersetzungen nach sich ziehen wird.

Der Iran wird als Vergeltung vermutlich sofort die Strasse von Hormuz sperren, das Nadelöhr am persischen Golf, durch das die Schiffs-Öltransporte laufen. Das würde nicht nur eine globale Ölkrise auslösen, gefolgt von einer Wirtschaftskrise, sondern ausserdem die US- Flotte auf den Plan rufen.Russland dürfte dem kaum tatenlos zusehen. Ein globaler Konflikt wäre damit vorprogrammiert

Der Iran könnte ausserdem versucht sein, als Vergeltung Massenvernichtungsmittel wie Nervengase, seinerzeit mit Hilfe der Geheimdienste Grossbritanniens, Israels und vermutlich auch des Bundesnachrichtendienstes (BND), von China in den Iran geliefert – wir haben mehrfach über diesen unglaublichen Skandal berichtet – per Mittelstreckenraketen einzusetzen..

Es ist ausserordentlich beunruhigend, dass diese Kriegsgefahr in den europäischen Staaaten kaum zur Kenntnis genommen wird. Offenbar wird vorgezogen, sich von den Ereignissen überraschen zu lassen, statt deutlich bereits jetzt gegen diese Kriegstreiberei, die eine grosse Gefahr für den Weltfrieden darstellt, Stellung zu beziehen.

linkEntlassungen und Verhaftungen: Saudischer Kronprinz trifft Kriegsvorbereitungen
Trumps und Netanyahus Kriegspläne gegen den Iran werden konkret
Reise in die politische Finsternis – Donald Trump & Co in Saudi-Arabien

US-Israelischer-Saudi-arabischer Kriegfriedensplan für den Nahen Osten
Jemen, Süd-Sudan, Somalia und Nigeria: Hungersnöte, Bürgerkriege – und wenig Hilfe

linkSaudi-Arabien: Eine Prinzen-Oligarchie kämpft um Macht und Überleben
linkSigmar Gabriel meldet sich von seiner Exportoffensive aus Saudi-Arabien
linkSaudi-Arabien: Der König ist tot, es leben die parasitären Prinzen, der Religionsterror, und der neue König

Ehemaliger Geheimdienstchef Grossbritanniens, Richard Dearlove: Saudi Arabien steckt hinter den Sunni-Terroristen der ISIS
So ticken die Scheichs von Katar …… und so schuften und sterben ihre Arbeiter
Dubai und UAE: Schöner Urlaub gegen Bares – Folter und Gefängnis gratis

Israels Waffenlieferungen in den Iran einschliesslich Massenvernichtungswaffen
linkMassenvernichtungswaffen in den Iran – Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
linkGasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug – auf den Spuren des Moshe Regev
Der Fall Barschel, der Mossad und die Waffenlieferungen in den Iran

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Schade.

USA

USA: Psychologische Kriegsführung der Ultrarechten. Facebook hilft dabei

Dr. Alexander von Paleske —- 21.3. 2018 —— Am 26.2. 2017, also vor mehr als einem Jahr, berichtete die britische Sonntagszeitung Observer über den Angriff der Ultrarechten auf die Pressevielfalt, also auf die von ihnen gehassten liberalen Medien wie New York Times, Washington Post und CNN.


Observer vom 26.2. 2017

Mercer an vorderster Front
Hinter der Kampagne steckte an vorderster Front der US-Milliardär Robert Mercer, über den wir hier auch seinerzeit berichtet hatten.
Mercer ist Chef eines Hedge Fonds, und war früher bei IBM, wurde so auch zum Computer Fachmann.

Er hat seine Milliarden gemacht, indem er bei seinen Spekulationen mehr auf die Psychologie der Anleger setzte, die er mit Hilfe von Computerprogrammen systematisierte.

Ultrarechter, Klimawandel-Leugner und mehr

Mercer ist ein Ultrarechter, Klimawandelleugner, Unterstützer des ultrarechten Thinktanks Heartland Foundation, der darüber nachdenkt, wie die Welt nach ultrarechts umgemodelt werden kann.

Mercer ist finanzieller Unterstützer von Kandidaten für Senat und Abgeordnetenhaus, die seine Ideologie vertreten

Bis bis vor kurzem war er auch Freund des ehemaligen Chefstrategen des Trump- Wahlkampfs und Betreiber der rechts-aussen Plattform Breitbart News, bekannt für Islamphobie, Antisemitismus und Klimawandelleugnung: Steve Bannon.

Aber das ist nicht alles, denn rasch hatte Mercer erkannt, dass Massenpsychologie, und deren Nutzung, nicht nur bei Böresenspekulationen dienstbar sind, sondern auch für den Wahlkampf der ihm nahestehenden Partei der Republikaner. Vor allem, dass ein ihm wohlgefälliger Kandidat wie Donald Trump mit einfachen Mittelchen nicht einen Wahlkampf gewinnen kann.

Soziale Netzwerke dienstbar machen
Hierzu müssen vielmehr die neuen sozialen Netzwerke genutzt werden: nicht nur zur Verbreitung, sondern vor allem zum Profiling einer riesengrossen Anzahl von Wählern, und die Wahlpropaganda danach ausgerichtet werden.

SCL passend
Da war es passend, dass es bereits eine Firma namens SCL Group (Strategic Communications Laboratories) gab, die sich genau damit beschäftigte.
Gegründet vor 26 Jahren von einem Nigel Oakes, ehemaliger Mitarbeiter einer grossen Werbefirma, diente sie sich dem Pentagon, dem britischen Verteidigungsministerium und der NATO an, um psychologische Kampagnen, genannt psychological operations, ( Psyops) , Massenpropaganda mit Appellen an Emotionen, nicht etwa den Verstand, zu planen und durchzuführen, z. B. In Afghanistan und Pakistan.

Für kleinere Adressen, wie Wahlkampfhilfe für Kandidaten, offenbar auch durchaus schmutzige, wurde dann von SCL als Ableger die Firma Cambridge Analytica gegründet.

Die fiel Mercer auf, und, weil er der Überzeugung war, dass die Republikaner sich wie Amateure in den Präsidentschafts-Wahlkampf stürzten, ohne jegliche psychologische „Kriegsführung“, beteiligte er sich flugs mit 10 Millionen US Dollar aus seiner Portokasse an dieser Firma. Auch hievte auch seinen Freund Bannon für einige Zeit dort in den Vorstand.

Kluger Schachzug

Ein kluger Schachzug des Milliardärs, denn Cambridge Analytica sollte ihn nicht enttäuschen.
Dort hiess es: Zunächst brauchen wir die Daten von Millionen Wählern in den USA zum Profiling, werten sie aus, und machen dann eine darauf abgestimmte emotionale Propaganda.

Facebook ideal
Gesagt getan. Als grösster Datensammler bot sich Facebook an, mittlerweile lagern dort höchst persönliche Daten von 3 Millarden Nutzern, ideal zum Profiling.

Was diese Nutzer normalerweise nicht ausplaudern, auf Facebook tun sie es. Und da gibt es, wie schön, als Multiplikationsfaktor über Likes und sonstige Verknüpfungen eine Weiterleitung zu vielen weiteren Nutzern. Da diese meistens das Kleingedruckte der Facebook-Geschäftsbedingungen, schon wegen des unglaublichen Umfangs, üblicherweise nicht oder nicht vollständig lesen, wissen sie oftmals nicht, dass Facebook diese Daten weiterreichen kann und an wen.

Also hiess es für Cambridge Analytica: Ran an Facebook, und zwar über ein kleines Täuschungsmanöver.

Ein Wissenschaftler namens Aleksandr Kogan
Der hatte bei Facebook ein angeblich wissenschaftliches Projekt über Nutzerumfragen eingereicht, und um den Zugriff auf die Facebook Nutzerdaten gebeten. Rund 200.000 Facebook- Nutzer beteiligten sich an dieser Umfrage. Kogan reichte alles offenbar an Cambride Analytica weiter.


Aleksandr Kogan ……..Daten weitergereicht

Diese Spezis schafften es, über diesen Zugriff und Likes an weitere 50 Millionen Nutzerdaten, alles Bürger der USA, zu gelangen. Ein Datenschatz, der seinesgleichen sucht.

So konnten 50 Millionen US Bürger massenmässig geprofilt, und anschliessend psychologisch beackert, quasi auf Donald Trump und gegen Hillary Clinton eingestimmt werden, bio-pychologisch, wie sie das nennen.

Grosse Freude
Bannon, Mercer, und Trump konnten sich die Hände reiben, es lief alles wie geschmiert, der Ausgang ist bekannt.
Aber Cambridge Analytica war natürlich in seinen Aktivitäten nicht auf die USA beschränkt, auch bei dem Votum über den Brexit waren sie mit Rat und Tat dabei.

Da traf es sich gut, dass der Brite Nigel Farage, Vorkämpfer für den Austritt Grossbritanniens aus der EU, mit Mercer befreundet ist. Und der machte Nigel gleich mit Cambridge Analytica bekannt, wie der Observer schrieb.

Facebooks Weg auf die Anklagebank
Wie konnte Facebook in diesen Sumpf kommen und jetzt auf der moralischen Anklagebank landen ?
Die Antwort: Blanke Nachlässigkeit und offenbar Desinteresse an umfassendem Schutz der anvertrauten Daten.


Facebook Chef Zuckerberg …..offenbar Desinteresse

Der Observer war mit seinen Recherchen vor einem Jahr schon nahe dran, nicht nur über den Angriff auf liberale Medien aufmerksam zu machen, sondern den ganzen Riesen-Skandal aufzudecken. Damals brüstete sich Cambridge Analytica auf seiner Website bereits, Daten von rund 200 Millionen Personen in den USA zu besitzen.

Was fehlte war jedoch der 100%ige Beweis für diese Datensammlung, und wie sie ergattert wurde. Das ermöglichte jetzt der Jurastudent Christopher Wylie. Der hatte zwei Jahre, bis 2014, bei Cambridge Analytica gearbeitet, und nun alles auffliegen lassen.


Christopher Wylie ……….liess alles auffliegen

Parallel dazu ermittelte der britische Fernsehkanal Channel 4 . Dessen Mitarbeiter stelltenn dem Chef von Cambridge Analytica, Alexander Nix, eine Falle. In einem mit versteckter Kamera aufgenommenen Gespräch brüstete der Chef sich mit seinen schmutzigen Tricks, einschliesslich Organisierung von Schmierkampagnen inklusive des Einsatzes von ukrainischen Prostituierten, und wie er in den US-Wahlkampf eingegriffen habe.


Cambridge Analytica Chef Alexander Nix …….ukrainische Prostituierte angeboten

Mittlerweile wurde der Herr vom Dienst suspendiert.

Fazit
So haben wir also die biopsychologische Kriegsführung der Ultrarechten in den USA mit Hilfe von Cambridge Analytica, selbst im Teilbesitz eines Ultrarechten.

Deren Ziel ist es, die Welt nach ihrem kruden Weltbild umzuformen.

So ist es keine Überraschung, dass Cambridge Analytica international agierte, also nicht nur in den USA und Grossbritannien, sondern auch z.B.in Kenia, und wer weiss, wo überall noch.
Es wird allerhöpchste Zeit, diesen Feinden der Demokratie und freier Presse das Handwerk zu legen.

SATIRE

Wladimir Putin im Interview: Warum manche unserer Exilrussen um ihr Leben fürchten müssen

Dr. Alexander von Paleske —- 14.3. 2018 — Folgendes Interview landete heute in meiner Mailbox:

Interviewer
Dobroje utro Gospodin President

Wladimir Putin
Sdrastvuitje

Interviewer
Die britische Regierung, allen voran Premier Theresa May, beschuldigt Russland, hinter dem Anschlag auf den Exilrussen und Ex-Spion, Sergej Skripal und seine Tochter zu stehen. Auch ein britischer Polizist wurde von dem Nervengift Novichok verletzt, als er Skripal und seiner Tochter zu Hilfe kam, und liegt schwer verletzt im Krankenhaus.


Theresa May (l) Wladimir Putin (r)

Wladimir Putin
Die Sowjetunion, und jetzt Russland, haben eine lange Geschichte der Eliminierung von im Exil lebenden Staatsfeinden, angefangen mit Leo Trotzki im Jahre 1940 in Mexiko durch einen unserer Geheimdienstleute.
Später dann im Herbst 1957 Lew Rebet vom „nationalen Bund der Ukraine, OUN“, einer Separatistenorganisation, und im Sommer 1959 in München Stepan Bandera, den Vorsitzenden dieser Staatsfeinde. Beide wurden von unserem Agenten Staschinski zur Strecke gebracht, der später aber in den Westen überlief und alles ausplauderte. Leider entwischte dieser Verräter uns.
Später, 2006 dann Alexander Litvinenko, ein Spion und Vaterlandsverräter, den unser Geheimdienst mit einen radioaktiven Trunk aus dem Wege räumte.


Litvinenko kurz vor seinem Tode

Auch unseren damaligen sozialistischen Verbündeten halfen wir, wie den Bulgaren. Denen lieferten wir verpacktes Rizin mit denen dann der bulgarische Dissident Georgi Markow in London eleminiert wurde, der gegen unseren Bruderstaat hetzte (Regenschirmattentat). Unser Geheimdienst KGB lieferte das Gift und die Kapsel.
Aber auch die russischen Klepto-Oligarchen wie Boris Beresovski und gestern dessen Freund Nikolai Gluschkow mussten beseitigt werden.


Beseitigt: Beresovski (m) Gluschkow (l)

Sie besassen die Frechheit, sich trotz der in Russland mit Hilfe des Trunkenbolds Boris Jelzin aus Staatsbesitz angeeigneten und ins Ausland geschafften Reichtümer, auch noch gegen die demokratisch gewählte Regierung Russlands Propaganda zu machen, statt wie mein Freund, der Klepto-Oligarch Roman Abramovich, mit dem Milliarden-Vermögen ein friedliches und russlandfreundliches Leben zu führen.
Roman Abramovich ist ein hervorragendes Beispiel für geglückte Integration: er unterstützt nebenbei den Fussballsport Grossbritanniens, , indem er den Fussballclub Chelsea kaufte und mit Investitionen in Spieler von 1,6 Milliarden auf Vordermann brachte. Sehr erfreulich.
Gleiches gilt für Klepto-Oligarch und politischen Freund Alexander Lebedew ,der die Londoner Abendzeitung Evening Standard kostenlos verteilt, damit selbst Ärmste nicht ohne Tageszeitung leben müssen.

Die Feinde Russlands haben wir allerdings aus dem Wege geräumt, dabei Beresovskis Tod als Selbstmord getarnt.

Welche Ziele verfolgen Sie mit diesen Massnahmen?

Wir verfolgen damit drei Ziele:

1. Die Staatsfeinde von Mütterchen Russland zu bestrafen, wenn sie nicht für die rechtsstaatliche Justiz Russlands greifbar sind. Die Exilländer wie Grossbritannien lassen diese Herrschaften ja frei herumlaufen.
2. Eine deutliche Warnung an potentielle Staatsverräter und Hetzer zu geben: Wir kriegen Euch, früher oder später, also als Abschreckung.
3. Der Welt zu zeigen, dass bei uns alles mit rechten Dingen zugeht.

Schrecken Sie nicht die diplomatischen Konsequenzen?

Normalerweise führen derartige Massnahmen nicht zu grösseren diplomatischen Verwicklungen, insbesondere Grossbritanien ist wirtschaftlich eng mit Russland verflochten, die britische Firma BP hält z.B. 20% an der russischen Firma Gasprom, russische Firmen sind auf dem FTSE 100 gelistet. Die Briten werden sich hüten vor drastischen Massnahmen,. abgesehen von ein paar Ausweisungen . Das gilt jedenfalls solange, wie keine britischen Staatsbürger von unseren Massnahmen betroffen sind. Viel Geschrei – dann vorbei.
Leider hat sich hier unser so geschätzter Geheimdienst völlig stümperhaft verhalten, indem er den Anschlag nicht auf die Zielperson beschränkte, sondern erhebliche Kollateralschäden verursachte. Ich war ausser mir, als ich das hörte, und werde die Verantwortlichen dafür bestrafen.

Spassibo Gospodin President, vielen Dank für dieses aufschlussreiche Interview

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Krieg

Der verlorene Krieg in Afghanistan und die Zukunft

Dr. Alexander von Paleske —— 12.3. 2018 ——

Wir sind besiegt in Afghanistan.


ZEIT vom 5.3. 2018 Seite 8

Nun hat es sich offenbar auch bei der Wochenzeitung DIE ZEIT, einst liberale Meinungsführerschaft in Deutschland für sich reklamierend, herumgesprochen, dass der Krieg verloren ist.

In er ZEIT vom 8.3. 2018 heisst der Artikel

„Wir sind besiegt“

und als Untertitel:

„Deutschland ist in Afghanistan gescheitert, militärisch ebenso wie die Entwicklungshilfe. Dabei fehlt es weniger an Truppen als an Ernsthaftigkeit“

Ohne Recherche
Um das militärische Scheitern einzugestehen, dazu braucht es keiner intensiven Recherche, sondern nur an den Fakten sich zu orientieren:

Dass dieser Krieg nicht zu gewinnen ist – und war – und Berlin nicht in Afghanistan verteidigt wird, darauf haben wir kontinuierlich seit 2009 hingewiesen, in Artikeln und in Interviews mit dem Botschafter a.D. Dr. Werner Kilian.

Kontrolle über weite Gebiete

Die nationalislamistischen Taliban, und die internationalistisch operierende Religions-Faschistentruppe Islamischer Staat, der vergeblich versuchte, ein Terror-Kalifat im Nahen Osten zu errichten, beherrschen mittlerweile weite Gebiete ausserhalb der Städte. In den Städten machen sie ihre Präsenz durch Bombenattentate fühlbar.

Verzweifelte Sicherheitslage
Die Sicherheitslage war noch nie so verzweifelt, wie heute, 16 Jahre nach dem Beginn des Afghanistanfeldzugs im Jahre 2002.

Ein Krieg, in den sage und schreibe 1 Billion US-Dollar geflossen sind, und der dem Land nur Tod und Verwüstung gebracht hat.

Mehr als 60 Bundeswehrsoldaten haben in Afghanistan ihr Leben verloren, wurden gleichsam „verheizt“. Hunderte sind traumatisiert zurückgekehrt.

Korrekte Analyse, falsche Schlüsse
Die Analyse es ZEIT Artikels spricht insoweit für sich, allerdings fordert der Autor als Weg aus dieser Sackgasse folgendes:

… es braucht klare Entscheidungen Es geht dabei nicht um mehr Geld, es geht um ein andere Risikobewusstsein. Solange die Bundeswehr nicht wirklich mit ihren beschränkten Fähigkeiten Afghanistan gebraucht wird, sollte man sie abziehen. In dieses Land sollten nur Truppen geschickt werden, die kämpfen dürfen und können.“

Man möchte sich die Auge reiben. Also trotz der Aussichtslosigkeit weitermachen.

Schleunigst beenden
Nein! Der Krieg muss schleunigst beendet werden.
So wie die USA sich aus Vietnam zurückgezogen, und bereits zuvor die Franzosen nach der Niederlage in DienBienPhu.

Es gibt im Afghanistankonflikt nur eine Lösung: den Totalrückzug. Die Taliban würden darüber mir sich verhandeln lassen. Sie haben bereits ein Gesprächsangebot gemacht, das von den USA aber zurückgewiesen wurde.

Der Vormarsch der Taliban und des IS liesse sich nur durch den Einsatz grosser ausländischer Truppenkontingente – wenn überhaupt – aufhalten. Die afghanische Armee ist dazu nicht in der Lage, wie sich in den letzte Monaten mit aller Deutlichkeit gezeigt hat..

Die nationalislamistischen Taliban sind an Abzugsverhandlungen interessiert, denn sie stehen selbst unter Druck seitens der internationalistisch sich verstehenden Islamfaschisten des IS, die ein Kalifat in der ganzen Region, weit über Afghanistan hinaus errichten möchten, einschliessslich aller an Afghanistan grenzenden Staaten mit mehrheitlich sunnitisch-islamischer Bevölkerung.

Während für die Taliban die letztlich nicht zu verhindernde Machtübernahme in Afghanistan die Endstation ist, wäre es für den Islamischen Staat (IS) nur der Beginn, das Sprungbrett für weitere Eroberungen.
,
Je länger der Krieg dauert, umso mehr erstarkt der IS auf Kosten der Taliban. Daher sollten die Verhandlungen unverzüglich beginnen.

Statt dies einzusehen und schliesslich vollständig abzuziehen, soll das deutsche Truppenkontingent jetzt auch noch aufgestockt werden.

Unvernunft der Regierung, Uneinsichtigkeit ehemaliger Minister
Einer, Joseph Martin (Joschka) Fischer, der als Aussenminister seinerzeit die Mitverantwortung für den Afghanistan-Feldzug trug, mittlerweile im lukrativen Geschäft als „Industrie-Klinkenputzer“ unterwegs, sagte sieben Jahre nach Kriegsbeginn folgendes:

Gewiss, man kann auf Dauer gegen die Mehrheit der Bevölkerung keinen Krieg führen. Aber kann man aus Afghanistan in absehbarer Zeit einfach abziehen, ohne die Lehren dieser Geschichte zu beherzigen? Denselben Fehler sehenden Auges also zweimal machen? Ohne eine einigermaßen belastbare regionale Ordnung und einen innerafghanischen Machtausgleich würde ein Abzug zu einem politischen und moralischen Vabanquespiel der Nato werden.

Was, wenn Afghanistan wieder zur Terrorbasis würde? Und wie viele verstümmelte Frauen und Mädchen nach der erneuten Machtübernahme durch die Taliban würde die westliche Öffentlichkeit wohl aushalten, bevor erneut der Schrei nach Intervention ertönen würde? Was wird mit der Nuklearmacht Pakistan? Was mit der Möchtegern-Nuklearmacht Iran? All diese Fragen und noch viele mehr würden durch eine solche, im Wesentlichen innenpolitisch motivierte Entscheidung aufgeworfen, auf die es bis heute keine Antworten gibt“.

Fischer will die Lehren der Geschichte nicht beherzigen, auch nicht die Geschichte und die gewachsenen sozialen Strukturen Afghanistans zur Kenntnis nehmen, nicht besser die Grosse Koalition, ob alt oder neu .

Afghanistan – noch mehr (auch deutsche) Truppen? Eine Stellungnahme von Ex-Botschafter Dr. Werner Kilian
Schrecken ohne Ende? – Ein Interview mit Botschafter a.D. Dr. Werner Kilian
Nach der Afghanistankonferenz – Dr. Werner Kilian im Interview

SATIRE

SPD-MdB Ulla Schmidt: Warum ich noch einmal richtig zulange

Dr. Alexander von Paleske —- 1.3. 2018 —- Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:

Ulla Schmidt, MdB
SPD-Fraktion
Arbeitskreis soziale Gesundheitspolitik
Bundestag
Berlin

Guten Tag Deutschland,
guten Tag liebe SPD-Genossinnen und Genossen,

Ich bin’s, die Genossin Ulla, Bundestags-Abgeordnete der SPD.

Im letzten Bundestag noch Vizepräsidentin, jetzt einfache Abgeordnete.

Grossartige politische Karriere
Ich habe eine grosse politische Karriere hingelegt:

– Zunächst als Kommunistin in der Massenorganisation “Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe (GUV). des Kommunistischen Bundes Westdeutschlands (KBW) “

Mein Ziel war es, aktiv mitzuhelfen, die proletarische Revolution zu verwirklichen und die Kapitalisten zum Teufel zu jagen.


Das bin ich, die Ulla

Auf Demonstrationen rief ich

“Vorwärts im Kampf für die Rechte der Arbeiterklasse und des Volkes, Vorwärts im Kampf für den Sieg des Sozialismus”

So glaubte ich, mich auch selbst aus meinem sozial unerträglichen Hartz IV-ähnlichem Dasein befreien zu können.

0,1 % bei Wahlen
Ich kandidierte – allerdings ziemlich erfolglos – für den KBW bei der Bundestagswahl 1976, und erhielt in meiner Heimatstadt Aachen lediglich 0,1% der Stimmen.

– Dann, nachdem ich erkannt hatte, so lässt sich keine politische Karriere machen, schloss ich mich der SPD an, wurde unter der Obhut des dortigen SPD-Vorsitzenden Dieter Schinzel Ratsfrau in Aachen.

– Schliesslich schaffte ich es in den Bundestag . Dort fühlte ich mich bei der rechten Kanalarbeiter-Genossen-Riege, die sich auch Seeheimer Kreis nennt, am besten aufgehoben.

– Dann ein weiterer Karrieresprung: Bundeskanzler Schröder holte mich 2001 in sein Kabinett als Ministerin für Volksgesundheit und sonstiges Soziale.
Es war mein Karrieregipfel. In dieser Funktion konnte ich erfolgreich viele sehr soziale Massnahmen auf den Weg bringen; die ich hier im einzelnen noch einmal darstellen möchte:

– Die Einführung der Praxisgebühr, welche die Arbeitgeber entlastet und die Patienten ermutigt, sich solidarisch an den Gesundheitskosten zu beteiligen. Gleichzeitig weniger den Arzt aufzusuchen und somit die Gesundheitsvorsorge fördert.

– Der volle Beitrag zur Krankenkasse bei den Betriebsrenten, was wiederum die Arbeitgeber entlastet

– Schliesslich mein grosses Projekt zur drastischen Reduzierung der Krankenhausbetten: Die Einführung der Fallpauschale, die sicherstellte, dass vielen kleineren bürgernahem Krankenhäusern finanziell die Luft ausging. Mit chronisch kranken multimorbiden Patienten können dank der Fallpauschale die Kosten nicht mehr gedeckt werden.

Flanellmännchen am Drücker

In den Schwerpunktkrankenhäusern hatten von nun an die Flanellmännchen, sprich: Betriebswirtschaftler, das Sagen und sorgten dafür dass auch völlig überflüssige Operationen und Behandlungen selbst bei Todkranken durchgeführt wurden, damit die Krankenhaus-Ladenkasse ordentlich klingelte.

Ärzte, die sich aus medizinisch-ethischen Gründen dieser Ökonomistendiktatur nicht beugen wollten, wurden abgegangen ,. Weg ohne Schaden

Stehe bis heute dazu

Ich stehe bis heute zu diesen und anderen segensreichen Massnahmen, die der Verbesserung der Volksgesundheit dienen. Dazu zählt auch die Abschaffung der vielen kleineren Krankenkassen. Die dort Versicherten mussten sich eben eine andere Kasse suchen.

Enorme Bezahlung für enorme Leistung
Bei diesen enormen Leistungen für die Volksgemeinschaft ist es doch klar, dass dies nicht mit einem einfachen Abgeordnetengehalt (Diät) abgegolten ist, also läppischen 9542 Euro plus der völlig unzureichenden steuerfreien Aufwandspauschale von 4340 Euro pro Monat.

Niemand kann von einem Leistungsträger wie mir verlangen, bei Ikea, Aldi oder Penny einzukaufen

Lukrativer Dienst für Kapitalisten

Da lag es nahe, mich bei den früheren Feinden, den Kapitalisten, erfolgreich anzudienen.

So bekomme ich ein nettes Zubrot in variabler Höhe zwischen 3500 und 7000 Euro pro Monat, sodass ich auch im Spanienurlaub mir einen Daimler-Mietwagen leisten leisten kann:

– Ich bin Verwaltungsrätin für die schweizer Pharmafirma Siegfried Holding AG dank meiner profunden Kenntnisse im Gesundheitsbereich, obwohl ich eigentlich gelernte Lehrerein bin.
Die Firma war auch so liebenswürdig, mir ein Zusatzhonorar in Höhe von 70.000 Euro zukommen zu lassen.

– Ich sitze im Verwaltungsrat der Firma K+S Sozialbau, die Altersheime baut,

– und schliesslich auch noch bei der Firma Philips GmbH.

Welch ein schöner warmer Geld-Regen sich da aus allen Himmelsrichtungen über mich ergiesst.
So habe ich es dank harter Arbeit geschafft, zur
Abgeordneten mit den höchsten Nebeneinnahmen aufzusteigen.

Meine Entscheidung, mich vom Kapitalistenfeind zu deren Freund weiterzuentwickeln, hat sich also pekuniär sehr gelohnt.

Heute kann ich sagen: nichts ist schöner und lukrativer als sich in die Dienste von Kapitalisten zu stellen.

Will nicht warten
Anders als Gasprom-Schröder und der ehemalige Grösste Deutsche Aussenminister aller Zeiten (GröDAAZ), der Joseph Martin (er nennt sich Joschka) Fischer, sah nicht ein, dass ich warten sollte, bis ich meine Politikerkarriere an den Nagel gehängt habe. Nein: Ich habe gelernt: Vom Geld kann man nie genug haben, und die Firmen wollen ja, dass ich politisch einflussreich bleibe, um so manches unerquickliche Gesetzesvorhaben zu entschärfen.

Mit sozialistischen Grüssen

SPD-Ulla (Schmidt), MdB

Zu Ulla Schmidt
Ministerin Ulla Schmidt: Nie wieder unter Hartz IV- Bedingungen leben
linkSPD-Ulla Schmidt schreibt an SPD-Hoffnungsträger Peer Steinbrück


Zu J.M. Fischer

Genscher und Fischer – zwei ehemalige Aussenminister zum Neuen Kalten Krieg mit Russland
Joseph Martin (Joschka) Fischer: Hurra, ich bin 65, habe alles erreicht, und bereue nichts
Joseph Martin (Joschka) Fischer: Meine Polizeiakte, oder: Von hier aus bis unendlich (weit weg)
Schweigen um die Morde an vier Deutschen in Djibouti

Krieg

Afghanistan – noch mehr (auch deutsche) Truppen? Eine Stellungnahme von Ex-Botschafter Dr. Werner Kilian

Dr. Alexander von Paleske ——- 21.2. 2018 ——

In den letzten Wochen hat es wieder schwere Selbstmord-Anschläge in der afghanischen Hauptstadt Kabul gegeben. Entweder gingen sie auf das Konto der national-islamistischen Taliban, oder auf die mittlerweile erstarkenden Terrorbanden des islamischen Staates (IS).

Die Hauptlast des Krieges trägt nach dem Abzug des Grossteils der ISAF Truppen jetzt die afghanische Armee, die im Jahre 2016 rund 7000 Tote zu beklagen hatte. Gleichwohl ist ein durchschlagender Erfolg dieser Armee gegen die Aufständischen nicht festzustellen.
Ganz im Gegenteil: grosse Teile der ländlichen Gebiete werden mittlerweile von den Taliban kontrolliert. Als Terror-Konkurrenz ist jetzt auch noch der Islamische Staat (IS) aufgetaucht, dessen Terrorangriffe sich nicht nur gegen den Staat, sondern auch gegen die moslemischen Schiiten richten, die sie als Gotteslästerer ansehen.

Gibt es überhaupt noch einen Ausweg aus dieser völlig verfahrenen Lage?

Ich bat den ehemaligen deutschen Botschafter Dr. Werner Kilian, erneut um eine Stellungnahme. Er war zu Beginn seiner diplomatischen Karriere drei Jahre als politischer Botschaftsrat und stellvertretender Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Afghanistan. Er hat das Land kreuz und quer bereist und auch später die dortigen Ereignisse intensiv verfolgt.


Botschafter a.D. Dr. Werner Kilian

Dr. Werner Kilians Stellungahme

Die Lage in Afghanistan ist wieder einmal völlig verfahren. Die Soldaten der regulären afghanischen Armee schaffen es trotz der massiven Unterstützung der USA und ihrer Verbündeten nicht, der Taliban Herr zu werden.

Wer sind die Aufständischen
Unter der pauschalen Bezeichnung „Taliban“ werden etwa ein Dutzend bewaffneter Organisationen bezeichnet, einschließlich al Qaida und dem afghanischen Zweig des Islamischen Staats, die alle gegen die Regierung in Kabul kämpfen, und ungefähr 40% des Landes kontrollieren.

Die Zahl der aktiven Kämpfer wird von amerikanischer Seite auf etwa 60.000 geschätzt. Der Präsident des BND geht in einem Interview von nur 30.000 aus.

Taliban Kerntruppe
Die Taliban sind jedenfalls die Kerntruppe des Widerstands. Sie haben ihre Wurzeln in den paschtunischen Stammesgebieten beiderseits der afghanisch-pakistanischen Grenze. Sie genießen vielfältige Unterstützung von pakistanischer Seite.

Die von ihnen getragene Führung des „Islamischen Emirats“ lehnte 2001 die von den USA geforderte Auslieferung des Osama bin Laden ab, was die Regierung in Washington zur bewaffneten Intervention und zum Einmarsch in Afghanistan veranlasste.

Die Taliban berufen sich noch heute darauf, dass die USA keine Beweise für die Schuld Osama bin Ladens am Terroranschlag auf das World Trade Center geliefert hätten und sie daher wegen des traditionellen afghanischen Gastrechts die Auslieferung als „unislamisch“ ablehnen mussten.

Verständnis von Deutschland erwartet
Gerade bei den Deutschen erwarten sie Verständnis für diese Haltung. Hatte doch die afghanische Regierung im zweiten Weltkrieg die von den Alliierten geforderte Auslieferung der verbliebenen 180 deutschen Staatsangehörigen verweigert und für sie freies Geleit ausgehandelt.

Nationale Idee
Die Taliban stützen sich auf die nationale Idee, dass sie das Land gegen eine erneute Invasion verteidigen müssen. Sie sehen sich in der Tradition ihrer Vorfahren, die dreimal die Aggression der Briten und in neuerer Zeit die übermächtigen Sowjets aus dem Land gezwungen haben.

Sie glauben auch dieses Mal an den Sieg ihrer zermürbenden Partisanentaktik über die technisch weit überlegene Macht der „Ungläubigen“.

Erfolge der Taliban
Sie haben durchaus Erfolge zu verbuchen. Wenn man die Bilder von den ersten Kontingenten der deutschen Truppen im Norden Afghanistans mit den heutigen Aufnahmen der Berater im eingeigelten Camp vergleicht, sieht man auf den ersteren kleine Gruppen von Soldaten, die zu Fuß durch Dörfer gehen und mit den Bewohnern leutselig Tee trinken. Heute leben sie hinter hohen Mauern, die sie wegen der unberechenbaren Talibanangriffe nicht verlassen dürfen.

Zu den Erfolgen der Taliban zählt auch, dass es ihnen immer wieder gelingt, mit Sprengstoffladungen in die Hochsicherheitsquartiere in Kabul einzudringen.

Motive der Selbstmordattentäter
Man fragt sich, warum es so viele Menschen gibt, die bereit sind für ein Sprengstoffattentat oder eine Harakiriaktion ihr Leben zu opfern,

Die Aussicht auf Privilegien im Paradies (12 Jungfrauen) wird nicht das alleinige Motiv sein. Im religiös-moralischen Bereich wird man auch die Verachtung für den maroden Sittenkodex der Ungläubigen in Betracht ziehen müssen. Nicht wenige werden von dem Drang nach Rache für misslungene US-Bombardements und Drohnenangriffe und den dadurch verursachten „Kollateralschaden“ in ihrem Umkreis getrieben sein.

In erster Linie aber werden Todesdrohungen, Erpressung von Angehörigen, Geldzahlungen für die hinterbliebene Familie oder Gruppenzwang im dörflichen Umfeld die entscheidende Rolle bei der Rekrutierung von „Märtyrern“ spielen.

Kein Sieg im offenen Kampf
Weder die Taliban noch die anderen regierungsfeindlichen Gruppen werden in der Lage sein, in offenem Kampf zu siegen..

In der historischen Schlacht von Maiwand konnten vereinigte afghanische Stämme 1880 die Briten schlagen, weil sie in Zahl und Ausrüstung leicht überlegen waren.

Heutzutage sind umgekehrt die Regierungstruppen und ihre Verbündeten in jeder Hinsicht überlegen. Aber diese Überlegenheit lässt sich nicht in einen militärischen Endsieg verwandeln.

Wir erleben seit dem massiven Rückzug westlicher Truppen um 2014 eine Pattsituation. Taliban und IS kontrollieren größere Territorien als jemals seit der US-Intervention von 2001. Das könnte sich nur ändern, wenn die US-geführte Allianz wieder mehr Truppen in Afghanistan einsetzen würde. Das aber ist angesichts der enormen Kosten und der Kriegsmüdigkeit in der westlichen Welt nur sehr begrenzt und nur für einen überschaubaren Zeitraum möglich.

Das alternative Ziel, das noch heute verfolgt wird, ist die Hoffnung, dass es gelingen könnte, die afghanischen Streitkräfte so gut auszubilden, dass sie allein mit den Partisanen im Land fertig werden.

Kein Sieg durch afghanische Armee
Auch diese Hoffnung schwindet, weil allzu viele Soldaten desertieren und aus den verschiedensten Motiven die Seiten wechseln. Die Anschläge der Taliban sind zahlreicher geworden und ereignen sich überall im Land. Diese Omnipräsenz der Partisanen hat dazu geführt, dass sich die deutschen Rest-Truppen in ihren Camps einigeln und in erster Linie ihre eigene Sicherheit verteidigen.

Die Amerikaner sind dazu übergegangen, die führenden Köpfe der Taliban durch Drohnen zu eliminieren. Die Tage, in denen sie glaubten, die Gegner zu zermürben und sie zu Verhandlungen, möglicherweise zur Teilhabe an der Regierungsverantwortung überreden zu können, sind ergebnislos vergangen.

Was tun? Gibt es eine Lösung, die das sinnlose Blutvergießen zu Ende bringt?
Als sich die US-Regierung 2001 dazu entschloss, mit Billigung der UNO und aktiver Unterstützung der NATO in Afghanistan einzumarschieren, hatte sie zwei Ziele: einmal die Auslieferung Osama bin Ladens, zum anderen die Absetzung der Taliban-Regierung unter Mullah Omar, die als „Islamisches Emirat Afghanistan“ etwa 95% des Landes unterworfen hatte, aber nur von ganz wenigen Staaten als legitime Regierung Afghanistans anerkannt wurde.

Den Taliban wurden zahlreiche Verletzungen der Menschenrechte vorgeworfen. Nach westlichen Vorstellungen sind diese Vorwürfe durchaus berechtigt. Die Taliban entstanden aus einer Bewegung von paschtunischen Koranschülern aus den pakistanischen Madrassen, die Afghanistan zu einem strenggläubigen islamischen Staat nach den Gesetzen der Scharia umformen wollten.

Man wird nicht fehlgehen, wenn man neben dem religiösen Reformeifer die Verärgerung der Paschtunen als Triebfeder sieht, weil sie, der größte unter den afghanischen Stämmen, in der international anerkannten Regierung der „Islamischen Republik Afghanistan“ nicht vertreten waren. Die Paschtunen hatten immer die Könige und zuletzt auch die Präsidenten des Landes gestellt. Nun wurde ihnen zugemutet, sich von den Tadschiken, Usbeken und Hasaras in der Nordallianz regieren zu lassen.

Historische Gegensätze als Haupthindernis
Man kommt nicht umhin, die historischen Gegensätze zwischen den vielen Stämmen des Landes als Haupthindernis für seine Befriedung anzusehen. Manche fragen sich, ob Afghanistan jemals ein Staat im traditionellen Sinn war, ob es nicht eher der Gruppe von „failed states“ zugerechnet werden muss, für die unsere Kriterien freier Wahlen, einer effektiven Zentralregierung, Gewaltenteilung, Gleichberechtigung, Menschenrechte usw. nur als ferne Ziele gelten können.

Ehemalige Verfassungswirklichkeit als Anknüpfung
Man sollte vielleicht von der Verfassungswirklichkeit in den letzten Jahren des Friedens, also den Jahren der konstitutionellen Monarchie bis 1973 ausgehen. Damals gab es zwar eine zentrale Regierung und Provinzgouverneure, aber ihre Autorität fand ihre Grenze in den respektierten lokalen Machtbefugnissen der Stammes- und Dorfältesten. Nur mit ihrer Zustimmung konnte von Kabul aus in die entferntesten Landesteile hineinregiert werden.

Islam und Kampf gegen Eindringlinge als nationaler Kitt
Der nationale Kitt war eine strenge Auslegung des Islam und das Zusammenstehen der Stämme gegen britische und russische Invasoren. Auch gab es das gemeinsame Interesse an einer möglichst gleichmäßigen Verteilung der ausländischen Entwicklungshilfe, die früher noch reichlich in das neutrale Land floss.

Die wichtigsten Geberstaaten hatten ihre bevorzugten Gebiete. So bestand die Sowjetunion auf Exklusivität im gesamten Norden entlang ihrer Grenze, die Bundesrepublik Deutschland konzentrierte sich auf die paschtunische Kernprovinz Paktia, wo zeitweise bis zu 100 deutsche Experten in allen möglichen Bereichen tätig waren. Im übrigen Land konkurrierten viele westliche und auch ungebundene Staaten wie Indien und Jugoslawien, zum Teil mit vorzeigbaren Erfolgen für den wirtschaftlichen Aufschwung Afghanistans.

Nur mit wirtschaftlichen Fortschritten
Nur auf diesem Wege sichtbarer wirtschaftlicher Fortschritte lässt sich Licht am Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen ahnen. Das größte Hindernis dabei wird sein, die Taliban, al Qaida, den afghanischen Ableger des IS und die anderen Gruppen in den fragilen Staatsapparat einzubinden und ihnen die schweren Waffen aus den Händen zu nehmen. Dies mag ebenso schwierig sein wie die Wiederbelebungsversuche an den zerschlagenen Staaten wie Irak, Libyen und Syrien.

Aber dies wird die wichtigste Aufgabe zahlreicher Außenministerien rund um den Globus in den nächsten Jahren und wahrscheinlich sogar Jahrzehnten sein.

Mit einer Verstärkung der westlichen Truppen wird der Krieg in Afghanistan nicht gewonnen sondern nur verlängert.

Dr. Werner Kilian wurde 1932 in Mainz geboren und studierte Jura in Bonn und Berlin sowie Völkerrecht und Politik in Genf. Es folgten Tätigkeiten als Assessor und die Dissertation im internationalen Seerecht. Von 1961-1997 war Dr. Kilian im Bonner Auswärtigen Dienst mit Auslandsstationen in Paris, London, Kabul, Bukarest, Harare. Zuletzt war er Leiter der Ausbildungsstätte des Auswärtigen Amtes im Treptower Park für Jungdiplomaten aus den Staaten des ehemaligen Ostblocks.

Veröffentlichungen von Dr. Werner Kilian

Adenauers Reise nach Moskau. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2005

Die Hallstein-Doktrin. Der diplomatische Krieg zwischen der BRD und der DDR 1955-1973. Aus den Akten der beiden deutschen Außenministerien. Duncker und Humboldt Verlag, Berlin 2001

Schrecken ohne Ende? – Ein Interview mit Botschafter a.D. Dr. Werner Kilian
Nach der Afghanistankonferenz – Dr. Werner Kilian im Interview

SATIRE

Grüne Tatjana Bussner, MdB – Wir werden die marode SPD beerben

Dr. Alexander von Paleske —- 18.2. 2018 —–

Folgender Rundbrief landete heute in meiner Mailbox:

Tatjana Bussner, MdB
Grüne Fraktion
Reichstagsgebäude
Berlin

Guten Morgen Grüninnen und Grüne,
guten Morgen Deutschland,

Was war das für eine erfreuliche Woche für uns: Die SPD ist im Politbarometer weit unter 20% gerutscht und wird bald von uns überholt werden. Das ist die Quittung für eine ehemalige Arbeiterpartei, die sich völlig überlebt hat.

Kampf um Posten und Pöstchen
Angefangen mit dem Führungspersonal, das um Posten und Pöstchen kämpft, mit härtesten Bandagen, jedoch ohne jegliche Inhalte, und selbst vor persönlichen Angriffen nicht zurückschreckt:

– Nahles gegen Gabriel,

– Gabriel gegen Schulz

– Schulz gegen Gabriel

– und schliesslich die Jusos gegen die Parteispitze in Sachen GroKo (Grosse Koalition) auch „grosser Kokoloris“ genannt.

Welch ein abscheuliches Kuddelmuddel.

Nichts verbessert

Dann die fest karriereorientierte Pusherin und voraussichtliche neue Vorsitzende Andrea Nahles, die sich irgendwann mal links nannte. und in ihrer Amtszeit nichts an der erbärmlichen Schröder-Agenda 2010 geändert hat, insbesondere dem Übergang der Arbeitslosenhilfe ALG II in die Sozialhilfe auch Hartz IV genannt- Aus Anspruchsinhabern wurden so Bittsteller, die auch noch ihre Bedürftigkeit nachweisen müssen.

Auch an dem demütigenden Programm, bis zum 67 Lebensjahr arbeiten zu müssen, was in Wirklichkeit ein Rentenkürzungsprogramm ist, hat sie nichts geändert-

Konturloser Politiker
Dann der Sigmar Gabriel, ein völlig konturloser Polit-Dampfplauderer ohne grossen Tiefgang. Positiv, was sich über ihn sagen lässt, dass er aus Goslar am Harz kommt.

Schulz, der Abtreter
Und dann der Abtreter und bisherige Vorsitzende Martin Schulz, für ein paar Wochen mal Hoffnungsträger, bis er in dem Fernsehduell mit Angela Merkel zum unterwürfigen Stichwortlieferanten und Zustimmungsnicker mutierte, statt knallhart die Auseinandersetzung zu suchen, aber sie scheute, wie der Teufel das Weihwasser.

Nach der Wahl dann erst kategorisches Nein zu einer neuen Merkel-Koalition, dann Jaein, dann ja, was zweifellos enormes Vertrauen in die SPD und ihren Grossen Vorsitzenden schuf.

Braunkohle statt erneuerbarer Energie
Und in den Koalitionsverhandlungen liess man dann auch noch die Braunkohle-Dreckschleudern, deren Schaufelbagger ein Dorf nach dem anderen im Fördergebiet fressen samt deren Kirchen, ungeschoren.

Die SPD, weil damit ein paar umweltverschmutzende Arbeitsplätze erhalten werden. Die CDU, weil sie den Braunkohlekonzernen einen Gefallen tun will.

Klar, dass eine, dank uns Grünen mittlerweile sehr umweltbewusste Bevölkerung, diesen Unfug nicht mehr schlucken will.

Die SPD hat lange gebraucht, um zu verstehen, dass der Umweltschutz ein Recht der Menschen, ein Überlebensrecht ist, und nicht ein paar grüne Flausen, vor allem der Erhalt von Arbeitsplätzen gegenüber dem Umweltschutz zurücktreten muss.

Umsetzungsdefizit
Aber umsetzen in voller Breite, das kann sie immer noch nicht.
Auf die sich ändernde Struktur der Beschäftigten und ihre Anliegen hat die SPD keine Antwort, sondern rennt stattdessen immer noch der Vorstellung von einer Arbeiterklasse hinterher, die von der SPD vertreten wird. Das Schrumpfen der Gewerkschaften spricht eine deutliche Sprache. Für die neuen Armen und für die vielen Niedriglöhner im Servicesektor, wie im Logistikbereich und Kurierdiensten, hat sie keine Antwort.

Werden Wähler abnehmen
Nachdem wir das kritische Bürgertum – neben der Arbeiterschaft seinerzeit Willy Brandt-Wähler – lange ist das her, der SPD abspenstig gemacht haben, werden wir jetzt auch deren Traditionswähler, die von dieser Rangelei und Postenschieberei genug haben, der SPD abnehmen.

Ein überzeugendes Programm der SPD, das nicht nur die Probleme in Deutschland mit Lösungsvorschlägen konfrontiert und sich dezidiert zu den internationalen Krisen äussert und Lösungsvorschläge macht, existiert nicht,

Von der einstigen Friedens- Verhandlungs- und Entspannungspolitik der SPD ist nichts übriggeblieben. Und das angesichts der Lage, dass die globale Kriegsfahr in der Welt insbesondere durch den Konflikt zwischen Iran und Israel/Saudi-Arabien täglich sich vergrössert.

5% Klausel droht
Bald wird die SPD wegen der 5% Klausel um den Einzug ins Parlament zittern müssen. Wähler mögen nun einmal nicht Nostalgie, wenn es darum geht, die Zukunftsausgaben anzupacken. Mit der Erinnerung an Willy Brandt lassen sich keine Wahlen gewinnen, wohl aber wenn die heutigen Politiker sich ein Bespiel an ihm nehmen, wie wir Grüne das tun.

Grüninnen und Grüne, es sieht gut für uns aus. Die 20% sind in greifbare Nähe gerückt und damit eine Koalition mit der CDU, ohne auf die Pendlerpartei FDP angewiesen zu sein.

Seid herzlich gegrüsst

Eure

Tatjana Bussner, MdB

afrika

Südafrika: Der Abtritt des korrupten Präsidenten Jacob Zuma steht bevor

Dr. Alexander von Paleske —— 11.2. 2018 ———
Am vergangenen Donnerstag sollte Jacob Zuma vor dem Parlament die Regierungserklärung zur Lage der Nation abgeben.

Neuer Misstrauensantrag
Die Oppositionspartei EFF hatte derweil einen Misstrauensantrag gegen Zuma eingebracht, den sie vor der Regierungserklärung zur Abstimmung bringen wollte.

Beides findet nun so nicht mehr statt:
Zuma wird diese Regierungserklärung, die erst einmal verschoben wurde, nicht mehr abgeben, stattdessen sein voraussichtlicher Nachfolger Cyril Ramaphosa.


Cyril Ramaphosa

Politisches Fallbeil
In der vergangenen Woche liess die Regierungspartei das politische Fallbeil über Zuma fallen und forderte ihn zum Rücktritt auf. Gleichwohl wollte Zuma nicht zurücktreten, sondern mit der Verzögerung des Rücktritts seine letzteTrumpfkarte ausspielen, um Straffreiheit zugesichert zu bekommen.

Hundertfache Korruptionsvorwürfe
Zuma war bereits mit Hunderten von Korruptionsvorwürfen konfrontiert, als er sein Amt als Staatspräsident antrat: gerade im Zusammenhang mit Waffengeschäften, an denen auch Deutsche Firmen beteiligt waren, allen voran die Firma Ferrostaal.

Es ging um Verträge im Multimilliarden US Dollar Bereich. Multimillionen US-Dollar Korruptionsgelder -sind offenbar geflossen.
Und während Zumas Amtszeit wurde aus dem Saulus keineswegs ein Paulus, ganz im Gegenteil. Der Staatspräsident suchte und fand die korrupte Freundschaft mit der Gupta-Familie.

Ausserdem bediente er sich aus der Staatsschatulle, als sei es sein privates Bankkonto, vornehmlich um seinen Alterssitz in Nkandla in der Provinz Kwa Zulu-Natal herrschaftlich herzurichten.

Monatelang attackierte die regierungsunabhängige Presse deswegen den Präsidenten und forderte seinen Rücktritt, aber noch hielt die Regierungspartei ANC zu ihm, trotz deutlicher Stimmenverluste bei Regionalwahlen

Ende der Korruptionsfahrt
Nun ist Schluss. Und so wie es aussieht, kommt er ohne Strafverfahren davon: das ist seine Hauptbedingung für einen vorzeitigen Rücktritt.

Cyril Ramaphosa wird voraussichtlich sein Nachfolger im Amt des Staatspräsidenten, nachem er sich bereits im vergangenen Monat gegen Zumas Ex-Frau Nkosana Dlamini-Zuma bei der Wahl zum Vorsitzenden der Regierungspartei ANC durchgesetzt hatte.

Cyril Ramaphosa war bereits 1994 die Wahl Nelson Mandelas für den Posten des Vizepräsidenten gewesen, die Regierungspartei ANC entschied jedoch anders, und wählte Thabo Mbeki zu seinem Stellvertreter und damit zu seinem Nachfolger– eine schlechte Wahl wie sich alsbald zeigen sollte.

Ihm folgte dann Jacob Zuma nach einem Intermezzo. Von ihm ist nur insoweit positiv zu vermerken ist, dass er die HIV-AIDS- Leugnerei Thabo Mbekis dahin beförderte, wo sie von Anfang an hingehörte: auf den politischen Müllhaufen.

Nein, Nelson Mandelas Schuhe waren für alle bisherigen Nachfolger viel zu gross. Ramaphosa, der finanziell völlig unabhängig ist, will zuvorderst die gradsierende Korruption bekämpfen. Wir werden sehen.


Mandela Nachfolger Thabo Mbeki in den Schuhen Mandelas – Cartoonist Zapiro

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